Wir saßen an einem Vierertisch in unserer Betriebskantine. Andrea war vor mir dagewesen, bei mir hatte ein Telefongespräch den Beginn der Mittagspause verspätet. Andrea und ich hatten uns beide nur einen Salat geholt, die sonstigen Auswahlmenüs waren nicht nach zumindest meinem Geschmack gewesen. Jetzt saß ich ihr also gegenüber und während sie kaute sah sie mich fragend an. „Niemeyer hat noch angerufen“, gab ich eine Erklärung ab und sie nickte. Wie um mich zu orientieren sah ich mich kurz um und stutzte. „Wer ist denn die Kleine da an Hofmanns Tisch?“ Andrea sah in die Richtung, in die ich geschaut hatte und zuckte mit den Schultern. Sie kaute immer noch.
Erst als sie heruntergeschluckt hatte meinte sie leichthin, „vielleicht seine Tochter? Ich hab keine Ahnung und es interessiert mich auch nicht.“ Oha, was war denn der für eine Laus über die Leber gelaufen? So kannte ich sie gar nicht. Etwa gleich alt, hatten wir am selben Tag hier bei der Schof und Co. KG angefangen. Sie in der Buchhaltung, ich im Controlling. Natürlich waren wir zwei Fremde in einem großen Gefüge und aus der ursprünglich rein beruflichen Verbindung wurde bald eine richtige Freundschaft. Auch wenn wir ansonsten grundverschieden waren, wir teilten doch beide auch das Interesse für das gleiche Hobby, das Singen. Während Andrea im Spiritual Chor sang, war ich schon ewig aktives Mitglied im Kammerchor. Andrea hatte eine schöne Altstimme, während ich Sopran sang.
Auch ich zuckte mit den Schultern und meinte eingeschnappt, „man wird doch mal fragen dürfen.“ Jetzt kauten wir beide an unserem Salat. „Wie ist das jetzt?“ Fragte mich Andrea, nachdem sie den nur halb leergegessenen Teller weggeschoben hatte. „Wie ist das jetzt, gehst du heute Abend mit mir und der Olschewski in die „Truhe“? Aha, daher wehte der Wind. Als sie mich das heute Morgen gefragt hatte, hatte ich ausweichend geantwortet und gesagt, ich müsse erst schauen, ob ich nichts anderes vorhaben würde. Jetzt wusste ich es und diese Antwort würde Andrea nicht gefallen.
„Tut mir leid, aber ich habe heute Abend einen Termin bei meiner Kosmetikerin.“ Andrea zog die eine Augenbraue hoch, ein deutliches Zeichen dafür, dass ihr etwas komisch vorkam. „Du? Du hast eine Kosmetikerin? Ich dachte immer, du legst auf sowas keinen Wert.“ „Stimmt ja auch“, gab ich zurück und beschloss über ihre eigentlich verletzende Aussage zu lachen. „Aber als etwas ältere Frau muss man ja schon was machen, wenn man im Spiel bleiben will.“ Die Augenbraue ging noch höher, dann fing Andrea ebenfalls an zu lachen. „Du bist mir eine Nudel. Aber du hast natürlich recht.“ Dann deutete sie mit dem Kinn zu Hofmanns Tisch. „Insbesondere, wenn die Konkurrenz noch so jung ist.“ „Was soll denn nun das schon wieder heißen. Meinst du etwa, ich sei hinter Hofmann her?“ „Nicht doch“, beschwichtigte sie. „Die Kleine war das Beispiel und der Bezug, nicht Hofmann.“ Wenn das so war, gab ich ihr unumwunden Recht. Wobei, es ging ja oft nicht nur um die Jungend und das Aussehen. Manchmal ging es auch um die Einstellung und da, das gab ich zu, stand ich mir manchmal selbst im Weg. Dazu aber später mehr.
„Wann hast du denn deinen Termin?“ Wollte Andrea nun wissen. „Um halb sechs“, tat ich ihr Bescheid. Sie lächelte. „Dann kannst du doch nachkommen, oder? Wir treffen uns um 8.00 Uhr und viel länger wird sie ja wohl nicht brauchen, um dich wieder ansehnlich zu machen. Wieder so eine Spitze die ich beschloss unkommentiert hinzunehmen. „Mal sehen“, meinte ich ausweichen. „Mal sehen, wie es mir danach geht und wie mir dann zu Mute ist. Ich weiß ja, wo ich euch finde.“ Andrea nickte und bald schon war unsere kurze Mittagspause beendet und jede saß wieder an ihrem Schreibtisch.
Zumindest mir geht es so, dass die Freitagnachmittage ätzend sind. Die ganze Woche über hat man gepowert, ist froh, dass das Wochenende kommt und weiß doch, dass zu Hause viel liegen geblieben ist. Und so gilt die Alternative, entweder sauberes Zuhause, oder gemütliches Wochenende. Normalerweise habe ich ja noch den späten Freitagnachmittag und Freitagabend, zumindest für das Einlaufen, aber wenn dann wie heute ein Termin dazwischen kommt, ist das eben auch nicht der Fall. Und deutlich früher gehen? Nicht bei uns, leider. Obwohl, probiert habe ich das nie und Überstunden hätte ich ja genug. Vielleicht das nächste Mal und dann nicht so kurzfristig.
Arbeit bis vier Uhr, dann ab nach Hause, zumindest habe ich es nicht weit, niemand hat es weit in unserer kleinen Stadt. Schnell unter die Dusche, dann was Leichtes angezogen und dann auch schon wieder ab zu Ilse. Ilse, meine Kosmetikerin, ist vor rund dreißig Jahren aus dem Ruhrpott hier her gezogen, weil ihr Mann in unsere kleine Stadt versetzt wurde. Wenn man sie hört konnte man allerdings meinen, sie sei nur mal kurz zu Besuch und würde bald schon wieder nach Gelsenkirchen oder Bochum verschwinden. Dass ich auf sie getroffen war, war reiner Zufall gewesen und hatte mit höllischen Zahnschmerzen begonnen.
Die hatten mich nachts überfallen und fast zur Weißglut gebracht. Gleich um 8.00 Uhr am nächsten Morgen hatte ich meinen Zahnarzt angerufen, aber der war in Urlaub. Ich bekam aber einen Termin bei seiner Vertretung und als ich, viele Stunden, später, vom Schmerz befreit, aber mit tauber Wange wieder aus dem Haus wollte, fiel mir ihr Schild auf. Und da ich schon mal da war, klingelte ich und fragte, ob ich einen Termin bekommen könnte. Das war die Zeit, in der ich für Frank schwärmte und mir Hoffnung machte.
Einen Termin bekam ich, Frank nicht. Aber da es angenehm war, von Ilse behandelt zu werden und es meinem Wohlbefinden zuträglich war, blieb ich bei Ilse, kam am Anfang eher unregelmäßig zu ihr, aber seit etwa zwei Jahren bestimmt einmal im Monat. Nach und nach übernahm Ilse an mir das, was man bei einem Auto die große Inspektion nennen konnte. Da gab es Gesichtspflege vom Feinsten, inklusives Peeling und Maske, da wurden Augenbrauen gezupft und Wimpern in Form gebracht, da wurden die Nägel gemacht und etwa alle halbe Jahre störende Härchen an den Beinen mittels Laser entfernt. Meist unterhielten wir uns bei dieser Prozedur, ich hatte mich inzwischen an Ilses Ruhrpott-Dialekt gewöhnt und verstand ihn.
Und so verstand ich auch, als sie irgendwann mal beim lasern wissen wollte, wie denn mein Mann so auf die Haare reagieren würde. „Ich bin nicht verheiratet“, gab ich ihr zur Antwort. Doch sie ließ nicht locker. „Und dein Freund?“ Ich schüttelte den Kopf. „Auch nicht? Das erklärt so Einiges.“ „So, was denn?“ Sie deutete mit dem ausgeschalteten Laserkopf genau zwischen meine Beine auf meinen Slip. „Na das. Den Busch an deinem Schmuckkästchen.“ Jetzt musste ich ob ihrer Ausdrucksweise doch lachen. „Findest du?“ Sie nickte und meinte, mich ansehend, „Männer mögen es mehr blank, zumindest höre ich das immer wieder.“ „Mag sein“, gab ich schnippisch zur Antwort. „Aber da ich keinen Mann habe und auch keiner in Aussicht ist, warum sich die Mühe geben?“ „Das musst du wissen“, meinte Ilse, zuckte mit den Schultern und kümmerte sich wieder um meine Beine.
Bevor ich an diesem Abend ins Bett ging, stellte ich mich nackt vor meinen großen Badezimmerspiegel und betrachtete mich ausführlich. Bisher hatte mich die Wolle zwischen meinen Beinen nicht sonderlich gestört, auch wenn ich jetzt bei näherer Betrachtung zugeben musste, dass ein wenig Pflege nicht schaden könnte. Aber wie das anstellen? Ich hatte keine Erfahrung und fragen mochte ich niemand. Also beließ ich es und fragte stattdessen bei meinem nächsten Besuch Ilse. Die bot mir an, sich für mich darum zu kümmern und wir machten gleich für die nächste Woche einen Termin aus.
Es war der gleiche Stuhl wie immer, auf dem ich da saß und doch war alles anders. Ich kam mir vor, wie bei meiner Gynäkologin und ich muss gestehen, dass ich mich alles andere als wohl fühlte. Auch die Prozedur war alles andere als angenehm und ich fragte mich ernsthaft, warum ich das nur in Kauf nehmen sollte. Als Ilse fertig war, hielt sie mir einen Spiegel zwischen die Beine, was ich auch mehr als nur seltsam und ein klein wenig entwürdigend fand. Ich warf nur einen kurzen Blick auf meine entlaubte Intimsphäre nickte anerkennend und machte, dass ich mich wieder anzog. „Ich gebe dir noch eine Lotion mit. Die musst du die nächsten Tage nach dem Duschen dünn auftragen.“ Ich nickte und während ich mich anzog, hörte ich Ilse noch sagen, „und verwende eine Einlage, wenn du die Lotion nutzt.“ Hielt die mich für so unerfahren, das nicht zu wissen? Ich bedankte mich trotzdem und machte, dass ich nach Hause kam.
Und was machte ich da? Nun, was wohl jede Frau an meiner Stelle getan hätte. Ich zog mich aus und ging ins Badezimmer vor meinen großen Spiegel. Lange, sehr lange betrachtete ich mich darin und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Welch ein ungewohnter Anblick! Selbst mit geschlossenen Beinen sah man deutlich meine Spalte, sah man – jetzt vielleicht noch mehr – meinen Venushügel. Ilse hatte ein getrimmtes Haarbüschel darauf stehen lassen und betonte ihn auf diese Weise. Ich kam selbst mit mir nicht zu Rande, das war alles so ungewohnt und die Frage des „Warum“ schwebte wirklich über allem.
Ilse hatte gemeint, dass Männer auf „nackte Tatsachen“ stehen. Das mochte gut sein, nach allem was man so hörte. Nur, direkt hatte es mir noch keiner gesagt. Obwohl…? Wie war das denn vor drei Jahren im Urlaub? Dieser Roberto? Ich dachte nicht oft an ihn, aber wenn, dann durchzuckte es mich regelmäßig. Trotz seines südländisch klingenden Namens war er Engländer gewesen. Wir lernten uns im Speisesaal des Hotels kennen, sahen uns wieder bei einer Besichtigung und landeten auf sein Drängen, das meinen geringen Widerstand brach in meinem Bett. Und was soll ich sagen, es war gar nicht schlecht, zumindest so gut, dass ich es als eines der Highlights in meinem Sexleben betrachtete. Wir verbrachten zwei Nachmittage und drei Nächte zusammen und hatten während dieser Zeit Sex.
Irgendwann landete Roberto zwischen meinen Beinen und zwar nicht mit seinen Fingern oder seinem Schwanz, sondern mit seiner Zunge. Was er da tat war gar nicht mal so unangenehm, wie ich gedacht hatte, aber es war auch schnell vorbei und blieb eine einmalige Angelegenheit. Und während ich so daran dachte und einen Zusammenhang zwischen meinen Haaren und dieser Tatsache herzustellen begann wurde mir klar, das Roberto nicht der Einzige war, der so gehandelt hatte. Sollten sich die Männer wirklich so daran stören? Und störte es sie nur beim Lecken, oder generell. Wie hatte Ilse in dem Zusammenhang gesagt, „Männer sehen gerne, was sie vor sich haben.“ Eigentlich ein blöder Satz, es sei denn…?
Nackt wie ich war, ging ich ins Schlafzimmer und nahm den kleinen, transportablen Kosmetikspiegel aus dem Schrank und setzte mich damit auf mein Bett. Es dauerte zwar eine Weile, bis meine Versuchsanordnung stand, aber dann war es soweit. Ich hatte den Spiegel zwischen meinen geöffneten Beinen stehen und die vergrößernde Optik zeigte mir meine blank rasierte Spalte. Eine Weile blieb ich in den Anblick versunken und versuchte zu entscheiden, ob mir das nun gefiel, oder eher nicht. Doch dann, ohne dass ich darüber nachdachte, setzten sich meine Finger in Aktion und ich begann mir mehr als nur meine Spalte genauer anzusehen. Sicher, durch die Haarentfernung war da alles ganz rot, aber man konnte sehr genau alle Einzelheiten erkennen. Meine Lippenpaare, meine Spalte, meinen Eingang und ja, auch meinen Kitzler. In mir wuchs die Erkenntnis, dass es wahr sein konnte und die meisten Männer so eine klare Sicht mochten. Und eben die Tatsache, dass ihnen beim Fingern und Lecken keine Haare im Weg waren.
Ich muss gestehen, dass mich das ein klein wenig amüsierte. Männer nahmen Sex so wichtig. Manche Frauen sicher auch, aber für mich galt das nicht in diesem extremen Maße. Am Anfang, ja, da war ich schon interessiert daran, oder sagen wir eher, ich war neugierig und voller Erwartungen. Die ersten Schritte waren aufregend, vielleicht auch angstbesetzt. Doch nach dem ersten, richtigen Schritt, überwog die Neugierde, überwog die Erwartung. Immer dachte ich, da muss doch noch mehr passieren, mehr kommen, etwas, das mir das Gefühl der Erfüllung gab. Nicht falsch verstehen, ich meine nicht Orgasmen. Die hatte ich, mal mehr, mal weniger, mal besser, mal weniger gut. Es ging mir um etwas anderes und da das nicht kam, kristallisierte sich bei mir der Gedanke heraus, dass Sex Mittel zum Zweck sein musste.
Wollte man Kinder, ging das mit Sex. Wollte man Spaß und Entspannung haben, ging das über Sex und wollte man so etwas wie eine Partnerbindung erreichen, ging das über Sex. Kinder wollte ich keine, Spaß und Entspannung waren gut, aber nicht kriegsentscheidend, blieb die Partnerbindung. Und damit hatte ich kein Glück. Jetzt will ich nicht sagen, dass die Haare zwischen meinen Beinen ausschlaggebend dafür gewesen wären, da gab es sicher andere Gründe, aber ein Grund mochte es immerhin sein.
Und während mir diese Gedanken damals so durch den Kopf gingen und ich mit meinen Fingern immer mehr dafür sorgte, dass ich alle Einzelheiten genau sehen konnte, spürte ich die wohltuende Wirkung dieser Berührungen. Aus der „technischen Neugierde“ für das ungewohnte Bild wurde die Sehnsucht nach Spaß und Entspannung. Ich legte mich nach hinten ab und tat das, was mir schon immer gut getan hatte. Meine Finger, die schon alles ertastet hatten, konzentrierten sich erst langsam und zart auf meinen Kitzler und als die Spannung in mir anwuchs, legte ich Zeige und Mittelfinger der rechten Hand auf meinen Kitzler, drückte mit den selben Fingern der linken Hand meine Lippen zur Seite und los ging es. Immer schneller, mit immer mehr Druck bewegten sich meine Finger auf und mit meinem Kitzler, immer schneller ging mein Atem immer lauter wurde er, ging in ein Keuchen über und endete in einem unterdrückten Schrei, als die erlösenden Gefühle meinen Körper überfielen, ihn erst zittern und krampfen ließen und dann in diese unsäglich schöne Entspannung über mich kam, die bei mir fast jedem Orgasmus folgten. Mit meinen Händen zwischen meinen Beinen, schlief ich fast sofort ein.
Mir auf diese Art und Weise Entspannung zu verschaffen war immer dann, wenn ich keinen Partner hatte ein fester Bestandteil in meinem Leben. Gelernt hatte ich es, wie wohl alle Menschen aus der Neugier heraus meinen Körper kennen zu lernen. Erst unbeholfen, dann immer zielorientierter brachte ich mir bei wie schön es sein kann, sich zu berühren. Ja, erst nur berühren, dann streicheln und schließlich zu reiben. Ich weiß noch, meinen ersten richtigen Orgasmus bekam ich an dem Abend, als meine Freundin mir – natürlich ohne es zu ahnen – den richtigen Tipp gegeben hatte. War es vorher meine ganze Muschi gewesen, die ich mit gleicher Aufmerksamkeit bedachte, erfuhr ich jetzt, dass das bessere Ergebnis zu erzielen sein, wenn man sich ab einem gewissen Zeitpunkt nahezu ausschließlich auf seinen Kitzler konzentriert. Gesagt, getan und voi|là, ich kam, wie noch nie zuvor in meinem Leben.
Dann lernte ich Männer kennen, landete mit ihnen wahlweise in ihrem, oder auch in meinem Bett und hatte mehr oder weniger gute Zeiten. Der anfänglich so hoch und wichtig eingeschätzte Sex nahm seinen natürlichen Stellenwert ein. Bekommst du ihn und ist er gut, dann ist es gut. Bekommst du ihn nicht, oder ist er eher nicht so gut, ist es auch in Ordnung. Deine Finger, wahlweise deine Spielzeuge, wissen was sie tun müssen, um dir das Gefühl zu geben, zufrieden zu sein. Noch ein kurzes Wort zu den Spielzeugen. Bald schon hatte ich mir einen Dildo gekauft, doch nach einigen enthusiastischen Momenten fand ich heraus, dass es gar nicht so einfach war, den befriedigend zu nutzen. Irgendwann schlief unsere „Freundschaft“ dann ein und als ich mich seiner erinnerte, ging er nicht mehr, die Batterien waren ausgelaufen.
Einen neuen kaufte ich nicht, lernte aber die durchaus nützlichen Hilfsmittel zu schätzen, die mein Umfeld bot. Da waren in erster Linie die langen und schlanken Leuchter Kerzen, es gab Gurken und Bananen, alles Dinge, die man unauffällig einkaufen konnte. Und es gab, wie ich irgendwann herausfand, auch Maiskolben. Insoweit war ich ganz zufrieden, doch dann erfuhr ich irgendwie von der Existenz von sogenannten Pulsatoren. Ich machte mich schlau, fand, dass das etwas für mich sein konnte und bestellte mir einen. An dem Abend, an dem das Ding bei mir ankam, kam ich nicht zur Ruhe. Ich hatte endlich das Spielzeug gefunden, das ich so lange gesucht hatte. Es war für sich schon eine Offenbarung, aber im Verein mit zum Beispiel einer Kerze, oder einer Banane, war es einfach nur himmlisch. Zum allfälligen Gebrauch kam es in meinen Nachttisch.
Das war der Stand der Dinge, als ich an diesem Tag so gegen 16.00 Uhr das Büro verließ, nach Hause eilte und mich mit einer ausgiebigen Dusche frisch machte. Die Wahl meiner Garderobe war nicht ganz so einfach. Wenn ich nur zu Ilse ging, taten es Jeans und T-Shirt. Wenn ich nach Ilse aber noch in die „Truhe“ ging um mich mit Andrea und Tina Olschewski zu treffen, musste es dann schon etwas mehr sein. Nicht viel mehr, ich ging ja schließlich nicht auf die „Jagd“, sondern traf mich nur mit Kolleginnen. Aber immerhin, das waren Frauen und die achtete auf die Kleidung. Mehr, als Männer, wenn man nicht in enger Bluse und kurzem Rock erschien.
Ich entschied mich aus Gründen der Bequemlichkeit dann doch für Jeans und T-Shirt. Allerdings für die neuen mitternachtsblauen Paige-Jeans ® und den weißen Edel-Body von Chantelle ® mit Halbarm. So ausgestatte gedachte ich vor den gestrengen Augen meiner Kolleginnen zu bestehen. Ilse stutzte zwar, als sie mich so sah, sagte aber nichts. Bei Ilse ging es diesmal ja auch nur um eine Gesichtsbehandlung. Die Härchen an den Beinen waren erst in drei Monaten wieder dran. Dann gab es auch wieder den professionellen Kahlschlag zwischen meinen Beinen. Bis dahin begnügte ich mich mit Selbsthilfe und nutzte dazu einen Fünf-Klingen-Rasierer und Rasiergel. Inzwischen hatte ich darin ganz schön Übung und wenn man nicht zu lange wartete, gab es auch keine unschönen Begleiterscheinungen.
Als ich in der „Truhe“ ankam, waren die beiden schon da. Zwar noch nicht lange, wie ich daran erkannte, dass sie noch keine Getränke vor sich stehen hatten, aber immer hin. „Na? Restaurierung erfolgreich abgeschlossen?“ Begrüßte mich Andrea auf gewohnt spöttische Art. Ich konterte, „man kann aus einer Rostlaube keinen Neuwagen mehr machen, aber aufhübschen kann man ihn dann doch.“ Mit diesen Worten drehte ich mich einmal um meine Achse. Tina gluckste und Andrea pfiff leise. Schon dachte ich, sie meine mein Outfit, da hörte ich sie leise sagen, „dann bist du also doch auf der Suche.“ „Mitnichten“, gab ich giftig zurück und setzte mich. Dass der Abend, trotz dem etwas spöttischen und direkten Auftakt doch noch schön wurde, kann nur jemand verstehen, der weiß, wie Frauen ticken.
Dennoch, der Abend wurde nicht lange. Es war erst kurz nach halb elf, was wir gemeinsam aufbrachen. Tina hatte ihren Wagen in der Tiefgarage am Marktplatz stehen, sie kam ja auch von außerhalb. Wir begleiteten sie, bis zum Auto, sie brachte uns dafür wieder aus der Tiefgarage raus. Am Wendelins Platz trennte ich mich von Andrea, die hier der Adalbert-Stifter-Straße bis zu ihrer Wohnung folgte. Ich wand mich nach rechts und ging in Richtung Uferpromenade. Die Nacht war lau, der Duft der Lindenblüten lag schwer in der Luft und ich hatte Lust, meinen Heimweg am Ufer des Flüsschens entlang zu nehmen. Ein Umweg war das nicht.
Am Ufer standen in Abständen Bänke, die tagsüber von Touristen und Rentnern bevölkert waren. Am Abend und in der Nacht, trafen sich da die Jugendlichen und jung gebliebenen. Oft als Pärchen, oft aber auch in etwas größeren Gruppen. Und doch fand ich zu meinem Erstaunen eine der Bänke unbesetzt. Kurzentschlossen setzte ich mich hin, sah abwechselnd in den klaren Himmel und auf das im Mondlicht glitzernde Wasser und fühlte mich pudelwohl. Das Wochenende lag vor mir, ausruhen war angesagt, ausruhen und ein wenig Bewegung in der Natur. So saß ich da, träumte vor mich hin und hatte überhaupt keine Lust, nach Hause zu gehen.
Dass ich plötzlich angesprochen wurde, riss mich aus meinen Träumen. Seitlich vor mir und irgendwie so im Schatten, dass ich das Gesicht nicht erkennen konnte, fragte mich eine männliche Stimme, „Lotte? Bist du das wirklich?“ Nun, abstreiten, dass ich Lotte hieß, konnte ich schlecht, aber die Stimme war mir unbekannt. „Ja, ich heiße Lotte. Und wer sind Sie?“ Die Stimme meinte, „erkennst du mich denn nicht? Ich bin’s, Manuel, wir waren zusammen im Martin-Luther-Gymnasium.“ Und als ich nicht darauf antwortete, weil ich nachdenken musste, „Dr. Heilig und ihre Vorlieben für Pflanzen und deren Filamente. Oder Seiterich, der uns mit „Astragalus“ von – wie hieß die doch gleich - Albertine Sarrazin zur Verzweiflung gebracht hat?“ Ich saß da und stieg tief in mein Inneres zurück. Ja, bei den Lehrern, da dämmerte etwas. Aber wer, um Himmels Willen, war nun wieder Manuel? Da hatte ich kein Gesicht vor mir, aber auch sonst keine Erinnerung. „Darf ich mich kurz zu dir setzen?“ Hörte ich als nächstes und ich nickte mechanisch. Zu meiner – eher unbewussten – Beruhigung, setzte sich dieser Manuel so ziemlich an das andere Ende der Bank, es blieb also ein reichlicher Abstand zwischen uns.
Immerhin, er kam mir so nah, dass ich sein Gesicht sehen konnte. Und immer noch dämmerte es nicht. Allerdings, er kannte meinen Namen, er kannte meine Lehrer und ihre Macken, insofern war es nicht ganz unmöglich, dass wir wirklich zusammen in der Schule waren. Und so saßen wir also im lauschigen Mondlicht, am Ufer des heimatlichen Flüsschens. Aus der Nähe erklang das Gemurmel der anderen Menschen, aus dem hin und wieder ein Lachen hervorklang. Bei uns herrschte vorerst mal Stille. Ich weiß ja nicht, wie es diesem Manuel ging, aber ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte.
Und dann war es doch Manuel, der die Unterhaltung eröffnete. Nicht sehr originell, das will ich zugeben, aber ich hätte nicht mal das zustande gebracht. „Da sitzen wir also, mehr als 30 Jahre nach unserer Schulzeit, zusammen auf einer Bank. Das haben wir in der Schule nie fertiggebracht.“ Ich verstand ja, was er sagen wollte, aber mir fiel nur die schnippische Bemerkung ein, „ich bin mir nicht mehr sicher, ob du auf meiner Schule warst. Denn wir hatten keine Bänke, sondern schon Stühle und Tische.“ Manuel lachte. „Und immer noch die scharfe Zunge und den hellen Kopf, der alles besser weiß. Natürlich hast du recht, wir hatten Stühle und Tische.“
So kindische der anfängliche Dialog auch war, er brach das Eis. Plötzlich war es relativ leicht, sich mit ihm, zu unterhalten. Allerdings musste ich doch zugeben, dass mein Gedächtnis Lücken aufwies. An manches Geschehen konnte ich mich nicht mehr erinnern, aber einiges war dann doch wieder glasklar in meinem Kopf, sobald er es erwähnte. Wie zum Beispiel die Abifeier. Die hatte damals im „Storchen“ stattgefunden, dem einzigen Lokal weit und breit, das groß genug war, alle Abiturs Klassen aufzunehmen. Also, die Abifeier von uns Schülern, versteht sich. Die offizielle Feier war, wie üblich, in der Turnhalle über die Bühne gegangen und war unendlich öde gewesen.
Nicht so die inoffizielle Feier. Da war ganz schön was los gewesen. Die wenigen Paare, die es unter den Schülern gab, nutzten sie um stille Ecken aufzusuchen, von denen es auch nicht so sehr viele gab. Und diese wenigen stillen Ecken wurden ihnen dann auch noch von Pärchen streitig gemacht, von denen ein Teil auf unsere Schule ging und der andere Teil zur Feier geschmuggelt worden war. Es gab Tränen bei Freundinnen, die sich trennen mussten, archaische Treueschwüre von Freuden, denen es ebenso ging und Dramen bei den Pärchen, die das gleiche Schicksal hatten. Und natürlich gab es die, die mehr als nur einen über den Durst tranken. Die ganze Palette also.
Ich erinnere mich, dass ich damals ein cyclamfarbenes Kleid trug, dazu weiße Schuhe und ein weißes Täschchen. Die meiste Zeit steckte ich mit meinen Freundinnen zusammen, einen festen Freund hatte ich damals nicht. Nicht, dass ich nicht gewollt hätte, aber da war niemand, der mir gefallen hätte. Außer vielleicht Matthias, der meinem kleinen Bruder Nachhilfe in Latein gab. Doch der kam natürlich nicht in Frage, weil er deutlich älter war als ich. Außerdem fand ich nie die Gelegenheit auch nur eine Sekunde allein mit ihm zu sein. Irgendwann fand ich dann sowieso heraus, dass er eine Freundin hatte und damit war die Sache erledigt.
Um auf Manuel zurück zu kommen, es machte Spaß sich mit ihm über damals zu unterhalten. Zwar fiel mir auf, dass er - wie ich auch – doch relative Erinnerungslücken hatte, aber an den Abiball, daran erinnerte er sich noch ganz genau. Er wusste sogar noch, wie die Band geheißen hatte, die im „Storchen“ spielte. „Nimbus Stratus“ war deren Name gewesen, was mir in dem Moment einfiel, als er es erwähnte. „Und was treibst du so?“ Wollte ich dann wissen und lenkte damit das Gespräch aus der Vergangenheit in die Gegenwart. „Ich bin Meteorologe beim DWD.“ Nicht ganz ernst gemeint sagte ich mit trauriger, aber auch vorwurfsvoller Stimme, „dann bist du also dafür verantwortlich dass es immer regnet, wenn ich Fenster putze?“ „Genau! Das ist meine Hauptaufgabe. Ich lasse dich beobachten und immer wenn du das machst, lasse ich es regnen. Ist eine Art Automatismus.“ Schweigend sahen wir uns an und prusteten dann gleichzeitig los. „Nein, im Ernst“, meinte er unter lachen, „ich untersuche die Auswirkungen der städtischen Bebauungen auf die Luftzirkulation und die daraus resultierende Aufheizung der Städte.“ Ich war angemessen beeindruckt. „Und was machst du so?“ Fragte er dann und ich gab ihm die passende Antwort.
Wir unterhielten uns leise weiter und sprachen über Gott und die Welt, soweit sie uns persönlich betrafen. Zum meiner Beruhigung, obwohl ich das in diesem Moment so nicht gesagt hätte, trug die Tatsache bei, dass Manuel immer noch eisern Abstand hielt. Als ich in weiter Ferne eine Turmuhr schlagen hörte stellte ich zu meinem Erstaunen fest, dass es schon zwei Uhr durch war. Ich nahm es zum Anlass Manuel zu sagen, dass ich jetzt nach Hause müsse. Und das war noch nicht mal gelogen, denn trotz der angeregten Unterhaltung fühlte ich eine starke Müdigkeit in mir aufsteigen. Manuel wollte mich nach Hause begleiten, doch ich bat ihn darum, sich keine Mühe zu machen. „Ich habe es nicht weit“, meinte ich und das stimmte auch. Er begleitete mich noch bis wir wieder am Wendelins Platz waren, dann blieb ich stehen um ihn anzudeuten, dass jetzt der Zeitpunkt da war, sich zu trennen. Manuel verstand. „Es war schön, dich mal wieder zu sehen und mit dir zu reden. Wenn du magst, können wir das gerne wiederholen. Hier hast du meine Nummer.“ Mechanisch nahm ich die kleine Karte an, bedankte mich und ging meines Weges. Ich spürte förmlich, dass er mir nachsah, drehte mich aber nicht um.
10 Minuten später war ich zu Hause, weitere 10 Minuten später lag ich im Bett und dachte über den Abend nach. Der Teil mit Ilse und der Teil in der Truhe waren schnell abgehakt, beide entsprachen in etwa dem, was ich erwartet hatte. Doch dann diese nächtlich Plauderei mit Manuel, die passte erst mal so gar nicht in mein normales Leben. Auch wenn ich nicht wirklich schüchtern, oder zurückhaltend bin, so schnell würde ich mich nicht des Nächtens mit einem fremden Mann am Ufer des Flusses auf einen Plausch treffen. Nun musste ich ehrlich zu mir selbst sein, ich hatte ihn ja nicht mit Absicht getroffen, es war ein Zufall gewesen. Er hatte mich angesprochen, er hatte sich zu mir gesetzt. Auch so eine Seltenheit in meinem Leben.
„Komm schon Lotte, bleib auf dem Teppich“, rief ich mich selbst zur Ordnung. Er war und blieb ein Fremder. Seltsam, auch jetzt, nach mehreren Stunden konnte ich mich einfach nicht an ihn erinnern und irgendwie stieg ein mulmiges Gefühl in mir auf. Doch, so beruhigte ich mich selbst, woher sollte er alle diese Einzelheiten kennen? Ich wälzte mich hin und her, die Gedanken an Manuel ließen mich nicht in Ruhe und nicht zur Ruhe kommen. Wenig erholt erwachte ich am nächsten Morgen aus meinen Schlaf und widmete mich seufzend meinem Haushalt. Der Rest des Wochenendes verlief in etwa so, wie ich es für mich geplant hatte. Nun hin und wieder blitzte der Gedanke an den Abend und an Manuel in mir auf. Nämlich immer dann, wenn ich in der Diele an meine Pinnwand vorbei ging. Dort hatte ich die Karte angepinnt, die mir Manuel gegeben hatte und diese Karte grinste mich jedes Mal hämisch an, wenn ich sie sah.
Schon am Montag sah ich Andrea in der Mittagspause wieder. Wir sprachen kurz über den Freitagabend und ich hätte ihr fast von meiner Beregnung mit Manuel erzählt, aber irgendetwas hielt mich davon ab. Und doch war es eine Bemerkung Andreas die die Geschichte ins Rollen brachte. „Ich hab heute nicht so viel Zeit, ich muss ins Archiv und eine Auftrag raussuchen, der schon ein paar Jahre zurück liegt“, hatte sie gemeint und war noch vor dem üblichen Kaffee aufgestanden. Archiv! Das war es. Warum nicht in der Schule anrufen? Ich bog mir eine Geschichte zurecht und machte mich zwei Tage später am Vormittag auf in die Schule. Zu meiner großen Überraschung kannte ich die Schulsekretärin. Monika war auch in unsere Schule gegangen, hatte an der Hochschule für öffentliche Verwaltung studiert, die Beamtenlaufbahn eingeschlagen und war jetzt als Verwaltungsfachwirtin Mitglied der Schulleitung. Zufälle gab es. „Was willst du wissen?“ Fragte sie mich und ich legte ihr die Karte vor die Nase. „War der wirklich in meiner Klasse?“ Monika grinste und pfiff leise durch die Zähne. Dann schüttelte sie den Kopf. „Manuel Weiß“ Nee, in deiner Klasse war der nicht, sondern in meiner.“ Was für eine banale Lösung für so viele Fragen, die ich mir gestellt hatte. Daher also, dieses „Beinahewissen“, das nie ganz falsch, aber eben auch selten ganz richtig war. „Wie kommst du auf ihn?“ Wollte Monika wissen und ich erzählt.
Monika hörte zwar zu, spielte aber auch an ihrem Rechner herum, was mich, ehrlich gesagt, etwas störte. Plötzlich drehte sie den Monitor zu mir und meinte, „zum Glück haben wir inzwischen alles digitalisiert. Das ist er. Oder besser, das war er.“ Lange sah ich mir das Bild an, sehr lange. So langsam dämmerte mir die Erinnerung. Sportler durch und durch, hatte ein Moped, war fast immer in Leder gekleidet, fast schulterlange, dunkle Haare und der Schwarm aller Mädchen. Nicht meine Liga! Der hätte mich damals selbst dann nicht wahrgenommen, wenn ich mich wie alle anderen Mädchen auch auf seinem Rücksitz an ihn geschmiegt und geklammert hätte, etwas, was ich damals wahrscheinlich sicher gerne getan hätte.
„Und den hast du getroffen?“ Holte mich Monika in die Gegenwart zurück. Ich nickte langsam. „Oder sagen wir besser, er hat mich getroffen. Und sich an mich erinnert.“ Und wieder pfiff Monika durch di Zähne. „Kannst dir was drauf einbilden“, sagte sie etwas nebulös. Ich bedankte mich, ohne auf ihren Einwand einzugehen, versprach mich mal zu melden und ging langsam und in mich gekehrt, die Treppe hinunter in den Hof und dann genauso langsam, ohne auf etwas zu achten, zu meiner Arbeit. Ich hatte viel nachzudenken.
Parallelklassen! Damals war das noch Gang und Gäbe. Die geburtenstarken Jahrgänge füllten die Schulen und so war es kein Wunder dass es in den Unterstufen mehr, in den Mittelstufen weniger und in den Oberstufen oft nur noch zwei Klassen gab. Der natürliche Selektionsprozess sorgte dafür. Und wenn damals auch keine offene Rivalität zwischen den Parallelklassen herrschte, so ging man sich doch weitestgehend aus dem Weg. Nur wenn die eine Klasse bei einem Lehrer die Arbeit schon geschrieben hatte, suchte man Kontakt, oder aber wenn es sich über Geschlechtergrenzen hinweg als opportun zeigte. Über diese Kanäle schwappten dann auch vereinzelte Informationen, so dass es gut möglich war, dass auch Manuel über mich etwas wusste.
Blieb nur eine Frage und die konnte ich alleine für mich nicht klären. Eigentlich waren es ja zwei Fragen. Hatte ich für ihn geschwärmt und wäre gerne seine Sozia auf dem Moped gewesen? Gut möglich, die meisten Mädchen hatten ihn damals irgendwie angehimmelt. Er war, schon lange bevor es der Begriff in die Alltagssprache schaffte, cool gewesen. Oder hatte er an mir Interesse gehabt? Das Letzte war eher unwahrscheinlich, denn kein Mädchen von damals hätte Manuels Interesse nicht mitbekommen und nicht darauf reagiert. Irgendwie wenigstens. Es sei denn… Nun, es war auch gut möglich, dass ich in der damaligen Zeit einfach noch nicht soweit war, obwohl ich mich soweit wähnte. Soweit? Für was, soweit? Einfach für alles? Genau genommen traute ich mich gar nichts und schon ein Kuss im dunklen Kino hätte mich überfordert. Vielleicht war es deshalb, wenn überhaupt, bei der Schwärmerei geblieben?
Ich weiß nicht, wie lange ich an meinem Schreibtisch gesessen und Manuels Karte in meinen Fingern gedreht und sie angestarrt habe. Ich weiß auch nicht, wie oft ich nach dem Telefon gegriffen habe und die Nummer wählen wollte. Irgendetwas hielt mich gefangen und gleichzeitig davon ab, diesen simplen Anruf zu machen. Und genauso blieb es auch die nächsten Tage. Inzwischen hatte ich die Telefonnummer wie ein Bild vor meinen Augen und hätte sie im Schlaf wählen können. Und dennoch hatte ich die Karte ständig in meiner Handtasche und in mir stieg der Verdacht auf, dass ich das nur tat um etwas zu haben, was Manuel in der Hand gehabt hatte.
An den Abenden wurde es noch schlimmer. Alleine zu Hause malte ich mir in den kühnsten Träumen Dinge aus, die nicht im Raum standen, die nicht erwähnt worden waren und für deren mögliches Eintreffen es keinerlei Anlass gab. Ich hatte meine Schwärmerei wieder und mein Pulsator schob Nacht für Nacht Überstunden. In den Phasen des Entspannens, des Runterkommens und der einsetzenden Überlegungen fragte ich mich, was ich da eigentlich tat.
Nichts, aber auch gar nichts hatte Manuel getan, dass ein besonderes Interesse an mir hätte glaubhaft erscheinen lassen. Mir die Karte geben? Das konnte tausende Gründe habe. Blieb die Frage, warum ich so reagierte. In den erschöpften aber klaren Momenten kam mir der Verdacht, dass es nicht um Manuel, sondern einfach nur um einen Mann ging. Konnte es sein, dass einfach die Frau in mir dachte, es sei zu lange her? Blödsinn, schalt ich mich gleich danach. Sex war dir noch nie so wichtig gewesen, um dich zum Narren zu machen. Was du brauchst, bekommst du und das nicht schlecht, wie du eben wieder bewiesen hast. Was wäre mit einem Mann besser? Anders vielleicht, ja, aber besser? Das war noch lange nicht raus.
Aber dann war ich wieder 20 Jahre alt, träumte mich auf das Moped Manuels, träumte, wie er mit mir auf eine Sommerwiese fuhr und wir im Duft der Wildblumen unsere Körper erforschten und uns Gegenseitig Gutes taten. Und ehe ich es mich versah, hatten meine Finger und eine Kerze, die zur „Dekoration“ passenderweise neben mir auf den Nachttisch in einem Leuchter steckte, Nachtschicht. So vergingen Tage und vor allen Dingen Nächte und gerade diese Nächte hinterließen Spuren. Andrea bemerkte es natürlich und dachte sich wohl grinsend ihren Teil. „Und, ist es spät geworden gestern?“ War so eine ihrer Fragen und als ich sie in der Mittagspause traf. Ich brauchte ihren Spott nicht, denn ich sah selbst, dass ich müde aussah. Das kam davon, wenn man jeden Abend bis zum süßen Ende träumte und … wichste.
Am Donnerstag kapitulierte ich. Nicht vor Andrea, sondern vor mir selbst. Ich fasste mir ein Herz und griff am Abend nach dem Telefon. Dreimal klingelte es, dann wurde der Anruf angenommen. „Weiß?“, schallte es mir knapp entgegen und nur dieses Wort machte mir irgendwie weiche Knie. Ich räusperte mich einmal, zweimal und antwortete heißer, „hier ist Lotte.“ „Welche eine schöne Überraschung“, tönte es etwas blechern aus dem Hörer. „Ich hätte nicht mehr damit gerechnet, dass du dich meldest.“ „Warum nicht?“ Wollte ich wissen und bekam so langsam meine Knie und meine Stimme wieder in Griff.
„Ich weiß nicht so genau. Es sind einige Tage vergangen und du hast dich nicht gemeldet, da dachte ich, du hättest kein Interesse.“ Der war gut, genau das Gegenteil war ja der Fall, ich wusste nur nicht, wie ich mich verhalten sollte. Ich wählte eine diplomatische Antwort. „Weißt du, ich hatte sehr viel zu tun.“ Ich war mir sicher, dass er mir das nicht glauben würde, aber es war ja auch egal. Genau genommen tanzten wir da gerade einen von gesellschaftlichen Konventionen bestimmten Tanz. Und richtig, da kam auch schon die erwartete Antwort. „Macht ja nichts, jetzt hast du angerufen und nur das zählt.“
Was jetzt folgte war ein Gespräch, das mehr als eine Stunde dauerte, das in eben diesen Mantel der gesellschaftlichen Konventionen gezwängt war und in dem nur selten – um im Bild zu bleiben – ein Knopf geöffnet wurde. Das Ende vom Lied war eine Vereinbarung, sich am Freitagabend im Biergarten des Bürgerkellers zu treffen. Freitag, das klang noch so weit weg und war doch schon so nah. 24 Stunden nach Beendigung unseres Telefongesprächs war unser Treffen vielleicht schon in einer entscheidenden Phase. Hopp, oder Topp? Keine Ahnung und keine Ahnung, was ich eigentlich wollte. Die halbe Nacht dachte ich genau darüber nach. Dass meine rechte Hand dabei zwischen meinen Beinen lag und ich mich damit sanft streichelte und die linke Hand genau das gleiche an meinem Busen tat, gab meinen Gedanken schon die Richtung an, in der ich mich wohl gerne bewegt hätte.
Nervös wie eine Jungfrau vor der Hochzeitsmacht – was beides nicht zutraf – absolvierte ich an diesem Tag meine Arbeit, verschwand kurz nach der Mittagspause nach Hause und begann ganz langsam mit meinen Vorbereitungen. Erst einmal lag ich mehr als eine Stunde in meiner Badewanne und versuchte meine Gedanken komplett auszuschalten. Das war gar nicht so einfach, denn das warme Wasser umschmeichelte meinen Körper und weckte – ob ich wollte, oder nicht – Erinnerungen an zarte Hände die meinen Körper berührten. Fast kam ich in Versuchung, meine Hände diese Erinnerungen verstärken zu lassen, aber ich versagte mir das. Sollte der Abend, wie ich mir inzwischen sehnlichst wünschte, in den Armen von Manuel enden, wollte ich mir nicht die Vorfreude darauf und die Freude daran jetzt schon schmälern. Und wenn nicht? Nun, mein Pulsator hatte frische Batterien bekommen und lag griffbereit, genauso, wie eine schlanke und doch ausreichend dicke, konisch zulaufende Leuchter Kerze.
Nach erfolgter Reinigung unter der Handbrause, setzte ich mich an den Wannenrand und sorgte dafür, dass zwischen meinen Beinen kein Härchen mehr störte. Dabei kam mir der Gedanke, dass es, sollte es wirklich zu Sex kommen, Manuel der erste Mann war, der mich so sah. Mich bemächtigte eine Aufregung, der ich fast nicht Herr werden konnte, dann aber überlegte ich, dass, sollte Ilse recht haben, es für einen Mann wohl eher weniger ungewöhnlich war. Schon ziemlich verrückt, über was man so alles nachdenkt. Meine Dessous lagen bereit. Nicht übertreiben aufreizend, aber dann doch mehr, als ich sie normal angezogen hätte. Der Slip saß knapp. Bedeckte aber alles ausreichend und war nur ganz wenig durchsichtig. Der BH war trägerlos und drückte meine Brüste schön geformt etwas nach oben. Da musste ich nachhelfen, denn eine allzu große Oberweite hatte ich nicht zu bieten.
Das sichtbare Outfit war etwas kritischer. Was nur sollte ich anziehen? In meiner Unterwäsche stand ich vor meinem Kleiderschrank und schob die Bügel hin und her. Doch dann kam mir ein Gedanke. Cyclamfarben war das Kleid zwar nicht, aber es ging schon in diese Richtung. Weiße Schuhe waren kein Problem, das weiße Handtäschchen ebenfalls nicht. Schnell schlüpfe ich in das Kleid. Nein, so ging das nicht. Ich stand vor einer Entscheidung. Entweder das Kleid, oder den BH. Und jetzt? Ich probierte es ohne BH. Na ja, etwas ungewohnt, aber warum nicht.
Eine viertel Stunde vor dem vereinbarten Termin machte ich mich auf den Weg. Manuel war schon da und stand auf, als er mich kommen sah. Wir reichten uns die Hände und Manuel meinte, „wie schön, dass du gekommen bist.“ Seine Stimme klang ehrlich und seine Augen glitten fast unauffällig an mir herunter. Das war nicht unangenehm, oder sagen wir es so, es störte mich nicht. Eher das Gegenteil war der Fall. Manuel hatte einen Tisch unter einer weit ausladenden Linde gewählt und deren Duft hing in der Luft. Zwischen Getränken und Essen ging unsere Unterhaltung hin und her und nach und nach verlor sich meine Anspannung. Nur die innere Anspannung, die Anspannung die nichts mit Nervosität zu tun hatte, die stieg von viertel Stunde zu viertel Stunde.
Schon im Normalfall bin ich keine Plaudertasche, hier aber ließ ich Manuel reden. Die Wirkung, die ich ausstrahlen wollte, sollte eine andere sein. Ja, ich wollte ihn reizen und nur manchmal warf ich ein Wort, eine Bemerkung ein. Vorhin zum Beispiel, als eine Familie mit zwei Kindern an uns vorbei ging fragte ich ihn, ob er denn verheiratet sei. Er schüttelte den Kopf und meinte etwas geknickt, „nicht mehr.“ „Hat nicht geklappt?“ Fragte ich mit mitfühlender Stimme und legte ihm wie zum Trost meine Hand auf seine Hand. Dass ich mich dazu vorbeugen musste und ich ihm dabei einen etwas tieferen Einblick in meinen Ausschnitt gewährte, lag dabei durchaus in meiner Absicht. Er sah auch kurz hin, aber nicht lange genug, als dass man es für mehr als ein flüchtiges Interesse halte konnte. Manuel schüttelte erneut den Kopf, sagte aber nicht mehr.
Also fragte ich nach. „An was lag es denn?“ Sicher, das ging mich nichts an, aber vielleicht konnte ich mit der Antwort etwas anfangen? Ich spürte nämlich, dass er mir so langsam entglitt. Irgendwie gelang es mir nicht sein Interesse in die Richtung zu lenken, die mir am Herzen lag. Auf der anderen Seite, vielleicht war ich einfach nicht sein Typ? Manuel schwieg lange auf meine Frage, fast schien er sich eine Antwort genau zu überlegen. „Sagen wir es so. Unsere Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben divergierten ganz gewaltig. Irgendwann gab es nicht einmal mehr den kleinsten, gemeinsamen Nenner.“ Ich dachte eine Weile über diese Aussage nach, konnte sie aber nicht einordnen. Daher fragte ich ihn einfach. „Du meinst so Sachen, wie Urlaubsziele?“
Ein Lächeln ging über sein Gesicht. „Interessant, dass du dieses Beispiel wählst. Seltsamerweise hatten wir uns dabei gut arrangiert und das von Anfang an. Einen Urlaub im Jahr machten wir irgendwo hier im Land gemeinsam. Und für die anderen Urlaube hatte jeder sein eigenes Ziel. Sie den Süden, ich den Norden Europas.“ „Hauptsache, es gab einen Ort, an dem ihr euch getroffen habt“, meinte ich ebenfalls grinsend. Doch Manuel grinste nicht mit. Er murmelte etwas, das ich nicht verstand. „Was hast du gesagt?“ „Nicht so wichtig.“ Sollte ich ihm das durchgehen lassen? Eigentlich nicht. Vielleicht war das der Durchbruch?
„Komm, sag schon. Was hast du da gemurmelt?“ Er zögerte noch eine Weile und meinte dann leise, „diesen Ort gab es schon lange nicht mehr und das war das Problem.“ „Verstehe ich nicht. Was meinst du damit?“ Oh, ich hatte so eine Ahnung, aber ich wollte, dass er das aussprach. Manuel sah sich um. „Nicht hier. Hier sind mir zu viele Menschen.“ Ich nickte und meinte. „Möglich. Ich weiß ja nicht, was du sagen wolltest. Aber wir können gerne wo anders hin gehen.“ Und während Manuel der Bedienung winkte, schlug ich vor, „wieder an den Fluss? Noch ist früh, da finden wir bestimmt einen Platz. Und so war es dann auch. Bald schon saßen wir wieder auf einer Bank, diesmal näher beieinander und Manuel begann seine Beichte.
Eigentlich hatte ich ein rumgeeiere erwartet, doch Manuel kam sofort auf den Punkt. „Ich weiß, dass es auch in einer Beziehung kein Anrecht auf Sex gibt. Aber wenn dir Sex konsequent verweigert wird, drehst du langsam durch.“ Da ich darauf erst mal nicht sagte, fuhr er fort, „du als Frau kannst das nicht verstehen. Ich habe in all meinen Beziehungen immer das Gefühl gehabt, dass Frauen Sex nicht wirklich brauchen, vielleicht sogar nicht mal wollen.“ Und wieder sagte ich nichts, ließ ihm Zeit seine Gedanken zu entwickeln. „Warum das so ist, weiß ich nicht“, ging es nach einiger Zeit leise weiter. „Frauen können sich wohl nicht vorstellen, dass da einer neben ihnen liegt, der Sehnsucht nach Zärtlichkeit hat, nach Sex und ganz deutlich spürt, wie die Wolke der Ablehnung das Zimmer mehr und mehr ausfüllt.“ Wolke der Ablehnung, das war gut. Doch wenn man es richtig bedachte….
„Vielleicht warst du nicht deutlich genug?“ Wagte ich einzuwerfen. Manuel lachte auf, aber dieses Lachen klang mehr als nur bitter. „Was ist, bitteschön, nicht deutlich daran, wenn du eine Frau anfängst zu streicheln, dich an sie drückst und sie spüren lässt, was du willst?“ „Vielleicht war dann der Zeitpunkt nicht passend?“ Wieder dieses bittere Lachen, diesmal vielleicht sogar noch bitterer und der Satz, „es gab nie den richtigen Zeitpunkt.“ Jetzt hielt ich den Mund einfach deshalb, weil ich keine Antwort parat hatte. War auch nicht nötig, denn Manuel öffnete nun alle Schleusen. „Es gab auch nie den richtigen Ort.“ Er richtete sich auf, sah mich kurz an, schüttelte den Kopf und meinte, „dass ich ausgerechnet dir das sage…?“ Dann zuckte er mit den Schultern. „Egal, ich hab es wahrscheinlich eh schon versaut.“
„Was hast du versaut?“ Lange sah er mich an und meinte dann leise. „Als ich dich letzte Woche gesehen habe, ist alles in mir wieder hochgekommen. Weißt du eigentlich, dass ich von der U III bis zum Abi und darüber hinaus für dich geschwärmt habe? Nur, dich anzusprechen, das habe ich mich nie getraut. Du warst so unnahbar, so abweisend allen Jungs gegenüber, dass… Na ja und jetzt treffe ich dich nach Jahren wieder, wir scheinen uns ganz gut zu verstehen und am ersten Abend den wir zusammen haben, rede ich von Sex und den Problemen, die ich damit habe.“ Das musste ich erst mal alles verdauen und daher schwieg ich auch, schwieg ich lange. Zu lange, denn ich spürte, wie Manuel sich auf der Bank weiter von mir weg schob. „Eine Frage habe ich aber doch noch“ flüsterte ich in seine Richtung. „Ja?“ „Wenn sie dich so hat abblitzen lassen, was hast du dann stattdessen gemacht?“ Manuel schwieg, er schwieg recht lange, dann hob er die Hand, schloss die Finger nicht ganz zu einer Faust und bewegte den Arm auf und ab. „Was sonst?“ Kommentierte er dazu. Ich stand auf und ging ein paar wenige Schritte von der Bank weg zum Weg. „Kommst du?“ Fragte ich ihn und streckte ihm die Hand entgegen. „Wohin?“ Fragte er verunsichert. „Zu mir. Wohin sonst?“ Dann drehte ich mich um und ging langsamen Schrittes davon. Ich war mir fast sicher, dass mir Manuel folgen würde, auch wenn ich seine Schritte im weichen Gras nicht hörte.
Bald schon hatte er mich eingeholt und lief neben mir her. Zum Glück war es wirklich nicht weit und so war die Zeit des Schweigens zwar nicht ganz so unangenehm, wie sie es hätte sein können, aber ich war daher froh, als wir das Haus erreichten, in dem ich wohnte. Immer noch schweigend schloss ich die Haustür auf und immer noch schweigend ging ich durch das dunkle Treppenhaus nach oben. Manuel folgte mir. Ein mal 3 Treppenstufen und zwei mal 12 Treppenstufen und genauso viele Herzschläge, dann standen wir vor meiner Wohnungstür. Während jeden Herzschlages hatte ich mich gefragt, ob ich das Richtige tat. Sicher war ich mir immer noch nicht, ich war mir nur sicher, dass ich das wollte.
Auch in der Wohnung machte ich erst kein Licht, führte Manuel durch die Diele ins Wohnzimmer und schaltete dort die Stehlampe an. „Setzt dich“, fordertet ich ihn auf, „und gib mir fünf Minuten.“ Dann verschwand ich. Ich brauchte die erbetene Zeit nicht ganz um das zu tun, was ich wollte. „Kommst du mal bitte“?“ Rief ich ihn durch die offen stehenden Türen und Manuel kam. Zögernd erst, aber dann folgte er, wie ich das vorausgesehen hatte, dem Licht. Er öffnete die angelehnte Tür und prallte zurück. Aus gutem Grund und dieser Grund war ich. Ich hatte Manuel in mein Schlafzimmer gelockt. Dort lag, oder besser saß ich nackt auf meinem Bett, die Beine angezogen und die Arme um die Knie geschlungen.
Manuel sagte kein Wort, stand nur im geöffneten Türrahmen und starrte mich an. Natürlich war mir klar, welchen Anblick ich ihm bot. Von meinen Titten sah er nichts, dafür meine geschlossene Schnecke zwischen meinen geschlossenen Beinen. Nicht viel, aber genug um die Fantasie eines jeden Mannes anzuregen. Manuel stand etwa 3 Meter von mir weg und starrte, wie gesagt, wortlos, während er ein ums andere Mal schluckte. Ich ließ ein paar Sekunden verstreichen, dann sagte ich leise, aber bestimmt, „zieh dich aus.“ Manuel reagierte nicht, also wiederholte ich, „zieh dich bitte aus.“ Nur ganz langsam und ohne den Blick von mir zu lassen, folgte Manuel meinem Wunsch.
Schuhe, Hose und Hemd fielen, er stand nur noch in Strümpfen und seinen Boxershorts vor mir und diese Shorts beulten sich an der gewünschten Stelle. Manuels Arme hingen seitlich an ihm herunter. „Zieh deine Shorts aus“, forderte ich ihn weiter auf und deutete an, dass meine Beine auch auseinander gehen könnten. Manuel erfüllte mir auch diesen Wunsch und jetzt stand er, bis auf die Strümpfe, nackt vor mir. Sein Schwanz stand in steilem Winkel von ihm ab, die Vorhaut hatte sich zurück gezogen und zeigte eine rot glänzende Eichel von nicht geringem Ausmaß. Meine nächste Aufforderung kam schnell und ohne Verzug. „Nimm deinen Schwanz in die Hand.“ Ich sah die Frage in seinem Blick, aber er folgte auch jetzt meinem Wunsch. „Reib ihn!“ War meine nächste Aufforderung, doch diesmal schüttelte der den Kopf. „Warum nicht?“ Wollte ich wissen und zum ersten Mal grinste Manuel. „Wenn ich das mache, spritzte ich sofort.““ Ich grinste zurück. „Das wollen wir lieber nicht riskieren. Lass ihn los und komm her.“ Manuel kam und sein Schwanz wippte bei jedem Schritt auf und ab.
So ganz nah vor mir, reizte mich der Schwanz unendlich. „Wenn du so schnell spritzt, sollte ich wohl auch nicht an ihm rummachen“, sagte ich und zog einen Flunsch. Gleichzeitig ließ ich meine Knie los und öffnete sie weiter und weiter. „Soll ich dafür an mir rummachen?“ Meine Beine waren gespreizt und meine Hände fanden ihre Ziele. Die linke Hand meine Titten, die rechte Hand meine Schnecke. Manuel sah mir eine Weile zu, dann schüttelte er den Kopf. „So habe ich das nicht gemeint. Ich meinte, wenn ich bei dem Anblick den du bietest zugreife und mich wichse, gerät das außer Kontrolle und ich kann nicht mehr aufhören, bis sich gespritzt habe.“ „Ach so“, tat ich erleichtert, ließ mich los und klopfte neben mich. „Husch, husch ins Körbchen“, lautete meine Aufforderung und kaum war Manuel neben mir, hatte ich auch schon zugegriffen.
Nahezu gleichzeitig griff ich nach Sack und Stange. Die Eier fühlten sich prall und warm an und Manuels Schwanz hatte die Härte von Eichenholz. Sanft massierte ich die Eier, sanft fuhr ich den Schwanz auf und ab, unterließ es aber die Eichel zu berühren. Manuel hatte sich auf seine Ellenbogen abgestützt und sah mir zu. Erst grinste er, doch dann nahm sein Gesicht einen anderen Ausdruck an. „Tut das so gut“, hörte ich ihn flüstern. Mehr hatte ich – vorerst – nicht hören wollen. Aber ich änderte meine Strategie. Langsam, sehr langsam beugte ich mich über Manuel und fuhr meine Zunge aus. Mit allergrößter Vorsicht ließ ich die Spitze meiner Zunge über seine Eichel kreisen und erfreute mich an dem Zucken, das diese Berührung auslöste. Und damit meine ich nicht nur das Zucken seines Schwanzes.
So sehr mir das alles auch gefiel, eines hatte ich nicht bedacht. In den Positionen, in denen wir uns befanden, kam Manuel gerade mal an meinen Arm und wenn er sich anstrengte, ein klein wenig an eine von meinen Titten. Was also tun? Mein erster Impuls und dem gab ich sofort nach war, seinen Schwanz, seine Eichel in den Mund zu nehmen. Dadurch bekam ich eine Hand frei und die nutzte ich, um zwischen meinen Beinen für angenehme Gefühle zu sorgen. Doch das konnte nicht der Weisheit letzter Schluss sein, außerdem war es unbequem. Also ruckelte ich meinen Körper zurecht und zwar so, dass Ich halb neben, halb auf Manuel lag, mit meinem Kopf in richtig seiner Füße und somit mit meinen Beinen in Richtung seines Kopfes.
Ich schaffte es kaum, das eine Bein aufzustellen, schon vorher drängte sich Manuels Hand zwischen meine Beine und versuchte, sich den Weg frei zu wühlen. Natürlich half ich ihm nach Kräften und bald schon hatte ich das wohlige Gefühl das wissende Finger erzeugen, wenn sie sich mit der Schnecke einer geilen Frau beschäftigen. Und das waren wissende Finger! Vorsichtig und doch zielstrebig untersuchten sie nach und nach alles, was meine Schnecke an Lustvollem einem Mann zu bieten hat. Meine äußeren Lippen, meine inneren Lippen, meine Spalte, meinen Eingang und natürlich meinen Kitzler, dem Manuel besondere Aufmerksamkeit schenkte. Ohne mir dessen bewusst zu sein, wiederholte ich Manuels Worte von vorhin, „das tut so gut!“ Nur, bei mir war es etwas undeutlicher, war es etwas genuschelt, weil ich den Mund voll hatte. Voller Lust und Inbrunst saugte ich an Manuels Eichel, leckte über das Köpfchen und lutschte seinen Schwanz. Genau das war es – unter Anderem – was mir bei meinen Solonummern fehlte.
Und – seien wir ehrlich – dieses herrliche Gefühl nicht zu wissen, was der Typ als nächstes mit dir anstellt. Wenn du es dir als Frau selbst besorgst, kannst du dich kaum überraschen. Du weißt, was du als nächstes tust, dass du mit deinem Finger durch deine Spalte fährst, dass du tief in dich eintauchst und dass du dann mit deinem Liebessaft an deinem Finger deinen Kitzler reibst. Klar weißt du das, du machst es ja selbst und du machst es, weil du es gerade so willst. Wenn der Mann mit dir und deiner Schnecke spielst, weißt du das nicht. Zwar sind die Möglichkeiten durchaus begrenzt, aber doch in großer Vielzahl kombinierbar. Und er macht es, wie er es gerade fühlt, was den Reiz für dich erhöht.
In den ersten paar Minuten konnte ich noch nicht erkenne, was für Vorlieben Manuel hatte. Für alles interessierte er sich gleichermaßen und kam an jede Stelle meiner Schnecke mindestens 10 Mal zurück. Und er war unkonventionell. Eben noch spielte er ausgiebig mit meinen äußeren Lippen. Zog sie in die Länge, drückte sie zusammen und rieb sie, oder drückte sie wieder auseinander. Übrigens, als er das gerade tat, hörte ich ihn keuchen, „du … hast … so …eine … geile … Muschi …!“ Einerseits freute mich das, allerdings, was hätte er auch sonst sagen sollen? Und der Ausdruck „Muschi“ belustigte mich. Es war ein Ausdruck, den ich selbst nie benutzte. Klar, da waren die seriösen Gespräche beim Arzt etc. Da hieß das Ding einfach Vagina, was anatomisch ja nun nicht ganz so korrekt war. Ansonsten, so für mich, war es meine Schnecke. Meistens jedenfalls.
In der nächsten Sekunde war er dann schon an meinem Kitzler und erforschte den so genau, als wäre es das allererste Mal, dass er so ein Organ zwischen den Fingern und unter den Augen hatte. Dann kamen die inneren Lippen dran, denen er seine Aufmerksamkeit schenkte, nur um nach wenigen Augenblicke mit seinen Fingern tief in meinen feuchten Eingang einzudringen und mich aufstöhnen zu lassen. Und ich? Was tat ich? Nun, ich machte alles, was ich im Laufe der Zeit gelernt habe. Alles was Frau mit Mund, Zunge, Lippen, Zähnen und Rachen so anstellen kann, wenn sie mit einem geilen Schwanz spielt. Nicht zu vergessen die Hände, Finger und Fingernägel. Auf meine Art war ich sicher nicht weniger kreativ als Manuel. Egal, wie lange das letzte Mal her ist. Es ist wie Fahrradfahren, Frau verlernt das nicht, vor allen Dingen dann, wenn es ihr Spaß macht. Und so vergnügten wir uns eine ganze Weile gegenseitig und miteinander. Ich selbst fand diesen Schwebzustand zwischen grenzenloser Geilheit, Lust am Spiel und „noch nicht soweit sein“, einfach nur grandios. Mal sehen, wie lange Manuel das durchhalten würde.
Das vorläufige Aus kam schneller, als ich es erwartet hatte. Ich spürte, dass Manuel sich aufrichten wollte und ich spürte seine Hand, diesmal nicht an meiner Schnecke, sondern an meinem Arm. „Gönn mir eine kurze Pause“, hörte ich ihn keuchen. Einsichtig, aber wenig begeistert, saugte ich noch einmal ausgiebig an der Eichel und ließ dann seinen Schwanz aus meinem Mund ploppen. Ich hätte gerne weitergemacht und war nicht gewillt, so ohne weiteres meinem Spielzeug zu entsagen. Daher spielte ich wenigstens noch ein kleines bisschen mit Manuels Eiern, das schien mir am ungefährlichsten zu sein. Mein Blick hatte nur ganz kurz seinen Blick gesucht und war dann wieder von seinem geilen Schwanz gefangen. Was für ein Gerät. Nicht zu groß, aber ansprechend geformt und von einem Durchmesser, der Freude versprach. Die dicke Eichel war feucht und glänzte rot. Allzulange würde ich es nicht aushalten, diesen Schwanz in Ruhe zu lassen.
Doch Manuel wusste, wie er mich ablenken konnte, ohne dass es für mich zum Trauma wurde. „Leg dich hin“, hörte ich seine ungeduldige Stimme und ich folgte seiner Weisung. Manuel kam auf seine Knie und kniete sich vor mich. Noch bevor ich die Beine aufmachen konnte, drückte er sie mir auseinander. Ich grinste ihn durch die Beine an. „Und jetzt?“ Reizte ich ihn. Doch ich bekam keine Antwort. Manuel kam dafür näher und näher und beugte sich über mich. Für einen Moment spürte ich seinen Atem an meiner Schnecke, dann seine Finger, die meine Lippen auf spreizten. Und dann, ich kann es nicht anders beschreiben, eine Explosion aus dem Nichts. Manuels Zunge glitt nicht durch meine Spalte, oder beschäftigte sich gar mit meinen Lippen, nein, sie setzte sich zielgenau auf meinen Kitzler und zwei Zangenbacken gleich, drückten sich zwei Finger von der Seite her an meinen Kitzler holten ihn ganz aus seinem Mäntelchen heraus.
Was ich jetzt erlebte, war Geilheit pur, war Lust in allerhöchster Vollendung. Vielleicht, weil ich nicht mit dieser Zielgenauigkeit gerechnet hatte, vielleicht weil ich schon so geil war, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall erstarrte ich in meiner Bewegung und gab meinen Verstand sozusagen vor dem Schlafzimmer ab. Jetzt war ich nur noch Kitzler und Manuel kümmerte sich um mich, nur um mich. Wie kann man so etwas beschreiben? Ich jedenfalls finde nicht die Worte dafür, was nun passierte. Normalerweise kommt ein Orgasmus, bleibt eine Weile und geht dann wieder. So kennt man es, so mag man es. Hier und jetzt war es anders. Mein Orgasmus kam nicht, er war da. Einfach so und er schien keine Lust zu haben, je wieder zu verschwinden. Ich weiß nicht, wie lange er dauerte, ich weiß nur, dass es eine Welle von Gefühlen war, ein Vibrieren wie durch einen Winkelschleifer ausgelöst. Immer gleich, immer intensiv, und vom Druck abhängig in seiner Wirkung.
Manuel und seine Zunge schalteten aller anderen Gefühle in mir aus. Ich spürte nur dieses heiße Brennen, diese Lust, die mich unfähig machte, irgendwas zu sagen oder zu tun. Außer – wie ich später merkte - ich krallte meine Finger fest in Manuels Kopf. Und der leckte, leckte und leckte. Oder saugte er? Oder nagte er? Ehrlich? Keine Ahnung. Ich spürte ihn nur an meinem Kitzler und ich spürte meinen Orgasmus. Für wie lange? Ich weiß es nicht und es ist auch nicht wichtig. Gefühlt dauerte er unendlich. Doch irgendwann war er dann doch vorbei. Nicht so schnell, wie er gekommen war, aber dann doch so schnell, dass ich förmlich spürte, wie ich wieder in die Normalität eintauchte. Und erst jetzt erspürte ich auch wieder mein Umfeld.
Manuels Kopf lag immer noch zwischen meinen Schenkeln, seine Finger hielten immer noch meine Lippen zur Seite hin fest. Nur seine Zunge spürte ich nicht mehr. Nur langsam hörte das Zittern und Zucken meines Körpers auf und nur langsam fand ich die Kraft wieder, um zu sprechen. „War … das … so … geil …!“ Japste ich mühsam und versuchte mit zitternden Fingern über Manuels Kopf zu streicheln. Ich spürte, wie mir Manuel einen sanften Kuss auf die Schnecke hauchte und hörte wie er flüsterte, „Muschis verwöhnen macht immer Spaß. Aber bei deiner Muschi war es ein Genuss.“ Sozusagen am Kopf zog ich ihn so halb auf mich drauf und flüsterte ihm ins Ohr, „Muschis haben junge Frauen. Ich habe eine Schnecke.“ „Wenn dir das lieber ist“, flüsterte er zurück und ich hörte, dass er dabei grinste.
Doch das war plötzlich nicht mehr wichtig. Manuel war zwischen meinen Beinen gelegen, bis ich ihn zu mir hochgezogen hatte. Nun lag er so halb auf mir und hatte eines seiner Beine zwischen meinen Beinen. Und nicht nur das, sein Oberschenkel berührte mit Druck meine Schnecke. Das machte mich fast wahnsinnig und ohne drüber nachzudenken begann ich, mich an ihm zu reiben. Er spürte das natürlich und drückte nur umso fester zu. Fast war ich gewillt, mir meinen nächsten Orgasmus auf diese Art zu holen, ich war schon auf dem Weg dorthin. Doch dann hatte ich eine bessere Idee. Entgegen meinen eigenen Intentionen schob ich Manuel andeutungsweise von mir weg. „Fick mich!“ Forderte ich ihn auf „Lass mich deinen Schwanz in meiner Schnecke spüren!“ Fast rechnete ich wegen seines vorherigen Wunsches um eine Pause, mit einer Weigerung. Doch Manuel hob sich etwas von mir ab und positionierte sich richtig zwischen meinen weit gespreizten und in die Luft gehaltenen Beinen.
Automatisch und auch weil ich es ohne einfach nicht mehr aushielt, griff ich zwischen uns, packte seinen Schwanz und dirigierte ihn an meine Schnecke. Nicht gleich richtig ins sie, sondern erst mal nur durch die Spalte zum Kitzler. Dann aber sofort auf dem gleichen Weg, also durch meine Spalte zurück. Ich spürte, wie Manuels Eichel an meinem Eingang anklopfte, dann spürte ich wie sie und nachfolgend sein Schwanz immer tiefer in mich eindrangen. Ich stöhnte auf, Manuel stöhnte auf, dann gab es einen Ruck und er war so tief in mir, wie es nur ging. Und wieder war es ein Reflex, ihn mit Armen und Beinen zu umfassen und ihm dabei zu zu keuchen, „Fick mich ganz geil!“. Es hätte dieser Aufforderung nicht bedurft.
Der nachfolgende Fick dauerte nicht sehr lang und war auch nicht sonderlich variantenreich. Aber er war genau das, was ich brauchte um nach nur kurzer Zeit einen weiteren Orgasmus zu erleben und in das Ablaufen dieses Orgasmus hinein zu spüren, wie Manuel all sein heißes Sperma in mich pumpte. Was war das für ein Genuss für mich, dieses erneute Kommen und dieses Erleben, dass ein Mann sich mal wieder in mich entleerte. Jetzt wusste ich, was ich neben einem lebendigen Schwanz am meisten vermisste, es war das, was der Schwanz konnte, nämlich spritzen.