Obwohl es keine Absicht war, dass ich Tine in den Mund gespritzt habe, ist sie etwas sauer. Das ganze Frühstück über sagt sie kaum etwas. Nach dem Frühstück nimmt sie sich ihr Buch und geht zum Strand. Ich lasse sie etwas schmollen und räume das Frühstück ab, dann gönne ich mir ein kleines Bier zum Frühschoppen und setze mich damit in die Sonne.
Oh, ich muss eingenickt sein. Ich schaue mal zum Strand, ein kühles Bad im Meer wäre jetzt genau das richtige. Als ich den kleinen Pfad entlang laufe, sehe ich schon dass Tine Gesellschaft hat. Sie sitzt mit ihrem Buch auf einem großen Felsen und unterhält sich lachend mit einem hochgewachsenen Maori. Als ich das Fischerboot sehe, dass auf den Strand gezogen ist, kann ich mir schon denken, dass es der Sohn unserer Platzwirtin ist. Er hat seine beiden Teenager Kinder dabei, ein Junge und ein Mädchen, die lachend mit ihrem Hund durch die Brandung toben.
Wieder fröhlich und ganz die alte stellt mir Tine Mikaere vor. „Just call me Mike“, ergänzt er grinsend. Er freut sich, dass wir gekommen sind und ist total neugierig aus welcher Welt, wie die Maori sagen gekommen sind. Als wir erklären, dass wir aus Germany sind, grinst er gleich und fragt, ob wir denn kein Bier mitgebracht hätten. Ich muss ihn enttäuschen, das wäre zu schwer für unser Gepäck gewesen. Aufgeregt berichtet Tine, dass wir am nächsten Tag eingeladen sind. Wir müssen uns verabschieden, die beiden Kinder wollen endlich mit dem Boot zum Fischen fahren. Ich helfe noch das Boot ins Wasser zu schieben. Das Mädchen Amaia gibt mir noch ganz höflich die Hand, bevor sie mit einem gekonnten Satz vom Strand in das schwimmende Boot springt. Wir winken den dreien Hinterher.
Am nächsten Morgen holt uns Mikaere mit einem rostigen Kleinbus ab, auf dem Werbung für seine Firma zu sehen ist. Er betreibt mit seiner Familie ein Freilichtmuseum in dem eine Art Kulturverein regelmäßig Vorführungen für Touristen gibt. Wir scherzen zusammen über den Bus, der, wie er sagt das Kanu ist, mit dem die Besucher aus der fremden Welt zu ihnen rudern. Ich gewöhne mich ganz langsam daran Englisch zu sprechen und frage, ihn ob das Fischen erfolgreich war. „Oh yes, oh yes“, betont er stolz und fügt kleinlaut an „we will have chicken for dinner“. An diesem Tag ist wohl keine Vorführung, die ist erst am Wochenende. Aber es wird geprobt und vorbereitet, wir könnten uns also in aller Ruhe das Dorf ansehen. Das Dorf liegt abseits am Rande eines Waldstücks. Es ist von hohen Palisaden umgeben und der Pfad zum Eingangstor ist mit kunstvollen teilweise sehr grusligen Holzfiguren gesäumt. Sie sollen die bösen Geister Fernhalten, aber auch die guten auf dem Weg ins Dorf führen. Bevor wir durch das Tor treten, stopt er und erklärt uns mit ernstem Ton. Die Maori lieben das moderne Leben. Das was wir hier vorführen, ist für Touristen, aber die Kultur und der Glaube, der dahintersteht nehmen wir sehr Ernst. Wir sind die Kinder der Natur und ehren unser Erbe. „Und jetzt kommt schon rein und seht Euch um“, beendet er seine Ansprache. Ich glaube nicht an Geister oder so, aber an diesem Moment erinnere ich mich immer wieder gern, wenn einem der Alltag viel zu hektisch erscheint.
Wir sind total begeistert, wie liebevoll das Dorf aufgebaut ist, wir haben schon fast vergessen, gerade aus einem klappernden Auto mit Dieselmotor gestiegen zu sein. Da werden mit uralten Handwerkzeugen Kanus aus Baumstämmen gefertigt, Frauen bereiten um einen großen Erdofen mit Glut eine Menge lecker aussehender Speisen. Im schatten großer Bäume übt eine Gruppe stattlicher Krieger mit wilden Gesichtsbemalungen lautstark einen Haka, also den Tanz, bei dem die Krieger durch wildes Auftreten, schreien und Grimassen schneiden versuchen den Gegner einzuschüchtern. Auf einer Art Theaterbühne übt eine Gruppe Mädchen einen ähnlichen Tanz, auch ihre Gesichter sind kunstvoll mit grünlicher Farbe verziert, aber ihre Bewegungen sind schnell und flüßig. Sie blicken ernst, aber enden immer wieder in fröhlichem Gelächter, wenn etwas schief geht. Ich erkenne auch Mikaeres Tochter Amaia, die dieses Jahr das erste mal bei den Mädchen mitmachen darf. Die restlichen Mädchen sind so etwa in Tines alter, wie ich schätze. Als sie eine Pause einlegen, kommt ein Mädchen von der Bühne, sie kommt mit breitem Lächeln auf uns zu und fragt Tine, ob sie tanzen möchte. Wir sind beide total überrascht. „Geh nur“, sagt Mikaere zu Tine. Dann schiebt er mich in Richtung einer anderen Hütte. Tine ist gleich von der Tanzgruppe umringt und wird in die Hütte hinter der Bühne geführt.
In der Hütte drückt mir Mikaere zwinkernd eine Dose kaltes Bier in die Hand, die er aus einem alten Kühlschrank geholt hat. Sein Sohn Anaru kommt hereingestürmt und schnappt sich eine aus dem selben Kühlschrank eine Flasche Cola, die er hastig leert. Die beiden unterhalten sich auf Maori bevor Anaru wieder nach draussen stürmt. Mikaere erklärt mir, dass es bald ein großer Tag für Anaru ist, er halt bald Geburtstag, und darf dann auch bei den Vorführungen mitmachen. Ich sehe wie der Junge vor der Hütte mit einem Bambusrohr einen rhythmischen Tanz einübt, ab und zu schlägt er mit dem Rohr so fest es geht auf den Boden, dann beginnt das ganze von vorn. Mikaere stellt mir so viele Fragen über Deutschland und unser tägliches leben. Er hört sehr interessiert zu und versorgt uns regelmäßig mit einem frischen Bier. Wie im Flug ist es nachmittag und Mikaere erklärt mir, dass sie jetzt ein paar Proben für die Aufführung machen. Danach soll es dann wohl ein Abendessen mit allen geben zu dem wir natürlich noch bleiben sollen. Wir gehen zurück zu der Theaterbühne und ich nehme auf einem der Stühle fürs Publikum Platz. Die Krieger von vorhin beginnen gerade auf der Bühne mit dem Haka, stampfen und schreien wild. Als sie mich entdecken, konzentrieren sich ihre furchteinflösenden Grimassen in meine Richtung.
Nachdem die Krieger von der Bühne abgezogen sind, kommt zu rhythmischen Trommeln eine kleine Gruppe Mädchen in einer Reihe aus der Hütte und bildet einen Kreis, sie haben alle ein schlichtes Kleid aus natürlichem Leder an. Sie sind Barfuß und ihre Füße wirbeln beim tanzen feinen staubigen Sand auf. Diese natürliche Schönheit wirkt irgendwie total erotisch. Trotz der kriegerisch abschreckenden Bemalung im Gesicht wirken sie alle sehr weich und weiblich. Die weiblichen Rundungen kommen durch das einfache Lederkleid voll zur Geltung, an den nackten Beinen glänzt die zarte braune Haut. Die Mädchen gehen mit dem Rücken zum Publikum auf die knie und eine weitere Gruppe Mädchen betritt die Bühne. Ich bin total verblüfft, als mitten in dieser Gruppe Tine die Bühne betritt. Auch sie trägt dieses Lederkleid, dass sich perfekt um ihre Rundungen schmiegt. Ihre blonde Mähne wurde zu feinen Zöpfen geflochten, die sich wie eine Krone um ihren Kopf legen. Ihr Gesicht ist nur wenig bemalt, dafür sind ihre nackten Schultern, der Rücken und das Dekolletee mit kunstvollen Mustern in schwarz-grüner Farbe verziert. Auf ihrer hellen Haut wirkt das viel auffälliger als auf der zartbraunen Haut der Maori Mädchen.Konzentriert folgt sie den Tanzschritten der anderen Mädchen. Ihr Part ist einfacher, während die anderen immer wieder um sie herumwirbeln. Sie sieht sehr konzentriert aus, während ihre nackten Füße immer wieder in der eingeübten Reihenfolge in den sandigen Boden stampfen. Jetzt kniet auch ihre Gruppe sich auf den Boden. Die Trommeln werden leiser und zwei jüngere Mädchen betreten die Bühne, eine davon erkenne ich als Amaia. Das eine Mädchen trägt einen großen Krug aus dem sie eine Schale in Amaias Hand füllt, diese reicht die Schale nacheinender jedem der knienden Mädchen. Für jedes Mädchen wird die Schale neu gefüllt. Die beiden jüngeren Mädchen setzen sich an den Rand der Bühne auf einen Felsen. Die erste Reihe steht auf und wiegt in einem langsameren Rhythmus ihre Hüften hin und her. Vier Mädchen der zweiten Reihe stehen auf, nur Tine kniet noch und wird von den vieren immer wieder umkreist.
Eine Maori Frau mit langen schwarzen Haaren setzt sich neben mich. Sie stellt sich als Tui vor, sie ist Mikaeres Frau. „Deine Frau ist gut, sie hat talent“, sagt sie und zeigt auf die Bühne. Als ich ihr erkläre, dass wir nicht verheiratet sind, ist sie ganz erstaunt. Tui trägt eine Bluse und einen Jeansrock, sie ist also sozusagen in Zivil. Sie erklärt, der Tanz auf der Bühne ist das Ritual mit dem Mädchen in die Gruppe aufgenommen werden, sie hätten beschlossen für die Proben Tine diese Rolle als Gast spielen zu lassen. Sie kommt näher und erklärt mir verschwörerisch, dass es bei ihren Urahnen in diesen Ritualen nicht immer nur ums tanzen ging. Ich denke ich verstehe was sie meint und ein merkwürdiges kribbeln steigt in mir auf.
Auf der Bühne haben jetzt zwei Mädchen Tine geholfen wieder aufzustehen, aber sie lassen ihre Hände nicht los, führen sie zu einem Felsen, der wie ein großer Tisch im hinteren Bereich der Bühne steht. Ein weiteres Mädchen reicht Tine einen Bambusstab und flüstert ihr etwas ins Ohr. Ich erschrecke fast, als ein Mädchen plötzlich mit einem großen Satz in die Szene springt. Sie ruft Tine etwas zu und hebt ihrerseits den Bambusstab in die Höhe.
„Keine Angst, das haben wir heute geübt“, flüstert mir Tui zu. Fasziniert sehe ich zu, wie Tine und das andere Mädchen, sich tänzelnd umkreisen und dabei immer wieder ihre Stäbe aufeinander schlagen, als müssten sie die jeweils andere abwehren. Am Ende der Choreographie gelingt es Tine dem anderen Mädchen den Stab aus der Hand zu schlagen, worauf diese sich sofort auf den Boden wirft und vor Tine verbeugt, als erwarte sie einen vernichtenden Schlag. In diesem Moment brechen alle andere Mädchen in fröhliches Gejubel aus und umringen Tine. Auch die geschlagene steht wieder auf, und schließt sich fröhlich lächelnd den anderen an. Der ganzen Meute gelingt es Tine anzuheben und sie auf die Kante des Felstisches zu setzen. Auf ihrer Stirn glänzt etwas Schweiss und durch das enge Kleid, sieht man deutlich wie sich ihr Dekolleté mit jedem Atemzug hebt. Die jüngeren Mädchen holen etwas aus der Hütte, es ist ein kleines Holzkästchen in dem sich verschiedene Schmuckstücke befinden. „Die Geschenke sollen die Freundschaft besiegeln“, erklärt mir Tui, „mit jedem Schmuckstück haben unsere Ahnen eine besondere Eigenschaft des beschenkten verbunden“, fügt sie erklärend hinzu. Der Reihe nach treten die Mädchen vor Tine und hängen ihr simple Halsketten aus Leder um, andere stecken ihr bunte Federn in die geflochtenen Haare. Zwei der Mädchen knien kurz nieder und binden Tine breite Lederbänder um die Knöchel, diese Bänder, die ebenfalls mit bunten Federn verziert sind, bekommt sie auch an die Arme. Zwei der Mädchen führen Tine zu uns, während alle anderen schnell in der Hütte verschwinden.
„That was amazing!“, Tui empfängt Tine mit einem begeisterten Applaus, sie wäre so froh, sie am Wochenende in der Show zu haben fügt sie an. Tine strahlt bis über beide Ohren. „Das ist soooo cool!“, ihre Stimme überschlägt sich fast vor Begeisterung, als sie mir erzählt wie nett die Mädchen sind und was sie alles geübt hätten. Sie kommt völlig ausser Atem bei ihrer aufgeregten Erzählung.
„Keine Angst, das haben wir heute geübt“, flüstert mir Tui zu. Fasziniert sehe ich zu, wie Tine und das andere Mädchen, sich tänzelnd umkreisen und dabei immer wieder ihre Stäbe aufeinander schlagen, als müssten sie die jeweils andere abwehren. Am Ende der Choreographie gelingt es Tine dem anderen Mädchen den Stab aus der Hand zu schlagen, worauf diese sich sofort auf den Boden wirft und vor Tine verbeugt, als erwarte sie einen vernichtenden Schlag. In diesem Moment brechen alle andere Mädchen in fröhliches Gejubel aus und umringen Tine. Auch die geschlagene steht wieder auf, und schließt sich fröhlich lächelnd den anderen an. Der ganzen Meute gelingt es Tine anzuheben und sie auf die Kante des Felstisches zu setzen. Auf ihrer Stirn glänzt etwas Schweiss und durch das enge Kleid, sieht man deutlich wie sich ihr Dekolleté mit jedem Atemzug hebt. Die jüngeren Mädchen holen etwas aus der Hütte, es ist ein kleines Holzkästchen in dem sich verschiedene Schmuckstücke befinden. „Die Geschenke sollen die Freundschaft besiegeln“, erklärt mir Tui, „mit jedem Schmuckstück haben unsere Ahnen eine besondere Eigenschaft des beschenkten verbunden“, fügt sie erklärend hinzu. Der Reihe nach treten die Mädchen vor Tine und hängen ihr simple Halsketten aus Leder um, andere stecken ihr bunte Federn in die geflochtenen Haare. Zwei der Mädchen knien kurz nieder und binden Tine breite Lederbänder um die Knöchel, diese Bänder, die ebenfalls mit bunten Federn verziert sind, bekommt sie auch an die Arme. Zwei der Mädchen führen Tine zu uns, während alle anderen schnell in der Hütte verschwinden.
„That was amazing!“, Tui empfängt Tine mit einem begeisterten Applaus, sie wäre so froh, sie am Wochenende in der Show zu haben fügt sie an. Tine strahlt bis über beide Ohren. „Das ist soooo cool!“, ihre Stimme überschlägt sich fast vor Begeisterung, als sie mir erzählt wie nett die Mädchen sind und was sie alles geübt hätten. Sie kommt völlig ausser Atem bei ihrer aufgeregten Erzählung. Sie hat noch gar nicht zu Ende erzählt, als eines der Mädchen kommt und sie plappernd und grinsend mit in die Hütte zieht.
Mikaere erzählt mir, dass wir großes Glück haben, bei den normalen Proben gäbe es sonst nur ein einfaches Essen, aber heute hat sozusagen auch die Küche eine Probe und wir können uns auf leckere Speisen aus dem Erdofen, dem Hāngi freuen. „Zieht ihr beiden Euch noch um?“, fragt er und zeigt dabei auf mich und seine Frau Tui. „Mir nach“, lacht Tui und führt mich zu einer der kleinen Hütten. Darin ist scheinbar der Kostüm Fundus. Auch eine Menge Trommeln, Speere, Stöcke und so weiter sind dort eingelagert. Sie sucht mir etwas raus und macht ein Handzeichen, das signalisiert meine Kleidung abzulegen. Sie reicht mir etwas, dass eher einem Rock gleicht. Ich streife meine ausgelatschten Turnschuhe ab, ziehe die kurze Hose aus und schlüpfe in den Rock, wie ich es in Gedanken nenne. Mein Misstrauen verschwindet aber sofort, als ich das weiche Leder auf meiner Haut spüre, das Teil ist total bequem und sehr angenehm bei der Hitze. Tui ist hinter einer Trennwand verschwunden. Als sie wieder auftaucht, hat sie ein weites Gewand aus bunten Stoffen an. Sie ist ziemlich gross und auch Barfuß fast auf Augenhöhe mit mir. Sie kommt auf mich zu und bindet mir ein Tuch wie ein Stirnband um den Kopf.
„Oh wow!“, Tui grinst mich an, als ich mein Polo Shirt ausziehe und sie meine Körperbehaarung auf Brust und Bauch sieht. Sie zieht mich an der Hand wieder nach draussen, zu dem Platz, wo es das Essen geben soll. Tine sitzt schon in Mitten der Mädchengruppe. Sie winkt mir zu und lacht, als sie meine Verkleidung sieht. Ich sitze bei Mikaere und Tui, das Essen ist der Hammer. Hähnchen aus dem Erdofen, ganz Zart und saftig, dazu jede Menge Gemüse und Kartofeln, die auch in dem Ofen gegart wurden. Die Sonne ist schon fast untergegangen, als wir noch immer am Essen sitzen. Mikaere hat ein klares Gebräu in einer unscheinbaren Flasche auf den Tisch gestellt, dass sich aber zu meiner Freude als ein ganz brauchbarer Whiskey entpuppt. Nach und Nach versammeln sich einige der Krieger an unserem Tisch, sie tischen mir mystische Geschichten auf, die aber meistens doch eine sehr humorvolle Pointe haben. Im Gegenzug werde ich immer wieder zu unserem Alltag in Deutschland befragt. Ich bekomme so viele Tips für weitere Reiseziele in Neuseeland, das wir noch für Monate hier bleiben müssten. Einige gehen langsam nach Hause, andere Mitglieder des Vereines kommen erst dazu, um noch am Lagerfeuer zu sitzen. Während ich einer neuen mystischen Erzählung lausche, kann ich sehen, dass Tine mit zwei der Mädchen zum Wald läuft. Tui muss gesehen habe, dass ich es beobachte. „Ihr könnt in unserer Gästehütte schlafen, ich bringe dich nachher auch hin“, sagt sie und schenkt uns nochmal ein. Ich achte nicht darauf, wieviel Zeit vergeht, es ist mittlerweile Stockdunkel, nur das große Lagerfeuer hüllt alles in ein warmes rötliches Flackern.
Eines der beiden Mädchen kommt mit einer Fackel wieder aus dem Wald, sie steht am Waldrand, als sie mich entdeckt, gibt sie mir ein Zeichen, ich solle zu ihr kommen. Als ich zu ihr laufe, spüre ich, dass ich etwas schwanke, ich gebe mir mühe gerade zu laufen. Es wäre mir echt peinlich jetzt hier der besoffene Gast zu sein, wo alle so freundlich zu uns sind.Sie spricht zu mir, aber ich verstehe sie nicht. Ich halte mir eine Hand ans Ohr und sage ihr, dass ich nur Englisch verstehe. Sie macht eine winkende Handbewegung und verschwindet im Wald. Ich folge ihr über den schmalen Trampelpfad. Ihre nackten Füße treten schnell und sicher zwischen die Sträuche und Wurzeln. Im Schein der Fackel, folge ich ihr so schnell ich kann, immer weiter geht es in den dschungelartigen Wald aus hohen Farnen, Gräsern und Palmen. Mir kommt es vor als seien wir schon tief im Wald, als wir endlich an einer Hütte ankommen, vor der ein paar Fackeln die kleine Lichtung beleuchten. Das Mädchen schlüpft durch die niedrige Tür in die Hütte, ich folge ihr. Auch das innere der Hütte wird von Fackeln beleuchtet, es ist warm. In der Mitte des Raumes steht ein großer hoher Sessel aus Bambusstangen und Tierfellen. Ja, es sieht aus wie ein Thron. Darauf sitzt Tine, sie ist noch genau wie nach der Tanzaufführung gekleidet und geschmückt. Sie kichert wie verrückt, als sie mich sieht. Ich stehe wie angewurzelt da und betrachte die skurrile Situation. Das Mädchen, das mich hergeführt hat, stellt sich vor mich, sie legt sich die Hand auf die Brust und sagt langsam „Manaia“, sie wiederholt „Manaia“. Dann zeigt sie auf das andere Mädchen, dass vor dem Thron auf dem Boden sitzt „Mareikura“, sagt sie. Jetzt zeigt sie auf Tine uns sagt „Kaea“. Manaia läuft um mich herum, so dicht, dass ich ihre langen schwarzen Haare auf meiner Haut spüren kann, während des Tanzes hatte sie die Haare hochgesteckt, jetzt reichen sie ihr bis zu den Hüften. Sie ist einen guten Kopf kleiner als ich. Als sie direkt vor mir steht legt sie eine Hand auf meine Brust und streicht durch meine dunkle Behaarung, sie grinst verschmitzt. Ich muss dass träumen, ihre Berührung fühlt sich so weich und kribbelnd an, bestimmt wache ich gleich auf. Ich atme tief ein, als ich spüre wie meine Brustwarzen mit einem zarten ziehen unter ihren Fingern fest werden. Ich schaue auf sie herab, wie sie weiter meine Brust streichelt. Wie gern würde ich ihre glatte braune Haut berühren, aber was wird Tine dazu sagen. Ich sehe zu ihr auf, sie hat aufgehört zu kichern, schaut mit glasigem Blick zu uns. Erst jetzt erkenne ich erschrocken, dass die ledernen Bänder an ihren Armen und Knöcheln fest mit den Bambusstangen des Throns verbunden sind. Langsam klettert dieser Anblick durch mein Gehirn und läuft mir als wohliger, verbotener Schauer durch den Körper. Ich zittere auf einmal, meine Knie werden ganz weich. Manaia setzt sich auf den Boden und deutet mir mich neben sie zu setzen. Der Boden ist weich mit verschiedenen Tierfellen gepolstert. Sie schmiegt sich an mich, während Mareikura aufsteht und zu uns kommt, sie ist noch ein wenig kleiner als Manaia, hat aber die selbe weiche weibliche Figur, ihre sehr langen schwarzen Haare hat sie als breiten Zopf geflochten. Ihre nackten Füße machen ein paar tapsige Tanzschritte im sandigen Boden. In ihrem Tanz lockert sie die ledernen Bänder ihres Kleides um ihrer Oberweite etwas mehr Freiraum zu verschaffen. Sie zieht das Kleid, dass ihr fast bis zu den Knien reicht immer wieder ein wenig nach oben. Dann wendet sie sich von uns ab und geht zurück zu Tine, also zu Kaea, die immer noch ganz still auf ihrem Thron sitzt. Vor ihr öffnet sie die Bänder und das Kleid rutsch in einem sanften Zug über ihren Körper auf den Boden. Splitternackt verbeugt sie sich vor Kaea, deren Lippen zittern und Gesicht rot glüht. Mareikura kommt zu uns zurück, von vorne kann ich ihren perfekten Körper sehen, splitternackt bis auf ein wenig Schmuck und einen dichten, weichen Busch schwarzer Schamhaare, die ihren Venushügel verdecken. Sie setzt sich zu mir auf die Felle und Manaia wiederholt das Spiel, bis auch sie nackt vor Kaea steht.