Die Samenräuberin
Keine Einsamkeit mehr – zwei Doppelmonde zuvor …
„… am ewigen Strand der Sterne!!“
Füße stampften rhythmisch auf dem hartgetretenen Boden auf und Arme wurden energisch hochgerissen. Bauch- und Brustmuskeln unzähliger schlanker Frauenkörper spannten sich an. Schenkel. Alles um das Feuer war in Bewegung. Begleitet vom unerbittlichen Schlag der Trommeln.
Und der Mann, der alles beherrschte, saß auf seinem Thron und blickte durch alle hindurch. Mit Augen, die wie bitterkalte Wolken an einem strahlend blauen Himmel glänzten.
Er war Milaren – der Bote mit dem Sternenhaar, der brennend aus den Himmeln stürzte – „Der alles weiß“ … Mit seinen Gedanken weit, weit weg. An irgendeinem Ort, wohin kein Boot dieser Insel ihn jemals tragen würde.
Seine Lippen bewegten sich zu einer Melodie, die nur er allein hören konnte.
Und sie.
Kemy.
Sie saß ihm zu Füßen und blickte zu ihm auf.
„Was für ein Lied summst du?“
„Altes Sternenbotenlied“, murmelte er. „Wie alle beginnt es mit ‚Fern der Heimatlosigkeit’…“
„Ein trauriges Lied“, presste sie ihre Lippen zusammen und legte ihre Hand auf sein Knie, das ihm so viel Schmerzen und Mühsal bereitete. Ihre Augen funkelten im Schein der vielen Feuer – sie erblickte sich in seinen. „Lass mich deine Wunden heilen.“
Die magische „Geiststimme“, die ihn überallhin begleitete, erwachte zum Leben, doch er verbannte sie mit einer einfachen Handbewegung wieder zurück an jenen geheimnisvollen Ort, dem sie entstammte. Und zum ersten Mal … zum allersten Mal sah er ihr in die Augen und schien sie wirklich wahrzunehmen. Nicht nur äußerlich – nein, er schien ihrer im Traum geborenen Seele gewahr zu werden, die unter ihren Lippen, ihren Wangen und ihren Brüsten glühte. Nicht ihren Körper, der so vielen Männern der Insel schlaflose Nächte bereitete.
„Meine Wunden heilen?“ Jedes einzelne Wort verließ als Flüstern seine raue Kehle und das Bild in seiner Hand – das Bild seiner flammenhaarigen Sternengöttin – es entglitt seinen Fingern und segelte davon. Fiel in die Glut des großen Feuers. Und für einen kurzen Moment – nur einen Augenblick – war es, als würde ein glühender Feuerschein ihr Gesicht erleuchten und die wirkliche Natur der Sternengöttin enthüllen.
Und ihren Namen …
„Jeanne“.
Die Flammen zerfraßen ihr Antlitz binnen eines Herzschlags und was davon übrigblieb, entschwebte als rauchendes Nichts in das sternenerhellte Dunkel der Nacht.
„Gegen die Einsamkeit, Kemy … gibt es keine Heilung.“
Das klang so …
Endgültig.
So unvermeidlich.
So traurig …
Er leerte sein Muschelhorn in einem Zug, wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und erhob sich von seinem Thron.
Kemy biss sich auf die Zunge.
Heilung …
Vielleicht gab es sie ja doch. Sie wollte, dass es sie gab. Es musste sie geben!
Sie sah ihm hinterher. Wie er davonging – an seiner Hütte vorbei und zwischen den hohen Bäumen in Richtung „Sonnenstrand“.
Der Tanz um sie herum, das Aufstampfen der Füße, der Gesang – alles setzte sich fort. Genau wie die Worte des Lieds, die sich in ihre Gedanken brannten. Oder die heißen Flammen, die hoch in die schwarze Nacht hinaufloderten … Auch diese Nacht war verdammt, nur eine von vielen zu werden. Eine wie jede andere auch. Eine, in der sich nichts ändern würde …
Sie wusste, dass die Blicke der anderen auf ihr ruhten und … Sie hatte zu viele Nächte wie diese erlebt. Nächte, in denen alles gleich blieb wie in allen anderen zuvor. Und deshalb musste sich etwas ändern – denn von diesen verlorenen Nächten hatte es bereits viel zu viele gegeben.
Sie strich ihr langes, schwarzes Haar nach hinten, verließ den „Platz des Feuers“ und bahnte sich einen Weg durch die Reihen an Männern, die ihre Trommeln schlugen, sie mit ihren Blicken auszogen und ihr zuwinkten. Und sie tat, als ob sie zu ihrer Hütte gehen würde, nur um „Alles weiß“, ihrem Sternenboten, geduckt und auf Zehenspitzen zum „Sonnenstrand“ zu folgen – dorthin, wo nichts und niemand sonst war.
Keine anderen.
Keine Boote.
Keine andere Seele.
Sie sah sich um. Ihr Herz klopfte.
Er … Er war nicht da, oder?
Eine Bewegung ließ sie herumwirbeln.
Er saß auf dem Stamm einer krumm gewachsenen Palme, die weit auf den Strand hinausragte, mit einer weiteren Schale vergorener Hartfäuste in seiner Hand – einer Menge, die jeden anderen Mann umgehauen hätte. Er schlürfte an der bitterherben Flüssigkeit und starrte durch eine Lücke im Blätterdach in die Sterne.
Es war eine wolkenlose Nacht, drei Wochen vor dem Doppelneumond … Schmal hingen die abnehmenden Mondsicheln am Himmel und in seinen Augen brannte ein heißes Glühen. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, wie ihre eigenen Augen im spärlichen Mondlicht aussahen.
Und plötzlich …
Mit einem rauen Lachen streckte er den Arm nach ihr aus, packte sie und zog sie zu sich.
Küsste ihre Brüste. Verschlang die zarten Spitzen.
„Du fehlst mir so.“
Der anregende Duft der Hartfäuste wehte ihr entgegen.
Augenblicklich wurden ihre Nippel zwischen seinen Lippen hart. Sie warf den Kopf in den Nacken und stöhnte laut auf.
„Ich habe dich so unglaublich vermisst.“ Er ließ seine Zunge auf ihren erregten Knospen kreisen.
Kemy verrenkte sich. Ihre Mitte spielte augenblicklich verrückt.
Seine Küsse wanderten abwärts. Über ihren Bauchnabel zu ihrem Venusdreieck. Seine Nase … Sein Mund versenkte sich in den Locken ihres Schamhaars und er fand ihre Perle. Stupste sie mit leichten Zungenschlägen an. Umschloss sie mit sanften Saugbewegungen und … Sie erzitterte am ganzen Leib. Ein Prickeln erfasste sie. Überall. Bis in die Haar- und Zehenspitzen.
„Du riechst so gut.“
Sie lief aus. Auf seine Zunge. Es war wie mit ihrer besten Freundin, doch irgendwie anders. Besser. Jeder Atemzug verließ als Hecheln ihren Mund. Und er ließ nicht locker. Leckte sie immer schneller und fordernder.
Was zum …
Der Orgasmus sprang heran, erfasste ihre Klit und sie stieß ein Stöhnen aus, das bis zum Wasser der Bucht und an die Grenzen des Dorfes hallte.
Ihre Knie gaben nach.
Er leitete sie hinunter auf den Boden. Zu seinen Füßen.
Zitternd öffnete sie seine Hose und sein Glied …
Schwungvoll brach es hervor und berührte ihren Mund. Es war herrlich. So fest. So groß.
Nicht, dass sie das schon einmal gemacht hatte, doch ihre Lippen öffneten sich wie von selbst.
„Ja“, stöhnte er und strich ihr durchs Haar. Legte den Kopf in den Nacken. „Ja, nimm ihn in den Mund.“ Sein Kolben füllte ihre enge, warme Mundhöhle und ihre Zunge tanzte über seine glitschig nasse Eichelspitze. Saugte alle Lusttröpfchen auf. Ihre beste Freundin ’Kess hatte ihr so viel darüber erzählt, dass es ihr vorkam, als hätte sie ihr jedes Mal dabei zugesehen.
Es war so leicht, so natürlich – weil es sich richtig anfühlte.
„Zeig’s mir“, verlangte er mit glühendem Blick. „Fingere dich selbst.“
Hitze schoss ihr in die Wangen. Der Gedanke war … so verdammt erregend. Vor allem, weil er ihr zusehen wollte. Sie beobachten. Ihre Perle protestierte ein klein wenig. Noch gereizt vom letzten Höhepunkt und doch … Alles an ihr sehnte sich nach mehr. Nach etwas, das sie noch gar nicht kannte … Mit der Fingerspitze strich sie ihre klatschnassen Schamlippen entlang. Vor und zurück und leckte immer sehnsüchtiger seinen Kolben.
„Bitte“, brachte sie atemlos hervor. „Nimm mich! Halte mich!“
Er drehte sie mit seinen kräftigen Händen herum, kam zu ihr herunter und glitt hinter sie. Zwischen ihre Schenkel zu ihrem Po. Und sein Kolben … Sie spürte seine Spitze an ihren Schamlippen und …
Mit einem einzelnen Ruck drang er in sie ein.
Entjungferte sie.
Erhitzt kreischte sie auf und ihre Laute verloren sich in einem Wimmern. Immer hatte sie süß davon geträumt, wie es war, einen Mann das erste Mal in sich zu spüren, sich ihm hinzugeben und jetzt … Es war schön, seltsam und unglaublich wild.
Stöhnend biss sie sich auf die Unterlippe. Die Empfindungen … sie waren einfach zu gut. So vorherbestimmt. Sie wollte über ihre Schulter blicken. Ihn betrachten. Jeden seiner Muskeln. Sehen, wie sie sich bei jedem Stoß anspannten, wenn er diese Naturgewalt in sie hineintrieb.