Kapitel 6 – Das Schweigen der Ermatteten
Die Sonne war weitergezogen, hatte ihren gnadenlosen Blick endlich abgewandt. Jetzt lag der Hof im Schatten. Die Luft war noch immer warm, doch Erlösung brachte sie keine. Die Hitze der Mittagsstunden hatte sich in die Körper der Frauen eingebrannt, war tief in ihre Muskeln gekrochen, bis jede Faser bebte.
Die Kopfgeschirre drückten nun schwerer, die Ballknebel klebten schweiß- und speichelgetränkt in ausgetrockneten Mündern. Die Korsetts, längst durchtränkt, machten jeden Atemzug zur bewussten Anstrengung. Selbst die einst aufreizend präsentierten Silikonbrüste wirkten jetzt nur noch wie bleierne Lasten, die an den geschundenen Körpern zerrten.
Marla und Alina betrachteten ihre Arbeit mit der Zufriedenheit von Bildhauerinnen, die ihr Meisterstück in der Stille bewundern.
Eva hing kraftlos nach vorn; der Stirnriemen war das Einzige, was sie noch aufrecht hielt. Ihr Atem ging flach, röchelnd, jeder Zug ein trockener Krampf hinter dem Knebel. Alina strich mit einem Finger über Evas erschlaffte Schenkel, spürte das feine Zittern überreizter Muskeln.
„Schon müde?“, säuselte sie, ihre Stimme ein süßes Gift. „Dabei haben wir doch noch so viel mit dir vor …“
Eva reagierte nicht. Nur ein schwaches, instinktives Zucken, als Alinas Nägel ihre Haut reizten.
Laras Widerstand war nahezu gebrochen. Ihr Körper, einst wild und widerspenstig, hing schlaff in den Fesseln. Der Halsriemen hielt ihren Kopf in einer grotesken Pose, als würde sie zum Himmel flehen – doch ihre Augen waren glasig, leer.
Ihr Korsett ächzte leise bei jedem Atemzug, als würde es sie selbst jetzt noch langsam erdrosseln. Die Handschellen hatten tiefe, blutrote Striemen in ihre Handgelenke gegraben – stumme Zeugen eines Kampfes, der längst verloren war.
Marla betrachtete sie mit kalter Neugier. „Sieh an. Selbst die Wilde kann zahm werden.“
Junas Körper war eine stille Anklage an ihre eigene Schwäche. Der Stirnriemen presste ihr Gesicht noch immer erbarmungslos gegen den Pfahl, doch ihre stolze Haltung war zerbrochen. Speichel tropfte unkontrolliert aus ihren Mundwinkeln, vermischt mit Schweiß und Tränen. Ihre Brüste – einst eine Herausforderung – waren nun bleierne Massen, die schmerzhaft an ihr zerrten.
Die Oberschenkelgurte hielten ihre Beine in brutaler Spannung; ihre Muskeln zuckten in sinnlosen Reflexen.
Alina beugte sich herab, flüsterte: „Wo ist jetzt dein Stolz, hm? Weggeweint wie der Rest?“
Juna antwortete nicht. Sie konnte nicht mehr.
Kyras Körper war nur noch eine Hülle. Die Handschellen fixierten ihre Arme in einer unmenschlichen Haltung, die Schultern längst taub. Ihr Atem kam stoßweise, jedes Einatmen ein Ringen gegen das unerbittlich enge Korsett.
Die Oberschenkelgurte pressten ihre Beine derart fest zusammen, dass das Zittern ihrer Muskeln einem letzten Aufbegehren glich – wie das Flattern eines gefangenen Vogels, der weiter gegen Gitter schlägt.
Marla fuhr mit einem Finger über Kyras schweißnasse Schultern, spürte das letzte Zucken unter ihrer Berührung.
„Schon vorbei? Dabei fangen wir doch gerade erst an …“
Tessas Körper war reglos. Der Stirnriemen zwang ihren Kopf in eine unnatürliche Haltung, die Augen halb geschlossen, die Lippen spröde und blass.
Der große Ball zwischen ihren Zähnen war mit Speichel getränkt, tropfte aus den Mundwinkeln – ein letztes, erniedrigendes Detail.
Ihr Korsett atmete für sie – jedes Heben des Brustkorbs ein mechanischer Akt. Kein Wille, keine Kontrolle.
Die Oberschenkelgurte hielten ihre Beine in perfekter Ausrichtung, doch die Muskeln darunter waren längst erschlafft.
Alina betrachtete sie wie ein zerbrochenes Spielzeug.
„So still. So brav. Fast schon langweilig.“
Mayla war schon vor Stunden in sich zusammengesackt. Der Halsriemen hielt sie nur noch notdürftig aufrecht, ihr Kopf hing kraftlos herab. Die Tränen waren längst versiegt, hinterließen salzige Spuren auf ihren Wangen.
Marla musterte sie mit Gleichgültigkeit.
„Schade. Die war schnell am Ende.“
Elins Atem war ein heiseres Keuchen, trocken, stoßweise. Der Halsriemen hatte ihre Kehle zugeschnürt, jedes Schlucken eine neue Qual. Ihre Augen – einst lebendig – waren jetzt starr und leer.
Die Handschellen hielten ihre Arme in grausamer Position, die Hände kalt, taub.
Der Taillengurt presste ihr Korsett so eng, dass ihr selbst das Weinen versagt blieb – nur ein leises Wimmern entrang sich ihren Lippen.
Alina strich ihr über die Wange, spürte das letzte, schwache Zucken.
„Schon vorbei, Kleines? Dabei wird’s doch jetzt erst interessant …“
Die Königin betritt die Arena
Ein rhythmisches Klick-Klack durchbrach plötzlich die schwere Stille des Hofes. Hohe Absätze schlugen wie Peitschenhiebe gegen das Pflaster der steinernen Treppe, auf der sie herabschritt – jedes Geräusch eine unmissverständliche Ankündigung:
Sie war gekommen.
Zynara betrat den Hof – wie eine Königin, wie eine Göttin. Wie eine, der alles gehört.
Ihr Körper war eine perfekte Maschine aus Verführung und Grausamkeit: Weiße Leder-Hotpants, so eng, als wären sie auf ihre prallen Hüften gemalt, schlossen sich um ihren makellosen Hintern wie ein Panzer. Jede Bewegung ließ das Material knistern – gefährlich, warnend, wie das Zischen einer Schlange.
Schwarze Nylons mit breiter Spitze umspielten ihre langen Beine, das zarte Muster endete lasziv an den Oberschenkeln. Weiße Lackstiefel mit schwindelerregenden Plateausohlen und messerscharfen Absätzen verliehen ihren Schritten eine tödliche Eleganz – als würde sie nicht schreiten, sondern beherrschen. Zertrampeln. Regieren.
Ihr Oberkörper? Nackt.
Jeder Muskel definiert, jede Kurve ein kunstvolles Versprechen. Ihre Taille – so schmal, dass sie wirkte wie eine zerbrechliche Sanduhr. Kein Gramm Fett, nur makellose Haut, golden glänzend im Licht der sinkenden Sonne.
Und über all dem: Ihre perfekten prallen Silikonbrüste, rund wie Kugeln, perfekt geformt. Die Brustwarzen hart, durchstochen mit silbernen Ringen, standen trotzig hervor – als würden sie die gefesselten Frauen allein durch ihre Präsenz verspotten.
Marla und Alina erstarrten.
Selbst sie waren nicht immun gegen die Präsenz dieser Frau.
Gegen Zynara.
Die Vorstellung beginnt
Zynaras Lippen – blutrot, glänzend – verzogen sich zu einem kalten Lächeln, während sie langsam zwischen den Pfählen hindurchschritt. Ihre Hände glitten über die nassen, bebenden Körper der Gefangenen – und ließen Schauer der Angst zurück.
„Oh, meine Süßen …“
Ihre Stimme klang wie Honig, in dem sich Gift auflöst.
„Habt ihr mich vermisst?“
Vor Eva blieb sie stehen.
Deren erschöpfter Körper sackte unter Zynaras Blick noch tiefer zusammen. Die langen, roten Fingernägel glitten langsam über Evas Brüste, kratzten leicht – provozierten ein letztes Zucken aus überreizten Nervensträngen.
„So schwach. So … langweilig.“
Dann ein plötzlicher Ruck – Zynara drehte Evas Brustwarze zwischen den Fingern, quetschte sie, bis ein ersticktes Wimmern durch den Ballknebel drang.
„Das ist besser.“
Zynaras Blick fiel auf Juna.
Die einst Trotzige zuckte, als die scharfe Spitze eines Stiefelabsatzes unter ihr Kinn glitt. Der Druck zwang sie, aufzublicken – zu ihr, zur Herrin.
„Du dachtest, du wärst stark?“
Zynaras Lachen war kalt wie Stahl.
„Sieh dich an. Eine schlaffe, würdelose Hure.“
Ein schneller Tritt gegen Junas Korsett.
Die Luft wurde aus ihren Lungen gepresst. Ihre Rippen ächzten, und für einen Moment glaubte sie, das Bewusstsein zu verlieren.
„Pah. Schon am Ende?“
Elin, halb bewusstlos, stöhnte, als Zynara sich vor sie stellte. Die glänzenden Stiefel bohrten sich links und rechts vom Pfahl tief in den Sand.
„Ach, die Kleine …“
Zynaras Hände umfassten Elins Hals. Nicht würgend – nur fordernd. Besitzergreifend.
„Ich werde dir zeigen, was es heißt, eine echte Sklavin zu sein.“
Langsam, fast zärtlich, fuhr ihr Daumen über Elins Lippen. Die Spucke verschmierte sich auf dem staubigen Gesicht – ein letzter Hauch von Würde wurde ausgelöscht.
„Widerlich. So ungepflegt.“
Der finale Akt
Zynara richtete sich auf.
Ihr Körper – ein Monument der Macht – zeichnete sich als perfekte Silhouette gegen die untergehende Sonne.
Sie strich sich über ihre eigenen Brüste, ließ die Gefangenen zusehen. Zwang sie, zu bewundern. Zu begehren. Zu brechen.
„Das hier …“
Ihre Stimme war jetzt ein Flüstern – leise, und doch so scharf, dass es durch jede Fessel schnitt.
„… ist erst der Anfang.“