Es kommt mir so vor, als ob alle ja "nur" ein paar Mal Sex wollen. "Es muss ja nicht ständig sein".
Vielleicht sollte man sich mal Gedanken machen, wie wichtig Sex für einen selbst ist. Ich hatte mal eine Freundin, die offen sagte, dass Sex für sie sehr wichtig ist. Wenns im Bett nicht klappt, dann wird es mit der Beziehung nichts.
Das ist zwar extrem, aber letztlich doch konsequent.
Ich hatte nicht das selbe Bedürfnis. Mir reicht es einmal am Tag. Dafür ist es mir wichtiger, dass man kuschelt, schmust, knutscht und und und.
Wir haben uns getrennt (auch aus anderen Gründen). Allein der Sex wäre für mich aber ein Grund gewesen, denn es ist doch ein elementares Ding in einer Beziehung.
Anders ist es, wenn man lange Zeit ein erfülltes und beidseitig angenehmes Sexleben hatte. Dann ist das Problem nicht eine unterschiedliche Einstellung, sondern es gibt andere Gründe, die mit der Zeit gekommen sind. Das kann man zurückdrehen, bzw. weiterentwickeln.
Folgendes ist mir wichtig: Wenn man nebeneinander her lebt (jeder hat nen Job, es gibt Kinder, Hobbys, etc.) dann sollte man sich fragen, was einen glücklich macht, wo die Prioritäten liegen.
Wie soll eine Beziehung befriedigend sein, wenn man 10 Stunden am Tag im Büro ist? Welchen Platz bekommt der Partner, wenn drei Tage die Woche für Vereinsarbeit draufgehen? Wo findet sich Liebe, wenn man zehn Jahre in jeder freien Sekunde Haus und Garten pflegt? Wie lebt man eine Beziehung, wenn alle gemeinsame Zeit zur Erholung vom Alltag dient?
Eine Beziehung brauch Raum und Zeit. Ich hatte in Fernbeziehungen phasenweise mehr Zeit allein mit meiner Partnerin, als in der häuslichen Gemeinschaft. Da liegt doch der Hund begraben.
Ich denke mir das oft bei den "neuen Vätern", die in der Erziehung mitwirken wollen, die im Hausahlt helfen und doch ihren 100% Job weitermachen. Das geht am Ende schief. Wir haben akzeptiert, dass Männer einige Jahre füher sterben als Frauen, den Grund nennt niemand. Biologisch bedingt ist das sicher nicht (dazu gibt es ausreichend Studien). Wenn mich die Beziehung glücklich machen soll, dann muss ich etwas dafür tun. Das bedeutet Abstriche bei anderem zu machen.
Und noch etwas: Sich dem Partner hinzugeben, obwohl man keine Lust hat, ist sehr gewagt. Diese "Unterwerfung" ist punktuell sicher richtig (mal nen Handjob oder so) aber es zeugt doch von einer Denkweise, die in einer selbstbewussten modernen Gesellschaft eigentlich keinen Platz haben sollte.
Zweitens sind die Folgen einer Trennung oft sehr schwer und belastend für die neue Partnerschaft. Zumindest wenn Kinder vorhanden sind, ist es ein Ding der Unmöglichkeit. Denn dann bleiben die familiären Bindungen auf ewig. Wenn wir versuchen uns zu entflechten, wenden wir viel Energie auf, die in die falsche Richtung fließt. Es geht nämlich nicht um Trennung, sondern um Neuorganisation. Das ist auch nach jehrelanger Ehe mit Rentenausgleich, etc. der Fall. Die Beziehung zum Ex oder zur Ex bleibt ewig. Es ist nur die Frage, wie wir sie gestalten.. (Jetzt bin ich aber vom Thema abgekommen):