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Hallo Sentinel,

das nächste Kapitel ist in der Mache. Mal sehen, wann es fertig wird. Eine 'Aussprache' wird es nicht werden, eher 'Beichte und Geschichtsstunde'.

Nicht alles, was denkbar ist, muss auch gemacht werden. Ich denke aber darüber nach, wie ich das scheinbare Bedürfnis nach einer lesbischen Szene stillen kann.

Die Stolperfallen sind aufgestellt. Und ich sehe vor meinem geistigen Auge auch schon, wie sie eine nach der anderen zuschnappen.

Wie bereits versprochen, wird das nächste Kapitel wieder etwas launiger, sprich: ich versuche mal wieder, auch meine rote Nase aufzusetzen.

Du hast ein scharfes Auge. Wer schwelgt nicht lieber in guten Zeiten, als sich mit den Problemen der Gegenwart auseinanderzusetzen.

Mal sehen, ob dann vielleicht auch wieder mehr Leute die Finger auf der Tastatur verwenden, statt ...

Launige Grüße,

BeKoma

schnipp.... schnapp.... oder Stefans Wanderung durchs Minenfeld ( im übertragenen Sinne natürlich ) ;)

Spass beiseite, ich wünsche dir natürlich wieder eine geschickte Hand auf der Tastatur, damit das nächste Kapitel wieder ein Knaller wird :)

@all users:

ich muss dem Meisterautor hier auch mal Recht geben, manchmal habe ich so das Gefühl, als wäre ich hier der Alleinunterhalter ( ausser Shintoya natürlich ) :)

Also ran an die Tastatur und her mit euren Kommentaren, hier wird niemand deswegen in die Pfanne gehauen :

Gruss Sentinel ( der den Meisterautor bei Laune hält ) ;)

Hallo Lieber "grummeliger" BeKoma :)

auch diesmal wieder ein voller Erfolg aber mehr dazu wenn ich die Zeit habe zu schreiben.

Ich hoffe bis dahin nutzt du die Zeit und schreibst fleißig am nächsten Teil weiter ;)

LG Shintoya

7 Tage später

Du hast die Haare schön

Das Bild verschwamm, und langsam realisierte ich, dass ich am Fenster stand und eine Visitenkarte in der Hand hielt. Maggies Visitenkarte. Scheiße! Schon wieder hatte mich Beate in meiner Erinnerung heimgesucht. Ich schüttelte den Kopf. Verdammt! So konnte es nicht weitergehen. Seitdem ich wusste, dass sie auch in Santa Pola war, war es schlimmer geworden. Vielleicht war ich dabei, meinen Verstand zu verlieren?

Es war wohl alles etwas viel in der letzten Zeit gewesen. Die Mädchen umgarnten mich in einer Weise, die ich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Kaum ließ mir eine von ihnen etwas Luft, schien die andere ihre Netze auszuwerfen. Verhext!

Noch einmal schüttelte ich meinen Kopf, um die unheimlichen Geister zu vertreiben. Reichte nicht. Also stiefelte ich ins Badezimmer und hielt meine Rübe unter den aufgedrehten Wasserhahn. Als ich ihn Minuten später wieder abdrehte, hatte ich zwar einen kühlen Kopf, aber es fühlte sich an, als wären mir auch Frostbeulen aus dem Schädel gesprossen.

Nun denn. Mit dem Föhn brachte ich innere und äußere Temperatur wieder in Einklang. Hätte ich mal beim Föhnen einen Blick in den Spiegel geworfen. Meine kurzen Haare standen ab, dass jeder Punker vor Neid erblasst wäre. Ganz doll.

Noch einmal den Wirsing unters Wasser gehalten. Diesmal temperiert. Danach installierte ich so etwas Ähnliches wie eine brauchbare Frisur auf meinem Schädel.

‚Okay‘, sagte ich mir, ‚dann mal los ans Handy.‘

Maggies Karte lag auf dem Schreibtisch. Ich nahm sie hoch, tippte die Nummer ins Handy und wartete darauf, dass sie ranging. Doch auch nach dem x-ten Klingeln hob niemand ab und es sprang auch kein Anrufbeantworter an.

„Und jetzt? Wenn ich Glück habe, dann sieht Maggie meine Nummer.“

Das war doch ganz großer Mist. Entweder mir fiel noch etwas Anderes ein, oder ich musste die Sache abblasen beziehungsweise verschieben. Nur: So viel Zeit blieb dann auch nicht mehr. Donnerstag oder Freitag gingen dann noch, aber Samstag wollte ich in Ruhe packen.

Seufzend guckte ich mein Handy an. Rein aus Langeweile blätterte ich den Adressspeicher meines Handys durch. Ziemlich weit oben stand immer noch Beates Nummer. Ich hatte mich nie entschlossen, die Nummer zu löschen. Vielleicht brauchte ich sie irgendwann mal? Im Moment half sie mir nicht weiter. Überhaupt nicht. Allein, dass sie da stand, schaffte noch mehr Verwirrung bei mir.

Etliche Einträge tiefer stand noch eine seltsame Telefonnummer: George – Pig Day. Wie kam denn die da rein? Konnte mir egal sein. Ich hatte sie und das war auch gut so.

Mehr aus Neugier, als dass ich erwartete, dass sie auch funktionierte, versuchte ich mein Glück. Diesmal war es auch tatsächlich auf meiner Seite. Nach dreimaligem Klingeln hatte ich den Sänger der Band an der Strippe.

„Hallo?“ George sprach in seinem breiten englischen Dialekt.

„Hey, hier ist Stefan. Euer Ersatzdrummer.“

„Hi! Was geht, Meister der schlagenden Zunft?“

Im Hintergrund hörte ich, wie der Rest sich an einer Nummer versuchte, die sie gestern Nacht nicht auf die Reihe gebracht hatten. Ohne Gitarrist und Sänger kam sie aber nicht einmal auf Karaoke-Niveau.

„Ich wollte mal fragen, was ihr am Mittwoch macht.“

„Hallo Leute! Hört mal gerade mit dem Krach auf. Stefan ist dran und will wissen, was wir am Mittwoch machen. Haben wir einen Termin?“

Schlagartig war Ruhe im Karton. Dann hörte ich einige Stimmen durcheinanderreden, und der Name von Maggie fiel auch. Dann rief jemand laut nach Sally, die scheinbar auch in den Katakomben des Riads unterwegs war. Wozu auch immer. Aber es dauerte nicht lange, da schlug die Studiotür wieder zu.

„Pass auf, Stefan“, meldete sich George wieder, „wir stimmen das mit Sally und Maggie ab. Kann ich unter der Nummer im Display zurückrufen?“

„Ja, das geht. Ich bin heute Abend zu Hause.“

„Was ist denn eigentlich am Mittwoch?“

„Nichts Besonderes. Ich habe vor, ein Boot zu chartern und brauche dringend männliche Unterstützung.“

Nun kam richtig Leben in Georges Stimme. „Ist Florentine auch dabei?“

„Sie hat mir eben zugesagt. Genauso wie Gina, Andrea und Maria.“

Dann wurde es still und ich dachte schon, unsere Verbindung wäre unterbrochen, doch auf einmal hörte ich ein mächtiges Gejohle. George hatte wohl zwischenzeitlich die Muschel abgedeckt und die frohe Botschaft unters Volk gebracht.

„Da kann kommen, was will. Wir sind dabei!“

„Das ist ja prima! Hör mal, ich möchte, dass Maggie und Sally auch mitkommen.“

„Geht klar!“

„Und dann gibt es noch ein Problem.“

„Quatsch! Es gibt keine Probleme. Nur Aufgaben.“ Das hätte glatt ein Spruch von mir sein können.

„Fein! Also: Ich möchte, dass ihr mir Fernando auftreibt. Er soll auch mitkommen.“

„Was für einen Fernando?“ Entweder gab es mehrere oder gar keinen, den George mit diesem Namen verbinden konnte.

„Der Junge, der die ganze Party über am Buffet gestanden hat. Mir schien, dass Maria ein Auge auf ihn geworfen hat.“

„Okay. Mal sehen, was unsere beiden Damen herausfinden. Versprechen kann ich nix.“

„Musst du nicht. Versuch’s einfach. Ruft mich an, wenn ihr alles zusammen habt.“

„Da kannst du Gift drauf nehmen. Und wenn die Hölle zufriert.“

Wir lachten und dann verabschiedete sich George rasch, weil er die Proben nicht zu lange unterbrechen wollte.

Bis ich zum Abendessen gerufen wurde, surfte ich noch etwas durchs Internet, ignorierte einige nervige Mails von meinem Chef und versuchte herauszufinden, was mich der Spaß diesmal kosten würde.

Schließlich klopfte Maria an meine Tür und holte mich zum Essen.

Schauergeschichten am Abend

Die beiden hatten den Tisch aus der Küche herausgestellt und wirklich hübsch mit Blumen aus dem Garten dekoriert. Ein paar Hibiskusblüten lagen wie zufällig an dem für mich vorgesehenen Platz und am Tag des Herrn standen zwei Leuchter mit je fünf Kerzen zu beiden Enden.

Ich brauchte mir nur mein Schlabberlätzchen umbinden und wurde bedient. Maria brachte das Essen und Andrea sorgte dafür, dass die Gläser immer randvoll mit Wein waren. Vor allem ihres. Man konnte annehmen, sie würde sich Mut antrinken für ihre kleine Beichte. Auf jeden Fall gab es auch noch einen köstlichen Pudding zum Nachtisch und schließlich saßen wir ziemlich ermattet auf unseren Stühlen. Mit einem Sträußchen Petersilie in Mund und Ohren hätten wir prima als gefüllte Spanferkel durchgehen können.

„Das war richtig lecker“, stellte ich anerkennend fest, was meinen beiden jungen Damen ein Lächeln entlockte.

„Andrea hat wirklich toll geholfen“, lobte nun Maria.

Die Hervorgehobene winkte aber gleich ab. „Bis ich auch nur annähernd so gut wie Maria werde, vergehen sicher noch Jahrzehnte.“

„Gar nicht wahr. Ohne dich hätte ich das gar nicht so gut hinbekommen.“

Die gegenseitige Beweihräucherung ging noch einige Male hin und her, und ich glaubte schon fast, dass wir nun an den gemütlichen Teil gehen konnten. Vor allem aber war ich auf Andreas Geschichte gespannt.

Bevor aber nun der Startschuss für Andreas Geständnis fallen konnte, sprang sie auf und räumte den Tisch ab. Reine Zeitschinderei, um das Unabwendbare hinauszuzögern. Selbst Maria war überrascht, wie fleißig Andrea war. Jeder Teller, jede Gabel, jedes Messer wurde abgespült. Doch schlussendlich kehrte sie mit einer neuen Karaffe Wein zurück.

Ich lehnte mich entspannt zurück, Maria beugte sich ebenso gespannt nach vorne und Andrea verfluchte den Moment, in dem sie mich angerufen hatte.

„Okay, ich fang dann mal an, oder?“, fragte sie mit der vagen Hoffnung, dass wir Nein sagen könnten.

Als Antwort rutschte Maria ungeduldig auf ihrem Stuhl herum, nickte zaghaft und ich blickte auffordernd zu ihr rüber.

„Wirklich? Muss das sein? Ich meine ...“ Sie blickte uns flehentlich an, als ob wir sie begnadigen könnten.

„Andrea, was soll der Eiertanz? Du hast es versprochen und es würde uns ungemein helfen, dich besser zu verstehen.“

Resignierend griff sie noch einmal ihr Weinglas und stürzte den Rest hinunter.

„Okay, ... wo fange ich am besten an?“

„Vielleicht damit, wie du deine Neigung entdeckt hast.“

„Puh! Das hat wahrscheinlich schon immer in mir geschlummert und ist dann halt immer etwas stärker geworden.“

„Ach was!“, gab ich mal ein Zitat von Loriot zum Besten.

„Oh Mann, warum müsst ihr mich so quälen?“

„Andrea. Gib dir einen Ruck. So ein Geständnis entlastet die Seele“, imitierte ich meinen alten Pastor.

Sie seufzte abgrundtief und ich musste verhindern, dass sie nicht noch mal ihr Glas nachfüllte.

„Ihr lasst mir ja keine andere Wahl. Also schön: Dass ich mit fünfzehn meine Unschuld verloren habe, wisst ihr ja schon.“ Man kann nichts Anderes sagen, als dass es Andrea sehr peinlich sein musste, ihr Geheimnis mit uns zu teilen, aber da musste sie nun durch. „Schon davor habe ich halt angefangen, mich zu streicheln, aber als ich das erste Mal mit einem Jungen gepennt hatte und die Sache so daneben gegangen war, da habe ich erst mal eine Pause gemacht. So ein oder zwei Wochen. Dann aber wurde ich doch wieder geil, nicht auf einen Fick mit so einem Versager, aber richtig geil, mir es selbst zu machen. Naja, war auch nicht der Bringer, denn irgendwie vermisste ich doch was in meiner ... ihr wisst schon. Also habe ich mir dann alles Mögliche da unten reingeschoben. In einen Sexshop konnte ich ja schlecht gehen und Internet hatten wir damals noch nicht ...“

Die Augen von Maria drohten herauszufallen. Gleichzeitig hörte sie aber gebannt zu.

„... Einmal hatte ich gerade nichts Anderes zur Hand, da bin ich in die Küche und habe mir so einen Kotelette-Klopper aus der Schublade geholt. Der Stiel war ziemlich lang und dünn ...“

Der Gedanke schien sie gleichzeitig zu erschrecken und etwas in ihr zu wecken, was sie sonst so gut verbarg.

„Was kann man damit schon anfangen, werdet ihr euch fragen? Zum einen kann man checken, wie tief man so ein Teil zwischen die Beine stecken kann. Vermessung des Tempels, um es poetisch auszudrücken.“ Ihr Gesicht bekam einen spöttischen Ausdruck. „Zum richtigen Wichsen taugt das Ding da allerdings nicht: zu dünn.“ Dabei warf sie einen erklärenden Blick Richtung Maria. „Was also noch?“ Diesmal war es ein fragendes Gucken. „Hinten hast du eindeutig mehr davon. Das macht dann auch richtig Alarm, wenn man sich dran gewöhnt hat.“

Nun platzte es aus Maria heraus: „Das kann ich mir nicht vorstellen. Vorne ist doch bestimmt schöner.“

„Wie man’s nimmt.“ Sie kicherte über einen Scherz, den Maria und ich nicht verstanden hatten. „Es ist eine kleine Einführung“, setzte sie ihre Zweideutigkeiten fort. „Okay, ich war damals Anfänger und fand es ganz ... interessant.“

Dann setzte sie sich über meinen tadelnden Blick hinweg und griff nach der Karaffe, um sich nachzufüllen. So ganz nüchtern war sie nicht mehr, wie ich an ihren leicht schwammigen Bewegungen feststellen konnte.

„Ich hatte viel Zeit an diesem Nachmittag und hatte einfach Bock mal was Neues auszuprobieren.“

„Und dann hast du dir mit dem Fleischklopfer auf den Daumen gehauen und einen Abgang gehabt“, rutschte mir raus, wofür ich gleich einen bösen Blick erntete.

„Ich muss das nicht erzählen“, kommentierte Andrea angesäuert meinen Lapsus.

„Sorry, Andrea. Sollte etwas auflockern.“

Der Gag war eindeutig nicht gut angekommen, aber Andrea tapfer machte weiter.

„Ich habe ausprobiert, was man mit dem Teil noch so alles machen kann. Der Kopf war aus Holz und an den schmalen Seiten waren so kleine Spitzen. So richtig spitz waren die nicht, aber irgendwie fühlte es sich unheimlich aufregend an, als ich damit meine kleine Perle bearbeitet habe ... bisschen drücken und rubbeln .Noch aufregender wurde es allerdings, als ich es mir in die Pussi stecken wollte. Seitlich versteht sich. Die Ecken und Kanten habe ich ganz deutlich gespürt, und ein bisschen weh hat es auch getan.“

Das ungläubiges Kopfschütteln von Maria brachte Andrea nicht aus dem Konzept.

„Naja, Andrea. Das Ganze kommt mir nicht so vor, als ob das Erlebnis wirklich dein Bewusstsein in der Richtung geöffnet hat. Vielleicht so als Vorgeschichte zur Vorgeschichte.“ Unbewusst hatte ich einen Volltreffer gelandet.

„Ich war ja auch noch nicht fertig.“ Mit einem Schluck Rotwein benetzte sie ihre fusselig trockenen Lippen. „Danach probierte ich dann halt immer wieder mit anderen Dingen herum. Gurken und Kerzen sind was für brave Mädchen. Vielleicht probierst du das mal aus, Maria?“

Die Angesprochene wurde ganz klein in ihrem Stuhl, klappte ihren Mund auf und wieder zu und sagte nichts. Im Kerzenlicht war nicht auszumachen, ob sie bei dem Gedanken errötete, aber ich nahm es einfach mal an.

„Ich plädiere dafür, dass wir das getrost Maria selbst überlassen, ob und welche Spielzeuge sie benutzen will.“

Damit konnten wir alle gut leben.

„Was ich damit sagen will, ist ja auch was ganz Anderes: Mehr und mehr verabschiedete ich mich beim Wichsen davon, abgerundete Dinge zu benutzen. Wenn du richtig spitze Sachen nimmst, oder scharfkantige, dann musst du höllisch aufpassen, dass du dich nicht verletzt.“

„Ist dir das nie passiert?“, wollte ich wissen.

„Doch. Natürlich. Aber außer ein paar kleinen Schnitten nie was Ernsthaftes. Ist auch nichts zurückgeblieben.“

Das konnte ich für ihren äußeren Bereich durchaus bestätigen.

„Ihr werdet das vielleicht nicht verstehen, aber gerade die Gefahr, dass etwas schiefgehen kann, macht mich scharf.“

„Doch. Ich kenne jede Menge Leute, die in anderen Bereichen die Gefahr suchen und denen das einen Kick gibt. Bungee-Jumping oder Extremkletterer oder Rennfahrer.“

Einen Moment lang dachte Andrea nach, nickte dann unmerklich, als ob ihr gerade erst die Parallelen dazu aufgefallen wären.

„Ich habe mal gelesen, dass allein schon die Erwartung von Gefahr oder Schmerzen den Körper Adrenalin ausschütten lassen,“ schob ich gleich eine wissenschaftliche Erklärung nach. „Wie ist es weitergegangen? Hast du einfach deinem Freund gesagt, dass er die wehtun soll, wenn er mit dir schläft, oder wie bist du das angegangen?“

„Hm. Nein. Meinen nächsten richtigen Freund hatte ich dann mit siebzehn. Das war eine ganz normale Beziehung, was den Sex anging. Viel Streicheln, ein bisschen gegenseitiges Lecken und einfaches Ficken. Das war eine Zeitlang auch richtig schön, aber dann merkte ich, dass mir das weniger brachte als meine eigenen Experimente. Die, bei denen ich allein war.“

„Die Gefahr fehlte wohl. Der Kick.“

Andrea war angenehm von meinem Kommentar überrascht und machte eine Geste, als hätte ich im Unterricht gut aufgepasst.

„Stimmt. Nach ein paar Wochen habe ich ihn in die Wüste geschickt. Schade, war ein richtig lieber Kerl. So wie du.“

Nun hatte sie wieder zu ihrem frechen Grinsen zurückgefunden, was mich wirklich in dem Augenblick richtig froh machte. Zugleich kam mir aber auch der Gedanke, dass sie mich früher oder später auch fallen lassen könnte, und es fühlte sich nicht gut an.

Man musste es mir wohl ansehen können, denn Andrea beschwichtigte gleich wieder. „Keine Angst Stefan. Bei dir habe ich was Anderes gefunden, was ich bestimmt nicht aufgeben will. Einen Superkumpel, der einem aus der Patsche hilft, wenn man ihn braucht. Und die Nummer mit dem Waschlappen war immerhin ein Anfang. Kann man ausbauen.“ Ihre braunen Augen verrieten, dass sie meinte, was sie sagte, was mir gleich wieder einen Looping auf der Achterbahn meiner Gefühle verschaffte.

„Und dann? Wie hat das mit den Sessions begonnen?“, lenkte ich aufs eigentliche Thema wieder zurück.

„Ich hatte ein paar Jungs, die aber alle nicht so richtig passten. Dann hatte ich was mit einem Italiener. Nuno war ganz der klassische Romeo. Er baggerte mich so richtig altbacken an, schrieb mir Liebesbriefe, ging mit mir Pizza essen und ins Kino. Das war ein ganz neues Gefühl. Ich fühlte mich einzigartig. Er sah auch gar nicht mal so schlecht aus, war aber gerade so groß wie ich. Normalerweise wäre er deswegen optisch nicht infrage gekommen, aber die anderen Sachen waren einfach schön. Ich verknallte mich total in ihn. Wir hatten ganz ordentlichen Sex, Nuno war kein schlechter Stecher.“ Die Erinnerung ließ sie verklärt lächeln.

„Dann sind wir auf eine Fete gegangen. Ich war gut drauf und habe auch mal mit seinen Freunden getanzt. Warum auch nicht? Ist ja nix dabei. Dachte ich. Ich merkte nicht, wie Nuno immer wütender wurde. Erst, als wir dann zu ihm nach Hause kamen, ist er ausgerastet.

Die Tür war gerade zu, da drückte er mich gegen die Wand und fauchte mich an, dass ich eine ***** sei. Ich begriff überhaupt nichts, hatte nur Angst, er könne mir etwas tun. ‚Du gehörst mir, du *****! Und eine ***** bläst ihrem Herrn den Schwanz!‘ Er zerrte mich auf die Knie und brüllte mich an, dass ich endlich anfangen solle.

Ehrlich, das hatte ich schon tausendmal gemacht, aber nun kam ich mir vor, als ob ich es zum ersten Mal machen sollte. Totalen Schiss! Irgendwie habe ich es dann gemacht. Bis zum Schluss. Aber Nuno hatte noch nicht genug. Er riss mir die Klamotten vom Leib und ich musste es vor seinen Augen mit mir selbst machen. Da erst stellte ich fest, wie geil ich geworden war. Natürlich sagte ich ihm das nicht.

Die restliche Nacht bumste er mich wie ein Wahnsinniger. Wenn er gekommen war, musste ich ihm wieder einen blasen, bis er einen Ständer hatte und dann poppte er mich ganz hart. Bestimmt fünfmal. Es war der beste Sex, den ich bis dahin hatte.“

Ich gönnte ihr einen Moment Pause. Wir hatten wohl alle eine Unterbrechung nötig. Besonders Maria, die ein bestürztes Gesicht machte, als könne sie das alles nicht glauben.

„Ob ihr es glaubt oder nicht: Ich provozierte ihn immer wieder, damit er mich ‚bestrafte‘, wie er das nannte. Das Dumme war aber, dass ich das überhaupt nicht steuern konnte. Nuno konnte mal so und mal so sein. Manchmal machte es ihm gar nichts aus, wenn ich mit seinen Freunden quatschte und lachte. Er forderte mich sogar schon mal auf, das zu tun. An anderen Tagen durfte ich keinen Mann angucken, dann explodierte er, sobald wir alleine waren. Als er mich dann aber einmal richtig verprügelt hat, bin ich abgehauen. Das ging gar nicht.“

Man konnte ihr die Schmerzen nachfühlen, so wie sie es rüberbrachte.

„Er hat mich aufgestöbert. Einen Teil habe ich dir ja schon gestern Morgen erzählt. Für dich, Maria, eine kurze Zusammenfassung. Nuno wartete einfach auf mich, bis ich von der Arbeit kam. Er hatte getrunken. Und er war nicht allein. Drei Freunde waren dabei. Er erwischte mich, als ich Tür zu meiner Wohnung aufschloss. Du kannst dir nicht vorstellen, was er mir alles an den Kopf schmiss. Dann wurde ich von ihm und seinen Kumpels immer wieder vergewaltigt. Er glaubte mir zeigen zu müssen, was ich wert sei. Nichts. Ein Stück Dreck, dass man einfach benutzen und dann wegschmeißen kann. Und er glaubte wirklich, dass ich danach zu ihm angekrochen käme und wieder mit ihm zusammen sein wollte. So ein dummes Weib wie ich brauche eine harte Hand.

Ich ließ ihn in dem Glauben, als er die Wohnung am anderen Morgen verließ. Auch wenn ich tatsächlich so was wie meinen Spaß an der Sache gehabt hatte, war ich klar genug in der Birne, dass ich mir das nicht gefallen ließ. Das war einfach nur brutal gewesen und sonst überhaupt nichts. Ich habe die Bullen gerufen und ihn angezeigt. Er und seine Kumpels wurden verknackt.“

Maria war geschockt. „Schlimm! Das kann ich alles nicht verstehen. So geht man doch nicht miteinander um.“

„Glaub mir Maria: Da draußen laufen Typen rum, deren Hirn müsstest du erst einmal aufblasen, um es auf die Größe einer Erbse zu bekommen. Elende kleine Wichser, die sich an Schwächere vergreifen, weil sie sonst nichts auf die Reihe bringen.“

„Warum ... warum ...?“

„Warum ich trotzdem weiter in die Maso-Ecke gegangen bin?“ Andrea lachte. „Es war ja nicht alles schlecht daran. Ich mochte es ja auch. Aber nicht so. Nicht so, als wäre ich eine Sache. Es gibt andere, die leben in einer Beziehung, wo jederzeit der Top, also der Chef von beiden, eine Session beginnen darf. Das wäre nichts für mich. Was ich suche, das sind spezielle Situationen. Abgegrenzt auf die Sessions. Ich würde es nicht ertragen, wenn mein Partner mein ganzes Leben bestimmen könnte. Wenn ich keinen Bock auf Sex habe, dann ist das so. Und so einen eifersüchtigen Scheiß kann ich nicht ab.“

Ihre Aussage beruhigte mich ein bisschen. „Und wie hast du ‚einen kontrollierten Zugang‘ zu dem Thema bekommen?“, hakte ich nach.

„Einige Monate hatte ich gar keinen Trieb mehr auf Kerle. Dann – naja, kein Sex ist auch keine Lösung – habe ich wieder mit einfachen Beziehungen angefangen. Es war absoluter Zufall, dass ich irgendwann einen erwischte, der relativ schnell checkte, wie ich wirklich tickte. Er sagte erst einmal gar nichts, probierte einfach aus, wie weit ich von mir aus gehen wollte. Helmut hieß er. ‚Lust auf ein Spielchen?‘ war immer seine einleitende Frage. Wenn ich verneinte, war er zärtlich, ansonsten griff er fest an meine Tittchen, nahm mich so hart, wie ich es mochte. Er war sehr einfühlsam und respektierte auch nicht ausgesprochene Grenzen.

Nach zwei Monaten hatten wir dann ein gutes Gespräch. Helmut sagte mir, dass er gerne dominanten Sex machen würde. Fesselspiele. Augen verbinden. Knebeln. Leichte Schmerzen zufügen. Das Letzte hatten wir schon immer mal wieder gemacht, wenn es mal derber zuging. Ich hatte Angst vor der totalen Wehrlosigkeit, aber er erklärte es mir ganz genau. ‚Mädchen, es läuft nur, was du willst. Ein Wort und es ist sofort Schluss. Versprochen!‘ Das waren seine Worte. Ich wollte es mir überlegen, war meine Antwort, obwohl ich mir gleich sicher war, dass ich es ausprobieren wollte.“

Sie grinste jetzt wie ein Honigkuchenpferd und nahm noch einen kleinen Schluck.

„Das erste Mal war der Hammer. Wir haben tagelang gequatscht und die Grenzen abgesteckt. Es war vollkommen unnötig. Er bestellte mich zu ihm, wo ich noch nie gewesen war. Ich sollte keine Unterwäsche tragen. Mann, war ich aufgeregt, als ich zu ihm ging. Nur im T-Shirt und einen kurzen Rock unter der langen Jacke.

Helmut hatte sich schick gemacht. Ganz in schwarzem Leder. Lecker. Ich konnte sogar sein Dingen abgemalt sehen.

Wir tranken ein Glas Rotwein zur Begrüßung. Dann verband er mir die Augen und führte mich in sein Schlafzimmer. Ich musste mich zuerst nur auf sein Bett zu legen. Minutenlang schien gar nichts zu passieren. Vielleicht guckte er mich nur an und kontrollierte, ob ich mich an seine Anweisung gehalten hatte. Vielleicht wollte er aber auch nur sehen, wie lange ich die Stille aushielt. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall veränderte sich das Licht. Das Tuch über meinen Augen war nicht so dicht. Als Nächstes spürte ich, wie er meine Hände und Füße fesselte. Ich durfte nicht reden. Er begann, mich zu streicheln. Alles in mir kribbelte. Immer, wenn es mir zu gefallen anfing, hörte er auf und machte an anderen Stellen weiter.

Schließlich schob er mir mein T-Shirt hoch, kitzelte mich mit einer Feder zwischen den Schenkeln, um mir im nächsten Moment in die Brustwarzen zu zwicken.

Die Ungewissheit, was als nächstes passieren würde, war totaler Hammer. Beides war so, wie ich es mochte, aber vollkommen planlos für mich.

Ohne Vorwarnung schob mir Helmut einen Vibrator in die Muschi. Und was für ein Ding. Ich wäre fast gekommen, aber er hat es mir verboten.

Dann ließ er mich liegen. Minutenlang, während der Vib seine Arbeit machte. Ich war ständig an der Grenze einen Abgang zu kriegen. Dann zog er ihn raus und steckte mir stattdessen einen Eiswürfel rein. Meine Muschi krampfte sich zusammen, aber es fühlte sich voll geil an.

Ich bekomme nicht mehr zusammen, was er alles machte, aber ich war so geil wie noch nie in meinem Leben.

Schließlich löste er meine Fesseln und führte mich an einen Tisch. So fühlte es sich zumindest an. Aber er machte mich gleich wieder fest, verschaffte sich ungehinderten Zugang zu meiner Pussi, griff auch fest hin und beschimpfte mich dabei, dass ich nass wie eine läufige Hündin sei. Ich merkte aber, dass das alles zum Spiel gehörte. Es war so aufregend. Dann gab er mir ein paar leichte Klapse auf den Po, und als ich schon dachte, er würde mich so geil, wie ich war, einfach stehen lassen, da hörte ich, wie er seine Hose aufmachte. Er spießte mich von hinten auf und nahm mich hart ran. Mir kam es immer wieder, weil er meine Klit immer wieder leicht drückte oder rubbelte.

Als er in mir abgespritzt hatte, nahm er mir die Augenbinde ab. Der ganze Raum wurde nur durch Kerzen beleuchtet. Es war richtig toll. Dann haben wir den restlichen Abend nur noch gekuschelt.“

Dem wollte sie nun nichts mehr hinzufügen. Sie schien in ihrer Erinnerung zu schwelgen.

Ich guckte zu ihr rüber. „Danke für dein Vertrauen.“ Andrea hatte mehr gesagt, als wir verlangt hatten.

Erleichtert grinste sie uns an. „Noch Fragen?“

„Tausend, aber es reicht für heute. Ich würde dich gerne einfach mal so in den Arm nehmen. Darf ich?“

Irgendwie war mir danach. Sie hatte so viel mitgemacht und war immer noch eine tolle Frau. Mit Ecken und Kanten, aber definitiv eine selbstbewusste Frau, die zu sich und ihren Gefühle und Wünschen stand.

Dementsprechend sah sie mich auch erstaunt an, kam dann aber von sich aus zu mir. „Nur nicht auf den Hintern patschen. Und ... meine Mandarinchen sind auch ... etwas berührungsempfindlich.“

Klingt kompliziert, war es aber nicht. Natürlich stand ich auf und durch ihre Größe bedingt musste ich mich etwas herunterbeugen, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und legte ihr meinen Arm um die Schulter. Danach ging es mir besser. Ich glaube, Maria hätte es mir gerne gleichgetan, traute sich aber nicht. Vielleicht war sie nach unserem Gespräch ängstlich, dass sich ihre lesbischen Neigungen verstärken könnten.

Es war spät geworden, wir räumten noch auf und waren gerade dabei, uns zur Nacht zu verabschieden, als mein Handy klingelte.

‚Das muss George sein‘, dachte ich und meldete mich mit einem „Hello?“

Am anderen Ende war es einen Moment lang still, dann wurde aufgelegt. Was war das denn? Verdutzt guckte ich aufs Display. ‚Unbekannter Anrufer‘!

Maria und Andrea schauten mich fragend an. Zur Antwort konnte ich nur die Schultern zucken und wünschte allen eine gute Nacht. Wir waren alle hundemüde, Andrea hatte zudem ordentlich dem Wein zugesprochen.

Gebrauchsanweisung

Ich glaube, wir haben alle ganz gut geschlafen. Nächtliche Übergriffe blieben aus, wenn auch aus dem Nebenzimmer, in dem Maria schlief, eindeutig akustische Signale ihrer abendlichen Entspannungsübung kamen, während ich versuchte einzuschlafen.

Zweimal hatte ich sie ja nun schon dabei beobachtet, und beide Male war es ein sehr erregendes Bild gewesen. Doch diesmal erreichten sie nicht meine Fantasie. Stattdessen kreisten meine Gedanken um das Gehörte. Die Offenbarung der Andrea hatten mich teilweise arg mitgenommen, mehr als mir selbst zugestehen wollte. Dennoch beruhigte mich das Wissen, wie sie mit ihrer Lust umging. Sie fühlte sich sicher und konnte sich dabei fallen lassen. Was sollte ich da noch den Oberlehrer spielen?

Unser Trip nach Alicante hatte genug Erschöpfung hinterlassen und zusammen mit den restlichen Tageserlebnissen fiel ich dann doch relativ schnell in einen traumlosen Schlaf.

Ich wurde erst wach, als die aufgehende Sonne an den Hügeln gegenüber meinem Fenstern abwärts kroch. Der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee zog von der Terrasse hoch und Maria sang leise vor sich hin, während sie ohrenscheinlich den Frühstückstisch draußen deckte.

Im Nu kletterte ich aus meinem Bett und machte mich frisch. Die Peinlichkeit, womöglich als Langschläfer zuletzt an den Tisch zu kommen, machte mir Beine.

Dass ich dennoch der Letzte war, der eintraf, lag daran, dass auch Andrea frisch wie der junge Morgen durch die Küche turnte und Maria nach Leibeskräften unterstützte. Zwar nicht singend, aber recht gut drauf.

Irgendwie passte das gar nicht in das Bild, dass ich mir von ihr gemacht hatte. Andrea als Hausfrau ... ich hätte es als eine Geschichte aus dem Grimm’schen Märchenbuch abgetan, wenn ich es nicht selbst gesehen hätte.

Es schien ihr richtig Spaß zu machen, und das war für mich das wichtigste.

Maria hatte sich gerade so viel angezogen, um nicht wieder Ärger mit José zu bekommen und Andrea war so clever gewesen, ihre Blessuren unter ihren Klamotten zu verstecken.

„Morgen zusammen“, begrüßte ich murmelnd das Küchenkommando.

„Buenos días!“, schmetterten mir die beiden so fröhlich entgegen, dass es fast körperliche Schmerzen auslöste.

Ich konnte nur staunen, wie gut gelaunt sie schon so früh am Morgen sein konnten. Mein Start in den Tag verlief dagegen – wie meist - schleppend. Selbst eine Portion Kaffee, intravenös verabreicht, lieferte keine Gewähr, dass ich morgens auf Touren kam.

In der Heimat war meine Perle so pfiffig, dass sie nicht eher aufschlug, bevor ich Richtung Büro abgezogen war. Hier musste ich mich mit meinen Mitbewohnern arrangieren.

Doch die beiden waren mit sich und der Welt zufrieden, plapperten fröhlich miteinander und schienen sich zu einem Dreamteam in der Küche zu entwickeln. Noch ehe ich mich niedergelassen hatte, war meine Tasse gefüllt und ein frisch gepresster Saft eingeschenkt. Dankend nickte ich ihnen zu.

Während ich langsam erwachte, unterhielten sich die Mädchen über den anstehenden Tag. Andrea plante noch eine weitere Lerneinheit und Maria musste einkaufen, wobei die natürliche Frage aufgeworfen wurde, wie sie nach Santa Pola gelangen konnte.

Ihr hoffnungsvoller Blick richtete sich auf mich. „Können wir zusammen herunterfahren?“ „Hmm.“ Mehr brachte ich nicht über meine Lippen, doch Maria interpretierte es richtig. „Ich mache hier noch sauber und dann können wir los.“

„Um mein Zimmer brauchst du dich nicht kümmern. Das mache ich selbst.“ Fast entschuldigend hob Andrea ihre Hände. „Will ich dir nicht zumuten.“

Ich verstand ihre Selbsteinschätzung nicht, weil ich ja bereits mehrfach gesehen hatte, dass sie Ordnung hielt.

Doch Andrea stellte das gleich gerade. „Ich bin schon früh aufgewacht und habe mich auf dem Boden ausgebreitet. Für die Prüfung muss ich noch ein Motiv entwerfen.“

Sofort war Marias Neugier geweckt: „Wenn es fertig ist, kann ich es sehen?“

„Oh ja“, grinste Andrea, „du darfst dir sogar wünschen, wo ich es ausprobiere!“

„Bei Stefan auf dem ... Nalga“, kam wie aus der Pistole geschossen.

Was immer das war – ich nahm an, es handele sich um ein äußerst zentrales Organ – ich wollte auf gar keinen Fall von Andrea angepinselt werden.

Deswegen hob ich gleich abwehrend meine Hände. „Im Orient sind Hennamalereien doch nur für Frauen! Was ist eigentlich ein Nalga?“

Man konnte sehen, wie Marias hübsches Köpfchen nach der deutschen Übersetzung suchte, aber keine fand. Schließlich gab sie auf und entschloss sich, eine pantomimische Einlage zu geben. Sie stand auf, drehte sich um und deutete auf ihren Hintern.

„Oh geil, dann kann ich beim Vögeln Bildchen gucken und mir überlegen, was ich daran noch verbessern kann.“

„Unverschämtheit!“ Nun wurde ich dann doch allmählich wach und versuchte zu kontern: „Dann male ich dir eine Zielscheibe auf den Po, damit deine Folterknechte auch wissen, wo sie hin hauen sollen.“

Einen Moment lang schienen Andreas Gesichtszüge einzufrieren, doch sie wusste, dass ich mal wieder eine schlechte Pointe gelandet hatte. Dann jedoch zogen sich ihre Mundwinkel bis zu den Ohrläppchen. „Eine Zielscheibe? Die Zwölf in der Mitte hätte doch nur den Zweck, dass du besser den Hintereingang findest!“

Gegen Andreas Schlagfertigkeit hatte ich so früh am Tag einfach keine Chance. Mit ziemlich sinnlosen Rückzugsgefechten versuchte ich die unterschwellige anklingende Behauptung, dass meine Sehkraft nicht ausreichen würde, zu entkräften. Danach blödelten wir bis zum Ende des Frühstücks, wo wir noch optische Hinweise für den Gebrauch verschiedenster Körperregionen anbringen konnten.

Fisherman’s friend

Erst als wir Josés knatterndes Moped in der Einfahrt hörten, versuchten wir uns mühsam zusammenzureißen. Kurz, nachdem der Motor erstorben war, bog mein Hausmeister und Gärtner um die Ecke.

Sein düsterer Blick und die Art, wie der Rauch seiner Zigarette durch Josés Nase ausströmte, ließen mich ahnen, dass es Ärger geben würde.

„Buenos días!“, grummelte der Ankömmling, während seine Augen uns vorwurfvoll anschauten.

„Guten Morgen, José.“ Einem Kanon gleich begrüßten wir ihn der Reihe nach.

Nachdem der letzte Ton verklungen war, wagte ich die Frage, ob er ein schönes Wochenende gehabt habe.

„Sicher nicht so anstrengend wie eures“, polterte er zurück.

Woher sollte José wissen, dass wir eine lange Nacht und einen faulen Tag hinter uns hatten? Wir erfuhren es umgehend.

„So wie es aussieht, hat gestern keiner von euch an den Garten gedacht.“

Mist! Das war mir tatsächlich durchgegangen. Jetzt ging es um Schadensbegrenzung, ohne gleich wieder Bilder eines Sündenpfuhls bei ihm heraufzubeschwören.

„Meine Schuld! Ich habe die Mädchen Samstagnacht viel zu lange von ihrer Bettruhe abgehalten und dann haben wir den gestrigen Tag nicht viel auf die Reihe bekommen.“

Zwei dankbare Blicke trafen mich, wurden aber auch vom Feind abgefangen.

„Eure Sache!“ Damit drehte er sich auf dem Absatz herum und werkelte gleich an der Bewässerung.

Ich hielt es für klüger zumindest etwas Zeit verstreichen zu lassen, bevor ich José um einen Tipp für den geplanten Bootstrip bitten wollte.

Meine Damen kümmerten sich schuldbewusst um den Abwasch und ließen mich grübelnd am Tisch sitzen.

Es gab sicher einige schöne Strände, die einen Abstecher lohnen würden, aber ob man auch nah genug mit dem Schiff herankam, stand auf einem anderen Blatt.

Ein weiteres Thema konnte die Mixtur der Passagiere werden. Floh hatte ja bereits um ein „Gespräch unter vier Augen“ gebeten und auch Andreas Kommentar nach unserer Nummer im Pool war mir hängengeblieben. Ich konnte nur hoffen, dass die Band mit männlicher und weiblicher Begleitung auftauchen würde. Wäre ich religiös gewesen, wäre es Zeit für ein paar Rosenkränze gewesen.

Eine Lösung ergab sich zunächst nicht und so ging ich noch mal hoch. Als ich mein Zimmer betrat, zeigte mir mein Handy, dass in meiner Abwesenheit jemand angerufen hatte. In der Hoffnung, dass es George gewesen sei, nahm ich es hoch und schaute ins Eingangsverzeichnis. Tatsächlich waren zwei Anrufe eingegangen. Von einem unbekannten Teilnehmer. Eine Nachricht war nicht hinterlassen.

Wer rief mich im Urlaub an und warum hinterließ er keine Nachricht? Äußerst dubios. Rein zur Sicherheit schickte ich George eine SMS, dass ich das Boot für Mittwoch buchen würde, aber noch genaue Daten hinterherschicken wollte. Bei der Gelegenheit erinnerte ich ihn noch mal an Fernando. Eigentlich war das alles Quatsch. Das hatten wir bereits gestern besprochen.

Als das erledigt hatte, wollte ich den Stier bei den Hörnern packen. Ich hoffte darauf, dass José inzwischen das Leben meines Gartens retten konnte und besserer Laune war.

Er war gerade dabei neben dem Gartenhäuschen für Ordnung zu sorgen, als ich ihn fand.

„Hallo José. Wie hat es der Garten verkraftet?“, begrüßte ich ihn.

„Man kann euch nicht einen Tag aus den Augen lassen“, grummelte er, stellte dann aber das Wasser ab, mit dem er gerade ein Beet versorgt hatte. „Naja, ich war ja auch mal jung und habe mir die Nacht um die Ohren gehauen, aber wer feiern kann, kann auch arbeiten!“

Lieber Himmel! Das war auch immer der Spruch meiner Eltern gewesen.

„Letzte Woche hat es doch ganz gut geklappt. Das mit dem Garten versorgen, meine ich.“

Ein Schmunzeln angesichts meiner Ablenkungsversuche konnte José nicht verbergen.

„Im Hochsommer würde hier alles kaputtgehen. Aber lassen wir das. Was hast du auf dem Herzen?“

„Am Mittwoch will ich mit den Mädchen und ein paar Bekannten ein Boot chartern.“

Nun konnte ich in seinem bewegten Gesicht Neugier entdecken.

„Bekannte? Was sind das für Leute, die du hier in Spanien triffst?“

„Eine englische Band“, antwortete ich sehr knapp, um nicht Floh und Gina erwähnen zu müssen.

„Hm.“ Der Gedanke schien ihm weder zu gefallen noch zu imponieren. „Und was willst du jetzt von mir?“

„Du kennst dich hier aus und hast einen guten Draht zu den Leuten. Ich brauche ein Schiff oder Boot für zwölf Leute und ein Ziel, wo ich hinfahren kann.“

Nun fischte sich José eine Zigarette aus seiner Tasche und steckte sie aufwendig in Brand. Nach einem tiefen Zug schaute er mich prüfend an und versuchte die versteckte Nachricht zu dechiffrieren, die er hinter meinen Worten vermutete.

„Zwölf Mann? Eine Herrentour ist nicht geplant?“

„Wieso?“

„Dann könnte ich einen meiner Bekannten ansprechen, ob er nicht mit einem alten Fischerboot herausfahren will. Gegen Sprit und ein bisschen Handgeld.“

„Die Idee finde ich gar nicht schlecht. Selbst bei der gemischten Gruppe. Hat was Wildromantisches.“ Ich hatte im Hafen ein paar von den Kähnen gesehen. Das eine oder andere sah nicht nur seetauglich sondern richtig nett aus.

José sah die Angelegenheit weniger romantisch. Seine Kumpels waren früher zur See gefahren, aber der Fischfang hatte sich nicht mehr gelohnt und seitdem waren sie arbeitslos. Selbst die Schiffe waren nicht mehr zu verkaufen. Wohl oder übel hatten deshalb einige ihre unfreiwillige Freizeit genutzt, um die Nussschalen für Touristen herzurichten.

„Mittwoch ist natürlich knapp“, merkte José an, „aber ich könnte mich heute Mittag schlau machen.“

„Dafür wäre ich dir sehr dankbar.“

Er nickte, nahm noch einen Zug von seiner Kippe und drückte sie in einer kleinen Pfütze aus.

„Sonst noch was?“, wollte José wissen.

Ich druckste etwas herum. „Ich hoffe, dein Kumpel ist nicht allzu prüde.“

Seine rechte Augenbraue zog sich wissend nach oben. „Sein Sohn fährt das Schiff. Ein junger Bursche.“

„Danke.“

„Warte wir es ab.“ Damit drehte José das Wasser wieder auf und sorgte für blühende Landschaften in meinem Gartenreich.

wieder ein gelungenes Kapitel BeKoma :)

Wenn ich auch noch mit am Tisch gesessen hätte, wäre ich mir nicht zu schade gewesen, Andrea ein ehrlich gemeintes Kompliment für ihr offenes, ehrliches und vor allem grundsolides Geständnis zu machen. Auch wenn es sie viel Mut und etliche Gläser Wein gekostet hat, so dürfte sie in Stefans ( und hoffentlich auch Marias ) Augen wieder etliche Sympathiepunkte gesammelt haben. Versöhnlich mutet auch Andreas Standpunkt an, jederzeit noch die Kontrolle über die Geschehnisse behalten zu wollen und sich nicht zu einen reinen Lustobjekt degradieren lassen zu wollen.

Wie immer kamen mir dann wieder einige Gedanken zum Thema:

1. Meiner Meinung nach kamen Nuno und seine Kumpels noch viel zu gut weg mit dem, was sie Andrea angetan haben, denn solche Erlebnisse prägen dann doch das weitere Leben. Wäre es zu gemein von mir, nach seiner Entlassung einen Sack Zement, zwei Eimer und einen Betonmischer als Warnung vor seine Haustür zu stellen? Ja ja, schwarzer Humor von mir, musste aber mal sein ;)

2. Wie kann Stefan nur daran denken, seine reizende Küchenfee mit diesem Fernando verkuppeln zu wollen? Um nix in der Welt würde ich diesen Feger wieder gehen lassen wollen ;) Hoffentlich riecht Maria den Braten noch rechtzeitig und überzeugt Stefan mit ganz besonderen Argumenten, sich das noch mal zu überlegen :)

3. Wer ist der geheimnisvolle Anrufer ( oder Anruferin ) ???

Auf die Auflösung einiger Rätsel im nächsten Kapitel bin ich jetzt schon gespannt :)

Gruss Sentinel

PS:

Warum habe ich am Schluss das Gefühl, als wäre Fernando ausgerechnet der Sohn des Fischers auf dem Partyboot ???

Hallo Sentinel,

Danke für deine Einschätzung zu dem neuen Kapitel. Mal sehen, ob jemand sich zu hinreißen lässt, einen Kommentar zu hinterlassen. Wäre auf jeden Fall sehr nett.

Ich denke, dass Andrea auf jeden Fall bei den beiden punkten konnte. Das zeigt sich ja schon darin, dass Stefan am Ende des Geständnisses das dringende Bedürfnis hat, Andrea in den Arm zu nehmen.

Prügelnde Männer sind mir ein Graus. Gewalt gegen Schwächere und dann noch mit Unterstützung von anderen, da fehlen mir ernsthaft die Worte.

Stefan und Maria. Tja, natürlich mag er sie sehr, und auch ihr Äußeres ist ja sehr ansprechend, aber aber ...

Lieben Dank für deinen Kommentar,

BeKoma

Mir gefällt die Geschichte... Logische Handlung mit Höhen und Tiefen, gut beschrieben!

Hallo Fiete,

vielen Dank für deinen Eindruck. Mal sehen, ob noch wer sich traut, einen Kommentar zu hinterlassen.

BeKoma

Ich find Deine Geschichte voll gut, hoff die geht noch ewig weiter

Gruß Baldisar

Hallo Baldisar,

nichts wird ewig dauern. Dieser Teil wird definitiv mit Stefans Heimkehr nach Deutschland enden. Ich glaube, dann brauche ich auch einmal eine Pause und werde etwas ganz anderes schreiben.

Aber natürlich werde ich meine drei Engel dann auch irgendwann wieder fortsetzen. Bis dahin, sowohl bis zum vorläufigen Ende als auch der Wiederaufnahme der Handlung, wird aber noch etwas Zeit vergehen.

Lieben Dank dafür, dass du mir deinen Kommentar dagelassen hast,

BeKoma

Soooo Schande über mich, aber ich kam noch nicht dazu diesen Teil zu lesen :/ Das werde ich jetzt bei einem entspannenden Bad nachholen und mich dann auch wieder dazu äußern ;)

In gespannter Vorfreude

Shintoya

Wie versprochen, da bin ich wieder :)

BeKoma , was soll ich sagen...toll? spitze? super? Nein trifft es alles nicht mal annähernd!

Einfach einzigartig wie du immer wieder den Balance Akt zwischen solch sensiblen Themen schaffst ohne es plump oder vulgär wirken zu lassen!

Ich denke es hat schon einen Gewissen Reiz seinem Partner einiges an Kontrolle und Vertrauen beim Sex zukommen zu lassen,

jedoch müssen die Grenzen da wirklich ganz klar abgesteckt sein.

Hut ab vor deiner Leistung.

LG Shintoya

ps: verzeih dass ich solange nichts von mir hab hören lassen, ich hab schlicht und einfach keine Zeit gefunden :(

und auch entschuldigung an Sentinel dass du den Alleinunterhalter spielen musstest ;)

ich revanchiere mich bei dir auf ganz besondere Art und schrubbe dir beim nächsten Bad sanft den Rücken, während du BeKomas nächste Folge verschlingst ;)

Gruss Sentinel :)

Hallo Shintoya, hallo Sentinel,

ähem, also da wäre ich schon gerne Mäuschen, wenn meine Geschichte in der Badewanne gelesen wird.

Der Part ist mir nicht leicht gefallen. Hier die Mischung zu finden zwischen Erotik und realistisch zu erwartenden Äußerungen von Andrea, hat mich einige Stunden gekostet. Ich bin froh, dass dir dieses Kapitel gefallen hat.

Für den Fortgang ist jetzt mal wieder leichtere Muse geplant.

Liebe Grüße,

BeKoma

P. S.: Es gibt tatsächlich Dinge, die dem Lesen meiner Geschichten vorgehen. Hauptsache, es geht dir gut.

Hallo Schnullerbacke,

nein, im Moment ist das noch kein Thema mit einer Fan-Seite. Ich glaube, dass es wichtiger ist, die Geschichte fortzuschreiben, als meine meist knappe Zeit anders zu investieren.

Trotzdem danke ich dir recht herzlich für deinen Kommentar,

BeKoma

P. S.: Schau doch auch mal bei meinen anderen Storys vorbei und empfehle mich weiter.

Dann würd ich wohl kaum zum lesen kommen @Sentinel

Ja beim Baden kann man sich entweder mit einem schönen Buch entspannen oder mit deiner tollen Geschichte und da ziehe ich deine Geschichte dem Buch vor xD

Und es geht mir gut alles geht drunter und drüber nu steht Weihnachten an....Wird schon alles ;)

Lg Shintoya (ausnahmsweise nicht in der Badewanne verfasst :-P )

11 Tage später

Mein lieber BeKoma.....

Ich laaaaaaaaaangweileeeeeeeeeee mich soooooooooo sehr....

Nein ich will nicht hetzen

LG und in freudiger Erwartung Shintoya

ich denke mal das unser geschätzter Autor mal wieder an einer ganz besonderen Folge tüftelt, deswegen die Ruhe an der Leserfront hier ;)

@shintoya:

mein frivoles Angebot zum Rückenschrubben, um die Wartezeit zu überbrücken, steht nach wie vor :) :)

Gruss Sentinel

Schön, dass sich meine beiden Stammleser wieder mal zu Wort melden.:)

Wie ist der aktuelle Stand? Ich denke, dass ich vielleicht ein halbes Kapitel habe. Jetzt stellt sich die Frage, was macht der Sack in seiner restlichen Zeit? ;) Zum einen helfe ich auch anderen Autoren - es sind momentan drei Stück - und zum anderen ist die Weihnachtszeit alles andere als besinnlich. Tja, und dann gibt es noch ein Privatleben.

Ich verspreche aber, dass ich mich am Wochenende wieder dransetze, und wenn ihr gaaaanz brav seid, gibt es was zu Weihnachten.

Liebe Grüße,

BeKoma

7 Tage später

ja nee, ist klar,

die Rute? :

Einverstanden
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