muss man sich wohl begeistern können, wenn man den Job als Camgirl auch ernst nimmt und an dieser Stelle muss ich sagen, dass ich alle meine Job´s bislang immer sehr ernst genommen habe. Vielleicht ist das auch das Geheimnis des Erfolges, denn Anfangs dachte ich nicht daran, damit jemals mehr als einen Döner extra pro Woche verdienen zu können. Und tatsächlich gehört gerade zum Anfang ein echtes Durchhaltevermögen dazu, hier auch auf Dauer die Anerkennung in Form von Euronen zu bekommen.
Ein Abend beginnt meist so, dass man online geht, nebenbei meist noch etwas fern schaut, dann schauen immer mal ein paar Voyeure vorbei, die das auch nicht umsonst tun sollen, dann mal ein Chatter und so langsam geht es dann los
Die Geschichte heute ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, schon allein deshalb, weil meine eigene Definition von Erotik und Sex so ganz anders aussieht. Die Fanfare, die einen neuen Gast (so nenne ich alle meine Besucher) ankündigt, verrät nur selten etwas, von dem was sich eventuell gleich ereignen wird und so begrüßte ich den neuen Gast wie gewohnt höflich, freundlich und mit einem Lächeln, an das sich dann ein kleiner Smalltalk anschließt, aus dem ich dann entnehmen kann, mit welchen Vorlieben ich es hier gerade zu tun bekomme. Bei diesem Gast war so Einiges, im Verhältnis gesehen, anders. Er möchte turnerische Höchstleistungen und ohne mich großartig gedanklich aufzuwärmen erinnerte ich mich an eine junge Geräteturnerin, die heuer aus dem Dunkel des längst Vergessenen sich sehr gut an unzählige Wettkämpfe und Trainingseinheiten erinnern kann, bei denen manchmal zum Glück nur kurzweilige blaue Flecke oder mal ein gestauchtes Gelenk zurückblieben, wenn der Flick Flack auf dem Balken daneben ging. Hier konnte ich also mit einem sehr ansprechenden Repertoire behilflich sein und da mein Gast selber seine Cam einschaltete, konnte ich gut die großen glänzenden Augen sehen, die mir verrieten, dass er das nicht erwartet hatte und es spornte mich auch an, immer noch etwas nachzulegen. Ich gebe zu, ein richtig überdehnter Spagat wurde es nicht, dazu fehlte es an Training und der nötigen Aufwärmung, aber er hatte wohl den Blick mehr als nur frei
Ich konnte dann noch mit ein paar anderen Übungen aufwarten, bei denen selbst versierte Yogameister neidisch wären und ich selber war sogar überrascht, wie gut ich manche Sachen noch konnte
Aber das reichte ihm nicht. Nein es war nur eine Aufwärmübung, wobei die für das Folgende nicht nötig gewesen wäre. Er erklärte mir dann, dass er es total mögen würde, sich bewegende Körper unter Decken anzusehen. Gedanklich kratze ich mir jetzt am Kopf
- Körper unter Decken ???? -
In einem gut sortierten Haushalt findet sich immerhin allerhand an nützlichen Utensilien, auch wenn diese eher selten den Weg vor die Cam finden und schnell war eine Decke geholt. Naja, ich musste diese eigentlich nur von der Couch nehmen, denn ich zähle eher zu den Kaltblütern. Ich friere ständig, so ist immer da, wo ich bin, auch eine Decke, damit ich eben nicht zu sehr auskühle :)
Gar nicht mal so traurig über dieses Faible machte ich es mir auf der Couch bequem und schlüpfte unter meine warme Decke und zog diese zunächst bis zur Hüfte
Bing: Höher bitte
Ein Stückchen höher also, na gut, also bis zur Brust
Bing: Höher bitte
Noch ein Stückchen höher also
bis zum Hals
Bing: Höher bitte
Ich zog meine Decke bis zur Nase, die Augen lies ich frei, ich musste ja sehen, was er mir schreibt
Bing: Höher bitte, bitte ganz unter die Decke
Etwas ratlos schlüpfte ich nun ganz unter meine Decke. Das helle Licht im Wohnzimmer schimmerte durch die Decke durch und ich begann mich ein wenig zu räkeln
Bing
Bing
Bing
Bing
Ich muss sehen was er schreibt
ich streckte meine Nase ein wenig unter Decke vor und noch bevor ich alle Anweisungen lesen konnte
Bing: Bitte wieder unter die Decke
Mich überkam ein totaler Lachflash und mit jedem Bing musste ich mehr und mehr lachen und so räkelte ich mich lachend, die Decke stetig festhaltend unter meiner Decke, im Hochsommer bei ca. 29 Grad Celsius im Wohnzimmer und immer wieder ein ertönte es heiteres Bing
Bing
Bing
.
Ich hatte schon Bauchschmerzen vor Lachen, zog die Beine zur Entspannung an den Bauch und fragte in einem etwas bingfreieren Moment meinen Mann, ob er mir nicht vorlesen könne, was da auf meinem Bildschirm stehen würde. Dieser verfolgte mein Treiben bereits seit einiger Zeit. Sicher hätte ich wäre die Decke nicht im Weg gewesen die Fragezeichen ob meines außergewöhnlichen Treibens in seinen Augen sehen können. So folgte er meiner Bitte und wurde somit unsichtbar für meinen Gast zum Souffleur, der die Regieanweisungen an mich weiter gab. Er konnte sich kaum noch halten vor lachen und ich konnte richtig spüren, wie er mir unter Tränen die nur komischen Anweisungen weitergab.
Bing
Doggystellung
Bing
auf dem Rücken die Beine mal angezogen, mal ausgestreckt
Bing
auf den Bauch die Beine mal ausgestreckt, mal angezogen
Bing
Bing
Bing
Ist es nicht einfach nur wunderbar, wenn man seine Arbeit lachend macht und gar nicht merkt, dass bei einen solchen Arrangement auch mehr als eine Stunde wie im Flug vergeht? Dieser Chat war sehr amüsant und hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, obgleich ich im Nachhinein nebst einer Pause eine kalte Erfrischung brauchte und ich auch noch zwei Tage später die Folgen dieses Lachflashs in meiner Bauchgegend deutlich spürte.
Ich weiß nicht, ob es für die Regie tatsächlich sexuell entspannend war (hab es ja nicht sehen können), aber ich habe daraus gelernt, dass Sexualität wohl doch facettenreicher ist, als ich es mir jemals vorgestellt habe
LG Eure Kati