"Verdammt" dachte ich, wo kommt denn die Frage jetzt her? War es so offensichtlich? Was haben die Kids mitbekommen? Oh mist, was sage ich jetzt bloß?
"Findet ihr das ich so oft zu Leila schaue? Ich glaube das kommt euch nur so vor" versuchte ich abzuwiegeln.
"Ja klar Papa. Denjst Du wir sind doof? Wir bekommen schon mit das ihr euch dauernd unterhaltet und das Ihr euch ständig anschaut und so. Magst Du die Leila? Wir fänden das voll schön für Dich, seit du nicht mehr bei uns bist, bist du doch immer alleine. Wir mögen Leila auf jeden Fall, die ist voll cool"
Das ich immer alleine war stimmte zwar nicht ganz, aber mehr als ein paar kurze Geschichten von denen meine Kids nichts wussten gab es wirklich nicht.
"Och, naja, ich finde Leila sehr nett und noch dazu sehr hübsch. Dann schaut man vielleicht öfter mal rüber als sonst" gab ich zu, aber mehr wollte ich mir nicht in die Karten schauen lassen. "So langsam bekomme ich Hunger, sollen wir mal zum Platz zurück und Abendbrot machen?" versuchte ich abzulenken.
"Was gibt es denn heute Abend?"
"Bratkartoffeln, Spiegelei und Schnitzel"
Damit hatte ich gewonnen. Unter Jubel über dieses Abendbrot packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Platz. Dort angekommen begann ich, die Kartoffeln vorzubereiten, deckte unseren Tisch und begann den Herd auszupacken. Ich hatte einen kleinen Gasbetrieben 2 Platten Kocher und 2 elektrische Platten dabei. Bei Holger u Leila war alles ruhig, anscheinend waren die noch unterwegs.
Ich machte meine elektrischen Platten an, damit die Bratpfannen heiss werden konnten. Da der Strom pauschal abgerechnet wird, wollte ich nicht unnötig viel Gas verbrauchen. Leider hatte ich vergessen das meine große Kühlbox auch an war und als die beiden Herdplatten das heizen begannen, flog natürlich die Sicherung raus. Innerlich fluchend machte ich mich auf den Weg zum Verteilerkasten um meine Sicherung wieder zu aktivieren, natürlich hatte ich vorher alle Stecker gezogen.
Der Sicherungskasten lag 3 Plätze weiter, ich war bei der Ankunft froh, das ich mir ein extra langes Kabel besorgt hatte. Ich ging also zum Sicherungskasten und schaltete die Sicherung wieder ein. Als ich wieder aufstand und mich umdrehte stand der ältere Franzose vom Vorabend vor mir.
Er sah mich an, schaute sich um und als er niemand sah der uns beobachtet sagte er kurz etwas auf französich zu mir (ich verstand es leider nicht) und reckte seinen Daumen nach oben. Dabei grinste er recht anzüglich. Ich verstand seine Geste, reckte auch meinen Daumen hoch und grinste zurück. Dann hob er die Hand zu einem Gruß und ging weiter. Ich sah ihm noch kurz nach um zu sehen wo sein WoWa stand. Er ging noch 5 Plätze weiter und war nicht mit dem Wohnwagen da sondern mit einem älteren Wohnmobil, eines von denen die eine riesige Windschutzscheibe haben und wo man dann komplett reinschauen kann. Mir fiel wieder auf, wie hässlich ich diese Dinger fand. Aber zum Glüvk sind die Geschmäcker ja unterschiedlich.
Zurück am Wohnwagen begann ich nun, das Abendbrot zu machen. Als ich mir die Kartoffel und Schnitzelmenge so besah, wurde mir klar, das ich keinerlei Talent besaß um die richtigen Mengen abzuschätzen. Das Essen würde nicht nur für 3 sondern vermutlich für 6 Personen reichen. Na egal, hauptsache alle werden satt.
Schon nach kurzer Zeit duftete es nach gebratenen Zwiebeln, Speck, Kartoffeln und Schnitzel. Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen und meine Kids saßen schon mit großen Augen vor Ihren Tellern.
"Hey, das riecht aber richtig verlockend bei euch" sagte Leila auf einmal hinter mir.
"Danke, ich gebe mir auch alle Mühe. Wo sind denn die anderen?"
"Ach, Holger wollte heute mit seinen Kids zum Burgerladen. Darauf hatte ich aber keine Lust, wir haben uns ein Baguette geholt und werden uns gleich darüber hermachen"
"Ich wünschte Du würdest dich über mich hermachen" dachte ich, als ich Leila betrachtete. Sie trug ein luftiges Sommerkleid das kurz über Ihren Knien endete, es hatte einen großen Ausschnitt am Rücken und zeigte Ihre tollen, braunen Beine und Ihre gebräunte Haut am Rücken. Darunter konnte ich Ihren Bikini erkennen. Ich bekam eine unbändige Lust, diese wundervolle Frau in meine Arme zu nehmen und zu küssen. Aber das ging natürlich nicht vor allen, und ich wusste auch nicht wie Leila auf sowas reagiert hätte. Also riss ich mich zusammen.
"Ihr 2 könnt doch bei uns mitessen, Papa hat eh wieder viel zu viel gemacht, das kennen wir schon von Ihm" meinten meine Kids.
"Wirklich? Das wäre ja super toll, es riecht wirklich köstlich" kam als Antwort.
Ich hatte natürlich überhaupt nichts dagegen und so stellten wir noch 2 Teller und Stühle dazu und fingen dann gemeinsam an zu Essen.
"Leila, Papa findet dich hübsch. Das hat er uns heute am Strand jedenfalls gesagt. Deswegen schaut er dich so oft an. Findest Du Papa auch hübsch?" Ich wurde knallrot, mir wurde heiß u kalt. Was sollte das denn? Meine Kids sind doch sonst nicht so... Ich wollte gerade etwas strenges sagen als Leila antwortete.
"Ich finde euren Papa sehr nett, ich rede gerne mit Ihm und euch finde ich auch ganz toll. Deswegen schaue ich so oft zu euch, oder zu eurem Papa. Und das euer Papa sagt das ich hübsch bin freut mich sehr, das ist doch ein tolles Kompliment" Leila lächelte mir zu.
"Wir finden Dich auch nett. Sollen wir morgen nicht zusammen was Unternehmen? Papa will morgen mit uns ganz weit weg fahren hat er gesagt, da soll ein Strand sein wo man mit dem Auto drauf darf, so wie in Dänemark. Und da soll der Strand ganz weich und weiss sein."
Das stimmte, ich wollte nach Port-Saint-Louis-du-Rhone. Laut meinem Reiseführer sollte dort ein unheimlich schöner, 10 km langer Sandstrand sein. Leider waren das ca 100km fahrt.
"Wir würden gerne mitkommen" antwortete Leila "ich muss das später nur Holger sagen, damit er morgen für sich und seine Kinder alleine plant"
"Super, wir freuen uns schon ganz doll auf morgen." antworteten meine Kids.
"Hey, fragt mich auch mal jemand?" rief ich lachend dazwischen. "Aber ist schon ok, ich würde mich auch freuen wenn ihr mitkommt."
Es war also beschlossene Sache das wir am nächsten Tag zusammen wegfuhren. Ein ganzer Tag mit Leila. Ich konnte mein Glück kaum fassen und meine Freude darüber auch nicht. Was war denn bloß los mit mir? Ich war ja wie ein verliebter Teenager.
Nach dem Essen räumten wir den Tisch ab und ich musste feststellen das mal wieder unser komplettes Geschirr dreckig war. Also war mal wieder spülen angesagt. Leila bot mir an zu helfen, als Dank für das leckere Essen. So packten wir das Spülzeug und gingen los. Unweit des Spülplatzes war ein kleiner Spielplatz mit Tischtennisplatte, so hatten wir Leilas Kind immer im Blick bzw Ohr.
"Ich freue mich auf morgen. Ich möchte gerne den Tag mit Dir verbringen" flüsterte mir Leila zu als wir mit spülen begannen.
"Ich mich auch. Ehrlich. Ich weiß nur nicht was mit meinen Kindern ist. Die sind sonst nie so direkt."
"Das ist doch nicht schlimm. Vielleicht haben unsere Kinder mehr Durchblick als wir Erwachsenen. Die denken eben noch nicht so kompliziert." dabei berührte Leila ganz leicht meine Hand. Es war wie ein Stromschlag der mich durchzuckte. "Ich habe gestern Nacht und heute sehr viel nachgedacht und bin immer wieder an irgendwelchen Problemen oder an "ABER" hängen geblieben. Doch ich muss mir ganz ehrlich eingestehen, Du scheinst für mich mehr zu sein als irgendein Urlaubsflirt."
Da war sie wieder, die Keule die mich schon so oft getroffen hat in diesem Urlaub.
"Puh. Das sind aber sehr direkte Worte" gab ich zurück.
"Ich freue mich jedesmal wenn ich Deine Stimme höre oder sehe das Ihr da seid. Ich möchte dann am liebsten zu euch kommen, zu Dir kommen und mich an Dich lehnen, deinen Geruch einsaugen, die Wärme deines Körpers spüren. Ich denke, das hat nichts mehr mit einem Flirt zu tun" sagte mir Leila liebevoll aber direkt ins Gesicht.
"Mir geht es ebenfalls. Aber ich hatte schon ewig keine Beziehung mehr. Es fällt mir schwer meine Gefühle einzuordnen. Vor allem bin ich ein Mann, da ist das mit den Gefühlen eh so eine Sache" versuchte ich die Situation zu lockern.
Leila lachte: "Ja, Ihr Männer und Gefühle... Magst du mich in den Arm nehmen?"
Ich drehte mich zu Leila um und schloss Sie in meine Arme. Dabei blickte ich in Ihren wundervollen Augen. "Es ist wunderschön das ich die kennegelernt habe. Und es ist wunderschön Dich jetzt im Arm zu halten." Und dann spürte ich Leilas Lippen auf meinen und wir küssten uns eine gefühlte Ewigkeit. Mir war egal was um uns herum war und ob uns irgendjemand sah. Es war eins der schönsten Gefühle die ich seit Jahren hatte und sollte einfach niemals aufhören.
Aber auch der schönste Augenblick ist mal vorbei und so lösten wir uns voneinander und sahen uns nochmal tief in die Augen.
"Gehst Du später duschen?" fragte Leila.
"Ja natürlich, Sand und Sonnencreme sollen runter" antwortete ich.
"Sehr schön, dann sehen wir uns später bei den Duschen. So gegen 23 Uhr? Dann wird es da ja doch schon recht ruhig."
"Sehr gerne, ich freue ich auf Dich"
"Ja, das sehe ich" lachte Leila mich an und fuhr mit Ihrem Finger über meinen Schritt, dort hatte meine Hose eine leichte Beule bekommen.
Wir beendeten den Abwasch und gingen dann gemeinsam zum WoWa zurück. Mittlerweile war auch Holger mit Kindern wieder zurück und die Kids steckten alle Ihr Köpfe zusammen und tuschelten und kicherten. Es wurden wohl die neuesten Erwachsenen News ausgetauscht.
Leila ging mir wie selbstverständlich im WoWa beim einräumen zur Hand.