Nach einem ausgiebigen Brunch bereden wir den heutigen Tag. Michael will in die Natur, er will mir unbedingt ein lauschiges Plätzchen am See zeigen. So recht gefällt mir das nicht, aber Michael versichert mir, dass es sehr abgeschieden ist. Gegen 14 Uhr gehen wir los. Das Auto können wir nicht bis zum See nehmen, so müssen wir einige Meter gehen. Michael war die ganze Fahrt über still, beim Laufen nimmt er vorsichtig meine Hand. Seine Augen strahlen, als ich ihm meine Hand nicht entziehe. So gehen wir Hand in Hand durch den Wald. Jeder geht seinen Gedanken nach, die frische Luft tut uns beiden gut. Tief eingeatmet gibt sie uns neue Kraft. Je näher wir dem Waldrand kommen desto aufgeregter wird Michael. Diese Stelle am See kennen nur wenige Freunde von ihm, hier angeln sie immer.
Am Wandrand führt mich Michael nach rechts, nach einigen Metern erstreckt sich einen Sandbank in den See. Sie ist sehr groß und mit Schilf überwuchert. Michael schlängelt sich durch das Schilf und zieht mich an der Hand hinterher. So viel Natur ist nun wirklich nicht mein Ding, aber ich folge ihm tapfer und nehme den Kampf mit den Mücken auf. Meine miese Laune ändert sich jedoch schlagartig als das Schilf plötzlich aufhört. Eine Sandbank liegt uns zu Füßen, nicht sehr groß, aber sehr sauber. Der See liegt ruhig und still vor uns. Eine Idylle sondergleichen! Ich bin sprachlos.
Michael dreht sich zu mir um und lächelt mich an. Ich wusste es würde dir gefallen, strahlt er. Es ist wunderschön, ehrfürchtig senke ich meine Stimme. Michael tritt zu mir und umarmt mich fest. Zusammen schauen wir auf die glatte Seeoberfläche. Michael zieht seine Jacke aus und legt sie auf den Boden. Ich setze mich auf sie und Michael setzt sich hinter mich, er zeiht meine Schultern nach hinten sodass ich mich an ihn lehnen muss. Gemütlich kuschle ich mich in seine Arme. Er umschließt mich fest und erzählt mir von seinen Erlebnissen die er hier schon hatte, den Partys und den stillen Momenten beim Angeln. Und von seinem Traum hier einmal mit einer Frau intim zu werden.
Ich drehe meine Kopf zu ihm, seine Augen schauen mich fragend an. Meine Hand streicht zart zu seinem Kopf und zieht ihn sanft zu mir herunter. Unser Lippen finden sich. Unsere Zungen verbinden sich in Leidenschaft. Michael legt sich auf den Sand und zieht mich auf ihn. Seine Hände fahren unter mein Shirt und beginnen es langsam hochzuschieben. Langsam und mit viel Gefühl zieht er mich aus. Dann legt er mich auf den Sand und wir ziehen ihn gemeinsam aus. Seine Erregung ist deutlich zu sehen. Er betrachtet mich kurz und schon sind wir in einem innigen Kuss verbunden. Wir wälzen uns etwas im Sand, tollen wie Kinder das tun, immer verbunden durch den Kuss. Ich beende das Tollen als ich mich auf ihn setze. Mein Becken rutscht leicht nach unten und fast automatisch rutscht sein Glied in mein Grotte. Michael keucht und stöhnt, seine Hand wandert an meine Spalte und sucht meinen Lustpunkt. Ich richte mich auf, beginne ihn langsam zu reiten. Meine Augen sind auf Michael gerichtet. Seine Augen glänzen. Mir jagt seine Hand einen Schauer über den Rücken, ich winde meinen Körper und hebe dabei meinen Kopf. Mein Blick schweift über das Schilf und ich erstarre.
Ein junges Paar kämpft sich gerade durch das Schilf, beide dürften so in Michaels Alter sein. Michael will mich schon fragen was los ist, doch ich halte ihm den Mund zu. Ich lege meinen Finger an die Lippen und haste schnell von ihm runter. Wir haben nicht mehr viel Zeit, die beiden sind sehr nah. Hastig packen wir unsere Habseeligkeiten zusammen und Michael drängt ins Schilf. Ich folge ihm so leise es nur geht. Nach einige Metern zieht mich Michael nach unten in die Hocke, gespannt schauen wir zur Lichtung.
Das Paar betritt gerade die Sandbank. Michael hält den Atmen an, er kennt die beiden. Das Mädchen ist Sabine, sie geht in die Parallelklasse und wohnt nur ein paar Straßen von Michael weg und der andere ist Stefan, sein bester Freund. Fragend schaue ich Michael an, das Entsetzen ist im deutlich ins Gesicht geschrieben. Stefan dient als Alibi für dieses Liebeswochenende, er weiß dass Michael ein Verhältnis zu einer älteren Frau unterhält. Aber was zum Teufel macht er mit Sabine hier? Die beiden sind nun in Hörweite. Ich habe dir doch gesagt, dass wir ihn hier nicht finden!, Stefan schaut Sabine triumphierend an. Glaubst du mir nun? Sabine scheint enttäuscht zu sein, sie setzte sich niedergeschlagen in den Sand, zieht ihre Beine an und umschlingt sie mit den Armen. Ihr Blick ist starr auf den See gerichtet. Leise fragt sie, Und du bist dir sicher, dass er bei dieser Frau ist? Stefan setzt sich neben sie, Wie oft muss ich dir das noch sagen, er ist das ganze Wochenende bei ihr! Einige Sekunden ist es still. Unsere Herzen schlagen so schnell, dass wir Angst haben, dass die beiden uns hören können. Was zum Teufel noch mal hat Stefan Sabine erzählt!
Stefans Stimme ist umgeschlagen, nun spricht er einfühlsam auf Sabine ein, Du kannst ihn dir aus dem Kopf schlagen, Michael hat nur noch Augen für die Frau, er beachtet dich doch nicht einmal. Er hat deine Liebe nicht verdient! Stefan legt zaghaft seinen Arm um Sabine. Sabine hat nun zu schluchzen begonnen und legt den Kopf an Stefans Schulter. Stefan zieht sie näher zu sich und redet unaufhörlich auf sie ein. Immer wieder sagt er ihr dass sie Michael vergessen soll. Sabine hebt den Kopf und blickt Stefan mit verweinten Augen an. Und wie soll ich ihn bitte aus dem Kopf bekommen? Ich muss immer an ihn denken, wie soll das bitte aufhören? Stefan scheint auf diese Fragen nur gewartet zu haben. Er nimmt Sabine fest in den Arm und redet leise und eindringlich auf sie ein, Am besten du findest eine neue Liebe oder zahlst es ihm heim. Sabine schüttelt den Kopf, Eine neue Liebe? Ich kann mich nicht so schnell neu verlieben! Weißt du wie lange ich Michael schon hinterher schaue? Soll ich denn nun den erst besten nehmen, der mir über den Weg läuft? Stefan legt ihren Kopf wieder an die Schulter und streichelt nun ihren Rücken intensiver, Dann zahl es ihm mit gleicher Münze heim. Sabine schnieft, Wie stellst du dir das vor? Na, er hat Sex mit der Frau und du
, Stefan beendet den Satz nicht. Sabine hebet den Kopf und rückt etwas von ihm an, und ich soll mich mit einem anderen vergnügen? Meinst du das? Stefan hört den Unterton in Sabines Stimme nicht und fällt voll in die Falle rein. Ich würde mich auch zur Verfügung stellen, meint er großzügig, süffisant lächelnd. Sabine stößt ihn weg und ist schneller aufgestanden, als Stefan es registrieren kann. Du bist ein
Mein Gott ich finde nicht mal einen Ausdruck der groß genug für dich wäre. Du bist das Letzte!, wütend stampft sie durch das Schilf davon. Nachdem Stefan registriert hat, dass er nicht zum Zug kommt, steht er auf und rennt Sabine rufend nach. Ihre Stimmen verhallen schnell. Wir sind wieder allein.
Michael starrt immer noch auf die Stelle wo noch vor Minuten Sabine und Stefan saßen. Ich schaue ihn mitleidig an. Mich fröstelt und mir wird bewusst, dass die Septembersonne nicht mehr die Kraft hat. Ich überrede Michael sich anzuziehen. Als wir angezogen sind hat Michael noch immer kein Wort herausgebracht. Langsam gehen wir in Richtung Wald. Michael findet langsam seine Stimme wieder. Er ist enttäuscht von Stefan, der sein Geheimnis verraten hat und überrascht, dass Sabine sich so für ihn interessiert. Für Michael ist eine Welt zusammengebrochen. Die ganzen Wochen, die Heimlichkeiten stürzen nun zusammen. Schützend lege ich den Arm um ihn und führe ihn zum Auto. Mir war bewusst, dass es mal so kommen kann, nein mir war es klar, dass es nicht immer gut gehen kann, doch Michael hatte diesen Weitblick nicht. Voller Schuld wird mir klar, dass ich die Schuld an dieser Situation trage. Nun werde ich wohl auch sehen müssen, dass Michael da mit heiler Haut raus kommt.
Schweigend fahren wir nach Hause. Michael will sofort ins Schlafzimmer gehen und seine Sachen packen, doch ich halte ihn zurück. Zuerst wird gegessen!, bestimme ich. Ich bestelle schnell zwei Pizzen und setze Michael ins Wohnzimmer. Dann beginne ich zu reden. Zuerst kommt Stefan dran, es braucht einen Strafe, die ich mir noch ausdenken muss, eine Strafe die ihm deutlich macht, dass er nie mehr ein Wort über Michaels Verhältnis zu einer älteren Frau rum erzählen darf. Diese Strafe muss krass ausfallen.
Sabine jedoch ist da mehr Michaels Problem. Vorsichtig frage ich nach den Gefühlen von Michael zu Sabine. Auch Michael ist schon Jahre in Sabine verschossen, er hat letztes Jahr an Fasching versucht sie zu küssen, doch war kläglich gescheitert, seit dem hat ihre Freundschaft einen Knacks. Er hat nicht gedacht, dass sie für ihm empfindet. Die Pizza kommt und wir bereden beim Essen unseren Plan.
Obwohl wir es nicht ausgesprochen habe, so ist es uns doch beiden klar, dass unsere Beziehung zu Ende ist. Michael muss nun um Sabine kämpfen und Stefan braucht seine Abreibung! Mit einem festen Plan geht Michael gegen 20 Uhr nach Hause. Vollgepackt gebe ich ihm noch einen Abschiedkuss auf die Wange und wünsche ihm viel Glück, er hat noch einen schweren Abend vor sich. Ich hingegen muss mich auf meine Arbeit vorbereiten. Stefan wird heute noch einen netten Abend haben.