... ein Meisterwerk vom Ridley Scott, der wie ich meine, eh schon immer eine merkwürdige Sichtweise auf Dinge des Lebens hatte und mit seiner eigenen Genialität völlig anders als Andere Bilder zeichnet, die auch schon mal zarte Menschen tief berühren können. Einer seiner Klassiker kennt glaube ich jeder: Alien I, das Drehbuch dazu hat er selber geschrieben und eine Szenerie erfunden, bei der es selbst ohne das Alien zu Angst- und Panikschüben kommen kann. Ich erinnere mich, dass ich Alien das erste Mal mit 14 oder 15 gesehen hatte und mich dieser Streifen dann auch Nachts hin und wieder nicht hat schlafen lassen und viele der gruseligen Bilder mir auch Jahre später immer mal wieder durch den Kopf geistern.
Black Hawk Down ist ein Kriegsfilm. Ich habe diesen schon 3 oder 4 Mal gesehen und bin immer wieder geschockt, wie sehr mich dieser Film berührt. Anders als andere Kriegsfilme, die Geschichten von Helden erzählen, zeichnet sich dieser Film durch die Darstellung des Krieges aus, wie er eben wirklich ist. Blutig, menschenverachtend, grausam, hypnotisch, extatisch und etwas, dass man eigentlich niemanden mehr erzählen möchte, wenn man es mal erlebt hat, um nicht daran erinnert zu werden, dass man sein gottgegebenes Anrecht auf einen Platz im Paradies auf Ewig verwirkt hat ...
Er spielt Anfang der 90´ziger Jahre in Somalia und basiert wohl auf tatsächlichen Begebenheiten, denn in dieser Zeit war das Land in einem blutigen von Hunger geprägten Bürgerkrieg ordentlich gebeutelt worden. Eine Spezialeinheit der US Armee soll hier den Kopf der Kriegstreiber gefangen nehmen und somit dem Land wieder Stabilität geben. Der Einsatz endet in einer Katastrophe mit mehr als 1000 Toten Somalis und 19 gefallenen Soldaten und erinnert ein wenig an viel aktuellere Ereignisse der letzten 10 Jahre die sich unter der Führung der US amerikanischen Regierung in Asien und Afrika im Kampf gegen den Terrorismus ereigneten. Helden zeigt Ridley Scott nicht, sondern Soldaten, die Angesichts der Überzahl an Rebellen, im Wissen, trotz besserer Technik und Möglichkeiten nichts ausrichten zu können um das nackte Überleben kämpfen und in einem Einsatz, der eigentlich nur für 1 Stunde angesetzt war, mehr als 14 Stunden aushalten müssen. Was man da zu sehen bekommt ist echter, harter Krieg, der ein schaudern zurücklässt und obwohl es nur Bilder sind ein Gefühl erzeugt, als wäre man direkt dabei gewesen was einem der teilweise rasende Puls vermittelt ...
Ich habe mich manchmal gefragt, was Menschen dazu bewegt, in einem Land wie Afghanistan ihren Dienst bei der Bundeswehr zu leisten, also mit welchen Gedankengängen man sich freiwillig meldet um in einem Land, in dem ein Menschenleben weniger Wert hat, als ein 50 Jahres altes Auto, sein eigenes Leben hergeben will, ohne dabei direkt für das Vaterland zu fallen? Etwas, dass mir wahrscheinlich immer ein Rätsel bleiben wird, obwohl ja irgendwer etwas gegen den angezettelten Terror tun muss. Wir haben es alle diesen Männern und Frauen zu verdanken, dass wir hier Abends ohne Sorgen mit dem Wissen, dass Morgen alles so sein wird wie heute, ins Bett gehen können, daher belasse ich das so wie es ist und hinterfrage das nicht.
Mir tun die zurückgebliebenen leid, Frauen, deren Männer, die auch nicht selten die Väter deren Kinder sind, die in ständiger Angst leben, dass der Partner/Vater nicht wiederkehrt ... oder er kehrt halt wieder, ist aber vielleicht nicht mehr der Mensch, der er einst war und liebenswert machte ... Mir tun die Soldaten leid, obgleich sie ja zumindest im Falle der Bundeswehr sich ja freiwillig melden, besonders dann wenn sie die Rückreise nach Deutschland in einer Holzkiste antreten, weil der Einsatz eben nicht so einfach war, wie prognostiziert, sie in eine Falle getappt sind oder gar Unvorsichtigkeit der Auslöser einer Katastrophe ist.
Unvorsichtig???? Naja, vielleicht erinnert ihr euch, vor ein paar Jahren sind 4 Soldaten bei dem Versuch Raketen unschädlich zu machen ums Leben gekommen. Ich unterstell mal, dass das Foto aus den Medien, was eine beladene Startrampe zeigt, auch die Raketen zeigte, die zu entschärfen waren ... Ich unterstell mal den Afghanen, Talibanen, dass sie an der von den Russen zurückgelassenen Technik, also Rampe und Raketen keine technischen Änderungen vorgenommen haben, dann, in genau diesem Fall, liegt Unvorsichtigkeit nahe. Ich glaube ich muss dass ein wenig erklären:
Wir denken immer, Waffen, in diesem Fall Raketen, seien komplizierte technische Wunderwerke, denkste! Im echten Einsatz hat kompliziertes, nicht beherrschbares Zeug keine echte Chance. Zu viel was kaputt gehen kann, zuviel, was die Verwendbarkeit einschränken kann. Also gilt der Grundsatz bei Waffen, um so einfacher, um so preiswerter, um so zuverlässiger. Keine Armee kann es sich leisten Ingeneure im Einsatz vor Ort zu haben, die diese Waffen warten. Wartung und Pflege muss von dem Personal geleistet werden können, welches im Einsatz vor Ort ist und diese Waffen bedient. Die Zuverlässigkeit spielt eine riesen Rolle. Ich erinnere mich gut an das Foto, dass damals durch die Medien ging und die zu entschärfenden Raketen zeigte, es handelte sich dabei um den kleinsten Typ einer Fliegerabwehrrakete, die im Viererverbund auf einer Startrampe bis zum Abschuss geparkt werden. Dieses System ist vergleichbar mit dem NATO Patriotsystem, was im DesertStorm in Israel zum Einsatz kam, als Saddam seine Scats auf Israel abfeuerte.
Ich will mal ganz kurz mit einem kleinen Vorurteil aufräumen. Boden-Luft Raketen, wie zum Beispiel die am Boden stationierten Fliegerabwehrraten der russischen Armee, treffen niemals ein Flugzeug. Raketen, die von einem Kampfjet im Luftkampf auf andere Jets abgefeuert werden, die schon. Glaubt nicht alles was uns Hollywood da teilweise aus reinen Actiongründen erzählen will.
Naja, man muss mir hier nicht glauben, aber was jetzt kommt ist ein ganz kleiner technischer Ausflug, der euch dann erklären soll, weshalb damals die Kommandoführende Riege unter Umständen unvorsichtig gehandelt hat. Wie schon gesagt, wenn es sich um genau die Raketen handelt, die seinerzeit öffentlich gezeigt wurden, wenn diese und zugehörige Startrampe technisch im Auslieferungszustand war, hätte das Entschärfen so gehen sollen:
1. Rakete erden.
(Dazu gibt es an der Oberseite dieser Rakete eine kleine Öffnung in die ein Bolzen eingeschraubt wird, an diesem Bolzen ist das Erdungskabel befestigt dass dann in die Erde gesteckt wird.)
2. Steckverbindung zwischen Rakete und Startrampe trennen.
(Die Steckverbindung ist ein Stecker mit schier endlos vielen Kontakten, der in der Unterseite der Rakete steckt. Klemme 17 (Masse – braun) und Klemme 34 (wenn ich nicht irre) sind für die Zündung der ersten Feststoffstufe gedacht.)
3. Druckluft aus der Rakete ablassen.
Hält man diese Reihenfolge ein, können die Raketen danach per Transportfahrzeug paarweise von der Rampe geholt werden.
Die ersten beiden Arbeitsschritte dienen dazu eventuell antistatische Aufladungen abzuleiten bzw. Kontaktschlüsse zwischen Rampe und Rakete zu verhindern. Sie sind also vorbereitend. Die Rakete selber ist nur mit Luftdruck einsatzfähig, Steuersignale für Flugrichtung werden per Luftdruck umgesetzt und nicht zuletzt, wird durch ablassen des Luftdrucks die raketeneigene Energieversorgung außer Betrieb gesetzt. Ohne elektrische Energie, keine Zündung der Triebwerke, keine Detonation des Sprengkopfes.
Die Russen haben drei Raketensysteme, die für Luftverteidigungszwecke gebaut wurden. Das größte System heißt Wega (SA5/S-200 Raketensystem) und hat eine parabolische Schrägreichweite von gut 500 km und ist im Grunde gegen Spionageflugzeuge, wie die EWACS E3A, eine Boing 747 mit einem riesigen Radarteller auf dem Rücken, mit welchem man gut 500 km in feindliche Gebiete schauen kann. Das mittlere System heißt Wolchow (SA2/S-75 Raketensystem), wenn ich mich gerade nicht irre. Dieses System hat eine parabolische Reichweite von ca. 42 km und findet Anwendung bei annahen Kampfverbänden. Das dritte und kleinste System ist wohl das NEWA System und den Entschärfungsvorgang habe ich hier für das NEWA System (S-125 Raketen) beschrieben. Die parabolische Schrägreichweite beträgt gerade ca. 18 km und ist im Grunde für nahe tief anfliegende Zeile gedacht. Ziele, die auch knapp über en Baumwipfeln fliegen, sind vor diesem System nicht sicher.
Während das Wolchowsystem über die erste Feststoffstufe und einer zweiten Flüssigkeitsstufe verfügt (bei WEGA weiß ich das gar nicht so genau), sind die beiden Raketenstufen des NEWA Systems reine Feststofftriebwerke, die über Zündkerzen elektrisch gezündet werden. Im Kopf der Rakete nimmt für gewöhnlich ein Gusseiserner Zylinder seinen Platz ein, der vorn wie hinten mit einer kleinen Sprengladung bestückt ist. Dahinter befindet sich die Radartechnik. mit Hilfe dieser Technik findet die Rakete ihr Ziel und berechnet wann und in welcher Reihenfolge und Abstand die zwei Sprengladungen detonieren müssen. Dahinter sitzt die Luft- und Steuertechnik. Ein Luftdruckbehälter, die Bordbatterie, die über ein kleines Leitungssystem am Druckluftbehälter angeschlossen ist. Die Batterie ist eine große Kammer, in der oberen Hälfte befinden sich die Bleiplatten, in der unteren Hälfte befindet sich hochkonzentrierte Säure. In dieser Säure schwimmen kleine Balloons, die im unteren Teil der Batterie fixiert sind. Werden die Balloons durch Luftdruck aufgeblasen, verdrängen diese die hochkonzentrierte Säure nach oben zu den Bleiplatten und innerhalb weniger Sekunden ist die Batterie einsatzbereit und versorgt autonom die Rakete mit der benötigten Energie. Umkehrschluss: Lässt man die Luft aus der Rakete ab, sackt die Säure in den unteren Teil der Batterie zurück in ihren Behälter, die Bleiplatten liegen frei und damit wird kein elektrischer Strom mehr erzeugt. Die Rakete startet nicht, das Radar funktioniert nicht, die Steuereinheit funktioniert nicht und die Sprengladungen können nicht gezündet werden.
Wie schon gesagt, wer weiß, woran die damaligen Soldaten wirklich geschraubt haben, wer weiß schon, worauf man sich wirklich verlassen hat. Ich erhebe hier aber auch nicht den Anspruch, dass Szenario vollständig beschrieben zu haben, und was das Zusammenspiel zwischen Luft, elektrischer Energie, Radar und Sprengung angeht, habe ich einiges vernachlässigt. Ähnlich funktionieren auch die anderen zwei Raketentypen, wobei es dort noch etwas komplexer ist, denn die zwei anderen Raketentypen müssen neben dem Radar auch Berechnungen zu Flughöhe und Fluggeschwindigkeit machen, denn hier ist jeweils mindestens ein Flüssigkeitstriebwerk vorhanden, was in etwa die Größe eines Motorradhelmes hat. Als Treibstoff wird da nicht wie bei der ersten Feststoffstufe (gepresste Schwarzpulverstangen), sondern eine Base und eine Säure verwendet. Sarin (ein Nervengas) spielt hier ein wesentliche Rolle. Die andere Komponente habe ich vergessen. Die Zusammensetzung des explosiven Gemisches ist von der Flughöhe und des dortigen Umgebungsdrucks wie von der Fluggeschwindigkeit abhängig, was den Einsatz eines Staurohres notwendig macht.
Jegliche Elektrotechnik in den Raketen stammt aus Uromas Radiozeiten. Keine Halbleiterbauelemente, nur Röhren und Röhrentransistoren. Diese sind Stressresistent gegenüber jeder Temperatur und Wetter und trotzen auch dem EMP, der im Falle der Zündung einer Kernwaffe die Folge ist.
Weiter oben habe ich gesagt, dass die Raketen niemals die Flugzeuge treffen, hmmm, ist auch so, dazu noch ein paar kleine Worte:
Eine Rakete für ein Flugzeug ist nach allen Maßstäben uneffektiv, zumal die Einheiten, die die Raketen bedienen, davon nicht unendlich viele haben sondern nur eine gewisse Anzahl. Das gilt für alle Raketentypen. Die Meisten Raketen dürften wohl in einem Bunker zerlegt liegen, die im Falle eines Gefechtes erst zusammengesetzt, betankt und auf die Rampen geladen werden müssen. das gilt für Wolchow ebenso, wie für das NEWA System. Das Wolchow System hat 6 Startrampen in einer Stellung, auf jeder Rampe befindet sich eine Rakete. Das NEWA System hat vier Startrampen, auf jeder Rampe befinden sich 4 Raketen, also 16 abschussbereite Zigarren. Natürlich gibt es noch Bunker in dem vormontierte Raketen warten und sicher noch einen weiteren Bunker, in dem noch zerlegte Rumliegen, aber es ist uneffektiv, eine Rakete für ein Flugzeug zu opfern.
Daher erfolgt die Sprengung des Gusskopfes ca. 20 bis 5 Meter vor dem Ziel. Die Zündung der beiden Sprengladungen bestimmen letztendlich den Verlauf der Sprengwolke, in der schier endlos Schokoladenstückchen große Gussteile ultrahoch beschleunigt alles durchschlagen, was da im Weg ist. Das kann ein Flugzeug oder viele Flugzeuge sein. Der Abschuss (letztendlich auch Absturz eines Kampfjets) ist nicht das primäre Ziel, sondern lediglich die Kampfunfähigkeit der Kampfjets, da reicht es schon wenn die Kanzel durchlagen ist, oder ein Loch im Seitenleitwerk zurückbleibt, oder gar die Turbine in Mitleidenschaft gezogen ist. Wenn ich hier von einem Loch rede, ist das ganz banal untertrieben, es sind derart viele kleine Gussteile, dass eine riesen Menge an kleinen Löchlein zurückbleibt.
Naja, nehmt das mal so hin und stellt keine Fragen ....; *lach.
@Curious: *zwinker
PS: Wenn ich das alles noch mal so lese :::::: Ich staune selber :