Premium testen 0,99€

hmmm..... wenn Wünsche wahr werden, dann müsste bald wieder ein tolles Kapitel dabei rausspringen ;) Bis dahin muss ich wohl dafür sorgen, das die Story im Ranking nicht zu weit nach hinten rutscht :)

Gruss Sentinel

5 Tage später

Sehr erregend und geil! Habe solche ein Erlebnis in einer Beziehung dauerhaft erleben dürfen und weiß genau was da passiert ist...

Herzlichen Glückwunsch dazu.

Mal sehen, wann es weiter geht.

Herzlichen Glückwunsch dazu.

Mal sehen, wann es weiter geht.

Hoffentlich so schnell wie möglich BeKoma warten wohl alle schon drauf :::

Hallo erst einmal,

ich war in der letzten Zeit ziemlich beschäftigt. Dazu kam noch, dass ich mich in einer Ecke der Story verrannt hatte, die mir überhaupt nicht gefiel. Nun hat mir eine liebe Kollegin ein paar Denkanstöße gegeben, wie ich es besser machen kann. Trotzdem: So schnell wird das nicht klappen. Schließlich will ich hier keinen Schund abliefern, ein Schuss Humor und natürlich auch Erotik sollen schon drin sein. Gut Ding braucht leider bei dem nächsten Kapitel Weile. Danach wird es schneller gehen, da ich den größten Teil schon geschrieben habe.

Schönes Wochenende,

BeKoma

Hallo liebe Fee,

freut mich, dass sich auch mal wieder eine Frau traut, einen Kommentar zu hinterlassen.

Vielen Dank dafür,

BeKoma

Hallo lieber BeKoma :)

Lass dir Zeit mit der Fortsetzung....wir sind ja nicht ungeduldig......

Okay schlecht gelogen ich weiß :

Aber Schund aus deiner Feder...äh....Tastatur...unvorstellbar!

Ich denke das uns (besonders Sentinel und mich) das nächste Kapitel wie immer vom Hocker reissen wird, wobei ich von mir nur sagen kann dass ich mir das bestimmt wieder mehrmals durchlesen werde damit sich jedes Wort, jede Stimmung und jedes Kribbeln ganz genau einprägt ;)

In freudiger Erwartung

LG Shintoya

Hallo Shintoya,

schön, dass du mich auch anspornst. Ich weiß ja, dass ich euch jetzt wirklich lange habe hängen lassen.

Freut euch auf einen schönen Nachmittag am Strand mit Stefan und seinen 3 + 1 Engeln, Fernando, der Band Pig Day und deren Management.

Was kann ich noch verraten? Stefans Überfahrt wird ein bisschen schwierig. Dann wird es gemeinsamen Badespaß geben. Der Rest läuft noch unter Betriebsgeheimnis.

Liebe Grüße,

BeKoma

Ach wie gemein erst anfüttern und dann hängen lassen *grummel*

Nu bin ich noch Neugieriger wenn das überhaupt noch möglich ist....*ungeduldig auf der Couch rumzappel*

Aber nunja gut Ding will Weile haben also übe ich mich weiter in Geduld...*nervös auf der Unterlippe rumkau*

Alles gut

Liebe Grüße, Shintoya (die Ungeduldige)

Was soll ich denn machen? Halb fertig, ist doch auch nichts. Ist schon irgendwie ein schwieriger Teil zu schreiben. Ich halt mich ran.

Liebe Grüße,

BeKoma

Nein halb Fertig ist wirklich nichts :)

Du machst das schon da bin ich mir sicher... und wenn es eben etwas länger dauert ist das auch ok :)

Schliesslich willst du uns ja nichts schlechtes Präsentieren...

Lass dich von mir nicht hetzen

Ganz liebe Grüße

Shintoya

23 Tage später

Endlich ist das zwanzigste Kapitel fertig. Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber ich habe mehr als die Hälfte des eigentlich fertigen Kapitels in die Tonne geworfen. Nun hoffe ich, dass ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid.

- - - Aktualisiert - - -

Die Erweckung des Lichts

Platsch

„... und ich ein Bier!“ Unbemerkt war Andrea aufs Achterdeck gekommen. Ihrer Miene nach zu schließen, brauchte sie keine Erklärungen. Unsere Nacktheit störte sie nicht, obwohl sie selbst immer noch in voller Montur unterwegs war. Daraus schloss ich nun meinerseits, dass vorn wohl tatsächlich nur getanzt worden war.

„Kannst du mal nach Gina gucken? Sie dürfte sich auf dem Klo eingeschlossen haben“, bat Floh ihre Freundin.

„Okay. Sobald ich mein Bier habe.“

Kaum war Andrea die Stufen hinunter verschwunden, tauchte auch der Rest auf. Hunger, Durst, Sonne und wohl auch eine ordentliche Portion Neugier dürften den Ausschlag gegeben haben; denn die Schar verteilte sich gleich entsprechend. Die Jungs, einschließlich Fernando, grinsten von einem Ohr zum anderen, Sally sowie Maria machten sich am Buffet zu schaffen. Es war ein Jammer, dass Fernando so einsprachig aufgestellt war. Zu gerne hätte ich erfahren, was Maria angesichts des eindeutigen Treibens vom Stapel gelassen hatte.

„Wie waschen wir uns denn jetzt?“, fragte die halb bekleidete Florentine recht pragmatisch.

„So wie ich das sehe, sind wir wohl am Ziel unserer kleinen Reise angekommen, aber vielleicht hält der Seebär eine kleine Ansprache“, vermutete ich mal und deutete in Fernandos Richtung.

„Ja und?“

„Du hast doch Badesachen bei. Spring ins Meer!“

Sie blickte mich an, als ob ich einen kräftigen Sprung in der Schüssel hätte. Genau in dem Moment sagte Fernando exakt dasselbe. Das heißt, er ließ Maria übersetzen, dass wir schon ankerten, er gleich ein Boot zu Wasser lassen wolle und dann könnten wir uns entscheiden, ob wir mitfahren oder zum Strand schwimmen wollten, der nicht einmal hundert Meter von uns entfernt lag.

Die Kleidung, die eben noch halb angezogen war, ließ Floh wieder sinken. Dann kletterte sie etwas wackelig auf die Reling und machte einen formvollendeten Kopfsprung, der beim Eintauchen ins Meer kaum das Wasser kräuseln ließ.

„Fucking crazy girl!“, entfuhr es Harold und hechtete wie vom Teufel besessen hinterher. Von Eintauchen konnte allerdings weniger die Rede sein. Nennen wir es Aufschlagen. Und zwar mit dem Bauch voran. Autsch!

Ich wusste zwar nicht, dass Dummheit ansteckend ist, aber der Rest Pig Day entledigte sich ebenfalls der überflüssig gewordenen Kleidung und tat es ihm gleich. Und zwar haargenau. „Kids!“, kicherte Maggie.

Freibeuter Fernando

Inzwischen kümmerte sich Fernando um das Boot und Maria stand fast ehrfürchtig daneben und bewunderte das Spiel seiner Muskeln.

Für mich wurde es Zeit, mal nach Gina und Andrea zu gucken. Unter Deck saß Andrea vor der Klotür und unterhielt sich leise mit Gina. Als sie mich sah, schüttelte sie stumm ihren Kopf. Meine Anwesenheit war hier wenig hilfreich und nicht gewünscht. Also bog ich vorher ab und köpfte eine weitere Flasche Bier. Das Zeug tat gut, aber angesichts der hinter mir liegenden körperlichen Anstrengungen und der Wärme des Spätsommers zeigte es auch seine Wirkung.

Zurück an Deck konnte ich mir gerade noch einen Teller mit den Köstlichkeiten des Meeres zusammenstellen und vertilgen, bevor die übrigen Damen die Speisen in die Kühlung brachten. Es war schon komisch: Obwohl es meine Party war, stand ich nun allein herum.

Irgendein Heinzelmännchen hatte die auf Deck verstreuten Klamotten fein säuberlich zusammengelegt. Ich fand tatsächlich meine Badehose und zog sie an, denn im Moment gab es nur fünf Nackedeis und die waren schon fast am Strand angekommen, wie ich mit einem flüchtigen Blick feststellte. Wenig überraschend kreisten die Jungs wie ein Haifischrudel um Florentine, die sich allerdings wenig bis gar nicht beeindruckt zeigte und einfach dem Ufer zustrebte.

Währenddessen brachte Fernando eine Strickleiter am Heck an und machte eine einladende Geste in meine Richtung.

Unbeholfen kletterte ich herunter und wartete. Kurz darauf kamen Maria, Maggie und Sally nach. Ehrensache, dass ich den Damen Hilfestellung gab. Und der durchaus leckere Anblick entgegenkommender Beine und Hintern entschädigte massiv für meine Höflichkeit.

Über eine kleine Winde kam Proviant für ein ausgiebiges Picknick nach unten. Maria dolmetschte Fernandos Anweisungen, während sie mit den anderen Frauen für Balance sorgte. Das war auch durchaus ausreichend fürs Beiboot, aber als ich das Netz auf eine freie Stelle am Boden manövrieren wollte, hieß es keine Sekunde später ‚Mann über Bord‘. Was genau passiert war, konnte ich gar nicht sagen. Im Nachhinein war es wohl eine hinterhältig konzertierte Aktion von Maria und Fernando. Aus unerfindlichen Gründen kam die Ladung am Haken in Bewegung. Ich wollte nicht unbedingt getroffen werden, versuchte auszuweichen und dann brauchte es nur noch eine leichte Kippbewegung, um mich ins Mittelmeer zu befördern.

Statt mir, dem armen, ertrinkenden Gastgeber, zu helfen, hielten die Zeuginnen sich die Bäuche vor Lachen. Je mehr ich mit den Armen herumfuchtelte, desto lauter wurde das Gelächter. „Vereine dich mit den Elementen!“, riet mir doch Maggie glatt. Weiber! Aber Fernando war keinen Deut besser. Der hatte die Winde gestoppt und wischte sich eine Träne aus den Augen. Das würde ein Nachspiel haben!

Mit wenigen Schwimmzügen war ich am Boot und schon reckten sich mir drei Paar helfende Hände entgegen.

„Komm her, Stefano“, grinste Maria.

‚So nicht!‘, dachte ich mir und schwamm um das Boot herum zur Strickleiter, an der ich mich zurück nach oben aufs Deck hangelte.

Fernando besaß sogar noch die Frechheit und reichte mir sogar eine Hand, um mich über die Reling zu ziehen.

Kaum war ich in Sicherheit, zeigte ich auf die Strickleiter und schickte ihn pantomimisch ins Boot. Er zuckte nur mit den Schultern und nahm den entgegengesetzten Weg, den ich gerade hochgeklettert war. Unten angekommen, machte er sich beim Verstauen der Ladung verdient, hob seinen Arm und bedeutete mir, dass ich nun wieder hochziehen könne.

Erst suchte ich ein bisschen, aber schließlich fand ich den Hebel. Das Netz befand sich gerade mal in halber Höhe, da hörte ich, wie der Außenbordmotor gestartet wurde.

„He! Was gibt das denn jetzt?“

Die drei unehrenhaften Damen schipperten winkend mit ihrem Piraten davon und ließen mich einfach stehen. Saubande!

Lauschohr

Ich stand – im wahrsten Sinne des Wortes – da, wie ein begossener Pudel und tropfte vor mich hin. Einige Vorteile hatte mein unfreiwilliges Bad sicher gehabt: Einerseits hatte ich nun meine Wäsche vollzogen und andererseits war meine Birne wieder frei. So schnell konnte ich auf andere Weise kaum nüchtern werden.

Unschlüssig guckte ich mich auf Deck um. Nach unten wollte ich nicht. Also dann nach vorne. Zeit, mal die Anlage zu inspizieren. Ein ziemlich feister Laptop mit Apfel-Emblem, ein paar handliche, böse Aktiv-Boxen und ein kompakter Subwoofer aus dem gleichen Hause hatten eben ordentlich Druck entfaltet. Definitiv partytaugliche Ausrüstung und sicher nicht das erste Mal im Einsatz. Der Strom aus den Akkus würde nicht ewig halten, aber wie ich Fernando einschätzte, würde er zu gegebener Zeit eine Lösung finden.

Zu gerne hätte ich mal einen Blick auf die Titelliste geworfen, dafür hätte ich aber die Kiste hochfahren müssen. Tja, ich fand es besser, das Zeug mal ein bisschen abzudecken. Die Oberfläche der Beschallungsanlage hatte nämlich schon die Temperatur erreicht, bei der man ohne Weiteres ein paar Spiegeleier hätte braten können.

Dieser Gedanke führte mich dann gegen meine ursprüngliche Absicht doch unter Deck in die kleine Kajüte, in der ich mit Floh neckische Spielchen veranstaltet hatte. Wie ein Schatten huschte ich die Stufen hinunter und bog gleich ab. Im Laufe meiner Suche nach irgendwelchen Laken hörte ich Andrea beruhigend auf Gina einreden. Ginas Antworten konnte ich mir in etwa zusammenreimen.

„Mann, Gina. Was du hier für eine Show abziehst, ist echt Scheiße. Stefan ist doch kein Arschloch, nur weil er mit einer anderen besseren Sex hat. Wirklich nicht.“

„Es tut trotzdem so weh.“

„Ich weiß, wie es sich anfühlt. Mit Maria ist er ähnlich abgegangen, als ich dabei war. Dafür hat er mich im Pool gepoppt.“

„In echt jetzt? Im Pool? Nicht am Beckenrand?“

„Nee, er wollte eigentlich schwimmen. José turnte durch den Garten. Da war nix mit Beckenrand.“

Das war echt verrückt gewesen und ich erinnerte mich dunkel daran, dass Andrea mir noch irgendwas im Meer angedroht hatte.

Geräuschvoll zog Gina den Rotz hoch. Das Nächste musste wohl ihre Frage gewesen sein, wie es gewesen sei.

„Cool kann ich nur sagen. Ich hatte ja schon so manche verrückte Sache hinter mir, aber das war spacig. Ich habe die Kacheln unter Wasser an meinem Abgang teilhaben lassen.“

„Und mich hat er auf der Fete durchs Hosenbein gevögelt.“

Nun staunte Andrea nicht schlecht.

„Vor allen Leuten?“

„Nee, so da hinten im Garten, wo uns keiner gesehen hat. Da waren aber auch andere Pärchen. Und hinterher haben wir noch eine Wasserschlacht im Pool gemacht.“

„Siehste. Du kannst ihn nicht zwingen, dich zu lieben. Er mag uns alle, liebt aber keine von uns. In seinem Kopf ist immer noch seine Ex. Klingt hart. Kannste aber nicht ändern. Und trotzdem ist er ein feiner Kerl.“

Unterdessen hatte ich eine Kommode unter einer Koje gefunden und zog ein paar Laken heraus. Andreas Worte hatten wohl nicht nur mich mitten ins Herz getroffen, sondern auch Wirkung auf Gina gemacht, denn kurze Zeit später hörte ich das Entriegeln der Tür.

Da saß ich nun in der Falle. Während die beiden Mädchen miteinander tuschelten und sich gegenseitig trösteten, konnte ich mich nicht rühren. Wie hätte ich dagestanden, wenn sie meine Anwesenheit bemerkt hätten? Wie ein Lauschohr!

Ein paar Momente verharrte ich also, dann hörte ich, dass Andrea sich mit einem Bier versorgte und anschließend mit Gina die Stufen zum Deck hochging. Toll! Und nun? Ich konnte ja nicht ewig unten bleiben.

‚Tief durchatmen!‘ Langsam zählte ich von zehn zurück, packte meinen Kram und versuchte mit einer Unschuldsmiene wieder im Tageslicht aufzutauchen.

Das hätte ich mir auch sparen können. Die beiden hatten sich aufs Vorderdeck verkrümelt.

Algengrün

Mutig umrundete ich das Führerhaus und da lagen die beiden im strahlendsten Sonnenschein auf ein paar antiken Klappliegen und präsentierten mir ihre hübschen Kehrseiten. Augen zu und durch. Andreas giftiges Reptil auf dem Rücken guckte durch die züchtige Aussparung im Rückenteil des Badeanzugs und grinste mich hämisch an.

„Na, ihr beiden.“

„Wo kommst du denn her?“, wollte Andrea wissen. „Es sind doch alle zum Strand.“

„Tja, man hat mich mit euch beiden als Schiffswache zurückgelassen. Zumindest glaube ich, dass das die Absicht dieses Piratenkapitäns war. Und dann habe ich erst hier oben ein bisschen herumgegammelt, bevor ich gerade unter Deck bin, um ein paar Tücher zu holen. Das Zeug hier muss abgedeckt werden.“

Ein angehobener Kopf, der sich in meine Richtung wandte, und eine hochgezogene Augenbraue zeigten deutliche Symptome, dass mir Andrea nicht über den Weg traute. Vielleicht ein bisschen zu hastig deckte ich die Geräte ab.

„Ihr solltet nicht so in der prallen Sonne liegen, sonst bekommt ihr noch einen Sonnenstich und ähnelt mehr der chinesischen Flagge als einem Brathähnchen“, riet ich noch so nebenbei, wofür mir ein Handtuch an der Nase vorbeisegelte.

„Wir haben uns gegenseitig ordentlich mit Marias Sunblocker eingecremt, aber das Bier wird viel zu schnell warm. Das gibt dicke Birne oder Vollrausch oder beides.“ Sie unterstrich ihre Aussage mit einem hastigen Ausstoß von Kohlendioxid durch den Mund, der fast das Motorengeräusch des herannahenden Bootes übertönt hätte, aber eben nur fast.

Ein gutes Alibi, um mich wieder aus der Schusslinie der beiden Elfenwesen zu bringen, denn mit dem Korsaren hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen. Der war aber so schlau gewesen, gleich Maria als Dolmetscherin wieder mitzubringen und sie wie ein Schutzschild vor sich die Strickleiter hochzutreiben. Mir entging nicht, dass er weniger kontrollierte, ob die spanische Prachtbraut unfallfrei hochklettern konnte, sondern ziemlich offensichtlich auf eine Gegend bei ihr starrte, wo er nicht mehr als Erster hingelangen konnte.

Ganz Gentleman half ich Maria über die Reling und setzte mich gleich so hin, dass Fernando nicht ohne Probleme an Bord gelangen konnte. Da machten sich meine Erfahrungen aus den Achtzigern bezahlt, die ich bei diversen Sitzblockaden an der Startbahn West oder in Wackersdorf gemacht hatte.

Doch der Schiffsführer ließ sich nur kurz aufhalten, hangelte wie ein Pavian einfach an mir vorbei und zog sich mit einem Klimmzug hoch. Nur eine reine Bösartigkeit von mir hätte ihn wirklich abhalten können, aber ohne Kapitän kamen wir wohl kaum wieder zurück zu unserem Ausgangshafen, und außerdem hätte ich mir auch den Unmut meiner Haushälterin auf mich gezogen. Wer wollte das riskieren?

Ein männliches Schulterklopfen und ein entwaffnendes Grinsen von Fernando beendete unsere kleine Fehde, noch ehe sie begonnen hatte.

Fernando plapperte auf mich ein, als ob ich ihn verstehen könnte und Maria konnte mit ihrem Talent für Simultanübersetzungen glänzen. Vielleicht tat sich da doch noch eine Beschäftigungsmöglichkeit auf. Mein Konzern unterhielt diverse Tochtergesellschaften in Südamerika.

Doch ich schweife ab. Ungerührt übersetzte Maria meinen Text, zwinkerte dabei Fernando zu.

„Er wollte sich entschuldigen und lässt mich fragen, ob du dir wehgetan hast.“

„Habe ich nicht. Aber er allein war ja wohl kaum verantwortlich“, meinte ich grummelnd und blickte Maria vorwurfsvoll an.

Maria erklärte mir, dass das Boot mit vier Leuten und Ladung voll gewesen sei. Es hätte also auf jeden Fall einer wieder aufs Schiff gemusst. Und nun wolle er mich mit den beiden übrigen Mädchen und einer Kiste an den Strand fahren. Das konnte ich glauben oder bleiben lassen.

„Was ist denn in der Kiste?“, fragte ich neugierig bei Fernando nach.

„Ah, si!“ Er nickte mir zu, öffnete die Verschlüsse und ließ mich einen Blick hineinwerfen. Das konnte man mal eine professionell zerlegte Campingausrüstung nennen: ein Pavillon, ein Grill und noch andere Sachen , die einen Landaufenthalt angenehmer gestalteten.

Sogleich durfte ich wieder ins Boot hinunterklettern, Maria scheuchte Andrea und Gina von den Liegen hoch, hielt gleich noch eine Gardinenpredigt über die Unvernunft deutscher Touristen im Umgang mit der spanischen Sonne. ‚Meine Rede!‘, grinste ich in mich hinein.

Fast wäre ich noch einmal vom Boot gekippt, weil mich meine beiden Lause-Mädchen mit ihren Körpern blendeten, als sie die Strickleiter herunterkletterten.

Doch sie waren ganz brav und sorgten sogar für die Statik. Einzig an Ginas Seite bewirkte ihre Oberweite für eine kleine Unwucht.

Und dann kam schon ein ‚Ola!‘ und die Kiste wurde vorsichtig heruntergelassen. Diesmal ging alles glatt. Während Fernando mir mit Händen und Füßen die Position klarmachte, schaffte ich es sogar auf den Beinen und im Boot zu bleiben. Damit war es aber auch eigentlich schon voll. Unser Seebär schaffte es dennoch, sich hineinzuquetschen und an den Außenborder zu setzen. Ich selbst hatte ein winziges Fleckchen vorn für mich.

Er winkte noch einmal freundlich zu Maria hoch, warf ihr ein Kusshändchen zu, worauf sie planmäßig errötete, startete den Motor und drohte ihr wohl an, sie abzuholen oder so ähnlich. Auf jeden Fall hob Maria den Zeigefinger und die Geste sah nicht ernsthaft nach Schimpfen aus.

Kaum hatten wir ein paar Meter zwischen uns und dem Schiff gebracht, da drehte Fernando ordentlich am Gashahn. Gekreische der Mädels war die voraussehbare Folge, und je mehr sie kreischten, umso wilder wurde die Fahrt. Es war nicht davon auszugehen, dass er irgendwelchen Riffen ausweichen musste, um seine rasanten Schlenker zu rechtfertigen. Auf jeden Fall war ich wohl genauso weiß im Gesicht wie meine Knöchel an der Hand vom Festhalten. Gut – das Gesicht könnte auch algenfarbig gewesen sein.

Plötzlich erstarb der Motor und mit reichlich Restschwung schob sich das Boot knirschend auf den Strand. Das hohe Gericht urteilte im Namen des Gesetzes der Fliehkraft und ließ mich die Erfahrung eines Katapultgeschosses machen. Wieder einmal machte ich unfreiwillig Bekanntschaft mit Mutter Erde, aber der Sand war schon weicher als derweil der Boden meines Büros.

Streckenrekord

Zu Fernandos Entschuldigung muss ich sagen, dass er wirklich sofort zur Stelle war und einen Schwall iberischer Worte über mich auskippte, der wohl sein Bedauern zum Ausdruck bringen sollte.

Heldenhaft lehnte ich seine Aufstehhilfe ab und fand mich im nächsten Augenblick umringt von der besorgt dreinblickenden und überaus lecker ausschauenden Damenmannschaft FC Paloma.

„Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Floh als Erste.

Gar nicht so einfach, eine Antwort zu formulieren, wenn fünf Nixen gleichzeitig versuchen, Sand abzuklopfen und medizinische Gutachten zu erstellen. Und manches wurde an garantiert unverletzten Stellen untersucht. Gut, dass ich noch etwas schlapp von der letzten Nummer war.

„Ich werde es überleben“, kommentierte ich heroisch ihre Bemühungen und humpelte etwas theatralisch mit schmerzverzerrtem Gesicht umher.

Fernando winkte die anderen Jungs heran und zusammen entluden wir die Fracht.

Zunächst wurde der Pavillon aufgebaut und danach ging es an den Grill. Ruck zuck stand alles betriebsbereit.

Doch während die Männerwelt mit Gott und der Welt zufrieden war, weil wir unser Schicksal deutlich besser angetroffen hatten als Robinson Crusoe, schauten die Mädels ein bisschen ratlos aus ihrer nur teilweise vorhandenen Wäsche. Andrea, die Pragmatikerin schlechthin, kam dann auf mich zu, weil sie wohl mir am meisten traute: „Sag mal: Sollen wir jetzt die ganze Zeit nackt herumlaufen und in den Sand setzen? Sand in allen Ritzen ist echt nicht so prickelnd. Wirkt wie Schmirgelpapier beim F...“ Andrea biss sich auf die Zunge, aber tapfer brachte sie ihr Anliegen vor: „Wir bräuchten zumindest ein paar Handtücher.“

Dem konnte ich nicht widersprechen.

Was also tun? Theoretisch wollte ich jetzt mal was von der Feier haben, die ich angeleiert hatte, aber so wie es aussah, musste ich weiter Chef spielen.

Seufzend ging ich in der vagen Hoffnung zu Fernando, ihm mit Hilfe von Zeichensprache den Inhalt meines Wunsches vermitteln zu können.

„Junge, wir brauchen Handtücher“, ließ ich verlauten und deutete ein Rechteck an, das ich mir virtuell um die Hüften band.

„Lona?“ Das Fragezeichen schwebte rotleuchtend über seinem Gesicht.

Auch die pantomimische Darstellung des Abtrockenvorgangs brachte keine Erhellung. Als ich dann aber aufs Boot und anschließend aufs Schiff zeigte, wurde sein Gesicht so lang, dass er fast hineingetreten hätte.

„Carajo!“

„Einen Zehner für deine Gedanken“, murmelte ich vor mich hin.

Doch Fernando schob bereits das Boot mürrisch ins Meer zurück und ließ mich einsteigen. Im Nullkommanichts war der Motor an. Statt der halsbrecherischen Kurven versuchte er nun einen neuen Streckenrekord aufzustellen. Trotz eigentlich spiegelglatter See hopste die Nussschale wie ein Jo-Jo und nun war ich wirklich nahe dran, die Fische zu füttern.

Doch nach wenigen Sekunden zog er eine enge Schleife und brachte uns direkt unter die Strickleiter.

„Fernando!“, hörte ich Maria von oben schimpfen: „... loco perdido!“

Der machte immer noch den Eindruck, als wäre er Vegetarier, dem man die Wahl zwischen Kalbshaxe und Schnitzel ließe, hob abwehrend die Hände und kümmerte sich fortan gezwungenermaßen um die Wünsche seines Gastgebers.

Kreidebleich und ziemlich wackelig kletterte ich hoch, Fernando hinter mir.

„Tut mir leid“, flüsterte mir Maria zu und warf Fernando einen bösen Blick zu.

„Warum ist er so sauer?“

„Ach, er wollte euch absetzen und dann wollten wir gemeinsam Schiffwache halten.“

„Und sicher den Motor erklären und einen Ölwechsel machen“, blödelte ich schon wieder grinsend. Treffer, versenkt!

Fernando, der gerade über die Reling kletterte, bekam trotzdem einen Schwall ab, den man unschwer als kalte Dusche identifizieren konnte. ‚Junge, da kommt noch was auf dich zu‘, dachte ich mir und konnte mir kaum das Grinsen verkneifen. ‚Solange keiner die Hosen anhat, dürfte es gut laufen, aber da musst du sie erst hinbekommen.‘

Als sich Maria mir wieder zuwendete, fragte sie mich, was denn der Grund für die Fahrt gewesen sei.

„Die Mädels wollen Handtücher. Frisch eingecremt würden sie wie panierte Fischstäbchen aussehen, wenn sie sich in den Sand legten. Sicherheitshalber nehme ich auch noch ihre Taschen mit.“

„Daran hätten wir auch gleich denken können. Fernando ...“ Die Übersetzung erübrigt sich, da der arme Kerl umgehend alles zusammensuchte, was auch nur im Entferntesten vergessen worden sein konnte. Der wollte partout ausschließen, dass er von seiner Schiffswache noch einmal abgehalten wurde. Konnte ich schon nachvollziehen, auch wenn ich mit unterschwelliger Eifersucht zu kämpfen hatte. Maria war ja auch ein flotter Käfer, und welch junger Kerl hätte sie nicht gerne mal ein Stündchen in den Maschinenraum entführt?

Ein letztes Mal musste die Winde Schwerstarbeit leisten und dann ging es ganz gesittet zurück zum Strand.

Weihnachten im Frühherbst

Das Löschen der Ladung zog sich länger hin, da das ganze Zeug halbwegs sinnvoll verteilt werden wollte. Am Ende waren alle Anwesenden glücklich und ich klopfte Fernando kameradschaftlich auf die Schulter.

„Sei lieb zu ihr und lass keine Klagen hören.“ Teil zwei des Satzes hatte ich mit einer geballten Faust pantomimisch für ihn übersetzt.

Er hatte mich verstanden, wie mir sein gesenkter Blick verriet. „Maria ...“

„Schon gut. Zieh Leine!“, grinste ich kameradschaftlich.

Ungefähr mit Lichtgeschwindigkeit beamte er sich davon.

„Holt er jetzt Maria?“, erkundigte sich Andrea mit unschuldiger Miene, die die Szene beobachtet hatte.

„Sicher. Ganz sicher. Vorher muss er aber noch die Antriebswelle schmieren, oder so.“

Dafür bekam ich einen Knuff von ihr in die Seite. „Oder so, ja?“

„Lass ihn sein Glück versuchen. Sollte er ihr dumm kommen, dann darf er sich auf was gefasst machen. Du hättest sie eben an Deck erleben sollen, als wir das Zeug geholt haben. Himmel! Die hat ihn ganz schön einen gegeigt.“

Andreas Lachen erzeugte Aufmerksamkeit, wenn auch nur kurzfristig. Die Band unterbrach den Bau ihres monumentalen Damms gegen hereinbrechende Sturmfluten, den sie mit bloßen Händen auftürmte und mit allerlei Strandgut verzierte.

Die ölig-glänzende Schlange auf Andreas Rücken zwinkerte mir immer noch eingesperrt zu und dann folgte ich ihr unter den Pavillon, wo Sally genüsslich Wein aus einem Pappbecher schlabberte.

„Wo sind denn die anderen?“, wollte ich von Andrea wissen.

„Och, die halten gerade große Aussprache. Kann noch was dauern.“

Ihrem Blick entnahm ich, dass sie wohl eine sehr genaue Vorstellung hatte, wie diese Friedensverhandlungen ablaufen würden, aber nicht damit heraus wollte.

„Kann ich ein Wasser haben?“

Ohne mit der Wimper zu zucken, griff Andrea in die Box und warf mir eine Dose Bier zu. „Das Wasser brauchen wir vielleicht noch zum Kochen.“

„Nee, is klar, auf dem Grill kochen.“ Ich tippte mir mal an die Stirn und erntete eine herausgestreckte Zunge von Andrea.

Ein bisschen ratlos hielt ich die Bierdose in meiner Hand, entschloss mich nach kurzem Zögern dann doch einen Schluck zu nehmen und setzte sie vorsichtig neben mich in den Sand.

Das Zischen hatte dann aber die Jungs aufmerksam gemacht und wurden nun von Sally mit Gerstensaft versorgt.

„Wann wollen wir denn grillen?“, fragte ich mal die Runde und übersetzte es für Andrea.

„Noch nicht. Ich bin noch satt vom Buffet an Bord.“

„Und was stellen wir jetzt so lange an?“

„Ich werde jetzt erst einmal meinen Schlaf nachholen, den ich in deiner Hütte nicht bekomme.“

„Frechheit!“

Demonstrativ gähnte Andrea und breitete sich auf einem großen Laken aus.

Ich quatschte noch eine Weile mit den anderen über ihre weiteren Pläne. Die Platte sollte im Rohbau noch hier in Spanien fertig und dann Ende Oktober in London abgemischt werden. So könnte man unter günstigen Umständen noch im Weihnachtsgeschäft dabei sein. Das brachte mich glatt auf die Idee, einen Sommersong vielleicht mit Glöckchen und ‚Hohoho‘ aufzupeppen.

„So macht ihr zweimal Kohle: Weihnachten unterm Tannenbaum und dann im Sommer noch mal.“

Erst guckten sie mich an, als ob mir das Bier in die Birne gestiegen sei, aber so nach und nach fanden sie den Gedanken nicht uninteressant. Natürlich müsste das noch mit der Plattenfirma abgesprochen werden, aber so generell hätten sie nichts einzuwenden.

Die Erweckung des Lichts

Das ich-weiß-nicht-wievielte-Bierchen drückte so allmählich auf die Blase und wollte wieder hinaus. Andrea war tatsächlich eingepennt und machte einen zufriedenen Eindruck, die Engländer in der Runde diskutierten das Pro und Kontra meines Vorschlags, sodass ich nicht weiter vermisst wurde.

Bei meinem 360°-Rundum-Blick entdeckte ich ein paar schattenspendende Bäume, die wohl auch jeder Hund akzeptiert hätte, um sein Revier zu markieren. Warum sollte ich sie dann verschmähen? Vorsichtig bewegte ich mich durch den Sand, der durch die Mittagshitze durchaus Ähnlichkeiten mit einer rotglühenden Herdplatte aufwies. Das bedeutete wiederum, dass meine Gangart eine Verwandtschaft zu Rumpelstilzchen hätte nahelegen können. Gut, dass mich niemand dabei beobachtete.

Kaum hatte ich jedoch begonnen, den Baum glücklich zu machen, hörte ich leise Stimmen. Das mussten meine vermissten Gäste sein. Nun wusste ich zwar, dass sie eine Aussprache halten wollten, die man natürlich auch nicht belauschen sollte, doch faktisch hatte ich auch etwas damit zu tun. Gina hatte ja nicht verkraftet, dass ich mit einer anderen Frau sexuell besser harmonierte und nun musste ich auch erfahren, ob sie weiterhin die Spaßbremse spielen wollte, oder ob sie sich wieder einbekommen würde. Alles laue Entschuldigungen für mein lausiges Verhalten, dass ich nun an den Tag legte.

Ich pirschte mich leise vor, was unter den Bäumen durchaus angenehm war. Von meinem Gehör wurde ich in Richtung einiger Sträucher geleitet, die mir die weitere Sicht nahmen. Als ich nahe genug war, konnte ich dann auch ihre Stimmen auseinanderhalten und ich setzte mich bequem und gleichzeitig unsichtbar in den Sand.

Maggie sprach mit einer samtigen Stimme zu Gina. „Weißt du, Kleines, dein Prinz konnte nicht wirklich was dafür. Manchmal ist es so, dass die Sterne ihre Energie ungleich verteilen. Entscheidend ist das aber nicht.“

„Aber auch dich hat er ganz anders angesehen. Von Floh will ich gar nicht reden. Für so einen Blick von ihm würde ich alles geben.“

Gina konnte einem schon leidtun. Sowohl Maggie als auch Florentine waren einfach ein anderes Kaliber. Mit Gina konnte ich prima kuscheln, aber ich spürte immer wieder, dass sie mehr wollte und das ließ mich innerlich zurückzucken.

„Soll ich darauf stolz sein?“, fragte Floh. „Ich werde ihn genauso wenig bekommen, wie wir alle. Seine Ex-Frau schwirrt immer durch seinen Kopf. Die Sache zwischen ihm und ihr ist noch nicht zu Ende.“

„Aber er ist doch geschieden?“, schniefte Gina schon wieder.

„Was heißt das schon? Sie sind geschieden, aber kennen wir die Gründe? Nein. Wer weiß, ob nicht ein Missverständnis zwischen den beiden steht?“

„Und warum hat er sich dann mit uns eingelassen?“, fragte Gina weinerlich.

„Weil er ein Mann ist. Mal ehrlich: Wir haben uns auf dem Silbertablett angeboten.“

„Sicher, aber ...“

„Kein Aber. Wenn eine Frau aussieht wie wir, dann kann sie jeden Kerl herumkriegen, der nicht schwul ist.“ Diese Einschätzung hätte ich jederzeit unterschrieben.

„Aber ich bin doch gar nicht hübsch.“

„Oh mein Gott. Welcher Dämon sitzt denn hier? Hast du eigentlich schon einmal in den Spiegel geschaut? Wenn du glücklich bist, dann strahlt aus dir die Energie eines Engels. Du musst deine Wünsche als solche zwar akzeptieren, aber lass dich nicht von ihnen beherrschen. Du musst loslassen. Du darfst nicht besitzen wollen. Das blockiert deine Chakren“, predigte Maggie.

„Und was heißt das jetzt?“, wollte Gina wissen und formulierte damit die Frage, die ich mir auch stellte.

„Wir müssen dein Licht neu entzünden.“

„Du kannst ihr vertrauen. Sie weiß, was sie tut. Ich habe mich auch von ihr behandeln lassen. Hinterher ging es mir viel besser“, erklärte dann Floh, was meine Fantasien über den Verlauf der Party nun doch ins Kraut schießen ließ.

Dann hörte ich wieder Maggie reden: „Schau, dein Energiefluss ist unterbrochen. Am besten beginne ich meine Untersuchung an deinen Brüsten.“

„Warum da?“ Genau! Das wollte ich auch wissen.

„So wunderschöne volle Brüste haben ein enormes energetisches Potential.“

„Wenn du meinst ...“

Hatte ich richtig gehört? Maggie ...? Verdammter Eimer. Wenn Gina sich darauf einließ, dann ... zum Teufel noch eins wollte ich auch sehen, was da abging.

Noch einmal fluchte ich still in mich hinein, dann machte ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Platz. Zum Spannen. Mann, was war mir das peinlich, aber ich konnte nichts dagegen machen.

Ganz leise umrundete ich das Gestrüpp, hinter dem sich die drei Frauen verbargen. Den Schatten der Bäume brauchte ich nicht zu verlassen. Nur ein paar Meter weiter entdeckte ich ein paar Felsen, die mich meiner Meinung nach optimal schützten und mir gleichzeitig einen fürwahr göttlichen Blick auf die Arena gewährten. Durch etwas Grünzeug vor meiner Nase wurde ich besser getarnt als ein Chamäleon.

Die drei saßen auf einem glatten Felsen. Mir wäre der Untergrund zu hart gewesen, aber meine Energiebahnen brauchten auch keine Behandlung. Nahm ich mal an.

Gina lag in ihrer vollen Pracht in Florentines Armen, die ihr Gesicht streichelte, während Maggie sich seitlich neben sie gekniet hatte und voller Bewunderung die schweren Zwillinge anschaute. Dabei blieb die Behandlung natürlich nicht, wie ich atemlos verfolgen konnte. Ihr Blick ging hoch zu Ginas Augen, die ihn ruhig, aber dennoch angespannt erwiderte.

Vorsichtig näherte sich Maggies Hand der rechten Brust. Die Fingerspitzen berührten die Haut. Gina zuckte nur leicht, nickte dann kaum sichtbar.

Atemlos beobachtete ich, wie Maggie sanfte Kreise auf dem Hügel zog. Wäre ich näher dran gewesen oder hätte Adleraugen gehabt, hätte ich wohl eine Spur der Gänsehaut verfolgen können.

Die Hand wechselte die Seite und machte nun das Gleiche mit der linken Brust. Die Gesichtszüge von Gina entspannten sich. Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Fast schien es mir, als ob sie mit jedem Luftholen ihren Busen der Berührung entgegenbrachte.

Nun stützte sich Maggie auf einer Hand ab, sodass ihr Gesicht vor Ginas wogenden Busen kam. Meine Sicht verschlechterte sich dadurch erheblich, aber ich konnte mir gut denken, was vonstattenging. Demnach näherte sich Maggie nun mit ihren Lippen, während die freie Hand zum Streicheln überging.

„Genieße den Augenblick. Sei voll und ganz im Hier und Jetzt!“, beschwor Maggie ihre Patientin.

Gina wurde zusehends weicher und sank noch tiefer. Ihr Kopf lag praktisch in Flohs Schoss.

Dank Maggies schief gelegtem Kopf konnte ich die Szene wieder besser einsehen. Ihre Lippen spielten mit Ginas Nippeln, die sich erkennbar versteiften. Dazu passte ein leises Schnauben, das Gina entfuhr.

Minutenlang wurde mal die eine, mal die andere Seite liebkost, dann schwang sich Maggie über Ginas Beine. Damit präsentierte mir die fesche Engländerin ihren Hintern. Mein lieber Scholli! Der unterlag dem Kriegswaffenkontrollgesetz.

Noch während ich mich in der Bewunderung der hübschen Kehrseite inklusive aufblitzender Spalte übte, tauchte Maggie langsam tiefer und küsste Ginas Bauch.

„Du solltest mich unterstützen“, forderte Maggie nun Florentine auf. „Gemeinsam können wir die Blockaden viel effektiver behandeln.“

Warum erstaunte es mich nicht, dass Floh Maggie verschwörerisch zuzwinkerte? Die Hände, die bislang Ginas Kopf gestreichelt hatten, schoben sich nun über Ginas Hals weiter zu den Brüsten und übernahmen stellvertretend die gleiche Aufgabe, die vorher von Maggies Mund ausgeübt worden war.

Es war geradezu körperlich fühlbar, wie erfolgreich die Therapie bei Gina anschlug. Je weiter die Behandlung fortschritt, umso mehr gab sie sich ganz den Empfindungen hin, die sie nun von beiden verabreicht bekam.

Allein schon das Zuschauen setzte ein Kribbeln an meinem ganzen Körper in Gang, dass ich einfach nur heiß nennen kann.

Wie selbstverständlich zupfte Floh an den Nippeln ihrer Freundin, was zur Folge hatte, dass diese laut aufkeuchte. Sofort legte ihr Floh einen Finger auf die Lippen, worauf alle drei leise kicherten.

Ich konnte nicht verstehen, was Maggie ihr leise zuflüsterte, nur den sanften Ton ihrer Stimme, aber die Folge war, dass Gina ihre Beine spreizte und sich Maggie dazwischen kniete.

Da war inzwischen so viel Energie im Spiel, dass sie sogar auf mich übersprang. Punktgenau in mein ausgelagertes Kleinhirn.

Maggie tauchte schlängelnd tiefer und schien die Regionen um Ginas heiliges Delta zu erkunden. Dabei nahm sie sich viel Zeit und steigerte damit Ginas Unruhe ins Unermessliche.

Derweil ging Floh über, Ginas volle Brüste zu massieren, immer wieder unterbrochen von Fingerarbeiten, die sensibel Vorhof und Nippel bedachten.

„Wir werden jetzt die dunklen Mächte vertreiben, die sich in deinen Gedanken heimtückisch eingeschlichen und festgesetzt haben.“

Als Maggie dann die Attacke mit diesen Worten aufs Zentrum eröffnete, schlüpfte Floh unter ihrer Freundin hervor und kroch um die beiden herum. Der blonde Engel verdeckte umgehend den Prachthintern von Maggie, knetete die Bäckchen und leckte wie ein Kätzchen darüber.

Das trat jedoch augenblicklich für mich in den Hintergrund, weil nun Flohs knackigen Po vor mir aufleuchtete. Und nicht nur das: Das zarte, rosige Fleisch ihre Blütenblätter zog mich in seinen Bann. Mir war, als ob der Wind mir ihren Duft herübertrug.

Das Tun von Floh sah eindeutig geübt aus. Sie überwachte jede von Maggies Reaktionen und variierte ihre Zärtlichkeiten mit Leichtigkeit. Bald schon schnaubte auch Maggie, die darüber zeitweilig ihre selbst gewählte Aufgabe als Heilerin aus den Augen verlor.

Gina, nun zum Teil vernachlässigt, war nicht ärgerlich darüber. Sie behielt die britische Lady im Auge, und ihr gefiel eindeutig, was sie sah. Gleichzeitig fand sie Gefallen am Kneten ihrer Ballen. Ihre Finger hinterließen eindeutige Spuren und die gerötete Haut machte auch mich ziemlich an.

Doch als Maggie ihre Fassung einen Moment später zurückgewann, hatte sie wohl eine kosmische Botschaft erhalten, die sie mit deutlichen Worten verkündete: „Lasst uns den magischen Kreis bilden.“

Von einem Kreis konnte mangels Anzahl der Damen keine Rede sein, vielmehr lag schlussendlich ein fast perfektes, gleichschenkliges Dreieck vor mir auf dem glatten Felsen. So etwas kannte ich allenfalls aus Filmchen im Erwachsenenbereich einer Videothek. Jetzt, wo es genau vor meiner Nase stattfand, bekam ich erhebliche Schluckbeschwerden und die Sonne schien um einiges mehr Wärme abzusondern.

Ginas Kopf tauchte zwischen die Schenkel von Florentine, diese nahm Maggies Delta ins Visier, während die Zeremonienmeisterin den ‚Kreis‘ schloss und sich um Ginas Blütenpracht kümmerte.

Viel war nicht zu sehen, so ineinander verschachtelt wie die drei agierten. Stattdessen aber hatte ich ein erotisches Hörbuch der Extraklasse auf den Ohren. Dumm war einzig, dass ich die leisen Seufzer und schleckenden Geräusche kaum auseinanderhalten konnte.

Sie ließen es denkbar langsam an, als seien sie allein. Gut, von mir wussten sie ja nichts. Noch weniger von meinem Mitfiebern.

Doch so langsam steigerte sich die Lautstärke und ganz ruhig lag keine der Frauen mehr. Alle schienen bestrebt zu sein, noch näher an Mund und Finger heranzurutschen, die mit Sicherheit inzwischen Zunge und Lippen unterstützten. Dazu hatten sie die anfangs nahezu mustergültige Seitenlage aufgegeben, das unten liegende Bein angezogen, während das obere aufgestellt nach hinten kippte.

Nun konnte ich zwar sehen, dass Maggie mit heftigen Kopfbewegungen ihr Lecken verstärkte, doch ihr kastanienbraunes Haar verdeckte mir komplett die Sicht.

Scheinbar hatte jedoch Floh einen Dreh entdeckt, der Maggie lustvoll aufstöhnen ließ. Für einen Augenblick glänzte Ginas glitzerndes Delta in der Sonne. Maggie drehte sich mit einem strahlenden Funkeln in den Augen kurz um. Ihr Gesicht war vollkommen verschmiert, als ob sie es in Ginas Säften gebadet hätte.

Wild stürzte sie sich erneut auf die rosigen Lippen. Diesmal eindeutig in der Absicht einen Angriff zu fahren, der sicher keinem unschuldigen Engel eingefallen wäre. Mit beiden Händen drückte sie Ginas Schmetterling noch weiter auf. Dabei flatterte er ohnehin in freudiger Erwartung. Bevor sich der Vorhang wieder schloss, den Maggie mit ihren Haaren vorzog, konnte ich noch flüchtig erkennen, dass zwei Finger problemlos in Gina eintauchten, begleitet von einem schmatzenden Geräusch.

Danach wurde es wild, da sich auch Gina angestachelt fühlte, bei Floh die nächste Stufe zu zünden.

Leise waren sie nun wirklich nicht mehr. Immer unbändiger gestalteten sich die Frauen auf dem Felsen, stöhnten einerseits, um andererseits die nächste in der Reihe zu beglücken. Das lief zielstrebig auf einen dreifachen und synchronen Höhenpunkt aller Beteiligten hinaus.

Für mich war es der richtige Augenblick, um mich vom Acker zu machen. Schleichen brauchte ich nicht, aber ich musste jetzt dringend druckabbauende Maßnahmen einleiten. Mit dem Ständer, der bei mir nun schon über den Rand der Badehose hinausschielte, konnte ich kaum zu den anderen zurück. Also entschloss ich mich, am Felsrand entlang zu klettern, um schließlich eine Stelle zu finden, von der ich ins Meer springen konnte. Gerade, als ich zum Sprung ansetzte, hörte ich einen chormäßigen Urschrei. ‚Es ist vollbracht!‘, dachte ich und imitierte den Harold‘schen Landeanflug auf die Wasseroberfläche.

Daumen ganz weit hoch, BeKoma :

Viel besser hätte ich es auch nicht schreiben können, aber die Hauptsache ist doch, das es wieder weitergeht mit der frivolen Truppe :)

Was mir aber gleich wieder einige Fragen aufwirft:

- wird unser Prince Charming von den drei Yoga-Lehrerinnen für seinen dennoch verständnisvollen Umgang mit seinen Engelchen auch mit einer Sonderbehandlung auf dem Badetuch belohnt?? Wäre doch schade, wenn die Drei den ganzen Spass mit Ringelpiez und Anfassen ganz für sich alleine gehabt hätten und ihm wirklich nur die fast schon undankbare Rolle des Spanners bliebe.

- wird Stefan bei Gina wieder sein Sympathiekonto auffüllen können, nachdem ihr von Floh und Maggie für ihre manchmal überzogene Erwartungshaltung ein klein wenig der hübsche Kopf gewaschen wurde? Immerhin hat er sie trotz ihrer Bedenken in Sachen Schönheit nicht weniger zuvorkommend behandelt als ihre beiden anderen Freundinnen.

- und zu guter Letzt: was läuft währenddessen auf dem Boot in Sachen "Antriebswellenschmierung"?? ;) Hat Stefan tatsächlich kein grosses Problem damit, das ein junger Spund seiner hübschen Küchenfee nicht nur schöne Augen macht?? Oder versucht er sich nur einzureden, das er keine Eifersucht in diesem Punkt kennt und es trifft ihn dann umso härter, wenn er gar nicht mehr damit rechnet??

Ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, wie es im nächsten Teil weitergeht, denn die heisse Strandparty hat ja mit dem Synchronhöhepunkt der drei "Erleuchteten" wohl gerade erst richtig angefangen ;) ;)

Gruss Sentinel :)

12 Tage später

Hallo Sentinel,

Fragen über Fragen, auf die es so schnell wohl keine Antworten gibt. Der nächste Teil muss erst mal wieder reifen.

Ganz lieben Dank für deinen Kommentar,

BeKoma

ein Monat später

Vielen Dank das es endlich so gut weiter geht mit Deiner Geschichte.

Bin schon auf den nächsten Teil gespannt und ob die Anregungen von Sentinel mit einfliessen

Hallo Hengst,

wie bereits geschrieben, liegen die nächsten Teile schon weitgehend fertig in der Schublade. Also schieb ich gleich den nächsten Teil rein.

Viel Spaß damit,

BeKoma

- - - Aktualisiert - - -

Kurz und schmerzlos

Mein als Abkühlung gedachtes Bad lockte die Aufmerksamkeit der Band auf sich. Auch die drei Erleuchteten, die zufällig des Weges kamen, beteiligten sich spontan an der Planscherei, aus der sich im Handumdrehen eine Wasserschlacht entwickelte, die Gina ja bereits im Frühjahr eingefordert hatte.

Ich glaube, dass jeder einen ordentlichen Schluck Mittelmeer genommen hat. Nicht der Brüller. Für meinen Geschmack eine Nuance zu salzig.

Der weitere Nachmittag war einfach mal Urlaub, wie er sein sollte: faulenzen, ein bisschen Sport in Form von Beachvolleyball, immer ein kühles Bierchen in der Hand und dumme Sprüche allerseits.

Fernando und Maria tauchten mit dem Getränkenachschub just in dem Moment auf, als wir kurz davor standen, trocken zu laufen. Eine weitere Bootswache war nun seltsamerweise völlig entbehrlich.

Ihren Mienen ließen allerdings keine Rückschlüsse darauf zu, ob Fernandos Sehnen und Flehen zum gewünschten Erfolg bei Maria geführt hatten.

Einer der Jungs von Pig Day, ich glaube, es war Harry, kam auf die Idee ein kleines Lagerfeuer zu machen. Leicht angeschickert, wie die meisten von uns inzwischen waren, machten wir uns auf die Suche nach Feuerholz.

Eine kleine Truppe, die neben Andrea und Sally auch Jimmy und William umfasste, kam mit einer zum zeitlichen Aufwand unökonomisch geringen Menge Feuernahrung zurück. Gerade mal eine Handvoll Gestrüpp. Sonderlich ernst hatten sie wohl auch nicht gesucht und es war offensichtlich, dass das Vergnügen nicht zu kurz geraten war. Die Damen, gerötet im Gesicht, und etwas außer Puste und die Herren erschöpft und zufrieden grinsend wie satte Löwen nach dem Verspeisen einer Gazelle.

Maria und Fernando gaben inzwischen das perfekte Serviceteam. Während der Kapitän Fisch und Fleisch auf dem Grill zubereitete, kümmerte sich meine Küchenfee um den Rest, wobei sie darauf achtete, dass alle so viel aßen, dass sich bei wirklich jedem der Bauch wie ein Fass herausdrückte. Gut, dass niemand, mit Ausnahme von Andrea, etwas anhatte, was hätte drücken können.

Doch kaum war der letzte Bissen gekaut, da mahnte Fernando zum raschen Aufbruch. Es war so gegen halb sieben und erst wunderten wir uns alle. Maria übersetzte das so: „Wir müssen vor der Dunkelheit an Bord sein, sonst ist das einfach zu gefährlich.“

Schon schade, aber ich kannte die hinterlistige Sonne in südlichen Gefilden. Die Sonne knipst fix das Licht aus und eine Dämmerung existiert praktisch nicht.

Unter Fernandos Aufsicht wurden die Spuren unseres Strandbesuchs rasch verwischt, und mit drei Touren waren alle wieder auf der ‚Paloma‘.

Wir wurden allerdings mit einem kurzen, aber wunderschönen Sonnenuntergang belohnt, dem sich nun eine ausgelassene Party auf dem Vorderdeck anschloss.

Gegen zehn Uhr waren wir wieder zurück in Santa Pola und verabschiedeten die Band und Konsorten. Maggie hatte noch vom Schiff aus einen kleinen Bus an die Anlegestelle geordert. Mir blieb es zwar ein Rätsel, wie der Nachrichtenempfänger ihr alkoholbedingtes Nuscheln deuten konnte, aber die Fahrgelegenheit stand schon bereit, als Fernando seinem Kumpel das Tau zuwarf.

Dieser glücklichen Kombination war es dann auch zu verdanken, dass sich für Andrea, Maria und mich erst gar kein logistisches Problem ergab. Ich durfte nicht fahren, Maria wollte nicht und Andrea – naja – war sowieso irgendwie nicht in der Lage dazu. Fernando und sein Kumpel brachten uns heim.

Mich zog es genauso wie Andrea in Richtung Matratze, sodass ich mich bei Maria mit ‚morgen wird ausgeschlafen‘ verabschiedete.

Sie blieb noch etwas bei den Jungs stehen und ich lag schon im Bett, als ich ein Auto wegfahren hörte.

Grummeln im Bauch

Das Frühstück fiel am nächsten Tag aus. Wir hatten alle einen anstrengenden Tag hinter uns. Außerdem hatte ich ja am Abend etwas Besonderes vor und wollte nicht gerade mit Knitter-Look im Gesicht Beate gegenübertreten.

Das war es denn wohl auch, was mich als Erster aufwachen ließ. Während die Frauen den Schlaf der vermeintlich sexuell Verwöhnten schliefen, war ich kurz nach Sonnenaufgang glockenwach. Zwar blieb ich noch einige Zeit liegen, und versuchte sogar, noch einmal einzuschlafen, aber mich hatte eine innere Unruhe ergriffen, die ich seit meiner Pubertät immer dann verspürt hatte, wenn ich mich für ein Rendezvous verabredet hatte. Nur dass diese Nervosität anders und stärker war. Das konnte natürlich auch Einbildung sein und an der Verklärung der Vergangenheit liegen, an meiner Situation änderte es aber rein gar nichts. Obwohl ich unterschwellig natürlich hoffte, dass sich irgendetwas Gutes am Abend ereignen könnte, war die Gefahr, es komplett zu vergeigen, ungleich höher, als bei einem x-beliebigen Treffen, bei dem ich mir maximal einen Korb abholen konnte.

Mein Patentrezept in der Vergangenheit war immer gewesen, mich sportlich abzulenken, und so zog ich mir nach einer Katzenwäsche meine Badehose an, die eigentlich im Bad zum Trocknen hing, und schwamm etliche Runden im Pool.

„Buenos dias, Stefano!“, begrüßte mich José, der schon fleißig dabei war, die grüne Oase zu pflegen, die er aus dem ehemaligen Ödland gestaltet hatte.

„Guten Morgen, José.“ Ich schwamm zu einer Leiter, kletterte aus dem Becken und rubbelte mich mit einem flauschigen Badelaken trocken.

„Hattet ihr gestern einen schönen Tag?“, erkundigte er sich neugierig.

„Danke der Nachfrage. Fernando hatte alles perfekt arrangiert. Das Essen war vorzüglich, und auch die Getränke ließen keinen Wunsch offen.“

„Wo wart ihr denn?“

„Das ist eine gute Frage. Wir sind auf jeden Fall eine ganze Zeit lang gefahren und dann hat Fernando den Anker in einer ruhigen Bucht geworfen.“

„Als Sohn eines Fischers kennt er sich eben gut aus.“

Ein anzügliches Grinsen begleitete seine Aussagen, aber mehr wollte José auch gar nicht wissen. Meine Andeutungen vor ein paar Tagen, mit welchen Eigenschaften der Schiffsführer gesegnet sein sollte, lieferten ihm wohl genug Stoff für die eigene Fantasie. Da die tatsächlichen Ereignisse weit darüber hinausragten, verzichtete ich meinerseits gerne auf weiterführende Berichte.

„Hast du heute Morgen den Einsatz lärmintensiver Gartengeräte vorgesehen?“

„Nein. Der Rasen ist kurz genug und die Gehölze werde ich mir vornehmen, wenn du wieder in Deutschland bist. Warum fragst du?“

„Die Mädchen schlafen noch und ich würde sie ungern aus ihren Träumen reißen lassen.“

Mit „Ja, ja, solche Ausflüge sind anstrengend“ konnte er sich eine kleine Anspielung dann doch nicht verkneifen, machte sich aber mit einem Augenzwinkern umgehend wieder an sein Tagwerk.

Die Sporteinlage hatte zumindest kurzfristig meinen Adrenalinpegel gesenkt, beflügelte aber auch meinen Appetit und ließ mich in der Küche nach Essbarem Ausschau halten. Ich fand etwas Obst und machte mir einen Kaffee dazu. Inzwischen war es zehn Uhr und das Kribbeln im Bauch kehrte verstärkt zurück. ‚Noch zehn Stunden’, stellte ich fest.

Nachbesserungen

Sonst meinte ich immer zu wissen, was richtig war, doch nun wurde selbst die Bekleidung zu einer kriegsentscheidenden Frage. Von Nervosität geplagt, räumte ich meinen kompletten Kleiderschrank aus und legte auf dem Bett verschiedenste Kombination aus. Einerseits wollte ich nicht als Dandy auftreten, andererseits wollte ich auch nicht die graue Maus neben Beate abgeben; denn sie würde gut aussehen. Das stand einfach fest. Es war zum Haareraufen. Auch ein Anhalten der einzelnen Teile vor der Spiegeltür im Schrank brachte mich keinen Schritt weiter.

Also landete der gesamte Krempel wieder in den Kleiderstangen oder den Fächern des Schranks.

Gegen halb zwölf war ich völlig entnervt und wollte bereits Beate eine SMS mit meiner Absage schicken. Doch mit welcher Begründung? Ich konnte mich nur lächerlich machen. Achteinhalb Stunden.

Mein Spiegelbild verriet mir, dass ich immer noch in der Badehose steckte und eine Dusche gebrauchen konnte. Dankbar nahm ich seinen Hinweis auf. Beim Einseifen stellte ich fest, dass die Härchen im Intimbereich wieder nachgesprossen waren, und wunderte mich nachträglich, warum gestern keine der Damen gemeckert hatte.

‚Rasieren oder nicht? Beate kennt mich eigentlich nur behaart’, waren meine Eingangsüberlegungen. Als Nächstes kam dann: ‚Dann kannst du es ja auch lassen. Es wird sowieso nichts passieren, wo es eine Rolle spielen könnte.‘ Ganz ähnlich wie in meiner ersten Nacht, als ich von einem Schlüsselloch magisch angezogen wurde, meldete sich die kecke Seite in mir: ‚Aber wenn doch? Nur mal angenommen, der Abend nimmt einen Verlauf, der … Wie würde Beate reagieren?‘

Die skeptische Seite antwortete entsprechend: ‚Wahrscheinlich lacht sie dich dann aus und diagnostiziert eine ausgewachsene Midlife-Crisis. Also nicht. ‘

‚Oder doch? Feigling! Vielleicht findet sie es ja auch interessant. Frei nach dem Motto, dass du dich ja doch ändern kannst. Das spräche dafür.’

Das Gequatsche in meinem Hirn ließ mich hin- und hergerissen auf die Uhr starren. ‚Viertel vor zwölf. Acht Stunden und fünfzehn Minuten.‘ Ich machte einen Kompromiss mit mir aus: Nur die Stellen enthaaren, bei denen ich mir keine Verletzungen zuziehen konnte. Klassisch kam dafür eigentlich nur das Schambein infrage. Wenn das gut gelänge, konnte ich sehen, wie weit mich mein Mut tragen würde.

Die Rasierutensilien fanden sich am Waschbecken. Allerdings waren die Lichtverhältnisse im Badezimmer nicht die besten. Also rührte ich dort zwar den Schaum an, transportierte dann aber die Schale samt Pinsel und Rasiermesser in mein Zimmer und stellte alles auf dem Nachttisch ab. Ich setzte mich auf die Bettkante, griff nach dem Pinsel und begriff augenblicklich, dass ich dem Fenster meinen Rücken zugekehrt hatte. Also Umzug, der zweite.

Wieder hielt ich den Pinsel in der Hand, als mir einfiel, dass beim letzten Mal ein Handtuch untergelegt worden war. ‚Okay, dann holen wir jetzt ein Handtuch’, dachte ich entnervt und legte den Pinsel zurück in die Schale.

Nun waren die Rahmenbedingungen geschaffen und ich schritt zur Tat. Mit breit gespreizten Beinen nahm ich erneut Platz und verteilte großzügig den Schaum auf den dafür vorgesehenen Hautpartien. Von der Kühle war ich dann doch überrascht, ließ mich aber von meinem Vorhaben nicht abhalten. Jetzt wurde es ernst. Ich klappte das Rasiermesser auf, setzte es vorsichtig an der rechten Leiste an, als die Tür aufgerissen wurde.

„Morgähn!“

„Autsch!“

Natürlich stand Andrea im Rahmen, und natürlich war der größte anzunehmende Unfall angefallen: Ich hatte mich geschnitten.

„Was treibst du da?“

„Ich verstümmele mich gerade selbst.“

„Warum?“

„Weil jemand mich erschrocken hat.“

„Oh, tut mir leid.“ So sah Andrea gar nicht aus. Ein breitflächiges Grinsen von einem Ohr zum anderen signalisierte das genaue Gegenteil.

Sie trat näher und schaute sich an, wie der Schaum sich durch rötliche Einfärbung einer körpereigenen Flüssigkeit seine Optik veränderte.

„Komm, wisch erst einmal den Siff weg.“

Fast liebevoll tupfte sie mir den Schaum ab, flitzte ins Bad und durchsuchte das Spiegelschränkchen nach dem übriggebliebenen Heftpflaster aus der Aktion ‚Messertest’. Sie wurde auch fündig und bewies gutes Augenmaß beim Zuschnitt.

„Du hast Glück im Unglück: Der Schnitt ist nicht tief. Damit kannst du nachher schon wieder im Meer baden.“

„Danke, mal sehen, wie ich das noch in meinem Terminkalender einbauen kann.“

Sie nahm meine Spitze gelassen hin und erkundigte sich nach meinen tatsächlichen Planungen.

„Zunächst wollte ich ein kleines Update deiner Rasur durchführen …“

„Warum hast du mich nicht gefragt? So etwas sollte nur von ausgewiesenen Fachleuten erledigt werden. Die Garantie auf das Gerät ist damit erloschen.“

„Bei dem Gerät“, und damit wies ich auf das Spielzeug zwischen meinen Beinen, „gibt es sowieso keine Garantie. Und um auf deine Frage zu antworten: Du hast geschlafen und ich wollte dich nicht wecken.“

„Sorry. Wirklich. Ich konnte nicht ahnen, dass du mit scharfen Gegenständen spielst.“ Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, da dämmerte ihr, dass sie gerade eine Zweideutigkeit vom Stapel gelassen hatte, und prompt zeigte sich wieder ihr breit strahlendes Grinsen auf ihrem Gesicht. „Okay, ich übernehme den Rest und du kannst mir deine weitere Tagesplanung erläutern.“

Während ich nun von der Spezialistin erneut eingeschäumt wurde, verfiel ich ins Grübeln.

„So konkret habe ich noch keinen Ablaufplan. Vorhin wollte ich mich der Kleiderfrage widmen. Hier bin ich schon fantastisch gescheitert. Ich habe einfach nichts Passendes zum Anziehen.“

„Du hörst dich fast schon wie Florentine an. Die hat auch einen ganzen Schrank voll mit nichts zum Anziehen. Das Problem werden wir später zusammen mit Maria lösen“, beschloss sie einfach mal für mich.

Ruhig und routiniert gab sie mir Anweisungen, wie ich mich bei der Rasur zu verrenken hatte und keine fünf Minuten später war ich ohne weitere Verletzungen in meinem Intimbereich blank wie ein Babypopo.

„Gute Arbeit. Danke.“

„Gerne. Die Pflegelotion trägst du aber besser selbst auf, sonst komme ich noch auf schräge Gedanken.“

„Nicht dass es mich etwas anginge, aber bist du gestern nicht auf deine Kosten gekommen, dass du heute schon wieder unkeusche Gedanken spazieren führst?“

Erst kicherte sie ob meiner Wortwahl, dann aber meinte sie: „Du weißt ja, auf was ich normalerweise stehe. Gestern gab es das leicht verschärfte Softprogramm, und da bist du immer noch ungeschlagener Favorit. Qualität schlägt eben Quantität.“

Kaum hatte sie es ausgesprochen, war Andrea verschwunden, jedoch nicht, ohne mir anzukündigen, dass sie in zehn Minuten mit Verstärkung wieder anrücken würde.

Ihre Worte waren Balsam für meine von Selbstzweifeln geschundene Seele. Wenn sie der Meinung war, dass ich ganz gut im Bett war, dann konnte man das schon als Expertenvotum gelten lassen. Und damit nährte sie indirekt die Hoffnung, dass es vielleicht … vorsichtig betrachtet … möglicherweise auch andere Damen der Schöpfung zum gleichen Schluss gekommen sein könnten. Womit ich durchaus Beate in meine Überlegungen einfließen ließ.

Kleidungsfragen

Das Rollkommando traf pünktlich ein und ich warf mir nur eilig einen Bademantel über. Bei solchen Treffen, wie dem heutigen, durfte es nicht an Kleinigkeiten scheitern, schon gar nicht am Äußeren. Da mussten selbst die unwahrscheinlichsten Fälle vorausschauend eingeplant werden.

Kritisch begutachteten die beiden die von mir gemachten Vorschläge an Oberbekleidung, stellten neu zusammen, verwarfen und gruben sich wie Maulwürfe durch meinen Kleiderschrank. Letztlich einigten sich die beiden auf das Outfit, das ich am Samstag schon einmal getragen hatte.

„Das ist einfach heiߓ, verlautbarte Andrea und wurde von Maria mit einem bedächtigen Nicken bestätigt.

„Okay, never change a running system.“

Die Wahl war einstimmig angenommen worden.

„Und darunter?“, erkundigte ich mich und zeigte auf das große Sortiment verschiedener Unterhosen.

„Wie darunter? Das Gleiche wie am Samstag“, kicherte Andrea.

Mir klappte der Kiefer herunter. „Nichts?“

„Exakt!“, bestätigte mir Andrea. „Florentine schwört darauf, dass es sich unwahrscheinlich frivol anfühlt. Und noch ein Grund spricht dafür …“ An ihrem schrägen Grinsen hätte ich ablesen können, dass jetzt wieder eine Schote kommen musste: „… was nicht getragen wird, muss nicht gewaschen werden!“

Damit streckte sie mir die Zunge heraus. Ich schüttelte nur mein Haupt. Was hatte ich mir da für Beraterinnen ausgesucht?

Wer schön sein will, muss leiden

Da es inzwischen schon nach eins war, wurde die Anprobe auf die Zeit nach dem verspäteten Frühstück verschoben. Der Bademantel blieb mein einziges Kleidungsstück, und gegessen wurde in der Küche. Der Ordnung halber sollte ich erwähnen, dass sich die beiden Damen zumindest provisorisch bekleidet hatten. José hätte sonst wieder auf blöde Gedanken kommen können, aber er war schon heim zu Weib und Essen.

Ich war so hibbelig, dass ich garantiert nichts Unsittliches auf die Reihe gebracht hätte, selbst wenn meine Mädchen sich voll ins Zeug gelegt hätten. In sechseinhalb Stunden würde ich Beate treffen.

Natürlich bemerkten die beiden, was mit mir los war und übernahmen spontan die seelische Betreuung.

„Also“, sprach Andrea, „ich würde dich ja gerne anders ablenken, aber das bringst du momentan nicht. Deshalb habe ich beschlossen, dass du jetzt das volle Pflegeprogramm bekommst.“

„Ach du Scheiße!“, rutschte mir heraus und Andrea grinste diabolisch.

„Mach dir keine Gedanken. So viel kann ich gar nicht mit dir anstellen, da ich ja nicht meine komplette Ausstattung mitgebracht habe. Maniküre, Pediküre, Augenbrauen zupfen, Beinenthaarung …“

„STOPP! Keine Beinenthaarung. Und auch keine Enthaarung weiterer Körperteile.“

„Gut!“ Wieder hatte sie einen teuflischen Zug um die Lippen. „Die Achsel ist kein Körperteil.“

„Sadistin!“

„Ich doch nicht! Ich lasse mich verprügeln.“

Dennoch konnte ich sehen, welchen Spaß sie an der Vorstellung hatte, mich ein bisschen quälen zu dürfen. Wo war bloß der Notausgang?

Mit Engelszungen überredeten sie mich, die Prozedur auf meinem Zimmer zu ertragen. Sie fingen ganz harmlos an, machten mir ein schönes Fußbad, wozu Maria eine Salatschüssel aus der Küche beisteuerte, während Andrea meine Fingernägel bearbeitete. Von dem Ergebnis war ich wirklich angetan, sodass ich mir vornahm, künftig auch daheim diesen Service in Anspruch zu nehmen. Die eingeweichten Füße folgten postwendend. Die Nägel wurden gefeilt, der Hornhaut ging es mit einem Bimsstein an den Kragen und schließlich wurde die Nagelhaut vorsichtig entfernt.

Maria war von Andrea zu einem weiteren Küchendienst verdonnert worden, hatte Gemüse zu schnippeln und nach Rezept eine Quarkmaske anzurühren. Doch bevor die zum Einsatz kam, wurden meine Augenbrauen gezupft. Habe ich schon erwähnt, dass ich kein großer Held bin? Das tat nämlich weh.

„Jetzt kannst du mal sehen, was wir Frauen so alles auf uns nehmen, um für euch Kerle hübsch zu sein. Und jetzt stell dich nicht so an wie eine Memme“, lautete ihr lokischer Kommentar auf meine Schmerzensäußerungen.

Ungeachtet meiner Proteste riss sie mir mit der Pinzette alles aus, was nicht in ihr Konzept passte. So viele Haare hatte ich nie über meinen Augen vermutet.

Die Quarkmaske danach war eine echte Wohltat, aber ich hätte misstrauisch werden sollen, als ich aufgefordert wurde, meine Arme zu heben, nachdem sie mir mit zwei Gurkenscheiben die Sicht genommen hatten.

Ich hörte noch, wie Andrea sagte: „Schön hochhalten!“ Dass sie nicht mich damit meinte, wurde mir erst klar, als Maria, gesegnet mit der Kraft sämtlicher Heiliger, zu denen sie sonst wohl eifrig betete, meine Handgelenke fasste und ihre Komplizin die nächste Folter an mir vornahm. Wie zuvor an den Augenbrauen wurden mir die Achselhaare ausgerissen. Einzeln! Wenn meine Finca nicht so einsam gelegen wäre, hätten Nachbarn sicher die Polizei angerufen, um die häusliche Gewalt abzuwenden.

Schließlich spürte ich eine wohltuende Emulsion auf meiner traktierten Haut und das Spiel fand ein Ende.

„Lass dich angucken!“

Das Ergebnis schien beide zufriedenzustellen. Ich sah nur die noch nicht abgeklungenen Rötungen und grummelte vor mich hin, dass ich Amnesty International einschalten würde, wenn sich der Vorfall wiederholen würde.

Ein Gutes hatte es aber gehabt: Die Wartezeit war erheblich verkürzt worden. Es musste jetzt schon gegen vier gewesen sein, denn José kehrte zurück, was unschwer an dem Krach seines Mopeds festgemacht werden konnte. Blieben noch vier Stunden bis zum Treffen mit Beate.

Marias Einwurf

Es war Maria, die mich als Nächste in Aufregung versetzte. „Was bringst du Beate eigentlich mit?“

„Ich treffe mich mit meiner Ex-Frau zum Abendessen. Das ist doch keine Einladung, wo sie die Gastgeberin spielt“, antwortete ich irritiert.

„Wäre aber eine nette Geste. Frauen stehen auf so was“, insistierte Andrea.

„Kommt gar nicht in die Tüte. Das ist kein Rendezvous.“

„Ach ja?“ Andrea kringelte sich vor Lachen. „Mal ehrlich: So, wie du dich aufführst, könnte man meinen, dass du ihr einen Antrag machen willst.“

Um mir gar keine Gelegenheit des Widerrufs einzuräumen, hakte Maria gleich nach: „Was mag sie denn besonders?“

„Schmuck, Sonnenbrillen, Parfum …?“ Diese Auswahl kam wiederum von Andrea. „Muss ja nichts Großes sein.“

Die beiden setzten mir so zu, dass ich in einem Verhör fast alles gestanden hätte, wenn es denn eins gewesen wäre. An ihre Parfummarke konnte ich mich nicht erinnern. Ich hatte zwar den Flakon vor Augen, konnte aber die Beschriftung nicht lesen. Schmuck schied aus. Entweder echten Schmuck oder gar nicht. Das wäre definitiv der Elefant unter den Mitbringseln geworden. Eine Sonnenbrille hatte sie schon, wie ich gesehen hatte, und abends brauchte sie auch keine.

Als wir uns mangels Einigung schon an die Gurgel springen wollten, hatte Maria den rettenden Einfall. „Schenk ihr ein schickes Tuch. Das kann sie sich um die Schultern legen, wenn es später kühl wird.“

„Und wo bekomme ich das her?“

„Aus der gleichen Quelle, aus der ich meinen Badeanzug habe“, wusste Andrea Rat.

„Und wenn ich da nicht fündig werde?“

„Verlass dich ganz auf uns.“

„Nee, da bin ich verlassen.“

„Was heißt das denn?“, empörte sich Andrea.

„Erstens: Ich kenne Beates Geschmack und ihr nicht. Zweitens will ich euch nicht noch als Zaungäste dabei haben. Wie kommt ihr nach dem Einkauf zurück? Ich müsste euch fahren. Das wird mir alles viel zu eng.“

„Lötzinn!“, intervenierte Andrea. „Modisch bist du mindestens zwei Jahre zurück, und außerdem ist noch massig Zeit.“

„Und du bist auf der Höhe der Zeit? Eine gewagte Aussage“, erwiderte ich. Nur so als Bild, das sie mir gerade gab: Vor mir stand Andrea in Hotpants, ausgelatschten Espadrilles und einem äußerst luftig geschnittenen T-Shirt in Blau, das mit dem Aufdruck ‚So locker und leicht geschlagen, der schwimmt sogar in Milch’ verziert war.

„Allerdings“, gab sie selbstbewusst zurück. „Von meinem Äußeren darfst du nicht darauf schließen, dass mir die Modetrends entgehen. Ich verweigere mich nur dem Diktat der Industrie. Aber wenn ich das nicht wüsste, dann hätte ich nicht den passenden Nagellack und Lidschatten im Angebot.“

„Du wohl eher weniger, aber dein Arbeitgeber.“

„Das ist praktisch das Gleiche. Meine Chefin ist eine absolute Null in der Richtung und fragt mich immer, was sie für die aktuelle Saison einkaufen muss.“

Das war ein schwer zu widerlegendes Argument und seufzend ergab ich mich meinem Schicksal.

Der Einkauf

Ergo zog ich die beiden Teile an, die von der Mehrheit befürwortet worden war, schlüpfte in meine Schuhe und chauffierte die beiden nach Santa Pola Richtung Hafen. Dreieinhalb Stunden bis D-Day.

Es wäre für Außenstehende sicherlich erheiternd, zu schildern, welche Kämpfe ausgefochten wurden, aber ich kann es auch verkürzen: Unsere gegenseitige Auswahl löste jeweils heftige Ablehnung aus und führte dazu, dass wir ganz zum Schluss im ersten Laden das erste Tuch kauften, das ich in die Hand genommen hatte. Es war aus dunkelroter Seide, wobei die Farben von innen nach außen in Pink übergingen.

Insgesamt war dies wieder eine Erfahrung, die meine Abneigung zum gemeinsam mit dem weiblichen Geschlecht durchgeführten Einkauf eindeutig verstärkte. Dafür hatten wir zwei Stunden verplempert, und eine weitere Dreiviertelstunde brauchte ich, um meine Einkaufsberaterinnen wieder daheim abzusetzen.

Ich brauchte nochmals eine halbe Stunde, bis ich zurück in Santa Pola war und einen Parkplatz in der Nähe des kleinen Restaurants gefunden hatte. So kam ich zwar immer noch pünktlich an, war aber nicht mehr ganz so taufrisch.

Das Essen

Wie es sich für eine Dame in Beates Kampfklasse gehörte, war sie natürlich noch nicht da. Das gab mir zumindest die Gelegenheit, mit dem Kellner einen angemessenen Tisch auszusuchen, der am Abend sowohl frei als auch nicht reserviert war. Es gab einen, der es zuließ, die vorbeibummelnden Passanten zu beobachten, ohne andererseits auf dem Präsentierteller zu sitzen.

An der Dekoration gab es nichts auszusetzen. Auf allen Tischen standen Windlichter und ein nicht allzu fantasiereiches Blumenarrangement bestätigte den recht bodenständigen Charakter des Hauses.

Hier unten am Strand konnte ich mich wenigstens verständigen, weil Touristen hier sehr häufig verkehrten.

Die Weinkarte sagte mir relativ wenig, aber zu Beginn wollte ich keine harten Geschütze auffahren. So nahm ich, nachdem ich meine Wünsche geäußert hatte, auf Empfehlung des Kellners eine Flasche leichten Weißweins und ließ auch gleich noch Wasser dazustellen. Sin gaz.

Und dann hieß es warten auf den großen Auftritt. Fünf Minuten, zehn Minuten, … Nach einer Viertelstunde – und damit äußerst pünktlich – flatterte Beates blonde Mähne im leichten Abendwind. Sie guckte sich kurz um, und als sie mich entdeckte, kam sie dann äußerst elegant zu meinem Tisch. Ihren selbstsicheren Gang zu beschreiben, ihr wundervolles Lächeln, das perfekt abgestimmte Make-up zu ihrem ärmellosen Kleid und ihren Schuhen, machte mächtig Eindruck bei mir und könnte Seiten füllen. Dass es mir nicht allein so ging, sah ich an den neidischen Blicken der Damen und an den begehrlichen Blicken der Männer. In mir machte sich Stolz breit. Meine Frau!

Selbstredend hatte ich ihre Wegzeit genutzt, um mich von meinem Platz zu erheben. Mit ihren hohen Absätzen kam sie mir auf Augenhöhe entgegen und blieb eine Armlänge vor mir stehen.

„Guten Abend, Beate. Du siehst fantastisch aus.“

Sie lächelte immer noch. „Danke für das Kompliment, aber du siehst heute Abend auch gut aus.“ Ich half ihr beim Platznehmen, wofür ich durchaus mit einem anerkennenden Blick von ihr bedacht wurde. „Vor allem sind deine Manieren immer noch gut.“

„Ich weiß, was sich gehört, aber bei dir fällt es mir besonders leicht“, kokettierte ich ein wenig.

Hoffentlich war das nicht eine Spur zu dick aufgetragen, doch sie nahm es gerne an.

„Wein und/oder Wasser?“

„Beides.“ Beate schaute mir beim Eingießen zu. „Du kannst jetzt aber wieder auf ‚normal’ umschalten, sonst könnte man ja glauben, dass wir ein Rendezvous hätten. Oder eine geschäftliche Besprechung.“

Ich hoffte auf Ersteres, dachte an das Zweite und glaubte, dass es sich in Wirklichkeit irgendwo dazwischen abspielen würde, was ich ihr natürlich nicht auf die Nase band.

Also preschte Beate los: „Na schön. Du hast gesagt, es gäbe eine Menge zu bereden.“

„Also doch ein Geschäftsessen? Selbst dort beginnt man mit dem Smalltalk. Aber vielleicht willst du mich ja auch nur schnell loswerden“, muffelte ich vor mich hin.

„Nein. Eigentlich nicht. Ich habe meinen Koffer schon so weit gepackt und den Abend nichts weiter vor.“

„Wie war der Abend mit deiner Urlaubsbekanntschaft?“

„Auf die du so eifersüchtig warst?“

„Ich war nicht eifersüchtig.“

Sie überging meinen Einwurf. „Nett. Wie das so mit älteren Damen ist. Wir haben über dies und das geplaudert. Alles in allem ein unterhaltsamer Abend.“

Mir war klar, dass ich einen schweren Fehler gemacht hatte. Die Frage nach dem Ausflug kam prompt.

„Er hat Spaß gemacht. Ein altes Fischerboot, ein paar nette Leute an Bord. Doch … war richtig schön.“

Die offensichtliche Halbwahrheit wurde problemlos von Beate geschluckt. Ein bisschen enttäuscht war ich schon, dass sie da nicht nachbohrte. So ein klitzekleines bisschen Interesse wäre schon als Zeichen auslegbar gewesen.

Stattdessen tummelten wir uns bis nach dem Essen auf Allgemeinplätzen, die niemanden wehtaten.

Ich bemerkte schon eine ganze Weile, wie Beate mich immer wieder irritiert musterte. Als der Nachtisch verzehrt war, rückte sie dann mit ihrer Neugier heraus.

„Sag mal, seit wann lässt du dir die Finger maniküren?“

„Seitdem eine meiner ‚Gespielinnen’ Kosmetikerin ist. Eigentlich sind es ja drei Frauen aus der Branche, aber die beiden anderen machen Urlaub in Benidorm.“

Das Wort ‚Gespielinnen’ hatte ich besonders betont, weil es mir immer noch aufstieß, dass Beate meine Freundinnen so genannt hatte.

Wie zu erwarten, ging sie aber nicht darauf ein. „Gute Arbeit. An deinen Augenbrauen auch.“

„Ja, ich bin sehr zufrieden, auch wenn es nicht gerade ein Vergnügen war, die Prozedur auszuhalten.“

„Das ist nur beim ersten Mal so. Wenn du das regelmäßig machen lässt, dann ist das nur noch ein Klacks.“

Damit war der Erfahrungsaustausch abgeschlossen, und ich war nicht gerade in der Laune, ihr die anderen Partien meines Körpers aufzuzählen, die sich seit dem Mittag verändert hatten.

Stattdessen goss ich uns noch einmal Wein nach und wechselte das Thema.

„Du wolltest mit mir über Patrizia sprechen?“

„Ja, die Kleine macht mir etwas Sorgen. Es ist nichts Dramatisches, aber sie wirkt manchmal sehr verschlossen. Besonders dann, wenn wir etwas zusammen mit René unternehmen.“

„Sie mag ihn wohl nicht besonders?“, tastete ich mich so vorsichtig wie ein grauhäutiges Rüsseltier im Porzellanladen vorwärts, während es dabei versucht, Fred Astaire zu imitieren.

„So würde ich das noch nicht einmal sagen. Die beiden kommen schon miteinander aus, und René bemüht sich auch, aber sie macht dicht, wenn er mir in ihrer Anwesenheit mal etwas näher kommt.“

Meine Tochter! Braves Mädchen. „Hast du schon einmal mit ihr darüber gesprochen?“ Es klang beiläufig interessiert.

„Ich habe es mehr als einmal versucht.“ Beates betrübtes Gesicht spiegelte ihre Erfolglosigkeit wider.

„Und? Hat Patrizia irgendeinen Grund genannt?“

„René dürfe das nicht. Er sei nicht der Papa.“

Lebhaft konnte ich mir vorstellen, wie das aussah: Patrizia verschränkte ihre Arme, zog einen Schmollmund und haute ihre Meinung mit trotzigem Blick heraus.

„Ich kann mir vorstellen, dass es sehr weh tut, wenn Patrizia so reagiert.“

„Ach, das kann ich so nicht sagen. Patrizias Verhalten ist in ihrem Alter völlig normal, aber es erschwert doch das Leben.“

„Und was erwartest du jetzt von mir? Immerhin hast du ja deswegen um das Gespräch gebeten.“

„Ich weiß es nicht. Ich dachte, du solltest es einfach wissen, dass Patrizia dich vermisst.“

Als Grund für ein Treffen dieser Art fand ich die Information eigentlich ein bisschen schwach auf der Brust. Sie hatte nicht gefordert, dass ich mit Patrizia darüber reden sollte. Von mir aus würde ich es auch nicht anbieten. Warum sollte ich ein gutes Wort für René einlegen, wenn ich ihn selbst nicht leiden konnte? Stattdessen nagte eine andere Frage an mir.

„Und du?“

„Was ‚und ich’?“

„Vermisst du mich auch?“

Ein Drucksen ging ihrer Antwort voraus. „Schwer zu beantworten. Ja und nein.“

Der Grund für ihr Nein war mir bekannt, der Grund für ihr Ja interessierte mich brennend und gab mir Auftrieb.

„Vielleicht sollten wir das nicht hier bereden. Lass uns einen Spaziergang machen. Dann redet es sich leichter.“

Zu meiner Verwunderung nickte Beate zustimmend. Rasch rief ich den Kellner und zahlte die Rechnung, obwohl sich Beate zunächst dagegen sträubte, dass ich ihren Anteil übernahm.

„Das nächste Mal bist du dran“, bot ich lachend an.

Trost am Fels

Wir verließen das Lokal und ich bat Beate darum, mich zu meinem Auto zu begleiten. Sie hob zwar fragend ein Augenlid, hielt sich aber genau wie ich mit Fragen auf dem kurzen Weg zurück.

„Ich habe eine Kleinigkeit für dich. Nichts Weltbewegendes.“

Aus dem Kofferraum holte ich das Tuch heraus und legte es ihr um die Schultern.

„Gefällt es dir?“

Sie nahm es ab und hielt es ins Licht einer Straßenlaterne, um es genau zu begutachten.

„Es ist wunderschön. Danke. Wie komme ich zu der Ehre?“

„Mir ist es ins Auge gefallen, und da dachte ich, es könnte dir gefallen. Nur so halt“, log ich, dass sich die Balken bogen.

„Mein lieber Stefan“, hob sie gleichzeitig tadelnd und amüsiert an, „Ich glaube dir kein Wort.“

„Dann eben nicht, meine liebe Beate“, konterte ich grinsend. Wir waren uns einig über den Wahrheitsgehalt meiner Auskunft.

Einmal diagonal gefaltet legte Beate es wieder um ihre Schultern und strich sich ihre Haare heraus. Eine Geste, die ich an Beate schon immer sehr gemocht hatte. Dazu beugte sie ihren Kopf nach vorn, griff sich mit beiden Händen in den Nacken und ließ die Haare dann regelrecht fliegen.

„Und jetzt? Wohin?“, fragte ich.

„Zum Strand. An unsere Stelle.“

So, wie sie es sagte, hatte es wohl von ihrer Seite nie einen Gedanken an ein anderes Ziel gegeben, und das überraschte mich dann doch ein bisschen. Angenehm.

Ich nahm den Faden von vorhin wieder auf. „Die Gründe, warum du mich nicht vermisst, liegen wohl auf der Hand, aber die anderen …“

„Du meinst die, warum ich dich manchmal vermisse?“

„Hm.“ Oh Gott! Es sollte interessiert klingen, aber auch nicht übermotiviert. Innerlich war ich bis zum Zerreißen gespannt.

Und Beate ging eine Weile schweigend neben mir her und suchte nach der richtigen Formulierung.

„Was soll ich sagen? Es war ja in unserer Vergangenheit nicht alles schlecht. Wenn du Rindvieh ein bisschen mehr Zeit für mich und Patrizia gehabt hättest …, wenn du uns nicht so vernachlässigt hättest …“

Sie blieb stehen und schien mir mit ihrem Blick einen stillen Hilferuf zuzuschicken.

‚Nee, Fräulein, das musst du mir schon selbst sagen’, dachte ich mir und hielt ihrem Blick stand.

„… dann wäre manches anders gelaufen“, schloss sie den in der Luft hängenden Satz.

Das war nicht die Antwort gewesen, auf die ich gehofft hatte, aber es war ein Anfang. Langsam nahmen wir wieder unseren Weg wieder auf.

„Du weißt, dass das keine Antwort war. Außerdem hatten wir das Thema schon kontrovers diskutiert. Aber ich habe auch nachgedacht, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Du hast mir – aus deiner Sicht völlig zu Recht – vorgeworfen, dass ich nicht um dich gekämpft habe, als du mich verlassen hast. Ich hätte gekämpft, wenn ich gewusst hätte, dass es der letzte Warnschuss war, dass noch nicht alles verloren war. Es sah alles so endgültig aus, dass ich nicht riskieren wollte, das Wenige, was uns noch verband, aufs Spiel zu setzen. Ich glaubte, dass ich mich wenigstens das eine Mal fair verhalten sollte, und habe alles so geregelt, wie du wolltest.“

Ohne etwas zu sagen, erreichten wir die Promenade. Beate dachte über meine Worte nach und schien mit jedem Schritt ein Stück ihrer Souveränität zu verlieren. Immer wieder blickte sie mich von der Seite an.

Endlich kamen wir an die Stelle, wo wir zu unserem Felsen abbiegen mussten. Ich zog meine Schuhe aus und Beate machte es mir nach.

„Das muss doch für deine Füße eine Wohltat sein, jetzt barfuß laufen zu können.“

„Ich wollte nicht zu dir aufblicken müssen“, gestand sie mir ein bisschen verlegen, war aber froh, den Sand zwischen ihren Zehen zu spüren. Ich hätte nicht geglaubt, dass sie zu solchen selbsthypnotischen Psychotricks greifen musste, um mir gegenüberzutreten. Tja, man lernt halt nie aus.

Als wir den Stein erreichten, überließ ich ihr gerne den Platz darauf. „Dafür kannst du jetzt auf mich herunterschauen“, sagte ich und setzte mich zu ihren Füßen in den Sand.

Sie lachte. Das erste Mal an diesem Abend. Es war so schön, dieses Lachen zu hören, dass es mir das Herz wärmte.

Doch gleich darauf wurde sie wieder ernst. „Du hast nicht mehr an uns geglaubt? An unsere Liebe?“

Das kam jetzt doch ziemlich unvermittelt. Also gab ich denn zu, was ich gefühlt hatte: „Ich dachte mir: Jetzt hat sie die Schnauze endgültig voll. Du hast es – entschuldige den Ausdruck – verkackt.“

Einen atemlosen Moment lang schauten wir uns an. Das Meer im Hintergrund schien zu flüstern, als ob es uns belauschen wollte und der Mond streute sein silbernes Licht über den Strand, damit wir einander die Erkenntnis aus dem Gesicht ablesen konnten.

„Du hattest es verkackt, um bei deiner Wortwahl zu bleiben. Aber lange vorher, als sich an die einsamen Tage immer mehr einsame Abende anschlossen. Da hast du es vergeigt, da hast du mich allein gelassen, da hast du deine Tochter im Stich gelassen ...“ Ich spürte, dass es keine Wiederholung alter und berechtigter Vorwürfe wurde, obwohl es so klang, und verkniff mir jede Kommentierung.

„Es tat so weh, dass ich … dass ich es nicht ertragen konnte. Ich … ich … ich bin … ich habe …“

„Du hast dir selbst die Zärtlichkeit und alles, was dir sonst noch fehlte, von jemand anderem holen müssen, weil ich nicht da war.“ Mit ruhigen, klaren Worten hatte ich genau den Punkt erwischt. Keine Anschuldigung. Sachlich.

„Du weißt es?“

„Ich nehme an, dass der Koffer mit deinem Tagebuch nicht ohne Grund im Gartenhäuschen stand.“

„Du bist nicht sauer oder böse, weil ich schon vor unserer … vor meinem Auszug …“

„Nein. Wie soll das gehen? Ich war überrascht, einen Moment lang auch tief getroffen, aber böse? Auf dich? Nein. Den Schuh muss ich mir wohl selbst anziehen.“ Ich wunderte mich selbst, dass ich ihre Argumentation so flüssig übernommen hatte.

„Und dass ich mit anderen Frauen …“

„Beate“, fing ich sie auf, „wenn es dir gut getan hat, war es Okay. Was soll ich hier Zirkus veranstalten? Meins wäre es nicht, mit anderen Männern herumzumachen, aber das muss es auch nicht. Ich möchte nur, dass du weißt, dass du dadurch nicht weniger bist als vorher. Du hast, um es mal auf eine sachliche Ebene zu heben, deinen Bedarf an Zärtlichkeit und Sex gedeckt. Wo, spielt für mich gar keine Rolle. Die Schuld, wenn es überhaupt eine gibt, liegt bei mir.“

Einen Wimpernschlag lang schaute sie überrascht, dann begann Beate, leise zu weinen. Verdammt, was hatte ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Ich stand auf und nahm sie einfach in meine Arme. Ihr Schluchzen erschütterte mich zutiefst, aber sie wich nicht zurück, sondern erwiderte die Umarmung. Ihren Kopf nach so vielen unsinnig vergangenen Monaten an meiner Brust zu spüren, ihre Hände auf meinem Rücken, ließen mich gleich mitheulen. Es fühlte sich an, als hätten sich zwei zerrissene Hälften wiedergefunden.

Und jetzt war es mir auch scheißegal, ob ich möglicherweise zu hastig vorging. Ich fasste ihre Hände und zog sie zu mir hoch. Wir beide wussten, was passieren würde, und hätte Beate irgendein Zeichen von Ablehnung gezeigt, dann wäre ich jetzt gegangen. Für immer.

Aber sie sah mich nur mit zweifelnden und verweinten Augen an, wartete darauf, dass ich tat, was ich tun musste. Und ich tat es. Ich fasste ihr unters Kinn, hob ihr Gesicht an und küsste ihr jede einzelne Träne davon weg.

Sie ließ es geschehen und hielt sich an mir fest.

Man bekommt nicht oft eine solche Gelegenheit, und noch viel seltener nutzt man sie, aber dieses Mal sollte Beate spüren, was sie mir bedeutete, wie sehr ich sie immer noch liebte und begehrte.

Als die letzte Träne durch meine Küsse getrocknet war, suchte ich ihre Lippen. Es konnte alles passieren, doch es passierte nur eins: Ungläubig öffnete Beate ihre Lippen, als ich sie vorsichtig mit meiner Zunge berührte. Alles war so vertraut, so unbeschreiblich herbeigesehnt, als sich dieser Kuss verselbstständigte. Ganz sanft, als ob irgendein zerbrechlicher Zauber in der Luft läge, fanden sich unsere Zungen. Sie mussten erst sicher sein, dass sie es waren, sie, die sich so lange nicht mehr begegnet waren. Doch als sie einander erkannten, kehrte die Leichtigkeit aller schönen gemeinsamen Erlebnisse zurück. Wie fröhliche Kinder spielten sie miteinander, rannten sich nach, versteckten sich, balgten miteinander. Und schließlich entfachten sie einen brausenden Sturm der Gefühle in uns.

Unsere Beine gaben gleichzeitig nach, ließen uns in den immer noch warmen Sand sinken. Doch wir ließen uns nicht los und unterbrachen auch nicht diesen ersten Kuss, der immer mehr einforderte.

Beate lag neben mir und suchte noch mehr Nähe. Unbewusst, aber genau richtig, streichelte ich ihren Rücken hinunter bis zum Po und wieder hinauf zu ihrem Nacken.

Sie musste fühlen, was mit mir los war, und ich schwöre bei Gott, dass sie es auch tat. Ihre Hand fasste an meinen Hintern, drückte mich noch enger an sie heran. Beate stöhnte erleichtert und heiß auf, als meine harte Erektion auf ihrem Bein zu liegen kam.

Der Kosmos bestand in diesem verzauberten Moment nur aus dem Hier und Jetzt, nur aus uns beiden. Ihre Hand zerrte mein Hemd aus der Hose, meine schob ihre schmalen Träger unter dem Seidentuch von ihren Schultern.

Endlich konnten sich unsere Münder lösen, schafften etwas Distanz, um uns gegenseitig in die Seele zu blicken, zu prüfen, ob es der andere wollte. Ihre Augen reflektierten das ferne Licht der Sterne, doch in ihnen brannte ein loderndes Feuer. Mehr musste ich nicht wissen.

Ich küsste ihren Hals bis zum Ansatz ihrer Brüste, während ich gleichzeitig ihr heftig pochendes Herz unter der Hand spürte, die sich aufgemacht hatte, diese wunderbaren Halbkugeln zu streicheln, zu necken und freizulegen.

Beate stemmte sich kurz auf ihre Unterarme hoch und ließ sich wieder zurückfallen, schob beide Hände unter meinem Hemd hoch zur Brust und griff zu. Ihre Lippen formten lautlos drei Worte - ich will dich! - und rissen die letzten Barrieren ein, die mich vielleicht noch hätten zögern lassen.

Ich schlug den Rock ihres Kleids hoch, fasste an die glühende Innenseite ihrer Schenkel, um in der nächsten Sekunde den Scheitelpunkt zu erreichen. Schwül-warme Feuchtigkeit, durch ihren knappen Slip zu fühlen, schlug mir entgegen.

Beate riss meinen Kopf herum und drückte mich weg. Wie ein Raubtier fiel sie über alles her, was sich ihrem Willen in den Weg stellte. Doch als sie es geschafft hatte, meine Hose zu öffnen, stutzte sie kurz. Hatte sie den Unterschied bemerkt?

„Keine Unterhose! Umso besser!“

Sie half mir dabei, ihren Slip auszuziehen und im nächsten Moment stand sie vornüber gebeugt an unserem Stein und schlug ihren Rock hoch.

Das war animalisch und doch die einzig denkbare Möglichkeit für uns beide. Kein Zögern mehr. Es musste sein. Schnell, hart, intensiv.

Ihre im Licht der Nacht funkelnde Muschi duldete keinen Aufschub. Ich trat hinter Beate, wurde von ihr ungeduldig erwartet, herangezerrt und eigenhändig ins Ziel geführt. Ohne die geringsten Schwierigkeiten drang ich gleich tief in sie ein.

Gott! Gütiger Himmel! Sie verlangte gleich alles von mir, drängte mir ihren Hintern entgegen, während ich ihre Hüften fasste und sie meinerseits kraftvoll zog. Sie hielt sich nicht zurück, stöhnte ihre aufgestaute Lust lauthals heraus. Dass wir nicht allzu weit von der Promenade entfernt waren und Mithörer erwarten mussten, spielte keine Rolle mehr. Denken ausgeschaltet! Egal!

Hart und tief feierten wir unsere Wiedervereinigung und sprinteten in wenigen Stößen dem Himmel entgegen, um dort als Sternschnuppen zu verglühen. Das Ganze hatte mit Sicherheit kaum länger als eine Minute gedauert.

Ich musste Beate ein bisschen stützen, denn die Aktion war ihr doch in die Beine gefahren.

So soll's sein. Danke fürs Lesen und Kommentieren!

wie immer ne super geile Fortsetzung Daumen Hoch :

Hallo Bekoma.

Hiermit teile ich dir mit, dass du deiner Fanliste einen weiteren Namen hinzufügen kannst : Meinen.

Du hast einen solch klasse Schreibstil, da kommt man beim lesen ins Träumen und ist geistig mitten im Geschehen....

Ich warte geduldig auf die nächsten Kapitel. Lass uns alle nicht zu lange Darben fg

Gruss Manni

Einverstanden
Diese Webseite nutzt Cookies.Mehr Infos

Dein Glückstag - 1 Monat Premium!

Premium Video Flatrate, unlimtiert privat chatten und vieles, vieles mehr für nur 99 Cent

Devil With Glasses