Knie dich hin, die Stimme ist fest, sie lässt mich gehorchen ohne nachzudenken. Ich stehe auf und lasse mich auf die Knie nieder. Mein Blick ist automatisch auf den Boden gerichtet. Der Narr fixiert schnell noch meine Knöchel, dann kommt er langsam um mich herum. Nun kann ich seine kleine Schuhe sehen, die zarten Beine darin, welche unter wem weitschwingendem Rock hervorschauen. Es wird sich um eine Frau handeln. Die Dominanz in der Stimme, die strammen Fesseln, meine Hilflosigkeit haben mich bereits erregt. Nun da mir gewahr wird, dass mein Peiniger eine Frau ist, steigt meine Erregung zunehmend. Mein Atem wird wieder schneller. Meine Hose wird enger.
Die Frau sieht auf mich herab. Minuten verstreichen. Dann scheint sie einen Beschluss gefasst zu haben, ruckartig kommt sie in Bewegung und geht um mich herum. Ich höre rascheln, drehe mich aber nicht um. Schon spüre ich ein Tuch auf meinen Augen. Dann weiteres Rascheln. Ein dumpfer Ton lässt mich vermuten, dass sie die Maske abgelegt hat. Ihre Atmung ist nun deutlicher zu hören. Ob es an den schärferen Sinnen wegen der Augenbinde oder an ihrer Erregung liegt, kann ich nicht beurteilen. Ich rede mir ein, dass ich ihre Erregung nur spüren will, noch habe ich keine deutlichen Anzeichen, dass sie mir nichts Böses will. Noch ist nur ein Gefühl, ein sehr gutes Gefühl, welches mich in ihrer Nähe überkommt.
Mein Atem wird wieder schneller, mein kleiner Freund in der Hose braucht mehr und mehr Platz. Ich versuche meiner Rolle als Opfer gerecht zu werden und richte mich unmerklich auf. Würdevoll knie ich vor ihr. Langsam öffne ich meine Beine etwas. Mitten in der schmutzigen verlassenen Werkhalle knie ich vor einer mir unbekannten Frau.
Ich höre wie sie sich nähert. Von hinten spüre ich ihren Rocksaum an meinen Schenkeln. Ihre Hände legen sich fast zärtlich auf meine Schultern, sie beugt sich vor, ihr Atem wird deutlicher. Ich kann dir nicht sagen, wie lange ich mich schon danach sehne, dich in dieser Position zu sehen. Ihre Stimme kommt unverzerrt, ihr Atem streicht meine Wange. Durch das Tuch sind meine Ohre etwas verdeckt, aber ihre Stimme kommt mir bekannt vor. Krampfhaft versuche ich zu überlegen, woher ich die Stimme kenne. Aber der Klang ihrer Stimme, die Erregung die ich heraushöre, rauben mir alle klaren Gedanken. In meinem Bewusstsein kreist nur ein Gedanke: Sie wollte mich in dieser Situation schon lange mal sehen.
Ihre Händen liegen bestimmend auf meinen Schultern. Ohne groß Druck auszuüben ist ihre Dominanz doch deutlich zu spüren. Langsam beginnt sie mit ihren Fingern zu spielen, sie reibt ihre Finger auf meine Schulter. Dann fahren ihre Finger zu meinem Hals. Nun berührt sie zum ersten Mal meine nackte Haut. Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Unmerklich lasse ich mich nach hinten fallen. Mein Kopf hebt sich, ich genieße ihre Berührungen. Eine Hand gleitet in meine Jacke, unter meinen Pullover und fährt langsam aber zielstrebig meine Brust herunter. Meine Brustwarzen stellen sich schlagartig bei der Berührung ihrer kalten Hand auf. Schon kreist ihr Zeigefinger um meinen Nippel. Die Frau versteht ihr Handwerk. Wer kann sie nur sein?
Die zweite Hand hat sich meinem Hals gewidmet, doch nun spüre ich wieder ihren Atem. Gleich darauf spüre ich ihre weichen zarten Lippen an meinem Hals. Ich neige den Kopf. Gewähre ihr mehr Platz. Doch schlagartig zieht sie sich zurück. Ihre Lippen und auch ihre Hand zieht sich zurückt. Ich kann nicht, so nicht! in ihrer Stimme ist nun deutlich Unbehangen und Trauer zu hören. Ich versuche in meinen Knebel etwas zu sagen, versuche ihr zu sagen, dass ich ihre Berührungen sehr genieße, doch der Knebel lässt es nicht zu. Ich musst tatenlos mit anhören, wie sie wieder die Maske aufsetzt.
Mit gedämpfter Stimme verabschiedet sie sich von mir. Jens, ich wünsche mir das schon so lange, aber auf diese Art kann und will ich es nicht. Du musst es wollen, dich freiwillig mir unterordnen. Dann würden wir sicher viele nette Stunden verbringen können, aber so kann ich nicht, ich brauche die Gewissheit, dass du weißt wer ich bin und dass du dich mir bewusst hingibst. Bitte verzeihe mir! Mit diesen Worten öffnet sie meine Handfessel und huscht schnell durch den Eingang hinaus.
Natürlich befreie ich mich so schnell als möglich, doch als ich nach draußen komme, ist von ihr weit und breit nichts mehr zu sehen. Schnell gehe ich zur Straße vor, doch auch dort kann ich sie nicht ausmachen, die Menge ist einfach zu bunt und zu groß. Erschöpft und enttäuscht lehne ich mich an das alte Backsteinhaus. In den Händen halte ich noch die Tücher mit denen sie mich gefesselt hatte. Ich führe sie zur Nase und atme noch einmal ihren Duft ein.
Wer ist sie nur? Sie kennt mich, sie weiß genau wer ich bin! Gibt es hier im Ort eine Frau, die meine Vorlieben teilt? Gedankenverloren mache ich mich auf den Heimweg. In den nächsten Wochen werde ich mir die Frauen in meinem Umfeld wohl genauer anschauen!