Die Museumsnacht stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Gleichzeitig fand in der Stadt ein großes Rockfestival statt, und die Beats waren bis ins Museum zu hören. Entsprechend dürftig war der Besuch. Als Kunsthistoriker, der aber mittlerweile ein ganz anderes Metier betrieb, hatte Jens sich bereiterklärt, die Führungen in dieser Nacht zu übernehmen. Lediglich 3 oder 4 versprengte Kunstliebhaber nahmen daran teil. Zu der letzten Führung um Mitternacht war überhaupt niemand da. Oder doch? Er blickte sich um und sah eine Frau vor einem der Bilder stehen. Groß, schlank, mit dunkelblauer Bluse und einem langen bunten Rock bekleidet, lange blonde Haare mit wenigen grauen Strähnen.
Er stellte mich mit etwas Abstand neben sie und sah ihr Profil. Eine markante, aber elegant geschwungene Nase, lange schmale Arme. Ein Kontrast dazu waren ihre großen Brüste, die von einem schwarzen BH die Träger waren an der Schulter zu sehen eher mühsam in Form gehalten wurden.
Sie drehte sich zu ihm.
Wissen Sie, ob die Führung stattfindet? Ein leichtes Lächeln, die Winkel ihres Mundes bildeten kleine Lachfältchen. Trotzdem und trotz der grauen Haare wirkte sie immer noch sehr jugendlich. Ihre großen, hellblauen Augen blickten ihn freundlich an.
Na... natürlich antwortete Jens, verlegen darüber, dass er sie beobachtet hatte, ohne sie sofort anzusprechen.
Auch wenn sonst niemand mehr dazukommt?
Auch wenn sonst niemand mehr dazukommt!
Dieses Jahr wurden zeitgenössische Künstler ausgestellt, und er versuchte, seine Fassung wieder zu gewinnen, indem er sich auf Fakten konzentrierte und auf alles, was er über die Bilder wusste. Denn die Frau faszinierte ihn, wenngleich sie bestimmt zehn Jahre älter war als er, und er befürchtete, sie zu Anfang einen Augenblick zu lange angestarrt zu haben. Sie hörte schweigend zu und betrachtete die Bilder sehr lange. Ob sie sich langweilte?
Bei einem Bild blieb sie stehen. Wer ist das?
Sie meinen den Maler?
Nein! Die Frau, die hier abgebildet ist!
Das ist ein Porträt von Jeannette Murdon, sie ist dem Künstler im Sommer 1928 begegnet. Dieses Bild ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein Maler frei porträtiert und die Person trotzdem verblüffend gut charakterisiert.
Waren die beiden ein Paar?
Es wurde vermutet, nicht zuletzt wegen dieses Bildes. Aber sie war verheiratet, und sie haben sich danach nicht mehr gesehen. 1932 starb er. Sie lebte bis 1973 und hat bis zuletzt bestritten, eine Liaison mit ihm gehabt zu haben. Warum glauben Sie, dass die beide ein Paar waren?
Die Art und Weise, wie er sie gemalt hat.
Nun, er war bekannt dafür, viele Frauen in verführerischen Posen darzustellen. Manche Frauen wollten auch so gemalt werden.
Das müssen Sie mir näher erklären.
Sehen Sie sich einmal den Faltenwurf des Kleides an, das an den entscheidenden Stellen nur das Notwendigste bedeckt. Hier am Dekolleté zum Beispiel, am Armausschnitt oder am linken Oberschenkel, kurz unterhalb der
der Geni
der Scham...
Jens wurde rot.
Sie lächelte amüsiert.
Blicken Sie doch einmal in das Gesicht der Frau, erwiderte sie.
Warum das Gesicht?
Sie blickt nicht in Richtung des Malers, sondern irgendwo anders hin. Damit wollte sie den Ein- druck vermeiden, dass zwischen ihr und dem Maler mehr war, als bekannt werden sollte. Aber ihr Gesichtsausdruck zeigt irgendetwas Konspiratives. Eine Mitwisserschaft.
Sie glauben also nicht an das notdürftige oder vielleicht sogar nachträgliche Übermalen nackter Tatsachen?
Nein.
Aber Sie denken, dass es typisch Mann ist, so zu interpretieren, statt einfach den Gesichtsausdruck einer Frau zu studieren?
Ja! Sie lachte. Aber wenigstens sehen Sie das ein und stehen dazu!
Er sah ihr nur ins Gesicht, um diesen Eindruck nicht noch zu untermauern, obwohl sich ihre Brüste verführerisch unter der Bluse abzeichneten.
Aber ebendieses Gesicht mit den blauen Augen war ausgesprochen hübsch.
Vor allem, wenn sie lachte.
Sie gingen weiter. Von Bild zu Bild wurde ihm klarer, dass ich es mit einer echten Fachfrau zu tun hatte, die sich mit den handwerklichen Details der Malerei sehr gut auskannte. Deshalb fasste er sich mit ein Herz und fragte sie, ob sie Malerin sei.
Sie blickte ihn überrascht an, als hätte er sie etwas Indiskretes gefragt, sodass er dachte, einen Fauxpas begangen zu haben. Doch dann kam es wieder, das zauberhafte Lächeln. Sie fühlte sich geschmeichelt. Eine Lady wie sie wäre damit niemals hausieren gegangen, freute sich aber umso mehr, dass Jens selber darauf kam.
Von da an führten sie sich gegenseitig. Mehrmals nahm sie seinen Arm, um ihm Dinge zu zeigen oder rückte ganz nah zu seinem Kopf, wenn sie das Gleiche betrachteten. Dabei roch er ihr Parfum.
Jens bestand darauf, sie nach Hause zu bringen. Ein langer Händedruck zum Abschied, mehr nicht.
Darf ich Ihr Atelier einmal sehen, fragte er, als sie schon fast im Flur stand. Sie drehte sich noch einmal um: Nächsten Freitag um acht. Bringen Sie Wein mit? Am liebsten Rot. Ich mache eine Kleinigkeit zu essen. Bis dann!
An dem Freitag stand Jens an der Tür. Den beiden Namen auf dem Klingelschild maß ich erst einmal keine Bedeutung bei. Sie empfing ihn im Malerkittel und Hausschuhen, sie war mitten in der Arbeit. So war es ja auch gedacht. Aber der Malerkittel war nicht besonders weit geschnitten, ihre Kurven zeichneten sich deutlich darunter ab. Diesen Gedanken versuchte er aber schnell zu verdrängen und schimpfte sich innerlich Banause.
Ihre Bilder waren beeindruckend. Sie gehörte zu den Wenigen, die Gegenständliches mit großer Präzision erfassen und Abstraktes mit einer Aussage verbinden konnte. Einige Akte fielen ihm auf, es handelte sich immer um dieselbe Frau. Etwa in Jens Alter, dunkle, ganz lange Haare, feine Gesichtszüge, kleine, feste Brüste, eine schlanke Taille, im Vergleich dazu aber eher breite Hüften und kräftige Oberschenkel, die zusammen sehr schöne Rundungen ergaben.
Er wagte nicht, nach ihr zu fragen. Stattdessen schoss ihm eine idiotische Frage durch den Kopf: Haben Sie schon einmal männliche Akte gemalt? Sie lachte laut auf. Es ist schwer, Modelle zu finden, die dazu bereit sind und ein gutes Motiv abgeben. Sie legte den Kopf zur Seite und betrachtete ihn von oben bis unten. Er wurde rot. So muss sich eine Frau fühlen, die von einem Mann taxiert wird, dachte er.
Sie würden ein gutes Modell abgeben!
Gut. Wenn Sie mir versprechen, den Kopf nicht so rot zu malen, wie er jetzt gerade ist! Versprochen. Da ist eine Liege, machen Sie es sich bequem und öffnen Sie den Wein, ich hole etwas zu essen. Er zögerte. Ich bin gleich wieder da.
Zuerst öffnete er umständlich den Wein, um Zeit zu gewinnen, und ging zur Liege, da kam sie schon mit selbstgemachten Quiches, die herrlich dufteten.
Weit sind Sie ja noch nicht gekommen, sagte sie lachend. Müssen Sie sich Mut antrinken?
Er goss den Wein in die Gläser.
Ich bin Ingrid. Und ich Jens.
Warum sollte er auch nicht eine Frau duzen, die ihn nackt zu sehen bekommt? Viel konnte er nicht essen, worüber sie sich köstlich amüsierte Mich macht Arbeiten immer hungrig, auch wenn viele Leute glauben, das hier sie deutete auf die Staffelei sei keine Arbeit. Das ist richtig viel Arbeit, wenn man es so gut machen will wie Si
wie Du. Danke. Bist du bereit? Vorsichtig und verlegen zog er sich mich aus und legte die Sachen ordentlich neben die Liege, um einen guten Eindruck zu machen. Sie lächelte wieder und schüttelte leicht den Kopf. Sie fasste ihn an der Schulter und rückte ihn zurecht, brachte seine Beine in Position und fasste ihn leicht am Kinn, um den Kopf zu drehen. Obwohl ihn ihre Bewegungen elektrisierten und ihr Dekolleté ständig Gefahr lief, ihm in die Augen zu springen, regte sich überhaupt nichts bei ihm. Auch dann nicht, wenn sie kurz eine Pause machte, sich zu ihm beugte und ihm eine weitere Quiche in den Mund schob.
Nach einer Stunde drehte sie die Staffelei um. Jens war fasziniert und irritiert zugleich. Zum Teil hatte sie nur wenige Striche gemacht und trotzdem seine Gesichtszüge, seinen Körperbau, die Form seiner Hände und Füße genau erfasst. Sie blickte ihn etwas verunsichert an. Nein, nicht, wie du denkst, sagte er leise. Ich bin begeistert. Aber es ist wie ein Blick von außen auf mich selber. Das habe ich so noch nie wahrgenommen. Für diesen Blick danke ich dir sehr.
Sie nahm seine Hand, er führte sie sanft zu meinem Mund und küsste sie. Das hast du sehr schön gesagt! Sie ergriff seine andere Hand, bewegte sich langsam auf ihn zu und küsste seine rechte Wange. Er erwiderte den Kuss und streichelte ihr Haar. Völlig unvermittelt schwang sie ihr rechtes Bein über die Liege und setzte sich auf ihn.
Da spürte er, dass sie unter dem Malerkittel nackt war. Warum war ihm nicht aufgefallen, dass ihr Slip sich nicht mehr unter dem Kittel abzeichnete, als sie mit den Quiches ins Atelier kam? Er war so überrascht, dass er immer noch nicht zu irgendeiner Regung fähig war. Langsam tasteten sich seine Hände zu ihrem Schultern und von dort zu den Knöpfen des Kittels, um sie zu öffnen. Langsam zog ich er zu sich und küsste sie noch einmal. Als er ihren schwarzen BH öffnete, wehrte sie sich. Ich möchte nicht, dass Du meine Hängebrüste zu sehen bekommst! Durfte ich etwas anbehalten, als Du mich gemalt hast??? Widerwillig gab sie nach, beugte sich aber weiter zu ihm, um ihm keinen Blick darauf zu gewähren. Er legte seine Wange an ihre und zog den BH von der Seite weg. Als er ihre Brüste auf meiner Haut spürte, erwachte auch sein Glied zum Leben. Ist dir das Antwort genug? fragte er sie. Sie richtete sich auf, lächelte schüchtern und begann, mit ihrer Klitoris sein Glied zu reiben, ohne ihn eindringen zu lassen, was er nicht so ganz verstand. Er massierte ihre Klitoris und, so gut es ging, mit der anderen Hand ihre Brüste. Sie begann, leise zu stöhnen und bewegte sich schneller, bis sie mehrmals keuchte und sich mit ihrem Armen an der Seite aufstützte. Ihre Haare hingen ihr wild im Gesicht. Noch einmal bewegte sie ihre Hüften und richtete sich auf
Seine Spritzer gingen bis zu seinen Brustwarzen. Sie beugte sich zur Seite, nahm ein großes Blatt Papier, legte es auf seinen Bauch und hängte es an die Staffelei. Dort, wo er hingespritzt hatte, war das Papier weich und durchsichtig. Sofort stand sie auf und begann, nackt, wie sie war, das entstandene Muster auf ein neues Blatt zu übertragen. Sie drehte sich um, küsste ihn noch einmal, nahm einen frischen Pinsel, tuptfte den Rest Sperma von seinem Glied ab und strich ihn auf das Bild, das sie ihm auf den Bauch gelegt hatte.
Ich bin auch Aktionskünstlerin, musst du wissen. Sie lachten laut.