Anchhaf zögerte, bevor er antwortete: Nein, ich hatte bisher keine Gelegenheit, eine Familie zu gründen. Ich bin Kaufmann, viel unterwegs, ein richtiges Zuhause habe ich nicht, schlafe mal in dieser, mal in jener Herberge. Und weil ich auch nicht gerne einsam bin, suche ich gelegentlich Orte der Unterhaltung, wie diesen, in dieser Gegend ist diese Bar eindeutig die beste.
Anchhaf schwieg einen Moment, dann fragte er: Und ihr, dürft ihr denn so einfach an einen solchen Ort kommen? Ich habe gehört, bei den Tempeldienerinnen gibt es strenge Vorschriften
Iset lächelte: Ich lasse mir keine Vorschriften machen, ich tue immer das, was ich für richtig halte. Und jetzt wollte -, nein, musste ich einfach mal raus. Es ist schön, dass das Glück mich zu einem Mann wie dir geführt hat oder vielleicht sollte ich besser umgekehrt sagen, dass das Glück einen Mann wie dich zu mir geführt hat, denn du warst es ja, der mich angesprochen hat
Anchhaf grinste: Ich gebe zu, dass meine Methode etwas dreist war, aber immerhin erfolgreich.
Die Musik hatte wieder eingesetzt und ein wunderhübsches Mädchen allein führte einen Tanz vor, bei dem sie nach und nach ein Kleidungsstück nach dem anderen auszog und ins Publikum warf. Die Männer prügelten sich fast darum. Ganz zum Schluss, als sie ihren letzten Fetzen, einen winzigen Stringtanga, ausgezogen und ins Publikum geworfen hatte, verneigte sie sich in einer Art Hofknicks und verschwand hinter der Bühne.
Iset und Anchhaf hatten sich diese Vorführung interessiert angesehen und zustimmend kommentiert: Ein wirklich hübsches Mädel: Am Ende stimmten sie in den Applaus mit ein.
Anchhaf fragte: Nun, Majestät, oder wie darf ich dich nennen? - Hast du noch irgendwelche Pläne oder kann ich dir sonst noch irgendwie zu Diensten sein?
Wenn du mich so fragst, fällt mir schon was ein: Du darfst mich nach Hause begleiten. Dann kannst du den Dienstboteneingang des Tempels kennenlernen, es sei denn, du hättest noch etwas besseres vor...
Oh, ich kann mir nichts besseres vorstellen, als mit dir nach Hause zu gehen. Meine Geschäfte verlangen meine Gegenwart erst morgen gegen Mittag, ich habe also reichlich Freizeit, die stelle ich gern in deine Dienste. Darf ich Eure Zeche hier übernehmen?
Danke. Ich habe es zwar nicht nötig, mich aushalten zu lassen, aber ich nehme es als Geste deiner Wertschätzung gerne an.
Anchhaf winkte einer Kellnerin und bezahlte, dann hob er den schwarzen Umhang auf und legte ihn Iset um die Schultern und reichte ihr den Arm damit sie sich einhaken sollte. Iset aber griff nach seiner Hand und so gingen sie Hand in Hand nach draußen, wo der Mond inzwischen aufgegangen war und die Szenerie in sein bleiches Licht tauchte.
Eine Frau sollte um diese Stunde auch besser nicht alleine unterwegs sein, sagte er, Es treiben sich doch so mancherlei zwielichtige Gestalten herum, nicht immer mit lauteren Absichten.
Iset lachte leise: Wie lauter sind deine Absichten denn? fragte sie.
Mit leichter Empörung im Unterton antwortete Anchhaf: Ich muss doch sehr bitten. Ich denke nur an dich und deine Sicherheit.
Iset lachte nochmals, griff mit beiden Händen nach seinem Kopf und drückte ihm einen festen Kuss auf den Mund: Danke sagte sie.
Anchhaf war von dieser Attacke überrascht worden und blieb stehen. Könntest du das bitte wiederholen? Vielleicht etwas langsamer, damit ich es auch verstehe?
Gerne. Iset ergriff wieder seinen Kopf und küsste ihn, diesmal öffnete sie den Mund und ließ ihre Zunge auf Suche gehen, er öffnete bereitwillig seinerseits die Zähne und ihre Zungen umspielten einander. Gleichzeitig kraulte sie mit der Hand seinen Hinterkopf und er schlang die Arme um sie und drückte sie fest an sich. Als sie sich nach einigen Minuten wieder voneinander trennten, fragte Iset schelmisch: War es langsam genug? Hast du alles verstanden?
Langsam genug ja. Verstanden hab ich es noch nicht ganz, vielleicht brauch ich noch Nachhilfe.
Gut dann sag ich es dir im Klartext du Kerl: Ich mag dich, ich will dich. Ich wünsche mir im Moment nichts lieber, als mit dir Sex zu haben. Wenn wir zu mir kommen, frag nicht nach Kaffee oder Briefmarkensammlung, ich will keinen Vorwand, ich will mit dir einfach nur guten Sex, und wehe dir, du enttäuscht mich..
Anchhaf war sprachlos. So eine Ansprache hatte er von einer Frau noch nie gehört, das passte irgendwie nicht ganz in sein Weltbild. Als er sich wieder gefangen hatte, sagte er. wow, du bist aber ganz schön direkt!
Ja. Wozu lange um den Brei herumreden. Ich spüre, dass ich dir auch nicht gleichgültig bin. Du darfst gerne schon mal etwas vorfühlen, was dich erwartet.
Damit drängte sie sich an ihn heran, so dass sich ihre festen Brüste mit ihren mittlerweile aufgerichteten Nippeln gegen seinen Oberkörper drückten. Seine Gefühle tanzten Samba.
Fass mich an flüstert sie ihm ins Ohr Ich bin nicht zerbrechlich.
Eine solche Einladung konnte er nicht ausschlagen. Anchhaf griff an ihren Po und fühlte die strammen knackigen Hinterbacken, ließ die Hände nach oben gleiten und fühlte durch ihr zartes, luftiges fast Nichts von Kleid, ihre festen Brüste, die perfekt schienen, von seiner Hand geknetet zu werden. Kein BH, den hatte sie auch nicht nötig. Er strich mit dem Daumen über ihre Brustwarzen, was sie mit einem wohligen Aufstöhnen quittierte. Wieder glitten seine Hände nach unten, dort wo das Kleid zu Ende war, und strichen an ihrem Oberschenkel wieder nach oben bis zu ihrem Po. Jetzt erst registrierte er, dass sie gar keine Unterwäsche trug und tastete mit dem Finger nach ihre Spalte. Feucht war es da, nein nicht feucht, nass.
Hier nicht... flüsterte sie ihm ins Ohr, wenn du jetzt weitermachst, muss ich dich gleich hier vernaschen. Lass uns bitte drinnen weitermachen.
Sie hatten es plötzlich sehr eilig, weiterzukommen.
Schon war der wuchtige Bau der Tempelanlage schwarz gegen den mondhellen Nachthimmel zu sehen. Iset öffnete an der Seite eine kleine Pforte und schob Anchhaf hinein, folgte ihm und schloss wieder ab. Sie durchwanderten etliche schmale Gänge, Iset zog Anchhaf an der Hand hinter sich her. Schließlich gelangten sie in ihren Wohnbereich. Nefer-Neferet kam ihr entgegen. Iset legte nur stumm den Finger auf ihren Mund. Nefer Neferet hatte verstanden und zog sich zurück. Dann hatten sie ihr Schlafzimmer erreicht. Iset zog Anchhaf hinein und schloss die Tür hinter ihnen. Sie fiel Anchhaf um den Hals und küsste ihn erstmal, dann griff sie nach seinem Gürtel und fing an, ihn auszuziehen. Er wiederum nahm Iset den Umhang von den Schultern und streifte die Träger des Kleides ab, so dass das ganze Kleid nach unten rutschte. Iset half etwas nach, mit einem Fußschlenkern beförderte sie es in eine Zimmerecke und stand splitternackt vor ihm. Nun nahm sie die Perücke ab und stand wirklich mit ihrem eigenen Aussehen vor ihm. Er wunderte sich zwar über die Perücke, aber auch mit ihrem echten Haar erkannte er Iset nicht. Sie knöpfte mit fliegenden Fingern sein Hemd auf und riss es herunter, wobei wiederum er mithalf. Sobald beide sich endlich sämtlicher Kleidungsstücke entledigt hatten fielen sie wieder übereinander her, umarmten sich, küssten sich, erkundeten mit den Händen den Körper des anderen.
Iset keuchte: Komm, lass uns duschen! und er stimmte zu. Anchhaf staunte über die luxoriöse Dusche, was Iset zu dem knappen Kommentar verleitete: Wir legen sehr viel Wert auf Hygiene
Sie erläuterte ihm die bei ihr üblichen Duschregeln: Jeder reinigt den anderen, keiner legt Hand an sich selbst. Anchhaf hörte das mit Begeisterung und war sofort dabei, Iset einzuschäumen, dann überließ er Iset den Schwamm und sie schäumte ihn nicht minder sorgfältig ein, Nun verteilten sie den Schaum unter Einsatz ihrer ganzen Körper, mit anderen Worten, es gab wieder einmal eine wunderbar glitschige Knutscherei, in dessen Verlauf Anchhafs hoch aufgerichtete Stange wie unbeabsichtigt in Isets Spalte glitschte. Sie genoss es zwar, aber sorgte dafür, dass er sofort auch wieder herausglitschte, schließlich wollte sie ja keinen Stehfick unter der Dusche.
Sie spülten sich gegenseitig den Schaum vom Körper und trockneten sich ab, dann schob Iset Anchhaf zielgerichtet in Richtung Bett.
Im Liegen schmusten sie weiter, streichelten sich gegenseitig. Anchhaf wusste wirklich worauf es ihr ankam, streichelte mal zärtlicher, mal intensiver, bezog ihre erogenen Zonen vorsichtig mit ein. Iset ließ sich einfach fallen und genoss. Anchhaf flüsterte ihr ins Ohr: Bitte, nur eine rein technische Frage: wie hältst du es mit Kondomen und Verhütung?
Iset horchte auf. Diese Frage zeugte von Verantwortungsgefühl, auch wenn sie bei ihr überflüssig war. Sie antwortete entsprechend: Ich danke dir für diese Frage, sie beweist, dass ich mich nicht in dir getäuscht habe. Aber mach dir keine Sorgen, alles ist sicher. Ich bekomme nur dann ein Kind, wenn ich es will und vor Krankheiten bin ich geschützt. Du kannst mir vertrauen. Komm zu mir, ich will dich in mir spüren.
Anchhaf drückte ihre Beine etwas auseinander und kniete sich dazwischen, ließ seinen Oberkörper vornüber sinken und praktizierte seine Stange zwischen ihre Lippchen, Dann ließ er seinen Körper vorsichtig sinken und bewegte dazu ganz wenig sein Becken, so dass er ganz langsam in sie eindrang. Er machte damit so lange weiter, bis er ganz auf ihr lag und vollkommen in sie eingedrungen war, dann begann er mit vorsichtigen Stößen seines Beckens. Iset drücke ihr Becken seinen Stößen entgegen, die von langsam angefangen, immer schneller und härter wurden, dann spürte sie, wie sich sein Unterkörper zusammenzog und mit einem Aufstöhnen ergoss er sich in sie. Erschöpft blieb er auf ihr liegen und Iset setzte ihre Scheidenmuskulatur ein, um auch die letzten tropfen aus ihm herauszuholen. Iset war nicht unzufrieden aber sie war noch nicht gekommen.
Als sein Schwanz die Spannung verlor, rutschte er aus ihr heraus und sie wälzte Anchhaf von ihr herunter an ihre Seite. Sie hatte es ja nicht eilig. Wenn er sich jetzt umdrehte und einschlief, wäre sie allerdings sauer geworden.
Anchhaf hatte aber offenbar ein Gespür dafür, was von ihm erwartet wurde und streichelte Iset, machte mit den Fingern da weiter, wo sein Schwanz nicht mehr weitermachen konnte und streichelte ihre Muschi, die Lippchen auf und ab, umkreiste die Clit, nahm dann die Clit zwischen die Fingerspitzen und knuddelte ein wenig. Dann rutschte er mit dem ganzen Körper einen Meter abwärts und setzte die Liebkosungen mit der Zunge fort. Iset wollte vor Lust und Geilheit fast vergehen Sie drückte ihr Becken seinem saugenden Mund entgegen, fing an hektischer zu atmen, ein Schauer durchrann ihren Körper. Dann war es soweit, sie sah nur noch Lichtblitze, ihr Unterkörper wand sich in unkontrollierten Konvulsionen und Zuckungen, sie schrie ihre Lust aus sich heraus, ihre Säfte spritzten so, dass ihr Bett zwischen den Beinen richtig nass wurde. Sie presste unwillkürlich die Beine zusammen, so dass Anchhafs Kopf dazwischen eingeklemmt wurde und ihm buchstäblich Hören und Sehen verging. Dann war es vor bei und sie entspannte sich, lag jetzt erschöpft mit einem seligen Lächeln auf den Lippen in ihrem Bett. Anchhaf krabbelte wieder nach oben, neben sie, nahm sie ganz zärtlich in den Arm und küsste sie.
Danke hauchte Iset, das war sehr schön. Du weißt nicht, wie ich das vermisst habe. Einfach nur Frau sein und sich begehrt zu fühlen.
Ich habe es gerne getan, meine Königin der Nacht. Ich glaube, ich bin dir verfallen, mit Haut und Haar. Du kannst von mir verlangen was du willst, ich möchte dir jeden Wunsch erfüllen
Iset lächelte ihn an: Danke, du bist wirklich lieb. Was ich mir wünsche, ist mit dir zusammen zu kuscheln, gemeinsam einzuschlafen und aufzuwachen. Lass uns gemeinsam frühstücken, bevor dich deine Geschäfte wieder rufen.
Und was ist, wenn man uns hier erwischt? Ich dürfte doch sicherlich gar nicht hier sein! Du, als Tempeldienerin und ein Mann bei dir, das darf doch nicht sein, oder?
Mach dir keine Sorgen, ich bin doch die Königin der Nacht, und eine Königin hat Privilegien. Ich garantiere für deine Sicherheit.
Anchhaf wunderte sich, aber sagte nichts dazu. Schön war es, mit dieser Königin zu schlafen, aber was bedeutete dieser merkwürdige Titel? Er hatte es für einen Gag gehalten, damit sie ihm ihren Namen nicht verraten müsste, und um ihrer Sicherheit willen wäre er bereit gewesen, auch sofort spurlos zu verschwinden. Sie wollte ihn offenbar aber hierbehalten und er wüsste nicht, was er lieber täte.
Er ärgerte sich ein wenig über sich selbst, dass er so schnell gekommen war, bevor seine Königin ihren Orgasmus gehabt hatte. Das lag daran, dass er so lange keine Frau gehabt hatte und dementsprechend unter Spannung stand. Jetzt regenerierte er langsam und seine Männlichkeit zeigte langsam wieder Leben. Er streichelte Iset, kraulte ihr den Kopf und küsste sie. Ich bleibe gern. Wenn ich darf, würde ich dich gern noch etwas weiter verwöhnen.
Ja, Anchhaf, Heute Nacht bin ich dein.
Sie schliefen noch einmal miteinander und diesmal kamen sie gleichzeitig, waren danach aber so erschöpft, dass sie anschließend sofort einschliefen.
Als Iset aufwachte, dämmerte der Morgen.. Der nasse Fleck in ihrem Bett war kalt geworden und hatte sie geweckt, als sie beim Umdrehen darauf zu liegen kam. Leise stand sie auf, um Anchhaf nicht zu wecken und holte ein Handtuch, das sie darüberlegte, dann legte sie sich wieder hin und schaute Anchhaf ins Gesicht, der friedlich wie ein Baby schlummerte. Ein süßer Typ, befand sie. Er mochte wohl Anfang bis Mitte dreißig sein, also gut fünfzehn Jahre jünger als sie, aber wie sie seit gestern wusste, ihr biologisches Alter konnte auf etwas die gleiche Größenordnung geschätzt werden, dank der Kraft des Sternensteins, sie passten also perfekt zusammen. Sie konnte nicht anders, sie musste ihn einfach streicheln, so süß wie er da lag. Ganz vorsichtig strich sie über seine Stirn und durch die Haare. Anchhaf schlug die Augen auf und lächelte sie an. Sie beugte sich über ihn und küsste ihn, leicht wie ein Hauch berührten ihre Lippen die seinen.
Ich glaubte zu träumen, sagte er. So lieb bin ich noch nie aufgeweckt worden, vielleicht außer von meiner Mutter, als ich klein war.
Nun fielen sie sich wieder in die Arme und küssten sich wild und leidenschaftlich, Iset schwang sich über ihn und pfählte sich selbst auf seinem hochaufgerichteten Glied, ritt einen wilden Ritt der Liebe, um dann mit einem kleinen quiekenden Aufschrei zu kommen. Sie lag dabei auf im und die unwillkürlichen Konvulsionen ihrer Scheide sorgten dafür, dass auch Anchhaf in diesem Moment kam. Sie küsste ihn noch einmal und ließ sich dann neben ihn gleiten, kuschelte sich in seine Achsel.
Eine ganze Zeit lagen sie so, glücklich und wortlos, nebeneinander, bis Iset sagte: Lass uns aufstehen, ich hatte dir noch ein Frühstück versprochen. Komm mit mir duschen, dann gehen wir frühstücken.
Sie duschten ausgiebig zusammen, ihm gefiel diese Art von Körperhygiene mehr, als alles, was er bisher in dieser Richtung kennengelernt hatte und er genoss es. Doch irgendwann muss es genug sein, entschied Iset und stellte das Wasser ab. Sie trockneten sich gegenseitig ab und Anchhaf zog seine Kleidung an, mit der er gekommen war. Iset hingegen wählte ein schlichtes, rotes Trägerkleid.
Als sie zu zweit in die Küche kamen, fielen Anchhaf fast die Augen aus dem Kopf. Hier wuselten braunhäutige, nackte Schönheiten herum und deckten das Frühstück auf. Als sie Iset gewahr wurden, fielen sie auf die Knie und begrüßten sie mit erhobenen Händen, wie man eine Königin begrüßt. Guten Morgen, Herrin! erscholl es mehrstimmig.
Anchhaf schaut sie verständnislos an: Wer bist du wirklich? fragte er.
Wie ich schon sagte, antwortete Iset. Ich habe viele Namen. Einer davon ist Königin der Nacht, auch Herrin des Mondes, ein anderer Mutter der Wahrheit, die meisten kennen mich aber als Iset.
Und ich habe dich für eine einfache Tempeldienerin gehalten.
Einfach habe ich nie gesagt. Ich bin Tempeldienerin, aber die oberste. Und deswegen bestimme ich meine Regeln selbst. Und du wirst zugeben, wenn ich dir das gleich gesagt hätte, hättest du dich mir niemals so unbefangen gegenüber geben können. Das ist mein Fluch: An der Spitze zu stehen macht verdammt einsam, und das hatte ich gestern mal wieder satt. Ich danke dir, dass du so lieb zu mir warst.
Sie frühstückten ausgiebig zusammen und dann kam der Moment des Abschieds.
Iset küsste Anchhaf noch einmal inbrünstig, und flüsterte ihm ins Ohr: Wenn du wieder hier bist, melde dich. Ich werde immer irgendwie Zeit für dich freimachen können. So wie ich in deinem, hast auch du einen Platz in meinem Herzen. Nun geh mit dem Segen der Göttin.
Der Kuss, den er nach diesen Worten auf die Stirn bekam, prickelte merkwürdig und es war wie ein warmer Schauer, der anschließend durch seine Adern rieselte.
Iset schaute ihm nach, bis er außer Sicht war. Anchhaf fühlte sich wie betrunken vor Glück, als er davon ging. Er freute sich auf seine Arbeit, aber mehr noch freute er sich, dass er in zwei kurzen Wochen wieder hier sein konnte. Und, das wusste er, Iset brach niemals ein Versprechen.