Zur Begrüßung umarmte ich Katrin und atmete dabei den süßen Duft ihres Parfüms ein. Ein schöner dezenter Duft, zum Glück nicht zu aufdringlich. Unterschwellig schien auch ihr eigener Körperduft hindurchzukommen, was ich jedoch überhaupt nicht abstoßend empfand. Ganz klar gab es auch Frauen, die absolut ekelhaft nach Schweiß riechen konnten Katrin schien aber ganz und gar nicht zu dieser Art Frauen zu gehören.
Gemeinsam betraten wir das Restaurant und ich steuerte den zuvor mit der Bedienung abgesprochenen Platz am Fenster an. Gentleman-Like bat ich Katrin den Platz an und rückte ihr den Stuhl zurecht. Frauen wollen schließlich umgarnt und auf Händen getragen werden, was ich gerne mache, wenn später die entsprechende Revanche in Aussicht gestellt ist. Während ich Katrin im Kerzenschein musterte, musste ich mir vorstellen, wie später meine pralle Eichel diese dezent geschminkten vollen Lippen teilen würde. Katrin begann sofort zu erzählen, wie stressig der Weg zum Restaurant gewesen wäre und dass sie erst Angst hatte, zu spät zu kommen. Ich hörte ihr mit möglichst interessierter Mine zu und bewunderte dabei ihr engelsgleiches Gesicht: die schmale Stupsnase wackelte beim Sprechen ein wenig auf und ab, was unheimlich süß aussah. Ihre großen blauen Augen schienen hier im Kerzenlicht gleich noch eine ganze Nummer größer.
Die Bedienung erschien, reichte uns die Karten und fragte nach den Getränken. Ich überließ Katrin die Entscheidung, war aber mit der Wahl eines trockenen Rotweins mehr als einverstanden. Ein wenig Alkohol löst Hemmungen, ging mir erwartungsvoll durch den Hinterkopf. Wenig später kam der Wein und das dazu bestellte Wasser, als Katrin nach ihrem klingelndem Handy griff. Nach dem Blick aufs Display entschuldigte sie sich, nahm das Gespräch an und beendete es kurz und knapp. Alles okay ? fragte ich sie formhalber, worauf ich ein halbherziges Ja ja erntete. Naja, was solls? Solange sie nicht auch später beim Sex ans Handy gehen würde, konnte mir die kurze Unterbrechung ja egal sein. Katrin legte das Handy auf den Tisch und sah mich an Wo waren wir denn stehengeblieben? Wieso stehengeblieben? entgegnete ich frech grinsend Wir sitzen doch .... Katrin musste, obwohl der Witz echt flach war, lachen. Ein bezauberndes, sehr ansteckendes Lachen.
Hinter ihr entdeckten meine Augen leider zu spät eine bekannte Person, so dass ich das nun drohende Unheil nicht mehr abwenden konnte. Auch Eva hatte mich erkannt und steuerte gnadenlos auf uns zu, mit dem Alibi der Vorspeise getarnt. Sooo, einmal ein lieber Gruß aus der Küche. Ich schluckte. In mir keimte die Hoffnung auf, mit einem blauen Auge davon zu kommen, aber Eva setzte nach: Schön dich mal wieder zu sehen, Chris. Letztes mal hattest du es ja sehr eilig. Öhm, Hi ... krächzte ich irgendwie aus meinem auf einmal furchtbar trockenem Hals heraus.
Ist das deine Neue, Chris? giftete Eva mit Blick auf Katrin sofort zum nächsten Angriff. Verlegen sah Katrin mich an. Mit einem verliebt-optimistischem ich will es hoffen ... versuchte ich die Situation zu retten, aber Eva setzte zum finalen Schuss an Ach, schön. Wisst ihr denn schon, was ihr wollt? Bevor Katrin oder ich auch nur zum Antworten ansetzen konnten, schoss Eva aber hinterher: Also bei Chris kann ich nur das Fuck&Go empfehlen, das kann er ganz wunderbar. Fanden meine beiden besten Freundinnen übrigens auch ...
Okay, das wars, ging mir noch durch den Kopf, und Katrins Gesichtsausdruck zeigte mir, dass ich mit meiner Befürchtung leider ganz richtig lag. Sowas brauch ich nicht, du Schwein! Such dir ne ********, die auf sowas herein fällt ... Katrin sprang auf und stürmte auf direktem Weg aus dem Restaurant heraus. Da ging er nun davon, der Fick meines Abends. Verdammt!
Eva sah mich an Darf ich dir noch irgendwas bringen? Ja den Chef ... entgegnete ich trocken. Nun war Eva es, die schluckte. Auch wenn ich ein wenig Sympathie für Eva ob ihrer erlebten Kränkung gerade aufbringen konnte, so wollte ich diese Nummer hier nicht so ohne weiteres durchgehen lassen. Nicht, ohne mich über Evas Entgleisung beim Chef zu beschweren. Eva schlotterte in Richtung Küche davon. Ich griff zum Weinglas und genoss einen tiefen Schluck vom Bardolino. Ausgezeichneter Wein, dachte ich. Schade, dass der ausgezeichnete Verlauf des Abends nun gerade auf der Kippe stand. Als ich mein Weinglas wieder abstellte, erblickte ich einen Gegenstand auf dem Tisch: Katrins Handy, dass sie dort bei ihrer Flucht aus dem Restaurant dort vergessen hatte. Schnell griff ich danach und steckte es ein. Eva erschien, mit ihrem Chef im Schlepptau und durfte sich nun meine Beschwerde und vermutlich anschließend eine Standpauke vom Chef anhören.
Mit einem kleinen Gefühl der Genugtuung verließ ich das Restaurant, ohne bezahlen zu müssen. Wenigstens das! Aber wie sollte der Abend weiter gehen? Ganz außer Frage stand für mich, dass mein kleiner Freund noch ein wenig Auslauf brauchen würde nur wo sollte ich den so schnell herbekommen? Beim Griff nach meinen Zigaretten in meiner Jackentasche stieß ich an Katrins Handy und zog es gemeinsam mit der Schachtel heraus. Ich zündete mir einen Glimmstengel an, dann schritt ich mit dem Handy in der Hand zu meiner Drag Star. Zum Glück hatte sie ein älteres Modell, bei dem man die Tastensperre ohne Kennwort aufheben konnte. Neugierig öffnete ich ihren Posteingang... Nur SMS von Frauennamen erschienen auf dem Display. Verdammt meine Chancen waren also bei Katrin gar nicht mal so schlecht gewesen. Ein Kontakt stach aber heraus. Schwesterchen. Ich öffnete zwei Nachrichten von Schwesterchen und erfuhr, dass die Gute zum Einen Nadine hieß und zum Anderen auch in der Stadt wohnte und noch studierte, da von irgendeiner Semesterabschlussarbeit die Rede war. Mit der dritten SMS wusste ich dann zusätzlich, dass Nadine sich gerade frisch von ihrem Freund getrennt hatte. Perfekt, schoss mir durch den Kopf!
Einen Moment lang zögerte ich, dann rief ich Nadine an, die auch sofort ans Handy ging und mit einer lieblichen, hohen Stimme Hi Biene! in mein Ohr flötete. Ähm neee, ich bin keine Biene! sagte ich mit möglichst sanfter, aber trotzdem männlich-markanter Stimme. Nun begann ich mit der Geschichte, die ich mir gerade spontan zurecht gelegt hatte, und die Rechnung ging vollends auf: Nadine glaubte mir, dass ich zufällig Katrins Handy gefunden hätte und bei einem neugierigen Blick auf das Display sie als letzte Anruferin entdeckt hätte. Da sie offenbar die Schwester der Besitzerin des Handies sei, könnte sie mir doch vielleicht weiterhelfen. Nadine machte mir einen Vorschlag, den ich nicht ausschlagen konnte: Sie wäre gerade noch in der Stadt unterwegs und bot mir an, dass wir uns doch kurz treffen könnten, so dass sie das Handy ihrer Schwester einsammeln könnte.
Keine 10 Minuten später fuhr ich zu meinem Ersatz-Date und hoffte, dass mir diesmal keine Exe einen Strich durch die Rechnung machen würde, so wie es Eva eben getan hatte. Da ich Nadine beschrieben hatte, dass ich mit einem Motorrad kommen würde und sie mich daran erkennen könne, war ich gespannt, welche Frau mir gleich gegenüber treten würde. Ob sie wohl ihrer Schwester ähnlich sehen würde?