Es gibt Tage, da sollte man mitten in der Nacht aufstehen, einen Kugelschreiber nehmen, den Tag aus jedem erreichbaren Kalender streichen und sich anschließend wieder ins Bett legen und die nächsten Stunden einfach verschlafen. So ein Tag war damals gewesen. Ein Samstag, eigentlich ein Tag der Ruhe, ein Tag, an dem man sich vorsichtig auf den Sonntag, den wichtigsten Tag der Woche, einstimmen kann. Mag sein, dass es für andere so ist. Für mich nie, oder zumindest selten.
Klar, fast jeder Mensch hat einen Beruf. Und viele Menschen müssen angestrengt arbeiten, für die paar Kröten, die ihnen ihr Chef als Anwesenheitsprämie zukommen lässt. Auch ich kann mich an ein Zuwenig an Arbeit nicht beklagen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, bleibt nicht mehr viel Zeit, etwas zu erledigen. Das heißt, dass im Haushalt so einiges auf der Strecke bleibt. Aufräumen, saubermachen, waschen, bügeln, all das hatte ich erst einmal lernen müssen, als meine Frau mich verlassen hatte. Inzwischen konnte ich es einigermaßen, wenn ich auch noch viel Zeit dazu brauchte. Also war Samstag der Tag, an dem dies alles erledigt wurde.
Eigentlich stehe ich Samstags auch früh auf, dass ich alles geschafft bekommen. Nur gestern hatte ich verpennt. Als ich schließlich im Bad vor dem Spiegel stand, musste ich die Augen schon abwenden. Das Haar stand wirr von meinem Kopf ab. Die Augen lagen tief in den Höhlen, das unrasierte Gesicht machte einen ziemlich fertigen Eindruck und im Mund hatte ich einen Geschmack, als hätte ich einen Aschenbecher ausgeleckt. Es schüttelte mich geradezu vor mit selbst. Außerdem hatte ich einen leichten Druck auf dem Kopf. Oh Mann, warum musste ich auch gestern Abend noch meinem Bruder begegnen?
Erst waren wir vor der Haustür gestanden und hatten geredet und geredet. Dann hatte ich ihn schließlich mit nach oben gezerrt. Ich holte Bier aus dem Kühlschrank und während wir uns unterhielten, tranken wir nach und nach unser Bier. Irgendwann wurde die Unterhaltung nebensächlich. Nein, nebensächlich ist nicht das richtige Wort. Wir kamen irgendwie in eine merkwürdige Stimmung und lösten so en passant, alle Probleme der Welt. Atommüll, Wirtschaftskrise, Überbevölkerung? Alles kein Problem, wir hatten die Lösung. Bloß, heute morgen, fiel sie mir nicht mehr ein, die Lösung. Mein Bruder war dann irgendwann nach Hause gewankt und ich ins Bett gefallen. Und genauso fühlte ich mich und genauso, sah ich auch aus.
Gegen das miese Gefühl, half zunächst eine lang andauernde Dusche. Erst heiß, dann eiskalt. Nach der Dusche kam das Zähne putzen an die Reihe, was mir half, den fiesen Geschmack loszuwerden. Und anschließend wurde gefrühstückt. Ein Glas frisch gepresster Orangensaft, mehrere Tassen starken, heißen, Kaffee und dazu zwei Aspirin +C. So sollte und wollte ich wieder auf die Beine kommen. Es dauerte zwar eine gute Stunde, aber dann fühlte ich mich fit genug, dem Leben mutig in die Augen zu schauen. Ja, ich wurde sogar sehr mutig, denn ich beschloss, als erstes einkaufen zu fahren.
Dazu gehört Mut, sehr viel Mut. Den im Einzelkampf ausgebildeten Hausfrauen vor den Regalen und zwischen den Kühltruhen Paroli zu bieten, in dem sich abzeichnenden Kampf um Leben und Tod, oder doch zumindest um das letzte Päckchen Tiefkühlkroketten, ist schon eine erhebliche Herausforderung für einen Mann, der bei der Bundeswehr lediglich eine Fallschirmspringerausbildung absolviert hat. Ich gab auch schnell klein bei und entschloss mich wieder einmal, lieber essen zu gehen. Obwohl, ein paar Vorräte hatte ich ja auch noch zu Hause. Also blieb es bei Käse, Wurst, Mich und Obst und Gemüse.
An der Kasse war es wie immer. Natürlich stellte ich mich an der kleinsten Schlange an, aber genauso natürlich kam ich nur zögerlich vorwärts. Die Dame vor mir zum Beispiel, zählte jeden Cent einzeln in die Hand der Kassiererin, die auch schon Ausschlag ob solcher Ignoranz bekam. Mehr als nur halblaut sagte ich zu mir selbst: Wie schade, dass es keine viertel und halbe Cent gibt. Dann hätten manche Leute noch mehr Möglichkeit, anderer Leute kostbare Zeit zu verschwenden. Die Kassiererin sah mich dankbar, die Kundin ziemlich böse an. Macht nichts. Die Kassiererin war jünger und deutlich hübscher.
Nach einem kurzen Abstecher beim Bäcker, fuhr ich eilig nach Hause um meine Einkäufe zu verstauen. Dann begannen die nervigen Arbeiten. Wachmaschine füttern und anfangen die Wohnung erst aufzuräumen und schließlich auch noch zu putzen. Der Vormittag verging. Zu Mittag öffnete ich mir eine Dose Ravioli. Geht schnell und ist nahrhaft. Wie es schmeckt? Na ja, reden wir nicht darüber. Inzwischen war auch der Trockner fertig und ich machte mich daran, meine weißen Hemden zu bügeln. Gern tat ich es nicht, musste aber sein.
Es klingelte an der Tür. Meine Schwägerin begehrte Einlass und die kurzzeitige Überlassung meines Laptop. Gerdi ist da, und ich würde ihr gerne die Urlaubsbilder zeigen. Tom, hat das Laptop mitgenommen. Ich gab ihr das Gewünschte. Einen Moment musterte sie das Stilleben aus Bügelbrett und Wäschekorb. Dann schaute sie mich an. Du solltest mal wieder zum Friseur! Dann ging sie, mit der Laptoptasche in der Hand. Als ich die gebügelte Wäsche aufräumte und das Bügelbrett ins Bad stellte, sah ich kurz in den Spiegel. Sie hatte recht. Meine doch schon ziemlich grauen Haare hatten fachkundige Betreuung nötig.
Warum auch nicht? Ich machte mich auf den Weg. Samstag Nachmittag. Ein Friseurbesuch ohne Termin? Die Damen und Herren in den Salons betrachteten mich, wie ein Alien. In welcher Welt lebt der denn? Unverrichteter Dinge zog ich wieder ab. Da lachte mich ein Schild in einem Schaufenster an. Come and go Wir kümmern uns um ihr Haarproblem. Sofort! Ohne Anmeldung, ohne Wartezeit! Ich enterte den Laden.
Laute Musik empfinge mich. Moderne Musik! Laut und modern! Ob es Musik war, wollte ich nicht entscheiden. Ich wurde nach meinem Begehr gefragt und man bat mich mit einem freundlichen Lächeln, noch einen Moment Platz zu nehmen. Ich tat es und musterte meine Umgebung. Alles sehr zweckmäßig und irgendwie minimalistisch. Der typische Friseurgeruch stieg mir in die Nase. Zwei junge Damen kümmerten sich um die Köpfe von zwei jungen Herren und plauderten angeregt. Ich griff mir eine der herumliegenden Zeitschriften und erfuhr, das Boris und Sandy sich, trotz Verlobung, wieder getrennt hatten. So, hatten Sie? Sehr interessant, aber wer waren Boris und Sandy? Auch das Viktoria nicht heiraten durfte, ließ mich irgendwie kalt. Musste man wissen, wer Viktoria war? Ich wusste es nicht.
Eine freundliche Stimme sprach mich an. Ich sah hoch. Jung, weiblich, leidlich hübsch, so stand sie vor mir. Sie bat mich, ihr zu folgen. Ich legte das interessante Blatt zur Seite und stand auf. Jetzt, da ich vor ihr stand, merkte ich, dass sie nicht gerade zu den größten zählte. Sie führte mich zu einem Stuhl und forderte mich auf, meinen Kopf in die Aussparung des Waschbeckens zu legen. Wohl temperiertes Wasser traf meinen Kopf. Sanfte Hände begannen, meinen Kopf zu massieren. Das war kein Haare waschen, dass war eine sehr schöne Kopfmassage. Ich schloss die Augen. Leider war der Moment gleich wieder vorbei.
Mit einem Handtuch um den Kopf, dass mich aussehen ließ, wie weiland Mrs. Robinson, nur nicht so schlank, wurde ich zu einem anderen Stuhl geführt.
Sie rieb mir die Haare trocken. Dann richtete sie ihr Handwerkszeug und ich hatte Muse, sie etwas genauer zu betrachten. Schon vorhin hatte ich mir die anderen Damen etwas näher angesehen und was mir aufgefallen war, dass sie ziemlich viel Metall im Gesicht hatten. Auch ihre Frisuren empfand ich nicht unbedingt als Werbung für ihre Tätigkeit. Die eine hatte blonde Haare, die einen Stich ins bläuliche hatten, sah fast aus, wie ein Blauschimmelkäse auf dem Kopf. Die Haarfarbe der Anderen changierte in allen möglichen Grüntönen. Sah fast aus wie eine Wasserleiche.
Die Dame, die mich unter die Cour nahm, hatte wunderschöne, über die Schultern reichende, rote Haare. Schön gelockt. Mein nächster Blick traf ihre Augen. Wie passend. Ein wunderschönes Grün, umrahmt von lagen, rabenschwarzen Wimpern. Mein Blick wanderte weiter an ihrer Figur. Das weit ausgeschnittene T-Shirt zeigte ein traumhaftes Dekollete. Auf der linken Brust haftete eine Namensschild. Sandy stand drauf. Also vermutlich Sandra. Geziert wurde das Gesicht von einer niedlichen Stupsnase, die ich sofort anziehend fand.
Sandy stellte sich hinter mich, fummelte mir in den Haaren herum und fragte mich, wie ich es gerne haben wollte. Am liebsten schön langsam und gemütlich! War ich versucht zu sagen. Aber ich beherrschte mich. Ich überlasse es dir. Du bist die Fachfrau! Sie nickte und fing mit ihrem Werk an. Unauffällig betrachtete ich sie durch den Spiegel. Sie konzentrierte sich sehr. Man sah es, weil ihre süße kleine Zungenspitze zwischen den Zähnchen steckte. Mein Blick wanderte tiefer. Einen schönen Hals hatte sie, der sich weiter in ein traumhaftes Dekollete verlängerte. Man sah den Ansatz ihres Busens. Das weiße T-Shirt lag eng an und man konnte bei genauem Hinsehen, erkennen, wie sich ihre Nippelchen durchdrückten. Natürlich sah ich genau, aber unauffällig hin! Das T-Shirt war ziemlich kurz und ließ einen Streifen Bauch frei, der wunderbar anzusehen war.
Dem schloss sich der Bund eines kurzen, aber engen Lederröckchens an unter dem phantastische Beine hervorschauten. Doch, die kleine Maus war wirklich Zucker. Sandy fuhrwerkte an meinem Kopf herum und jede ihrer Berührungen war überaus angenehm. Jetzt verstellte sie mir den Blick auf den Spiegel, schenkte mir aber dafür einen weitaus schöneren Anblick. Sie stellte sich halb vor mich um meine Stirnfransen zu kürzen. Dabei hatte ich Gelegenheit, in ihren Ausschnitt zu schauen. Was für Titten!