An diesem heißen Julimorgen kämpfe ich mich einen steilen Hang hinauf. Auf meinem Rücken mein schwerer Wanderrucksack. Darin meine Klamotten, Zelt, Isomatte, Schlafsack, Essen, Trinken und die Wanderkarte. Um mich herum die Wälder der Karpaten. Seit mehreren Tagen wandere ich täglich etwa 20 Kilometer und bin abends echt fertig. Doch es ist traumhaft schön in dieser Kulisse.
Oben angekommen, genieße ich den Blick über die Berge. Meistens fühle ich mich hier in den Wäldern sehr allein. Als wäre ich der einzige Wanderer. Der einzige Irre, der sich diesen Weg bei diesen Temperaturen antut. Doch plötzlich höre ich lautes Lachen. Ich setze mich auf eine Bank am Wegesrand und schütte mir einen halben Liter Wasser rein. Ich bin echt durstig.
Das Lachen und Kichern kommt näher. Als es nah genug ist, erkenne ich, dass sich Frauen auf Italienisch unterhalten. Dann tauchen drei junge Frauen aus dem Wald auf. Alle drei bepackt wie ich und voll guter Laune, wie mir scheint. Sie entdecken mich und winken.
Auch sie müssen hier oben kurz einen Stop einlegen und etwas trinken. Wir kommen kurz ins Gespräch wie das unter Wanderern so üblich ist. Woher bist du? Woher seid ihr? Wo seid ihr gestartet? Wie lange wollt ihr noch laufen? Wo übernachtest du?
Die drei sind tatsächlich aus Italien. Ich krame meine letzte Italienischbrocken heraus. An der Uni habe ich mich vor Jahren durch einen Italienischkurs kämpfen müssen. Um die drei zu belustigen reicht es. Sie sind aus Turin und haben ebenso ein Zelt dabei. Wir sprechen über die Wettervorhersage und das für die nächste Nacht Gewitter angekündigt werden.
Dann laufen die drei weiter und ich mache mich auch wieder auf den Weg. In einigem Abstand laufe ich ihnen hinterher. Auf so einer Wanderung muss jeder sein eigenes Tmepo gehen. Wanderer treffen sich deshalb meist nur kurz oder am Ende der Etappe in einer Pension oder auf einem Campingplatz.
Die drei Mädels tragen eng anliegende Outdoorklamotten. Ich komme nicht umhin, ihnen auf den Hintern zu glotzen, als wir uns wieder einen Hang hinaufquälen. Ich sehe ihr Pobacken vor mir wackeln. Sie sind alle drei sportlich. Zwei scheinen Schwestern zu sein. Vielleicht sogar Zwillinge, denn sie sehen sich sehr ähnlich. Alle beide sportlich, schlank, lange Haare, nicht zu groß. Die Hintern knackig, durchtrainiert.
Die dritte im Bunde ist etwas üppiger ausgestattet. Nicht dick aber ein etwas breiterer Hintern und eine große Oberweite. Wie ich auch schwitzen die drei bereits von der Anstrengung und die nassen Klamotten legen sich eng an den Körper. Ich genieße die Aussicht auf die drei vor mir.
Langsam wird es Mittag, die Sonne steht schon sehr hoch und der Schweiß läuft aus allen Poren. An einem Berghof verkauft ein Bauer seinen Käse, frische Tomaten und bietet Wasser an. Ich hatte die drei Mädels bereits verloren, doch treffe sie nun dort wieder. Sie sitzen im Schatten der Scheune. Wieder winken wir uns zu, als sie mich erkennen und dann bietet mir eine der Zwillinge den freien Platz auf der Bank neben sich an.
Als ich mich setze, merke ich, dass die Bank nur knapp für vier Personen reicht. So sitzen wir eng nebeneinander und es bleibt nicht aus, dass wir uns an den Oberarmen oder am Hintern berühren, wenn sich einer bewegt. Natürlich sind wir alle durchgeschwitzt und riechen auch nicht mehr frisch geduscht. Es ist mir erst etwas unangenehm, doch dann gewöhne ich mich dran. Schatten ist jetzt wichtiger.
Als ich mich nach vorn beuge, um in meinem Rucksack zu kramen, legt mir Giulia eine Hand auf den Rücken. Was sie zu den anderen beiden Mädels spricht, kann ich nicht verstehen. Dafür reicht mein Italienisch nicht aus. Doch die drei kichern.
Etwas verlegen entschuldige ich mich kurz und suche einen ruhigen Platz hinter ein paar Bäumen, um den Rest des Wassers auszupinkeln, den ich nicht schon verschwitzt habe. Ich bemerke, dass ich die Bank von meinem Platz gut sehen kann. Dort sitzen aber nur zwei Italienerinnen. Wo ist denn Giulia, die mir eben wie nebenbei ihre Hand auf den Rücken legte?