Oh Mann, war ich froh, als ich nach dem Aussteigen und dem langsam Zumirkommen kapiert hatte, dass meine Blamage gar keine war, dass ich alles nur geträumt hatte auf der unruhigen Busfahrt. Aber was war noch Realität gewesen, ab wann hatte ich geträumt? "Sag mal, können wir das mit dem Dyonisos auf morgen verschieben?" fragte ich betont nebenbei meine Süße, als wir im Zimmer angekommen waren. - "Häää???" - "Na Du weißt schon, der auf den griechischen Vasen." - "Du hast'n Sonnenstich, mein Lieber!" - Ok, auch meine Grosspurigkeit es mit griechisch-olympischer Potenz aufzunehmen, war nur geträumt! Der Abend endete friedlich und heiter mit der Erzählung meines Traumes. Allerdings bin ich dabei nur bis zu den zwanzig Priesterinnen gekommen, von Kati war nicht mehr die Rede, denn wir waren nach diesem anstrengenden Tag beide so erschöpft, dass wir noch während meiner Erzählung Arm in Arm in einen ruhigen und - allen ägyptischen Göttern sei Dank und den griechischen gleich dazu - traumlosen Tiefschlaf gesunken sind.
Den nächsten Tag, unseren letzten ganzen Tag hier, wollten wir gemütlich am anlageneigenen Strand verbringen, die Möglichkeit zu Massage und Hamam nutzen und nochmal ausgiebig sonnenbaden und schwimmen. Weil wir am nächsten Tag schon recht früh zum Flughafen abgeholt werden sollten, haben wir auch an diesem Tag nicht bis in den späten Vormittag geschlafen, sondern uns schon früher als die letzten Tage wecken lassen, als Vorübung sozusagen und so waren wir schon um Neun im Frühstücksraum. Da hab ich erst gesehen, was wir die ganzen Tage versäumt und verschlafen und nur noch als Reste genossen hatten: ein traumhaftes Büffet mit allem was Orient und Okzident an Köstlichkeiten zu bieten haben.
Gleich mein erster Teller war ziemlich überladen mit Fisch und Meeresfrüchten, Eierspeisen, gebratenem Fleich und köstlich eingelegten Gemüsen, für das knusprige Fladenbrot war - hüstel, grins - leider gar kein Platz mehr. Meine Süße dagegen hatte sich allerlei Süßes, Obst, Hörnchen, Marmeladen und Joghurt aufgeladen und musterte meinen Teller und mich mit einer Mischung aus Abscheu und besorgter Verzweiflung über einen Menschen, der schon zum Frühstück Fisch mag!
Um nicht wieder ein Missgeschick wie am ersten Tag zu erleben, konzentrierte ich mich ausschließlich auf das Teller-zum-Tisch-tragen und hatte keine Augen für die noch spärlich belegten Nachbartische. Kaum aber sitze ich endlich am Platz, einen schönen, luftigen Platz nahe der offenen Seite zur Terasse hatte meine Süße ausgesucht, fällt mein Blick drei Tische weiter. Verdammt, ist mein Albtraum noch nicht zu Ende? Da sitzt Kati mit der ganzen Crew, so wie ich es gestern schon geträumt - oder soll ich sagen erträumt - hatte. Und nach dem ersten Schrecken, der nur meinem gestrigen Traum, aber keineswegs dem Wiedersehen gilt, sehe ich mit neuem Schrecken, dass der ganze Tisch bereits im Aufbruch ist, auch Kati steht schon, die haben wohl gleich wieder ne Bootstour zu veranstalten. Ungewohnt spontan fasse ich die Gelegenheit am letzten Schopfzipfel, gehe zu Katis Tisch während sie schon zum Ausgang geht und hole sie gerade noch ein, bevor sie die Tür öffnet. Galant öffne ich ihr die Tür und frage gleichzeitig "Hallo Kati, magst du mir - äh uns, die Freude bereiten und heute abend mit uns gemeinsam essen gehen? Wir feiern unseren letzten Tag und wollten mal was besonders Authetisches erleben. Vielleicht kannst du uns ja was empfehlen, du kennst dich hier doch aus, sagen wir so um Acht, wir treffen uns hier im Hotel an der Bar." So sprudelts aus mir heraus, mit Erstaunen höre ich mich reden, finde das aber ganz gut und sehr passend und unverfänglich und fühle mich dazu mein charmantestes Lächeln lächeln. Kati schaut mich einen kurzen unendlich langen Augenblick sehr ernsthaft aus ihren hexengrünen Augen an und sagt dann: "Ich komme - mit Thomas!" und entschwindet durch die aufgehaltene Tür.
Ein Phyrrus-Sieg denke ich, schon wieder Griechisches mit Ägyptischem verwechslend, aber was solls, man soll den Tag weder vor dem Abend loben noch den Abend schon beim Frühstück verdammen, vielleichts wirds trotz Thomas - vermutlich der Begleiter vom Boot und auch der in meinem visionären Albtraum - ein nettes Treffen. Muss ich jetzt nur noch meiner Süßen beibringen. Denn ursprünglich war eine Abschiedsabend mit Michelle und ihrem Mike geplant, die war aber vorgestern überraschend aus Ihrem ungeliebten Job als Bauchtänzerin rausgeschmissen worden und gestern schon zurückgeflogen. Mike war ebenfalls spurlos verschwunden. Die Nachricht hatte uns schon ziemlich enttäuscht, denn wie der Abend ausgegangen wäre, war uns beiden klar.
"Schatzi, heut abend hab ich ne Überraschung für Dich!" - " Oh ja, was denn?" - "Kann ich dir nicht verraten, soll doch ne Überraschung werden..." Na, ob das man gut geht? Wahrscheinlich erhofft sie sich einen GangBang oder wenigstens zwei so tolle Männer wie Mike für sich und nicht unbedingt einen Männe, der bei Kati den Kopf verlieren könnte. Ich kannn jederzeit mit irgendeiner anderen Frau vögeln, ob in ihrem Beisein oder in ihrer Abwesenheit, aber wehe sie hat Grund zur Annahme, ich könnte ein ernsthaftes Interesse an einer anderen Frau haben, das über schlichte Geilheit hinausgeht!
Der Tag war entspannt, viel Sonne, viel Relaxen, nach dem Mittagbuffet eine kurze Vögelei beim Mittagsschläfchen im Zimmer, dann wieder an den Strand und zum Schwimmen - ein entspannter Tag eben. Die Massagen am Strand, offen unter kleinem Strohdach gegen die Sonne und somit für alle einsehbar und dementsprechend in bekleidetem Zustand durchgeführt, waren eher enttäuschend, zu routiniert und es waren ausschließlich Masseure da. Ich hatte schon von einer dunklen äqyptischgen Schönheit geträumt, die mich wenigstens richtig durchwalkt, wenn schon mit Verwöhnmassagen nix läuft.
Je näher der Abend kam, umso nervöser wurde ich, und als meine Süße so gegen sieben zum Essen gehen wollte, konnte ich sie nur durch ein "die Überraschung gibts um Acht, lass uns schon mal für morgen packen!" vertrösten.
Punkt Acht waren wir an der Bar, Kati war noch nirgends zu sehen, wir bestellten uns jeder nen Campari Orange und ich wurde immer unruhiger, bei dem Gedanken, was passiert, wenn meine Süße die 'Überraschung' erkennt. Zehn Minuten nach Acht gabs erst mal ne Überraschung für mich: Katis Lover, jedenfalls vermutete ich das, kam allein an und meinte, Kati hätte noch was zu erledigen und er würde uns schon mal in ein tolles Lokal im Ort begleiten, Kati käme dann gleich dorthin. Taktisch war das aber ganz geschickt, denn meine Süße fand Thomas wohl ziemlich scharf, hat ihn als die Überraschung für sich gesehen und warf mir dankbare Blicke zu. Hat sie den Namen Kati nicht gehört, oder inzwischen vergessen was auf dem Boot gelaufen oder gerade durch das 'Nichtlaufen' zwischen unseren Seelen gelaufen war?
Das Lokal, das wir nach kurzer Taxifahrt erreichten, war gelinde gesagt eine Katastrophe, zumindest nach europäischen Masstäben, aber schließlich waren wir hier in Nordafrika und ich hatte mir ja was Authentisches gewünscht. Thomas hatte den Taxifahrer auf arabisch dirgiert, war aber ansonsten wortkarg und ging auch nicht besonders auf die Versuche meiner Süßen ein, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. Vor allem aber verabschiedete er sich zu unserer großen Überraschung, nachdem er bei der Platzwahl behilflich war und uns die Speisekarte erläutert hatte: es gab nämlich keine, gekocht wurde für alle das gleiche Gericht, lediglich bei den Vorspeisen konnte man aus ägyptischen Standardgerichten, die es immer gab, auswählen. Kati würde ja gleich kommen, er hätte was zu tun und könne nicht bleiben. Das 'leider', das er dabei dazu setzte klang ziemlich schaal. Auch gut, auf Thomas hatte ich eh keinen Bock und meine Süße war nun mit dem Abenteuer "Ägyptisch essen" so beschäftigt, dass auch sie beim Abschied von Thomas nicht besonders protestierte. Sie hatte wohl auch bemerkt, dass er auf ihre Süßholzraspeleien zu ihrere großen Enttäuschung nicht weiter eingestiegen war.
"Schöne Überraschung! Is dir echt gelungen" säuselte meine Süße, aber der Unterton war unüberhörbar: sie war angepisst. Wann kommt denn Kati endlich.
Tür auf, Tusch! Da ist sie endlich. War es die schummrige Beleuchtung oder sah Kati geradezu fürchterlich aus? Verquollen, verheult, nix von dem spröden Witz, der ihr sonst so aus den Augen blitzt, sogar die rattenscharfen Kurzhaare, die sonst keck vom Kopf abstanden, als wollten sie sich, unfreiwillig gekürzt, doch noch ein paar Milimeter strecken, lagen angeklatscht und hingeduckt am Kopf. Alles signalisierte "Großes Unglück!"
Kati war tröstlicherweise allen hier gut bekannt, bestellte schnell und ohne uns lange zu fragen, eine Spezialität für alle, eine Platte mit lauter geschmacklichen Köstlichkeiten, wie sich nachher herausstellte. Und schon brach das Unglück aus ihr heraus. "Der Scheißkerl hat mich verlassen!" Das war klar, so zerstört wie sie aussah, konnnte es nur um den großen Liebeskummer gehen.
Meine Hoffnungen auf eine Nacht mit Kati schwanden blitzartig, wusste ich doch dass eine unfreiwillig frisch verlassene Frau niemals noch am gleichen Tag irgendeine Affäre eingeht, höchstens um den Geliebten eifersüchtig zu machen, aber erstens war Thomas schon weg und zweitens verzichte ich gern auf solchen 'Abstaubersex'. Nein ich will schon um meiner selbst willen begehrt und vernascht werden, so wie auch ich das keiner Frau antun würde, sie nur als billige Retourkutsche zu missbrauchen, jawohl!
Hallo, komm mal wieder runter von deinem Moralischen Höhenflug! Wie war das mit damals mit Monika? Auch Sonja war dir nicht zu schade, damals im Number One, wo sie dir den ganzen Abend was von ihrem Klaus vorgegreint hat und du sie völlig selbstlos, jaja, anschließend vergenieswurzelt hast, nur um sie zu trösten, natürlich! Okay blödes Gewissen, hast ja recht. Trotzdem schienen mir die Aussichten ähnliches mit Kati zu erleben, nun sehr klein bis überhaupt nicht gegeben, schließlich war ja auch keine Ablenkung meiner Süßen in Sicht!
Also um es kurz zu machen, Kati berichtete ausführlichg von ihrem Liebskummer mit Thomas, der sich in eine Tauchschülerin verguckt hatte und mit ihr heute abend kurz vor unserer Verabredung Schluss gemacht hatte. Der Rest des Abends verging mit Erzählungen Katis wie toll die viel zu kurze Zeit mit Thomas gewesen war, was für ein wunderbarere stürmischer und zugleich einfühlsamer Liebhaber er sei (er wurde mir immer unsympathischer - schließlich hatte ich das Prädikat stürmisch UND einfühlsam für mich gepachtet!) und dergleiche mehr. Der Genuss am fantastische Essen kam leider umständehalber ein wenig zu kurz, bei mir zumindest, war ich doch voll und ganz auf Kati und ihre Erzählung konzentriert, schon um wenigstens beim Thema "Einfühlsam" meine Qualitäten zu beweisen, wenn schon das "Stürmisch" voraussichtlich den Tagesereignissen zum Opfer gefallen wird.
Auch meine Süße war voller Mitgefühl und machte auf der Rückfahrt unvermittelt - ich fiel aus allen dunklen Wolken, die sich über meinem Wunsch nach Nähe mit Kati zusammengebraut hatten - den Vorschlag machte, Kati solle bei uns übernachten, in dem Zustand könne man sie doch nicht allein lassen und erst recht nicht zu sich nach Hause lassen, da Thomas möglicherweise ebenfalls die Nacht im bisher gemeinsam genutzten Appartment über der Tauschschule verbringen würde, denn seine Tauchschülerin war schon abgereist und er hatte erst übermorgen einen Flug zu ihr bekommen.
Nach einer erstaunlichen kurzen Bedenkzeit sagte Kati "Ja", allerdings nicht ohne den Zusatz "aber mit Sex läuft nix!" Nur meine Süße warf mir einen kurzen, misstrauischen Blick zu, als ich mich beeilte zu betonen, das sei ja wohl eh klar. Es ist doch immer wieder schön, zu spüren, wie gut meine Süße mich kennt - verdammt nochmal!
Und so verbrachten wir unsere letzte Urlaubsnacht in inniger, brüderlich-schwesterlicher Umarmung zu Dritt in unserem ausreichend breiten Bett. Nur die Positionen, wer neben wem liegen darf wurden mit Kati in schon deutlich gelösterer, ja fast heiterer Stimmung ausgewürfelt. Schließlich wars entschieden: Kati liegt in der Mitte zwischen uns und so lief nicht nur nix zwischen Kati und mir, sondern auch meine Süße und ich hatten keine Chance auf die kleinen schläfrigen Zärtlichkeiten, die wir sonst so nächstens auszutauschen pflegten, entweder nach oder manchmal auch anstatt wilder Vögelei. Allerdings hatte Kati zu meiner Überraschung ihre eine Hand ganz unschuldig genau da, wo ich sie bei meiner Süßen meistens plaziere, nämlich auf einer ihrer süßen kleinen festen Brüste. Und die andere - wir lagen alle seitlich aneinander gekuschelt - mit der anderen Hand hatte sie meinen Ständer fest im Griff, ob sozusagen sicherheitshalber, damit er sich nicht selbstständig machen konnte oder um mir wenigstens diese Freundlichkeit zu erweisen, das habe ich nicht mehr herausgefunden.