Sonnenschein, 28 °C im Schatten, herllich. Ich machte es mir auf dem Balkon gemütlich. Mein Vater mit seiner Freundin im Urlaub, was gibt es schöneres für einen Studenten in den Semesterferien?
Ich schaue auf das Handy - soll ich mich schon bei Marie melden, oder schläft sie noch? So ein Mädelsabend mit anschließendem Club-Besuch kann schon mal länger dauern, und dann schläft sie auch gern mal bis nach dem Mittag, trotz des sagenhaften Wetters. Soll sie machen, denk ich mir. Wir sind jung und auch sie soll ihre Semesterferien nutzen, zum Glück machen wir uns bei sowas keine Vorgaben. Auch sie ist gerade bei ihren Eltern auf Heimatbesuch, 10 km von meinem Kaff entfernt. Wir kennen uns schon seit Schulzeiten. in der 10. Klasse kamen wir zusammen. Nach der Schule entschlossen wir uns, in der selben Stadt zu studieren, und auch diesen Schritt in ein "neues Leben" überstand unsere Beziehung ohne große Probleme.
Mittlerweile sind wir seit über 6 Jahren ein Paar. Jeder lässt dem anderen seine Freiheiten, ohne dass eine Partei dies bisher ausgenutzt hat. Nunja, ich muss zugeben, ich vertraute Marie, aber dennoch spionierte ich oft in ihrem Email-Postfach. Eine schlechte Angewohnheit, ich weiß, ich konnte es aber nicht lassen. Eines Tages, während der Abi-Zeit, traute ich meinen Augen nicht. Dutzende Nachrichten von Henrik, aus unserem Jahrgang. Ich las den ganzen Abend, immer und immer wieder. Er schrieb Sachen wie: "Trägst du morgen in Sport wieder die blauen Hotpants? Da sieht dein Arsch unglaublich heiß drin aus" (Ohja, und wie das stimmte - es fiel also nicht nur mir auf) oder "ich sitze gerade in der Badewanne, wäre nett, wenn du jetzt bei mir wärst ".
Oh Mann, ich war verwirrt, hatte sie einen anderen? Sie spielte mit ihm, das konnte man ihren Nachrichten entnehmen. Aber es ging nie soweit, dass ich mir ernsthafte Sorgen um ihre Treue machte.
Ich sagte ihr nichts von meinen Nachforschungen. Ich musste meine Gedanken erst ein mal ordnen. Machte mich der Gedanke an sie und ihn etwa an? Ich war verwirrt, schob den Gedanken jedoch erst einmal zur Seite. Immer wieder schaute ich in ihrem Postfach nach, aber der kleine Flirt schien abzuflauen, nachdem wir zum Studium umgezogen waren. Immer wieder fiel mir jedoch auf, wie es mich anmachte, wenn ihr andere Kerle auf der Straße auf den Arsch starrten. Wenn wir tanzen gingen, achtete ich auf die Blicke der anderen. Allerdings erzählte ich ihr nie davon, sie hatte keine Ahnung von meinen Fantasien.
Ob ihr die Kerle gestern wieder so hinterhergestarrt haben? Frage ich mich, als ich ein kaltes Bier dem Balkon trank. Immerhin tat sie auch viel für diese Blicke: Sie machte viel Sport. Volleyball, Fitness, Zumba. Gerade an ihrem knackigen, ausladenden Arsch war das offensichtlich. Und ihre Weggehkleidung verdeckte ihre Reize natürlich nicht, im Gegenteil. Gestern sah ich, wie sie sich aufbrezelte: ein Weiß-Blau-gestreiftes Kleid bis knap über die Knie. Das Kleid so eng, dass sie BH und String leicht darunter abzeichneten. Mir kamen Gedanken an die Blicke der anderen, mein Schwanz wurde steif.
Ich schlich mich in die Wohnung. Ein Ständer auf dem Balkon, und potentielle Nachbarn drumherum - keine gute Idee. Der Ständer ging nicht weg. Sollte ich masturbieren? Nein, irgendwie hatte ich Lust auf richtigen Sex. Ich griff zum Handy und wählte Maries Nummer. Es klingelte, aber sie nahm nicht ab. "Dann ist es wohl auf lautlos. Das mach sie immer, wenn sie noch schlafen will. Trotzdem hatte ich Lust auf sie. Ich griff nach dem Autoschlüssel. Dann wecke ich sie eben mit ein wenig Sex, da steh sie eh drauf.
Das Bier in der prallen Sonne wirkte noch etwas nach. Aber ich konzentrierte mich und kurvte durch die leeren Straßen bis zu ihrem Dorf. Ich bog auf das Grundstück ihrer Eltern ein. Beide Parkplätze besetzt, ich setze zurück, parke an der Straße und gehe zurück aufs Grundstück. Da steht ihr grüner Corsa, wo er immer steht, wenn sie zu Hause ist. Aber wem gehört der Audi, hat sich ihr Vater etwa eine neue Karre gegönnt? Erstaunt gehe ich zur Haustür und schließe auf. Den Hausschlüssel habe ich schon seit 4 Jahren, ich bin Teil der Familie Waigel. Als ich die Schuhe ausziehe, höre ich kein Lebenszeichen aus der unteren Etage. Finde ihr Kleid von gestern Abend. Es liegt wie weggeworfen auf dem Boden. Typisch, denke ich mir, wenn sie betrunken ist, kennt sie keine Ordnung mehr. Ich hebe das Kleid auf und gehe leise nach oben. Die Tür zu ihrem Zimmer steht offen, und ich gehe auf Zehenspitzen durch den Flur auf ihr Zimmer zu. Meine Vorfreude steigt...schläft sie nackt?
Ich trete in die Tür und erstarre. Wie lange ich so dagestanden habe? Ich kann es im Nachhinein nicht genau sagen. Mir bot sich ein Anblick, den ich so einfach nicht erwarten konnte. Marie schlief, tatsächlich war sie nackt. Aber sie war nicht allein. Neben ihr lag ein Mann auf dem Bauch. Und was für ein Mann. Ein breites Kreuz, ein muskulöser Rücken, er war fast zu groß für das kurze Bett. Auch er war nackt, sein nackter, weißer Arsch, strahlte mich nur halbzugedeckt an. Ich war wie paralysiert, eine Schockstarre. Nur langsam kam ich zu mir und schlich so zurück, wie ich hereinkam. Warum genau ich in das daneben liegende Schlafzimmer ihrer Eltern und nicht wieder nach unten ging, ich weiß es bis heute nicht.
Ich setzte mich aufs Bett, sammelte meine Gedanken. Sie hatte also Sex mit einem anderen. Sie hat mich betrogen! Etwas Wut kochte in mir hoch. Aber war das nicht genau das, wovon ich schon so oft heimlich geträumt hatte? Ich führe mir den Anblick noch einmal vor Augen, dieser muskulöse Typ neben meiner doch recht zierlichen Freundin. Ist er das, was ich ihr nicht bieten kann? Ich weiß, ich bin ein schmales Hemd. Im Bett konnte ich sie bisher immer befriedigen, aber war es das, was ihr fehlte? Ein Mann, der sie richtig "nehmen" kann? Konnte ich ihr wirklich böse deswegen sein?
Als ich so da saß, die Gedanken ordnend, werde ich plötzlich aus meiner Paralyse geweckt - Schritte! Oh Gott, was mach ich hier? Warum bin ich nicht raus gegangen? Was, wenn sie meine Schuhe sieht? Was ist das für ein Geräusch? Die Dusche! Einer von beiden duscht also..oder beide? Ich versuche durch den Türspalt irgendwas zu erkennen, doch der Winkel ist schlecht. Ich sehe weder Bad, noch ihr Zimmer. Plötzlich ein Schatten.
"Sicher, dass er heute nicht herkommt?", ich kenne die Stimme, ist das nicht....Henrik? Ohne ihre Antwort, die von den Duschgeräuschen für mich überdeckt wird, mitzubekommen, bestätigt sich mein Verdacht auch visuell. Es ist tatsächlich Henrik, unser alter Schulfreund, der gerade splitterfasernackt zu meiner duschenden Freundin ins Bad tänzelt. Ich mein, sportlich war er schon immer, aber er hat schon ordentlich zugelegt. Wieder überschlagen sich meine Gedanken. Sollte ich jetzt die "Flucht" ergreifen?. Ich sollte, das weiß ich. Aber meine Neugier lässt mich nicht. Ich bleibe hier, in meinem Versteck. Ich will wissen, was weiter passiert. Immer wieder spioniere ich durch den Türspalt des Schlafzimmer. Aber immer noch habe ich einen schlechten Winkel auf das Bad. Soll ich mein (vermeintlich) sicheres Versteck verlassen? Der Mut verlässt mich. Gekichere aus dem Bad. Was geht da drinnen vor sich? Nach ein paar Minuten geht die Dusche aus. Ich bin gespannt, was nun passiert und platziere mich dich am Türspalt, um ja nichts zu verpassen. Immer wieder Gekicher, dann seine Stimme. Ich bin auf 180, Adrenalin schießt in meinen Kopf. Was hat er gesagt? Irgendwas mit "großes Bett". Großes Bett? ich werde panisch. Das ist HIER. Wohin mit mir? Für einen kurzen Augenblick spiele ich mit dem Gedanken, runterzulaufen. Aber DAS würden die beiden hören und sehen. Ich blicke ins Schlafzimmer uns sehe die offene Tür zum Ankleidezimmer ihrer Mutter. Ohne weiter nachzudenken versuche ich so leise, aber auch so schnell wie möglich mein neues Versteck zu erreichen. Hier ist es dunkel, keiner sieht mich - Stille.