Der aus meiner Sicht treffendste Beitrag in diesem Thread stammt von Curious - sie schrieb über das, was außer der klassischen Penetration sonst noch wichtig ist, um sich verbunden zu fühlen, zu genießen und sich gegenseitig glücklich zu machen. Aber auch die unterschiedlichen Beispiele für "lange-keinen-GV-mehr" finde ich irgendwie beruhigend, weil mein eigenes Problem damit wohl doch keine so seltene Ausnahme ist.
Meine Partnerin ist vor etwa 8 - 10 Jahren völlig asexuell geworden. Sie masturbiert nicht einmal mehr und sagte in unseren Gesprächen dazu schon recht früh, sie vermisse auch nichts mehr davon. Ihr ist völlig bewusst, welche Bedürfnisse ich noch habe, aber beim Umkleiden morgends und abends vermeidet sie sogar weitgehend, von mir dabei gesehen und betrachtet zu werden - um nur ein konkretes Beispiel zu nennen. Was uns geblieben ist, ist tatsächlich nur noch die Freude am gelegentlichen kurzen Küssen, aber ohne jede erotische Komponente. Wir drücken damit nur noch unsere (tatsächlich ungebrochene) Liebe aus.
Für mich ist dabei nicht der Verzicht auf den klassischen GV das Schwerste (da machen sich inzwischen sowieso das Alter von 66 Jahren sowie die Medikamente zu Blutdruck und Diabetes bemerkbar), sondern der fast völlige Verzicht auf Hautkontakte. Mein zweitwichtigstes Sexualorgan nach meinem Kopf war schon immer meine Haut. Meine Partnerin würde eine Affaire, die überwiegend erotisch motiviert ist, aber unsere Beziehung nicht gefährdet, schweren Herzens akzeptieren, also trotz ihrer Verlustängste. Aber ich weiß immer noch nicht, wo ich in erreichbarer Nähe eine Freundin finden könnte, die etwas Vergleichbares sucht wie ich, also die eine "nur-fürs-Bett-Beziehung" ebenso freudig eingehen würde, wie ich als Mann das kann.
Aber wie so oft gilt auch hier: Die Hoffnung stirbt zuletzt :) !