Ob es an dem ausgeprägtem Alkohol- und Zigarettenkonsum lag, oder an der Vielzahl an potenzsteigernden Mittel, die es ihm bis zuletzt ermöglicht hatte mich zu ficken, weiß ich nicht. Mir wurde nur gesagt, dass es Herzversagen war und schnell ging. Die Besatzung des Krankenwagens, der vor der Tür stand, als ich von der Arbeit kam, konnte ihre Abneigung mir gegenüber aber nicht verbergen, als sie mir dies sagte. Kein Wunder, hatten sie einen Einblick in das Haus bekommen und konnten sich vorstellen, was dort sonst so ablief. Schließlich standen und hingen im jedem Zimmer Bilder von mir und meinen Genitalien in den delikatesten Situationen. Herr Müller hatte angefangen mich zu fotografieren, seitdem sich mein Training und die Behandlungen in sein Haus verlagert hatten. Er hatte Talent dafür meine Geschlechtsteile in Nahaufnahme oder mich in den demütigensten Posen im Bild festzuhalten. In seiner kleinen Dunkelkammer entwickelt, wurden sie dann im ganzen Haus verteilt. Ein Besucher kam so nicht daran vorbei zu erfahren, was meine Aufgaben hier waren. Besonders die Wände in meinem Zimmer waren regelrecht tapeziert mit den erniedrigensten Bildern, sollten sie mir stets vor Augen halten, welchen Status ich hatte. Erst Jahre später sollte ich eine versteckte Kiste finden, in denen auch eindeutige Aufnahmen von anderen Männern waren, mit denen Herr Müller vor meiner Zeit seinen Spaß hatte. Das hatten natürlich auch die Sanitäter gesehen und es durchlief mich heiß und kalt, als sie beim Aufräumen, vor Ekel fasziniert, diese Bilder betrachteten.
Nachdem sie und der von ihnen bestellte Bestatter mit dem Leichnam weg waren, dauerte es lange, bis ich begriff was geschehen war. Und fiel dann in ein unendlich tiefes Loch. Ich war wieder auf mich allein gestellt, doch diesmal endgültig. Ich trauerte nicht um Herrn Müller, der bis zuletzt nur gemein und grausam zu mir gewesen ist. Aber ich betrauerte mich selbst, wusste ich nicht, wie ich ohne die Erfüllung meiner Sucht, gefoltert zu werden, weitermachen konnte.
Die Beerdigung wurde zum Glück von einem Nachlassverwalter organisiert. Sie fand in einem sehr kleinen Kreis statt. Es gab keine warmen Worte oder Tränen. Außer mir waren nur eine Handvoll anderer Menschen da. Diese mir fremden Männer und Frauen sahen sehr wohlhabend aus und betrachteten mich während der Zeremonie mit tiefer Verachtung. Erst da erfuhr ich, dass Herr Müller doch Verwandte hatte. Es waren die Eigentümer der Firma in der ich seit Jahrzehnten arbeitete und Herr Müller war ein ungeliebter Cousin eines der Vorstandsmitglieder. Erst im Nachhinein wurde mir so klar, dass das der Grund für Herrn Müllers Sonderstatus in dieser Firma war und dieser Status sogar auf mich übergegangen war. Ganz offensichtlich wussten diese feinen Leute aber über meine Beziehung zu ihrem verhassten Verwandten bescheid und ich wand mich unter ihren verabscheuenden Blicken, während der Sarg wortlos in die Erde gelassen wurde.
Als ich bemerkte, dass ihr verständnisloser Ekel vor mir mich krankhaft erregte und mein Schwanz in meiner viel zu engen Anzugshose anschwoll, ging ich peinlich berührt davon, noch bevor der Sarg ganz unten war. Bei einer Beerdigung einen Ständer zu bekommen, verstörte mich zutiefst. Was war nur aus mir geworden?
Einige Tage später bekam ich Besuch von einem Notar, der mir Herrn Müllers Testament eröffnete. Wir saßen in dem mit meinen Bildern gespickten Wohnzimmer und er war fassungslos, was er da sah. Als er sich aber gesammelt hatte, teilte er mir mit, dass ich der alleinige Erbe von Herrn Müller war und sein Haus samt Inventar, das alte Auto und ein nicht unerheblicher Geldbetrag an mich überging. Mir wurde auch mitgeteilt, dass sich mein Stand in der Firma nie verändern würde, so sei es mit dem Vorstand vereinbart. Dann bekam ich einen Briefumschlag in dem ein handschriftlich geschriebener Zettel war. Es stand nur ein Satz darauf: „Führe die Kunst fort.“
Die Zeit danach war hart für mich und ich brauchte mehrere Monate, um auf eigenen Beinen stehen zu lernen. In mir war eine Leere, die zu füllen ich lernen musste, hätte ich sonst keinen Grund gehabt weiter zu leben. Endlose Stunden verbrachte ich damals vor Frustration heulend, während ich bei der Arbeit oder zu Hause selbst meine Eier quälte, ohne je die Befriedigung zu erhalten, die ich so sehr brauchte.
Aber irgendwann fand ich Mittel und Wege meinem Leben wieder einen Sinn zu geben, auch wenn ich nie wieder so erfüllt sein sollte, wie zu Herrn Müllers Lebzeiten. Zum einen kaufte ich mir einen Computer und entdeckte damit die dunklen Tiefen des Internet. Die bizarrsten Schwulen- und SM-Seiten verschafften mir eine Art Ersatzbefriedigung, da ich dort lernte mir selbst die exquisitesten Schmerzen zuzufügen. Auch die Möglichkeit via Webcam mit anderen in Kontakt zu treten und unter den Augen Fremder mir nach deren Anweisung die niederträchtigsten Sachen anzutun, half mir durch so manche einsame Nacht.
Zu anderen stellte ich den Kontakt zu diesem besonders sadistischen Stricher wieder her. Es bedurfte Überwindung für mich an den einschlägigen Plätzen nach ihm zu suchen und, nachdem ich ihn gefunden hatte, war es sehr demütigend ihm zu sagen, was ich von ihm wollte. Aber so kam es und er kam mit zu mir nach Hause. Und ich wurde sein Stammkunde, kam er mitunter mehrmals die Woche zu mir und befriedigte meine dunklen Triebe. Den Lohn für seine Dienste konnte ich mir aufgrund meines Erbes leisten und so konnte ich im Laufe der Zeit wieder die Befriedigung bekommen, die ich brauchte. Er lernte schnell, dass er nicht nur meinen Körper misshandeln musste, um mich zu erfüllen, sondern mich auch als das Stück Dreck behandeln musste, das ich war. Obwohl ich ihn stets bezahlen musste, ließ er mich nie spüren, dass ich nur Kunde war, sondern eher sein Sklave, der weit unter ihm stand. Es schien ihm zu gefallen, so wie er mich immer mehr erniedrigte, demütigte und auf immer wieder neue Arten die Wichse aus mir heraus quälte. Aufgrund der Fotos erfuhr der Stricher auch von dem verfetteten Fernfahrer und meine besondere Abneigung mich um seine Körperflüssigkeiten zu kümmern. Unter Schmerzen musste ich zustimmen, dass er den Kontakt zu dem Fettsack wieder herstellen durfte.