Es war vermutlich so kurz vor vier Uhr in der Früh. Zumindest wurde es vor dem Fenster langsam hell und die ersten Vögel sangen ihr Lied. Unruhig wälzte ich mich hin und her. Eine fürchterliche Nacht lag hinter mir. Immer wieder war ich mit Panikattacken hochgeschreckt, hatte mein Herz klopfen spüren und hatte mich nur schwer wieder beruhigen können. Meine Träume waren entsprechend gewesen.
Hundemüde und mit einem Gefühl, als sei ich unter die Räder gekommen beschloss ich, dass es keinen Sinn mehr hatte liegen zu bleiben. Langsam, aber mühevoll wälzte ich mich aus dem Bett und schlich leise zur Tür. Ich öffnete sie nur einen Spalt, huschte in die Diele und verschwand im Bad. Nach nur wenigen Minuten kam ich wieder heraus, zog mich flüchtig an und band mir die Schuhe. Ich hatte einen Entschluss gefasst. Nichts wie raus, nichts wie mit den Geräuschen der Natur den Aufruhr in mir übertönen.
Wie in Trance lief ich durch die leeren Straßen, bog am Efeuweg ab und ging den Hohlweg hinauf zur Ruine. Ich ließ die Häuser hinter mir und lief mechanisch meinen Weg, mich zwingend, alle Gedanken aus meinem Kopf zu bekommen. Das war gar nicht so einfach und als ich mich schließlich vor der Ruine auf eine Bank in die Sonne setzte wusste ich, dass ich mich meinen Gedanken stellen musste. So, oder so.
Ich bin Anna, 41 Jahre alt Single und Prokuristin bei Storch & Co. Soviel zu mir, auch wenn das nicht wichtig ist, um meine Geschichte zu verstehen. Ich verstand sie im Moment ja selbst nicht so genau. Vielleicht war es am besten, ich ging bis zu den Anfängen zurück. Viele Jahre liegen dazwischen, aber ich kann mich noch ganz gut daran erinnern.
Vor allen Dingen an die Verzweiflung, die Trauer und auch die Wut die ich spürte, als meine kleine, heile Welt auf den Tag genau einen Monat mach meinem 11. Geburtstag in Trümmern ging. Es war die Woche vor Ostern und nichts deutete darauf hin, dass von einer Sekunde auf die andere nichts mehr so sein sollte, wie es gewesen war.
Wir saßen am Frühstückstisch und dass meine Eltern schweigsamer waren als sonst, fiel mir nicht auf. Doch dann fing Papa plötzlich an, Kleines, wir müssen mit dir reden. Seine Stimme klang so seltsam. Hatte ich etwas ausgefressen? Ich war mir keiner Schuld bewusst. Trotzdem klopfte mein Herz wie wild und es hatte allen Grund dazu.
Deine Mutter und ich gehen von nun an getrennte Wege. Ich schrak zusammen, meine Augen füllten sich mit Tränen. Es hat nichts mit dir zu tun, du kannst nichts dafür. Ich werde ausziehen und du bleibst bei deiner Mutter. Mama nickte nur, sagte kein Wort. Ich war wie erschlagen, konnte es nicht fassen und heulte mir die Augen aus dem Kopf. Warum nur? Ich kapierte das einfach nicht.
Eine Ahnung kam mir eine Woche nach Ostern. Papa war weg, hatte mich aber am Samstag zu sich geholt. Er wohnte vorrübergehend bei seinen Eltern. Es war ein trauriges Wochenende für uns beide, wir mussten uns erst an die neue Situation gewöhnen. Sonntagabends fuhr er mich zurück, wartete, bis mir meine Mutter aufgemacht hatte und verschwand dann, ohne mir zuzuwinken.
Vielleicht wäre ich gleich in mein Zimmer gegangen, aber da war etwas, was mich magisch ins Wohnzimmer zog. Dort saß ein Mann auf dem Sofa, der mich erwartungsvoll anblickte. Das ist Karl und das ist meine Kleine. Was sollte jetzt das? Den Mann kannte ich nicht und ich wollte ihn auch nicht kennen lernen. Und dennoch musste ich das dann tun, denn Karl kam öfter, blieb über Nacht und zum Frühstück. Ich ahnte, dass das der neue Freund von Mama war. Was ich nicht ahnte, sondern erst etwas später erfuhr war, dass Mama schon lange mit ihm eine Affäre hatte. Das machte mich wütend auf ihn, aber noch mehr auf meine Mutter. Die beiden hatten mir meinen Papa genommen. Und noch schlimmer, dieser Karl schien sich bei uns einnisten zu wollen.
Eine Tages brachte er einen schlaksigen Jungen mit, vielleicht ein Jahr älter als ich und das Gesicht voller Sommersprossen. Das ist Marcel, stellte er vor und schickte uns beide zum Spielen. Ich hasste diesen Marcel vom ersten Augenblick an und er war auch nicht sonderlich von mir begeistert. Ich konnte nur hoffen, dass der nicht bei uns einzog. Weder er, noch sein Vater.
Und genau das taten sie eine Woche vor Weihnachten. Ich war nur froh, dass ich die Feiertage bei Papa verbringen konnte, der eine neue Wohnung hatte. Instinktiv wusste ich, dass ich weder Karl noch Marcel und schon gar nicht die Tatsache erwähnen durfte, dass die beiden jetzt bei uns wohnten.
Irgendwann tauchte bei Papa eine Elvira auf, mit der ich auch nichts anzufangen wusste. Sie war einfach plötzlich da und blieb. Auch über Nacht. Ich war rasend vor Eifersucht. Jetzt musste ich Papa mit einer fremden Frau teilen.
Ich will zugeben, dass Elvira Papa gut tat, genauso wie es bei Karl und meiner Mutter war. Offensichtlich waren die neuen Paare glücklich miteinander. Die einzigen, die zerrissen zurück blieben, waren Marcel und ich. Wir konnten uns nicht aneinander gewöhnen und zofften uns ständig. Am Anfang mehr, aber als wir älter wurden änderte sich unser Umgang. Wir ignorierten uns einfach. Genau genommen hatten wir nur eine Sache gemeinsam. Ich bekam fast Hautausschlag, wenn mich meine Mutter genervt aufforderte endlich zu akzeptieren, dass ich in Marcel einen Bruder hatte. Und wenn Marcel von seinem Vater zu hören bekam, dass er etwas freundlicher mit seiner neuen Schwester umgehen solle, schnaubte er und verkroch sich in seinem Zimmer. Ich bin mir relativ sicher, dass ich ihn nie Bruder genannt habe, wenn ich von ihm sprechen musste.
Irgendwann ging Marcel Jura studieren und kam nur noch selten heim, was wohl auch daran lag, dass er eine Freundin hatte. Ich hatte ein Jahr das Haus mehr oder weniger für mich, dann ging ich auch weg. Ich studierte Betriebswirtschaft und fand bald auch nur noch selten den Weg an den heimatlichen Herd. Das lag vor allen Dingen an Peter, dem ich mein Herz und noch einiges mehr geschenkt hatte.
Von Marcel bekam ich nur selten etwas mit, wir gingen uns aus dem Weg und trafen uns bestenfalls dreimal im Jahr. An Weihnachten und an den Geburtstagen von Karl und Mama. Mal brachten wir unsere Partner mit, mal kamen wir alleine. Aber warum das so war, fragte weder er noch ich.
Marcel beendete sein Studium und heiratete. Auch ich wurde fertig, aber ich hielt nicht viel von der Ehe und blieb mehr oder weniger alleine. Dann starb Karl und ein halbes Jahr später meine Mutter. Bei ihrer Beerdigung sah ich Marcel das letzte Mal für lange Zeit. Aber auch bei diesem traurigen Anlass haben wir kaum mehr als nur ein paar Worte gewechselt.
Ich kündigte meine Wohnung und zog in unser altes Haus. Die Entfernung zu meinem Job änderte sich nicht wesentlich, ich kam nur von der anderen Seite in die Stadt. So lebte ich mein Leben, war froh, dass mir niemand, vor allen Dingen nicht Marcel auf die Nerven ging und machte das Beste daraus. Mein Job war okay, Freunde hatte ich genug und hin und wieder fand sich auch ein Mann, den ich für mich interessieren konnte. Mehr wollte ich nicht.
Doch, ich war durchaus zufrieden.
Es war ein grauer, trister Novembertag vor zwei Jahren, ein Mittwoch, um genau zu sein. Draußen war es seit Tagen unwirtlich, Nebel hing in der Luft und machte sie klamm. Er dämpfte alle Geräusche und war teilweise so undurchdringlich, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Da war es am besten, man blieb zu Hause, wenn man mal zu Hause war, machte ein Feuer im Kamin und zog sich mit einem Glas Wein und einem Buch auf sein Sofa zurück. Nicht vergessen, die Kuscheldecke so um sich gewickelt, dass nur nach das Nötigste hervor sah.
Als es unvermutete an der Tür klingelte, war ich erst einmal nur überrascht. Über dem Kaminsims hing eine Uhr und die zeigte gerade mal viertel vor sieben an. Eigentlich genau die Zeit, an der Elmar kam, wenn er an einem Mittwoch vorbeischaute. Elmar war mein derzeitiger Freund, seit etwas mehr als einem halben, um es genauer zu sagen. Und Freund? Hm, eigentlich ist das zu hoch gegriffen, das Wort Freund, meine ich. Eher würde das, was er für mich war, die Bezeichnung Liebhaber treffen. Es gäbe noch eine genauere Bezeichnung, nämlich Stecher, wenn sie nicht dann doch auch wieder zu hoch gegriffen wäre.
Der Zufall hatte uns bei einem Konzert zusammen geführt. Beide, wenn auch nicht nur wir zwei alleine, waren nicht wirklich von dem begeistert, was uns da geboten wurde und unabhängig von einander hatten wir beschlossen nach der Pause nicht wieder in den Saal zu gehen. Irgendwie kamen wir uns Gespräch, ein Wort gab das andere, auch wenn wir fast ausschließlich über das missratene Konzert sprachen.
Wir fanden heraus, dass wir zwei Wochen später erneut das gleiche Konzert besuchen würden und verabredeten uns für die Pause. Es folgte ein weiteres Konzert, ein Essen danach und schließlich ein drittes Konzert, dass nicht im Restaurant, sondern in seinem Bett endete. Mit Sex ist das bei mir so eine Sache. Seit ich sexuell aktiv bin, habe ich mich schon mit einigen Männern vergnügt. Aus der Suche nach Quantität ist der Glaube an Qualität geworden.
Dieser Glaube beherrscht mich so sehr, dass ich eine Beziehung rigoros abbreche, wenn ich in dieser Hinsicht keine Erfüllung finde. Ich will mich nicht besteigen lassen auch wenn das von Zeit zu Zeit durchaus lustvoll ist sondern ich will Sex, der aus Geben und Nehmen besteht. Vielleicht nicht immer am gleichen Tag, aber dann doch in der Gesamtabrechnung. Damit stoße ich nicht immer auf Gegenliebe, das ist mir bewusst, aber so bin ich nun mal. Einige meiner Partner auf Zeit haben das durchaus zu spüren bekommen.
Elmar war was das angeht ein Glücksfall. Wenn wir Sex hatten, dann war es genauso, wie ich das wollte. Es war kein Wettstreit, sondern ein gemeinsames Erleben und da es darüber hinaus durchaus auch häufig war, bekam ich sozusagen noch ein Zubrot obendrauf. Normalerweise kam Elmar am frühen Samstagnachmittag. Waren wir dann in der ersten Zeit sofort im Bett verschwunden und hatten wenn überhaupt erst danach etwas unternommen, so hatte sich das irgendwann geändert. Erst gingen wir aus und danach ins Bett. Was dann kam, blieb gleich und gleich gut.
Und wenn er es einrichten konnte, kam er mittwochs noch auf einen Sprung vorbei. Dann war unser Sex nicht ganz so ausufernd, aber immer noch gut genug, um ihn nicht als Quickie disqualifizieren zu müssen. Ebenfalls angenehm war, dass es immer etwas Besonderes war, denn er kam, wie gesagt, nicht jeden Mittwoch.
Aber an diesem Tag war ja Mittwoch und aus einer gewissen Routine heraus nahm ich einfach an, dass es Elmar sein musste. Doch schon auf dem Weg zur Haustüre wurde mir klar, dass es Elmar auf gar keinen Fall sein konnte. Der hatte mich nämlich noch vor wenigen Stunden aus Hamburg angerufen, wo er bei einer Tagung war. Wer also, klingelte dann an meiner Tür?
Ich habe immer eine Kette vorliegen und kann somit die Tür einen Spalt öffnen, ohne dass ich mit großen Überraschungen rechnen muss. Ich hielt die Luft an, denn selbst in dieser nebligen Nacht, in der selbst meine Leuchte über dem Eingang nichts brachte, erkannte ich zweifelsfrei Marcel. Was willst du denn hier? Fragte ich wenig höflich und ohne die Kette zu öffnen. Er sah mich kaum an, als er antwortete, "darf ich kurz rein kommen? Ehrlich gesagt lag mir nichts dran, aber ich hatte auch nicht das Herz, ihn da draußen stehen zu lassen. Also öffnete ich die Tür, nachdem ich die Kette weggenommen hatte und tat zurück. Marcel kam rein, ging ein paar Schritte und blieb dann stehen.
Ich hatte die Tür geschlossen und rührte mich nicht. Was willst du hier? Mein Ton war keinesfalls freundlicher geworden. Mit dir reden. Können wir uns irgendwo hin setzen? Ich nickte und zeigte auf die Wohnzimmertür. Als ich nach ihm das Wohnzimmer betrat, fiel mir als erstes mein Stillleben auf. Die Kuscheldecke auf der Couch, das Glas Wein auf dem Tisch, das Buch daneben. Das Kaminfeuer, das halbe Dutzend Kerzen, das brannte. Die einzig richtige Beleuchtung war der Lesespot über der Couch. Ich setzte dem ein Ende, indem ich die Leuchte über dem großen Tisch anmachte und mich dann genau dorthin setzte.
Also, was willst du, fragte ich ihn fordernd. Er zögerte einen Moment, bevor er leise sagte, wie gesagt, mit dir reden. Über was? Über mich. Mal was ganz neues. Meine Stimme troff vor Spott. Bitte, Anna, es ist mir ernst. Erstaunt sah ich ihn an. Im hellen Licht erkannte ich, dass er müde aussah. Müde und abgespannt. Etwas weniger bissig sagte ich daher, also gut, reden wir. Aber du musst mir schon sagen, um was es geht.
Er sah mich nicht an, als er ganz leise sagte, Conny ist weg. Ich hielt die Luft an. So wenig wir miteinander gesprochen hatte, wusste ich doch, dass Conny und er das Traumpaar schlechthin waren. Sie war sozusagen sein Haupttreffer in der Geschlechterlotterie gewesen. Groß, langbeinig, blond, sanft und doch mit diesen blitzenden Augen, die jedermann für sich gefangen nahm. Und hinzukam, dass sie ihn abgöttisch liebte, an ihm hing, wie eine Klette.
Auch sie hatte Jura studiert und soweit ich wusste, hatten sie gemeinsam eine Anwaltskanzlei eröffnet. Und jetzt war seine Conny weg? Wie? Warum? Wohin? Natürlich stellte ich meine Fragen nicht so Stakkatoartig, sondern schön hübsch nacheinander und etwas harmloser formuliert. Vielleicht dauerte es auch deshalb solange, bis ich mir die Sache erklären konnte.
Für mich sah das so aus. Conny hatte einen neuen Mann, nicht vor dem Gesetzt, aber mal zumindest im Bett. Wie hatte Marcel doch gesagt, das ist keine Affäre, die hätte ich vielleicht hinnehmen können. Das ist für sie die große Liebe. Wann und wo das begonnen hatte, sagte er nicht, aber er teilte mir so nebenbei mit, dass er eines Abends nach Hause gekommen sei und von Conny einen Zettel vorgefunden habe auf dem sinngemäß stand, sie würde nicht nach Hause kommen, sondern mit Gerhard in Urlaub fahren. Wenn Sie wieder komme erwarte sie, dass er ausgezogen sei. Alles andere würden die Anwälte regeln.
Ich nahm ihm ab, dass er völlig überrascht war, dass er versuchte sie zu erreichen, wenn auch ohne Erfolg. Natürlich sei er nicht ausgezogen, doch nachdem die vierzehntägige Frist verstrichen sei und er am Abend nach Hause gekommen sei. Wären sämtliche Schlösser im Haus getauscht gewesen. Oha, dachte ich, die geht aber zielstrebig vor. Wann war das? Fragte ich ihn und hörte zu meinem Erstaunen, dass das genau heute passiert sei. Ich begann zu begreifen.
Wir haben noch lange geredet, ich habe noch viel erfahren, zum Beispiel, dass das Haus auf sie eingetragen ist, dass die Kanzlei ihnen beiden jeweils zur Hälfte gehört und sie ausbezahlt werden will. Woher soll ich denn die ganze Asche nehmen? Es war pure Wut, in der er das sagte. Er schlug mit der Faust auf den Tisch. Conny hat mich zum armen Mann gemacht nur dadurch, dass sie sich einen Lover gesucht hat. Ich versuchte erst gar nicht, ihn zu beruhigen. Aber als er mich darum bat, wenigstens für ein paar Tage in sein altes Zimmer zu können, erfüllte ich ihm diese Bitte und holte ihm auch gleich einen Schlüssel.
Ich gab ihm aus meinem Vorrat eine Zahnbürste, Seife und Duschgel, ich gab ihm Handtücher und bezog ihm sogar das Bett in seiner alten Bude. Danach verschwand ich in meinem Schlafzimmer, nachdem ich ihm noch eine Flasche Wein auf den Tisch gestellt hatte. Noch lange hörte ich seine Schritte, vernahm ich wie er ruhelos im Wohnzimmer auf und ab ging. Wenn Stille herrschte wusste ich, dass er für eine Zigarette auf die Terrasse gegangen war.
Aus den angekündigten paar Tage wurden Wochen, schließlich Monate. Marcel und ich führten ein Leben, wie ich es aus meinen Studientagen kannte, als ich in einer WG wohnte. Wir sahen uns selten, wenn dann in der Küche. Noch seltener sprachen wir am Anfang miteinander. Aber ich muss sagen, dass Marcel seinen gerechten Anteil an dieser WG trug. Ich bemerkte sehr wohl dass er putzte und auch sonst auf Ordnung hielt. Das war ein Zug, den ich von unserer Kinder- und Jungendzeit her nicht an ihm kannte.
Stillschweigend hatte ich es akzeptiert, dass er länger blieb, ich sprach ihn nicht darauf an. Er selbst war es, der mich eines Abends zum Gespräch bat und mir schonungslos seine Situation offenlegte. Er war noch mal in sein altes Haus gelassen worden und hatte seine Dinge holen können. Einiges hatte er hier her gebracht, den größten Teil eingelagert. Die Kanzlei war verkauft, natürlich weit unter Wert. Er selbst hatte Unterschlupf in einer großen Kanzlei gefunden, war aber nicht sonderlich glücklich. Mit keinem Wort erwähnte er Conny, es sei denn, es war unumgänglich. Und wenn, dann sprach er nur Sätze wie, Sie hat
, oder, dann ist sie
. Der Name Conny fiel nie und ich fragte mich, ob er sie vermisste.
An dem ersten Abend hatte ich meine Zusage gegeben, ohne an die Konsequenzen zu denken, die das mit sich bringen konnte. Elmar, zum Beispiel. Ich konnte ihn ja schließlich nicht verheimlichen. Die beiden Herren begegneten sich das erste Mal an einem Samstagabend. Man begrüßte sich höflich machte etwas Small Talk und dann zog sich Marcel zurück. Elmar wollte mehr wissen und ich sagte ihm so viel, wie ich für nötig hielt. Freunde wurden die zwei nie.
Und dann kam der Tag, an dem mich Marcel fragte, ob er eine Frau mitbringen dürfe. Natürlich durfte er, das konnte ich ihm ja schlecht verwehren. Allerdings war ich gespannt, was für ein Typ Frau er da anschleppen würde. Die Gelegenheit sie zu sehen, bekam ich erst bei ihrem zweiten, oder dritten Besuch. Irgendwie fand ich sie sympathisch, aber es ging mir mit ihr, wie Elmar mit Marcel, wir wurden nicht so richtig warm miteinander.
Das blieb nicht die einzige Frau, die er mitbrachte. Irgendwie ähnelten sie sich zwar alle, waren aber dann doch grundverschieden. Genauso, wie die Dauer der Liaison, die sie mit Marcel hatten. Mal ging das nur ein paar Wochen, mal dauerte es ein, oder zwei Monate. Immerhin, er verkroch sich nicht, sondern suchte wieder neuen Kontakt.
Und da war er nicht der Einzige. Auch Elmar war zu neuen Ufern aufgebrochen. Irgendwann hatte er mir erstaunlich offen, wenn auch zartfühlend gesagt, dass er eine Beziehung eingegangen sei und er es seiner neuen Freundin gegenüber für treulos halten würde, wenn wir uns weiterhin treffen würden. Ich war dankbar für seine Ehrlichkeit und wir beendeten unsere Affäre so, wie wir sie begonnen hatten, mit gutem Sex. Erst als er gegangen war fiel mir ein, dass seine neue Beziehung nicht gerade gut begonnen hatte. Hatte er doch mit mir geschlafen, während die neue schon in einem anderen Bett auf ihn wartete. Bildlich gesprochen. Aber das war nun nicht wirklich mein Problem.
Dass ich das Ende so gut verkraftete, wunderte mich selbst. Aber dann wurde mir klar, dass bei aller Freundschaft lediglich der Sex das verbindende Element zwischen uns gewesen war und auf den konnte ich verzichten. Okay, nicht wirklich, aber da würde es schon wieder Lösungen geben. Die hatte es vor Elmar ja schließlich auch gegeben.
In der Folge ging es mir wie Marcel. Männer kamen und gingen. Mal blieben sie etwas länger, mal nur für eine Nacht, wie das eben so ist. Ich hatte kein Problem damit und was andere dachten, war mir nun wirklich egal.
Lustige Situationen gab es dann auch immer wieder. Oder wie will man es sonst nennen, wenn ich mit einem neuen Mann am Frühstückstisch saß und Marcel plötzlich mit einer neuen Frau hereinschneite. Ich will gar nicht wissen, wie oft der jeweilige Mann, oder die jeweilige Frau dachten, Marcel und ich seinen eigentlich ein Paar und währen beide fremdgegangen. Und zum ersten Mal, ohne dass wir darüber gesprochen hatten, verwendeten Marcel und ich die Begriffe Schwester und Bruder bei der Vorstellung.
Überhaupt Marcel und ich. Unser Verhältnis war deutlich entspannter geworden. Es konnte sogar vorkommen, dass er samstagabends zu mir ins Wohnzimmer schneite und meinte, in Kapfingen ist Straßenfest. Gehst du mit? Manchmal tat ich das und ich gestehe, dass ich nach der ersten Anspannung meist meine Freude daran hatte.
Uwe trat in mein Leben. Er war eine flüchtige Bekanntschaft, die ich irgendwann einmal machte und die locker erhalten blieb. Dann trafen wir uns durch Zufall im Foyer eines Kinos. Als der Film zu Ende war, gingen wir noch was trinken und dann zu mir. Erst saßen wir eine Weile auf der Terrasse, dann im Wohnzimmer. Schließlich hatten wir an Ort und Stelle einen Quickie. Ich glaube das ganze dauerte nicht mehr als 10 Minuten, hatte aber doch gutgetan. Für einen Moment hatte ich überlegt, ob ich ihn mit nach oben nehmen sollte, aber dann war mir doch nicht danach. Gegen eine schnelle Nummer hatte ich nichts einzuwenden. Wir konnte das auch gefahrlos tun, ich wusste Marcel auf einem Anwaltstreffen und von denen kam er selten vor 2.00 Uhr morgens zurück.
Also, Uwe und ich vögelten ein bisschen auf dem Sessel und es gelang mir zu kommen, kurz bevor er in mich spritzte. Wenig später hatten wir die wenigen Sachen, die wir ausgezogen hatten, wieder an und Uwe verschwand. Ich räumte auf und setzte mich auf die Terrasse. Nur eine Minute später erschien Marcel im Wohnzimmer. Uff, Glück gehabt. Warum kam der so früh? Ich fragte ihn, bekam aber nur ungenügende Antwort. Er schien mir sowieso ziemlich zugeknöpft und in so einer Stimmung war es besser, ihn in Ruhe zu lassen.
Sonntagmorgen. Ein Tag zum Ausspannen, zum sich gehen lassen, zum faulenzen. Trotzdem zog ich mich vollständig an und ging zum Bäcker. Frische Brötchen sind sonntags ein Muss. Dazu noch guter Kaffee, das alles auf der Terrasse, so kann ein Tag beginnen. Als ich mit den Brötchen zurückkam, saß Marcel bereits auf der Terrasse. Der Tisch war gedeckt, die Kaffeemaschine angeworfen. Ich stellte die Brötchen auf den Tisch und brachte zwei Tassen Kaffee. Das Frühstück begann.
Und mit ihm die Konversation. Netten Abend gehabt? Fragte ich ihn, bevor ich in mein Honigbrötchen biss. Geht so. Waren nicht viele da, die ich kannte. Und du? Danke, auch okay. Ich war im Kino hab mir Lalaland angesehen. Ist zwar nicht mein Fall, aber war ganz lustig. Und danach? Bin ich noch ins Caruso gegangen und hab was getrunken. Marcel nickte. Ein ausgefüllter Abend. Wie er das Wort ausgefüllt aussprach, gefiel mir nicht. Willst du damit irgendwas andeuten, oder gar sagen? Wie käme ich dazu? Eben. Der Rest des Frühstücks verlief schweigend, genau wie mehr oder weniger auch der Rest des Tages, wenn wir uns überhaupt zu sehen bekamen.
Zum Beispiel hatte ich eine große Schüssel Salat gemacht und als er runter kam, fragte ich ihn, ober er mitessen wolle. Zugegeben, ich hatte es darauf angelegt, weil mir dieses merkwürdig Frühstück nicht aus dem Kopf ging. Doch Marcel blieb zurückhaltend. Nein, danke. Ich bin verabredet. Und schon war er aus der Tür. Etwas plötzlich, wie ich dann doch fand.
Der Salat war nun mal geschnippelt, wenn auch noch nicht angemacht. Nach kurzer Überlegung rief ich Gabi an. Ich wusste, dass sie alleine zu Hause war. Sie war sofort begeistert. In 10 Minuten bin ich da. Das war sie dann auch. Beim Essen schlug sie vor, dass wir uns doch danach noch in die Sonne legen könnten. Etwas Farbe tut uns beiden gut. Ja klar, lachte ich. Im Gesicht und an den Armen. Warum nur da? Hast du keinen Bikini? Doch, aber du nicht, zumindest nicht dabei. Gabi grinste und knöpfte ihre Bluse auf. Und was ist das?
Wir hatten fertig gegessen und ich ging nach oben, um mir ebenfalls meinen Bikini anzuziehen. Als ich wiederkam, war Gabi schon entblättert und lag auf dem Rasen in der Sonne. Ich legte mich neben sie. Wie das so ist, manchmal sprachen wir, manchmal blieben wir stumm wie die Fische. Trotzdem war es ein schöner Nachmittag und die Verstimmung, die ich gefühlt hatte, verschwand.
Wer weiß, vielleicht wären wir noch länger so dagelegen, hätte sich nicht Gabis Handy gemeldet. Erst war sie sauer über die Störung, dann hocherfreut. Ihr Freund war auf der Suche nach ihr, das Fußballspiel war abgesagt worden. Keine Frage, dass sie sich fast sofort aufmachte, mit entschuldigenden Worten zwar, aber doch immerhin. Ich selbst sah keinen Grund, meinen Platz an der Sonne nicht wieder einzunehmen.
Einige Zeit später hörte ich den Schlüssel im Schloss gehen. Aha, dachte ich, der Herr kommt zurück. Hoffentlich hat er sich bessere Laune angeschafft. Zuerst sah es nicht danach aus. Ich hörte ihn die Treppe hinauf gehen und bald schon wieder herunter kommen. Anna, bist du irgendwo? Blind schien er auch noch zu sein. Die Tür zur Terrasse stand weit offen, was sie nie tat, wenn ich aus dem Haus ging.
Hier im Garten, rief ich und blieb liegen. Wenn er was von mir wollte, sollte er gefälligst kommen. Und da hörte ich auch schon seine Schritte, die in meiner Nähe aufhörten. Träge öffnete ich die Augen und richtig, da stand er seitlich vor mir, keinen Meter entfernt. Lustig, ihn aus dieser Perspektive zu sehen, Die akkurat gebügelten Hosen unter denen seine blank geputzten Schuhe hervorsahen. Das leuchtend helle T-Shirt, die braunen, muskulösen Arme mit den immer ruhelosen Händen, die auch jetzt gestikulierten.
Seine Augen sah ich nicht, da er eine fast schwarze Ray Ban Sonnenbrille trug. Ich wollte mich nur wegen heute Morgen und vorhin entschuldigen. Mir ging eine ganze Menge durch den Kopf. Na also, dachte ich, geht doch. Ich richtete mich auf meinen Ellenbogen auf. Kann ja mal passieren, ich bin auch nicht immer ein Sonnenschein. Und, Erfolg gehabt? Erfolg? Bei was? Du musstest doch fort, du warst doch verabredet, hast du gesagt. Ach das? Geht so.
Ich merkte, dass er nicht darüber reden wollte und hielt den Schnabel. Was ich fragen wollte, trinken wir heute Abend ein Glas Wein auf der Terrasse? War das ein Friedensangebot? Ich wollte nicht weniger großmütig sein und nickte. Dann bis nachher. Schon bei diesen Worten drehte sich Marcel um und ging eiligen Schrittes ins Haus? Ein wirklich seltsames Verhalten.
Ich blieb noch eine Weile liegen und als die Sonne hinter den Bäumen verschwand, ging ich nach oben. Etwas anderes sollte ich mir vielleicht doch anziehen. Und duschen vorher, ich hatte in der Sonne ganz schön geschwitzt. Doch ich hatte Pech, das Bad war besetzt. Ich machte mir nichts draus, tat irgendetwas, an das ich mich nicht mehr erinnere und ging dann schließlich irgendwann wieder nach oben. Jetzt war das Bad frei.
Frisch geduscht und normal gekleidet, machte ich mich wieder auf den Weg nach unten. Dabei musste ich an der Tür von Marcels Zimmer vorbei die, wie immer geschlossen war. Zwar hörte ich etwas, nahm aber keine Notiz davon. Erst auf der untersten Treppenstufe blieb ich stehen. Was hatte ich da gehört? Das klang doch wie
.? Leise schlich ich wieder hinauf und noch leiser, den Atem anhaltend, legte ich meine Ohr an die Tür. Ein Grinsen ging über mein Gesicht. Nein, ich hatte mich nicht getäuscht. Es war Marcels keuchender und schnell gehender Atem, den ich vernommen hatte.
Nein, ich machte ihm keine Vorwurf, warum auch? Er stand genauso unter Druck wie andere Leute und diesen Druck musste er eben hin und wieder loswerden. Und wenn keine Frau an seine Seite war, die ihm dabei unterstützte, musste er zur Selbsthilfe greifen. Und jetzt war es wohl soweit. Nein, ich machte ihm wirklich keinen Vorwurf schon gar deshalb, weil es mir ja oft genug nicht anders ging. Gerade am Abend zuvor hatte auch ich zur Selbsthilfe gegriffen und es mir schnell, aber gut selbst gemacht.
Etwas später saßen wir auf der Terrasse und unterhielten uns bei einem Glas Wein. Auch Marcel hatte sich umgezogen und es war ihm nichts anzumerken. Offensichtlich hatte die Selbsthilfe ihre beruhigende Wirkung nicht verfehlt. Worüber wir gesprochen haben, weiß ich nicht mehr. Oder doch, wie nebenbei sagte er mir, dass er sich mit dem Gedanken trage, seinen Job zu kündigen und sich wieder selbstständig zu machen. Ich gab ihm recht, dass dies ein guter Gedanke sei.
Als ich an diesem Abend im Bett lag, versuchte ich mir vorzustellen, was da am späten Nachmittag im zweiten Zimmer neben meinem Schlafzimmer vorgegangen war. Allerdings, ich kam dabei auf keinen grünen Zweig. Dabei fiel mir ein, wie macht es sich ein Mann selbst? Benötigt er dazu visuelle Stimulation, oder macht er es wie ich und hängt seinen Fantasien nach? Über diese Gedanken schlief ich ein.
Die darauffolgende Woche verging wie im Flug. Zwar war sie stressig, das will ich zugeben, aber sie forderte mich auch nicht mehr, als andere Arbeitswochen. Eigentlich wollte ich freitagabends weggehen, aber ich unterließ es dann. Marcel hatte mir einen Zettel hingelegt, dass er erst spät nach Hause kommen würde. Als er dann kam, war er ziemlich aufgeregt. Ich habe mich mit Wolfgang getroffen. Ich glaube, das wird was, vielleicht machen wir die Kanzlei zusammen. Ich freute mich für ihn.
Und dann kam der gestrige Samstag. Er fing völlig harmlos an. Ich wachte auf, startete die morgendliche Routine. Dann klapperte ich unternehmungslustig mit den Autoschlüsseln. Ich musste schließlich noch Einkaufen fahren, etwas, was ich nicht sonderlich gerne mache, schon gar nicht samstags. Aber wann sonst? Als berufstätige Frau ist man da limitiert. Immerhin und das war dann auch der Grund für meine gute Laune, hatte sich Marcel von sich aus bereit erklärt, sich um die Getränke zu kümmern.
Ich fuhr also einkaufen. Obwohl ich früh dran war, waren die Schlangen an den Kassen schon ziemlich lang und das Ganze dauerte ewig. Als ich dann schließlich zurück war und meine Einkäufe verstaut hatte, stellte ich auch fest, dass Marcel schon Wort gehalten hatte. Das Leergut war weg, dafür standen reichlich Kisten mit Wasser und Säften an seiner Stelle im Keller.
Schon unterwegs hatte sich ein Gedanke in meinem Kopf festgesetzt. Das Wetter war großartig, warum es also nicht ausnutzen und an den See fahren? Erfahrungsgemäß wusste ich, dass samstags da nicht viel los war. Die Familien kamen eigentlich erst am Sonntag. Schnell war meine Badetasche gepackt und genauso schnell war ich wieder auf Achse. Eine halbe Stunde Fahrt, noch mal 10 Minuten Fußweg zu meinem Platz, dann konnte die große Erholung beginnen.
Und ich habe mich erholt. Ich lag in der Sonne, ich schwamm ein paar Mal durch den See und ich ging auch irgendwann mal zum Kiosk, um dort einen Salat zu essen. Ja, das kann man bei uns am See durchaus machen. Der Betreiber des Kiosks achtet auf Frische und seine Vinaigrette ist besser, als ich sie je hinbekommen würde. Und weil es sich so ergab, flirtete ich dort auch mit einem Mann, der ein paar Tische weiter saß und genüsslich ein Bier trank. Flirten kann man auf verschiedene Arten. Zielgerichtet, oder einfach nur so. Ich blieb beim einfach nur so, wenn sich unsere Blicke trafen, lächelte ich und sie trafen sich oft. Natürlich, Frau bleibt immer Frau und will gefallen, präsentierte ich mich in meinem Bikini möglichst vorteilhaft, beendete das Spiel aber sofort, als eine Frau hinzukam und aus ihrem Verhalten zu erkennen war, dass sie mit dem Typen wohl zusammen war.
Nun, ich hatte geflirtet, weil es Spaß machte, ein echtes Interesse hatte ich sowieso nicht und hätte entsprechende Anfragen doch abschlägig beantwortet. Aber man sollte ja in Übung bleiben. Ich blieb am See, bis ich keine Lust mehr hatte und das war dann auch erst am späten Nachmittag. Also ging es den gleichen Weg wieder zurück und als ich schließlich geduscht und umgezogen wieder unten war hatte ich das angenehme Bewusstsein, einen schönen Tag verbracht zu haben.
Marcel war auch da und noch besserer Laune als am Freitagabend. Er hatte nochmal mit diesem Wolfgang telefoniert und dessen Zusage nun endgültig in der Tasche. Ein weiterer Glücksumstand war, dass er zufällig bei den Inseraten eine größere Einheit entdeckt hatte. Er hatte den Vermieter schon angerufen und eine Termin für Montag vereinbart. Die Sache kam wohl ins Laufen.
Wir saßen schon auf der Terrasse, als er nochmal aufstand und kurze Zeit später mit einer Flasche Sekt wiederkam. Wir sollten es feiern. Ich komme wieder auf die Füße und bald wirst du mich dann auch wieder los sein. Es kam mir seltsam vor, dass ich über diesen Gedanken erschrak. Irgendwie hatte ich mich an ihn gewöhnt. Der Sekt perlte in den Gläsern und wir stießen an.
Die erste Zeit sprach Marcel über nichts anderes, als über die bevorstehenden Änderungen. Dann trat eine kurze Pause ein, in der Marcel unsere Gläser neu füllte und danach plötzlich auf ein ganz anderes Thema kam. ich freue mich natürlich darüber, aber ich wundere mich auch, dass du heute Abend überhaupt zu Hause bist. Warum sollte ich weg gehen? Ich dachte, du würdest dich mit deinem neuen Freund treffen.
Welcher neue Freund? Ich war etwas verwirrt, denn da war niemand. Und dann, weil ich nicht richtig darüber nachdachte, machte ich einen Fehler. Du meinst Uwe? Das ist doch nur eine flüchtige Bekanntschaft. Warum das ein Fehler war? Ganz einfach, Marcel hatte Uwe ja nie kennen gelernt, der war ja nur ein einziges Mal dagewesen und da war Marcel nicht anwesend.
So flüchtig dann aber doch nicht, meinte er in trockenem Ton. Wieso? Ich hab ihn ja nur ein paar Mal getroffen und das war immer ein Zufall gewesen. Weißt du, sagte er nach einer Weile ziemlich leise, ich bin am letzten Samstag schon etwas früher zu Hause gewesen, dann aber wieder gegangen. Warum denn das? Und während ich diese Frage stellte kam mir ein Verdacht. Ich wurde puterrot. Marcel hatte uns doch nicht etwa ertappt?
Möglich war das immerhin, denn so schnell der Quickie auch gewesen war, er hatte erstens im Wohnzimmer stattgefunden und war zweitens so heftig gewesen, dass ich wohl kaum bemerkt hätte, dass Marcel herein gekommen war. Außerdem, ich erinnerte mich daran, dass wir es auf dem Sessel getrieben hatten und der stand so, dass Uwe ihm den Rücken zukehrte und ich wegen Uwe nichts hatte sehen können.
Ich weiß nicht, was du meinst. Versuchte ich mich in Ausflüchten. Ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht, als er sagte, weißt du doch. Ich schwieg und versuchte mich wieder einzukriegen. Und gerade, als mein Gesicht nicht mehr ganz so sehr brannte, fielen mir Marcels Worte vom Sonntag danach ein. Ein ausgefüllter Abend, hatte er mit besonderer Betonung gesagt und jetzt wusste ich sicher, dass er uns belauscht hatte.
Lange schwiegen wir und sahen uns nicht an. Es geht mich wirklich nichts an, was du machst, aber ich finde, du hast was Besseres verdient. Und was ist nach deiner Meinung besser, warf ich ihm den Fehdehandschuh zu. Alles ist besser, als sich von einem Mann für eine schnelle Nummer benutzen zu lassen. Das war mir dann doch zuviel. Eigentlich war mir das Gespräch ja unangenehm, aber ich setzte es dennoch fort, um ihn nicht im Unklaren zu lassen.
Da du ja gespannt hast, sollte es dir nicht entgangen sein, dass mir das durchaus gut getan hat. Und außerdem, was ist schlecht an Sex? Du lebst ja auch nicht wie ein Mönch. Touché, lachte er, wurde aber sofort wieder ernst. Du irrst dich, wenn du glaubst, ich habe euch beobachtet. Okay, ich bin dazu gekommen, das konnte ich nicht verhindern, aber als ich die Situation erkannt habe, habe ich mich auf der Stelle umgedreht und bin wieder gegangen. Und das soll ich dir glauben? Ich bitte sehr darum, denn es ist die Wahrheit.
Mal angenommen, das stimmt. Warum sprichst du es dann jetzt an? Er schien über eine Antwort nachzudenken. Ein paar Mal setzte er an, um etwas zu sagen, unterließ es dann aber doch. Ich warte immer noch auf eine Antwort. Es dauerte dann aber noch eine ganze Weile, bis er sich bequemte etwas zu sagen. Wir kennen uns schon fast unser ganzes Leben lang. Kannst du dir nicht vorstellen wie es für mich war, dich so zu sehen? Kurz dachte ich darüber nach, welchen Anblick wir ihm geboten hatten und sagte dann mit einem hämischen Unterton, Wenn du wirklich gleich verschwunden bist, kannst du eigentlich nichts gesehen haben.
Wieder ging ein Grinsen über sein Gesicht. Ich bin gleich verschwunden, sagte er mit fester Stimme und ich hörte ihm an, dass er eigentlich weitersprechen wollte, sich das dann aber verkniff. Du wolltest noch etwas sagen? Und wieder kaute er an einer Antwort, die aber dann anders ausfiel, als ich gedacht hatte. Ja und nein, aber es ist besser, ich sage nicht, was mir durch den Kopf ging. Und wenn ich darauf bestehe?
Du hast doch Freundinnen, oder? Ich nickte, nicht wissend, auf was er hinaus wollte. Haben die Sex? Ich zuckte mit den Schultern. Anzunehmen. Hast du mal darüber nachgedacht? Worüber, dass, oder ob sie Sex haben? Er nickte. Eigentlich nicht, gab ich zu. Jetzt nickte er. Das ist es, was ich meine. Wir machen uns einfach keine Gedanken darüber, dass die Menschen, die wir kennen Sex haben. Ich verstehe nicht, auf was du hinaus willst. Inzwischen war ich ruhiger geworden, hatte mich wieder in der Gewalt.
Stell dir mal vor, du überrascht eine Freundin dabei, wie sie Sex hat. Wie würdest du das finden? Keine Ahnung. Das ist doch das natürlichste auf der Welt. Diesmal war es kein Grinsen, sondern ein Lächeln, das er zeigte, aber er sagte nichts dazu, oder anders, er zögerte eine Weile. Natürlich ist es die natürlichste Sache auf der Welt. Aber
Er suchte nach Worten. Es war schon ein wenig seltsam, dich so zu sehen. Und wieder wurde ich rot, versuchte das aber zu kaschieren. Ich verstehe dich nicht. Du hat Elmar kennen gelernt, der oft genug hier übernachtet hat. Und ein paar andere auch. Was verblüfft dich so daran? Erstaunt sah er mich an und antwortete schnell, vielleicht zu schnell. Ich bitte dich. Du liegst auf dem Sessel und ein Mann ist zwischen deinen Beinen. Ich bekam Hitzewallungen. Zu wissen, dass einem jemand beim Sex gesehen hat, ist eine Sache. Aber jetzt konnte ich mir vorstellen, was er gesehen hatte und das machte mich nun nicht gerade glücklich.
Meine Gefühle und Gedanken waren im Aufruhr. Das war Scham, da war Zorn, aber da war auch Nervosität. Ich brauchte dringend eine Zigarette. Also stand ich auf, Marcels Gesichtszüge entgleisten. Tut mir leid, wenn ich dich verärgert habe, ich hätte das nicht sagen sollen. Ich verstehe, wenn du jetzt abhaust. Hast du nicht, tue ich nicht. Ich brauche nur eine Zigarette. Marcel grinste und stand ebenfalls auf. Ich auch, sehr dringend sogar. Meine sind oben, ich bringe dir deine mit. Auf dem Wohnzimmertisch, sagte ich und ließ mich wieder fallen.
In den paar Minuten, in denen er weg war, hatte ich Gelegenheit nachzudenken. Klar, die Tatsache dass er mich erwischt hatte, war nicht so toll. Es ging ihn ja nichts an, was ich tat und mit wem. Verdammt, wir hätten ja auch hochgehen können, dann wäre alles so wie immer. Aber da es nun mal anders war, wollte ich die Sache offensiv angehen, wollte ich mich der Diskussion stellen. Nur wie, wusste ich noch nicht.
Marcel kam und gab mir meine Packung. Wir fummelten jeder eine Zigarette aus seinem Päckchen, dann sagte Marcel, Idiot, und stand wieder auf. Er hatte kein Feuerzeug mitgebracht. Auf dem Wohnzimmertisch, rief ich ihm mal wieder nach. Hab schon, dann kam er wieder und blieb neben mir stehen. Er gab mir Feuer. Danke, nickte ich und sah plötzlich, dass er eine Beule in der Hose hatte. Ich grinste in mich hinein. Aha, der Herr wurde durch das Gespräch erregt. Und ich? Ich horchte in mich hinein. Nein, da war keine Erregung, kein Bisschen.
Wie gesagt, ich wollte das Gespräch offensiv angehen, hatte aber die Absicht gehabt, es im Allgemeinen zu halten, einfach über Sex zu reden. Jetzt, da ich Marcels Erregung gesehen hatte, begann ich unbewusst ihn zu reizen. Nicht körperlich, nur mit Worten. Ich verstehe immer noch nicht, was dich daran so aufregt. Staunend sah er mich an. Das verstehst du nicht? Stell dir doch mal meine Situation vor. Ich komme nach Hause und sehe ein Paar beim Sex. Abgesehen davon, dass ich das noch nie gesehen habe, bist du immerhin meine Schwester. Bin ich nicht! Sagte ich mit großer Deutlichkeit.
Natürlich nicht. Nicht biologisch. Wir sind nicht miteinander verwandt. Aber immerhin haben wir in diesem Haus lange zusammengelebt. In dieser Hinsicht hatte er recht. Aber ich bin nicht deine Schwester, bestand ich auf meine Meinung. Zum Glück nicht, lächelte er. Ja, zum Glück, lächelte ich zurück. Die Situation entspannte sich.
Und trotzdem. Auch wenn ich es nur kurz gesehen habe, es war irgendwie aufregend. Was war daran aufregend? Er grinste schamlos und seine Worte waren ebenfalls maliziös. Muss ich dir das wirklich sagen? Eine Frau liegt auf dem Sessel und streckt die Beine in die Luft. Und ihr Partner tobt auf ihr herum. Das gibt Bilder und Geräusche, die sich einem in den Kopf einbrennen. Ich lachte und sagte genauso maliziös, Das ist nun mal die häufigste Stellung. Er runzelte die Augenbrauen. Ach ja? Ich kenne auch andere. Ich auch, grinste ich zurück.
Das Gespräch wurde zu einer gutmütigen Frotzelei, an er ich anfing Gefallen zu finden. Jetzt, da der Bann gebrochen war, fiel es mir etwas leichter, darüber zu reden, genau genommen machte es mir sogar Spaß. Auch Marcel blieb mir nicht schuldig und so ging das eine ganze Weile hin und her.
Irgendwann hatten wir die Flasche leer und Marcel streckte sich. Wird Zeit, ins Bett zu gehen, was meinst du? Für einen Moment wollte ich die Frozelei weiterbetreiben, unterließ es dann aber doch. Besser war das allemal. Wir räumten die Gläser weg und ich leerte den Aschenbecher. Marcel ließ mir den Vortritt im Bad und als ich fertig war, rief ich ihm durch die Tür zu, Gute Nacht, und verschwand in meinem Schlafzimmer.
Ich bemühte mich zwar, aber ich bekam dieses Gespräch nicht aus meinen Gedanken. Plötzlich musste ich lachen. Als wir hochgegangen waren und ich ins Bad ging, drehte ich mich nochmal um, um irgendetwas zu sagen. Marcel stand noch vor seiner Zimmertür und ich sah ganz deutlich, dass er immer noch einen Steifen hatte. In dem Moment hatte ich nicht darüber nachgedacht, aber jetzt, da es mir wieder einfiel, saß mir plötzlich der Schalk im Nacken.
Ich nahm, es als sicher an, dass er sich einen runter holte und ich dachte, wie du mir, so ich dir. Schnell schlüpfte ich aus dem Bett und ging, so wie ich war, aus meinem Zimmer. Vor Marcels Tür lauschte ich einen Moment, nichts war zu hören. Sollte er sich etwa beherrschen? Oder war er schon fertig. Beides war möglich, aber nicht wahrscheinlich. Ich huschte leise zurück, öffnete meine Schlafzimmertür und schloss sie wieder. Nicht ganz leise, wie ich zugeben muss. Dann ging ich ins Bad, kam aber sofort wieder raus und ging, diesmal nicht leise, zu Marcels Tür. Ich klopfte kurz und öffnete sofort die Tür. Wie gesagt, ich wollte ihn überraschen, wollte ihn stören und dann, wenn ich ihn ertappt hatte, grinsend eine Entschuldigung murmeln und mich zurückziehen.
Marcel lag schon im Bett und hatte sich zugedeckt. Das Zimmer lag im Dunkeln und ich blieb an der Tür stehen, etwas enttäuscht, weil seine Hände auf der Decke waren. Entschuldige, dass ich dich noch mal störe. Ich wollte nur wissen, ob du zum Frühstück da bist. Marcel antwortete nicht, starrte mich nur an. Und in der selben Sekunde wusste ich auch, warum. Sein Zimmer war dunkel, im Flur brannte Licht und ich stand in der offenen Tür. Und da ich nur ein Negligee trug, das zudem sehr dünn war, konnte er durchaus meine Konturen sehen.
Auch ich sah etwas, nämlich das Zelt das er mit der Decke gebaut hatte. Seltsamerweise dachte ich in diesem Moment nur daran, dass mein Timing nicht gut gewesen war. Ich würde gerne mit dir frühstücken. Wie er das sagte, wurde deutlich, dass das nur die halbe Wahrheit war. Wir sahen uns an, ohne ein Wort zu sagen. Und genau das war der Moment, in dem mich die Geilheit mit aller Macht packte.
Wie gesagt, in Marcels Zimmer war es dunkel, sein Gesicht lag mehr oder weniger im Schatten, dennoch sah ich dass er lächelte, aber es war ein freudloses, gequältes Lächeln. Schade, dass die Dinge so sind, wie sie sind, sagte er leise. Ich sehe, was du meinst, grinste ich. Er erschrak kein Bisschen und meinte nur langsam, da bin ich mir sicher, auch wenn du mehr ahnst, als siehst. Schweigend starrten wir uns an und dann, ich sah es aus den Augenwinkeln, zuckte seine Hand zur Decke und zog diese ganz langsam zur Seite. Immer noch verdecktes sie das, was es zu sehen gegeben hätte, aber Marcel beließ es dabei. Keiner sagte ein Wort aber ich sah die Frage in seinen Augen.
Menschen sind seltsame Wesen. Da können sie noch so rational sein, können noch so sehr planen und beherrscht sein, in manchen Momenten, vor allen Dingen dann, wenn der Körper die Herrschaft über den Verstand übernimmt, reagieren sie irrational. Ich auch. Ohne nachzudenken, kreuzte ich die Hände vor meinem Körper, griff nach dem Saum des Negligees und zog es mir über den Kopf. Das letzte Bisschen Rationalität in meinem Kopf sagte mir, dass ich ja einen Slip anhatte. Er sollte meinen Busen sehen können, mehr aber auch nicht. Ich warf das Negligee achtlos auf die Seite und blieb mit hängenden Armen stehen, wo ich stand.
Marcel bekam Stielaugen, sein Blick wurde noch mehr zu einer Frage. Und wieder wusste ich, was er von mir wollte und nickte einfach. Ganz langsam zog er wieder an der Decke und sein Schwanz ploppte hervor, stand wippend und tropfend von seinem Körper ab. Jetzt war
es an mir, trocken zu schlucken. Ein regelrechtes Prachtexemplar wurde mir da präsentiert.
Wie war das? Zeigst du mir deines, zeig ich dir meines. Jetzt war ich gar nicht mehr rational, jetzt war ich nur noch Frau. Langsam schlüpfte ich aus meinem Slip, ließ ihn zu Boden fallen und bliebt wieder mit hängende Armen stehen. Marcels Blick scannte meinen Körper, blieb einen Moment zwischen meinen Beinen hängen. Er lächelte und sein Schwanz zuckte. Dann rutschte er ein bisschen zur Seite. Wenn du willst? Ja, ich wollte.
Es war seltsam. Wie oft hatte ich so das erste Mal neben einem Mann gelegen. Immer war mir bewusst, was geschehen würde und auch geschehen sollte, denn ich wollte es ja. Als ich Marcels Körper neben mir spürte wurde mit klar, dass ich ihm noch nie so nah gekommen war. Und ich bekam das Flattern. Ich hatte ihn doch nur überraschen wollen und jetzt hatten wir uns beide überrascht. Für einen kurzen Moment wurde ich mir unserer beiden Nacktheit bewusst und war bereit für die Flucht.
Aber dann spürte ich Marcels warme Hand auf meinem Bauch, die mich anfing zu streicheln. Erst in kleinen Kreisen, dann wurden die Kreise immer größer und die Hand berührte plötzlich meinen Busen. Ich hatte den Moment zur Flucht verpasst, jetzt gab es kein Zurück mehr und ich erkannte in einem letzten Moment der Klarheit, dass ich auch gar nicht mehr zurück wollte.
Welche Frau hätte das auch gewollt, wenn sie so geil war, wie ich und wenn die streichelnde Hand so gut tat. Ich schloss die Augen und horchte in mich hinein. Als Marcel wie unbeabsichtigt über eines meiner steifen Nippelchen fuhr, seufzte ich auf. Das tat nur zu gut. Ohne dass ich es bewusst getan hätte, es geschah ganz automatisch, tastete sich meine Hand an Marcels Schwanz und streichelte ihn. Jetzt stöhnte Marcel auf und ich griff zu. Ganz unten an der Wurzel packte ich seine Stange und schob meine Faust langsam nach oben. Als ich die Eichel erreichte, fing Marcel an zu zucken. Für einen kurzen Moment hörten seine Bewegungen auf, dann hob er den Kopf und beugte sich über mich, um meinen Busen erst zu küssen und dann zu lecken.
Seine Hand verschwand auf meinem Bauch und wanderte immer tiefer. Marcel hatte keine Schwierigkeiten, denn meine Beine hatten sich wie von selbst geöffnet. Immer, wenn ein Mann mich das erste Mal an meiner Schnecke berührt meine ich einen Unterschied zu anderen Männern zu spüren. Manche sind fordernd, drängen hastig die Lippchen auseinander und dringen tief in mich ein. Andere haben es auf meinen Kitzler abgesehen und halten sich kaum mit anderem auf.
Marcel hatte offensichtlich Lust, meine Schnecke Millimeter für Millimeter zu erkunden, was mir nur recht sein konnte. Sanft fuhren seine Finger über die Konturen meiner äußeren Lippchen, machten sich nach einer Weile auf die Suche nach den inneren Lippchen und spielten damit. Ich hatte inzwischen erkannt, dass es uns beiden gefiel, wenn ich sanft Marcels Eichel rieb. Die war so schön glatt, so schön groß und empfindlich. Außerdem war sie ziemlich nass.
Auch Marcel hatte inzwischen die Erfahrung gemacht, dass ich ziemlich nass war, denn er war in meiner Spalte angekommen. Zärtlich rieb sein Finger auf und ab, ohne auch nur in die Nähe der neuralgischen Punkte zu kommen. Und dabei hätte ich das zu gerne gehabt. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich nicht ewig warten musste.
Und doch dauerte es eine ganze Weile, bis Marcel auf den richtigen Gedanken kam. Erst einmal wechselte er zwischen meiner Spalte und meinen Lippchen hin und her. Insbesondere meine inneren Lippchen schienen es ihm angetan zu haben, denn er machte mit ihnen all das, was ihm gerade in den Kopf kam. Und an nichts davon, hatte ich etwas auszusetzen. Egal, ob er sie einzeln zwischen zwei Finger nahm, sie rieb, oder an ihnen zog, oder ob er es mit beiden zugleich tat. Alles war gut, tat gut und steigerte meine Erregung.
Und plötzlich, ohne Vorankündigung, setzte er seine Fingerkuppe genau auf die Spitze meine Perle. Ich stöhnte vor Lust auf. Hoffentlich machte er genauso weiter. Das tat er aber nicht, er ließ sogar für einen Moment meine Schnecke los und beschäftigte sich jetzt wieder mit seinem Mund und der Hand mit meinem Busen. Auch gut, aber ich war dennoch enttäuscht. Mir wäre seine Hand zwischen meinen Beinen lieber gewesen.
Doch nicht lange, war sie wieder genau da. Wieder fing sie an, mit meinen Lippchen zu spielen und ich hoffte inständig, dass das nur ein Intermezzo war. Ich riss die Beine so weit auseinander wie es nur ging, wollte ihm zeigen, dass ich seine Hand genau da haben wollte. Er kapierte es und machte weiter, genauso, wie er weiter an meinen Nippelchen saugte.
Plötzlich spürte ich zwei Finger, die wieder zielgenau meinen Kitzler gefunden hatten. Doch diesmal stupsten sie mich nicht an, nein, sie legten sich um ihn, drückten zu und schoben das Häutchen ganz zurück. Wieder jaulte ich auf, weil mir das so gut tat, dann aber schrie ich meine Lust mit einem einzigen, langen und lauten Schrei, in den Raum.
Marcel hatte meine Clit freigelegt und mit einem dritten Finger rieb er nun über das Köpfchen. Ich wand mich vor Lust, zuckte mit dem ganzen Körper und kam. Manchmal kündigt sich ein Orgasmus langsam an. Er steigert sich nach und nach, verschwindet wieder ein Stück, kommt zurück und dann explodiert etwas in mir. Ich habe das nie richtig beschreiben können, weder mir selbst, noch Männern, die mich neugierig fragten, wie sich denn ein weiblicher Orgasmus anfühlt.
Ja wie wohl? Genial, großartig, geil! Sicher, ich kann sagen, er beginnt an, oder in der Muschi. Soweit ist alles klar. Aber dann breitet er sich rasend schnell im ganzen Körper aus. Nicht gleichmäßig, aber doch überall. Es mag zwar komisch klingen, aber ich spüre ihn, wenn er gut ist, auch in meinen Fußzehen. Diesen Orgasmus spürte ich nun tatsächlich überall. Natürlich am heftigsten an meiner Clit. Die schien meinen Körper zu beherrschen, schien plötzlich das Lust- und Machtzentrum zu sein, das seine Botschaft überall hin sendete.
Aber da ist noch etwas, was ich dann doch ganz gut beschreiben kann. Wenn es mir wirklich gut kommt, knipst sich mein Bewusstsein nicht aus. Ich bekomme alles mit, stehe auch nicht neben mir. Ich spüre jede Faser meines Körpers, registriere meine Zuckungen und meine Schreie. Nicht, dass ich sie unter Kontrolle hätte, das nicht, aber ich bekomme sie deutlich mit. Und natürlich bekomme ich auch alles mit, was mein Partner macht.
Wenn mein Orgasmus nicht so stark ist, wenn ich mich bemühen muss, ihn festzuhalten, oder gar ihn ganz auf Touren zu bringen, ist das anders. Dann bin ich wirklich weg, bekomme nichts mit, außer eben, dass ich versuchen muss, mich auf dem gewünschten Level zu halten, oder mich dorthin zu bringen.
Diesmal bekam ich alles mit. Jede einzelne Zuckung, vor allen Dingen aber, dass Marcel gekonnt und unermüdlich weitermachte, mich genießen ließ. Und ich spürte seine Finger, die mir unsägliche Lust bereiteten. Ich spürte aber auch, dass ich seinen Schwanz nur festhielt, nicht mehr daran rieb.
Mein Orgasmus schien ewig zu dauern und noch als ich mitten drin war wusste ich schon, dass ich damit nicht genug hatte. Ob das Marcel auch spürte, oder ob er nur seiner eigenen Lust folgte, weiß ich nicht. Aber es war letzten Endes auch egal. Er machte eine ganze Weile so weiter, und schoss mich eines ums andere Mal in höchste Höhen. Nicht gewillt, schon zu landen, machte ich begeistert mit, soweit mir das möglich war.
Genau genommen bekam ich nicht mit, dass er Marcel sich von mir löste. Sicher, ich registrierte schon, dass er meinen Busen losließ, aber das störte mich nicht, tat er doch meiner Schnecke zu gut. Er hörte damit auch nicht auf, er änderte nur sein Verhalten. Denn plötzlich lag er zwischen meinen Beinen und das, was er eben noch mit seinen Fingern getan hatte, tat er jetzt mit Zunge und Lippen. Ich schrie weiterhin meine Geilheit laut hinaus und zog die Beine an. Er sollte noch besser an mich heran kommen.
Ich spürte seine Lippen und seine Zunge an meiner Clit und dann plötzlich, wie sich zwei Finger in meinen Eingang bohrten. Mein Orgasmus nahm kein Ende, mein Gebrüll ebenfalls nicht. Da sein Schwanz nicht mehr ich Reichweite war, beschäftigte ich mich mit meinem Busen, rieb ihn, massierte ihn, zerrte an meinen Nippelchen und als das alles keine Erlösung brachte, drückte ich meinen Busen zusammen, hob mühsam den Kopf und saugte selbst abwechselnd an meinen Nippelchen.
Irgendwann ebbte mein Orgasmus ab, ohne dass meine Geilheit weniger wurde. Auch Marcel schien das zu spüren und ließ von mir ab. Das heißt, seine Zunge ließ von mir ab, seine Finger spielten weiter mit meiner Schnecke. Wer soll das aushalten? Sicher, es war geil, aber ich bin nicht der Typ, der es hinnimmt, zur Untätigkeit verdammt zu sein. Obwohl es mir nicht leicht fiel, aber Geilheit gibt eben auch ungeahnte Kräfte, drückte ich ihn ganz auf den Rücken und kletterte über ihn. Endlich bekam ich den geilen Schwanz in den Mund und konnte ihn saugen, lecken, schlucken.
Marcels Zunge und Finger brauchten eine Weile, bis sie zurück kamen und mir Gutes taten. Ich nehme mal an, dass er mich ganz genau betrachtet hat. Wobei, viel sehen konnte er wohl nicht, denn das einzige Licht kam aus dem Flur. Dann endlich bekam ich ihn wieder zu spüren und das so gut, dass ich fast meine eignes Spiel vergessen hätte und mich ihm nur entgegengedrückt hätte. Aber eben nur fast. Der geile Schwanz, seine dicken Eier, die ich im Gegensatz zu ihm ziemlich deutlich sehen konnte, ließen mir keine Ruhe.
Dass Marcel ebenfalls auf Touren kam, bemerkte ich nicht nur an seinem Keuchen. Sollte ich ihn spritzen lassen? Einerseits ja, denn es geht für mich nichts, über einen Schwanz, der in meinem Mund explodiert. Andererseits aber auch nein, denn erstens sollte das schöne Spiel noch eine Weile dauern und andererseits, war ich so weit gegangen, konnte ich auch noch den nächsten Schritt gehen. Und da war noch ein dritter Punkt. Irgendwie interessierte es mich schon, wie sich sein Schwanz in mir anfühlte und wie er damit umgehen konnte.
Ich brauchte nicht lange zu warten. Plötzlich war Marcels Zunge von mir weg. Darf ich mit dir ficken? Was für eine Frage. Natürlich durfte er, ich wollte es ja auch. Noch einmal, sozusagen zum vorläufigen Abschied, nahm ich seinen Schwanz tief in den Mund, hob dann mit geschlossenen Lippen meinen Kopf, dass die Stange wieder zum Vorschein kam und suckelte dann eine bisschen an seiner Eichel herum, während ich ihm die Eier massierte.
Dann ließ ich ihn ganz aus meinen Mund, rieb aber an seiner Eichel, während ich den Kopf drehte und endlich Antwort gab. Natürlich darfst du. Dann kletterte ich von ihm herunter und grinste ihn schelmisch an. Und wie willst du ficken? Auch Marcel grinste und sagte, leg dich hin. Folgsam tat ich, was er wollte spreizte die Beine und zog sie an. Marcel leckte sich über die Lippen und kam auf den Knien zwischen meine Beine, seinen Schwanz in der Faust.
Immer näher kam er, dann spürte ich, wie seine andere Hand meine Lippchen öffnete und er mit seiner Eichel erst durch meine Spalte fuhr und dann damit auf meinen Kitzler klopfte. Ich quickte auf und griff zu. So geil es war, was er da tat, ich wollt ihn endlich in mir haben. Nun, ich hatte Übung darin, einen Schwanz seinen Weg zu weisen und als ich die dicke Eichel an meinem Eingang spürte, drückte ich mich ihr entgegen. Unnötigerweise, wie ich zugeben muss, dann Marcel rammte sich in mich, dass kein Blatt Papier mehr zwischen uns passte.
Er machte eine kurze Pause, grinste mich an und fing dann an, mich zu stoßen. Und ich, ich machte kräftig mit. Marcels Schwanz füllte mich gut aus und erreichte bei seinen Stößen eine Tiefe, die mir unendlich viel Lust bereitete. Alles andere aber auch. Die Situation, einen Mann sich zwischen meinen Beinen bewegen zu spüren, seine kraftvollen, sich ständig ändernden Stöße zu bekommen und meine nicht minder kräftigen Bewegungen mit denen ich mich gegen ihn warf, wenn er zustieß, waren so geil, dass es mir schon bald wieder hefig kam.
Und da waren auch die Geräusche. Das aneinander klatschen unserer Körper, sein Keuchen, dass bei jedem erfolgten Stoß um eine Spur heftiger wurde und nicht zuletzt, meine eigenen, ebenfalls im Rhythmus seiner Stöße erfolgenden Schreie, geilten die Situation noch mehr auf. Marcel fickte aber auch zu gut und er war ausdauernd. So ausdauernd, dass es mir zweimal kam, bevor ich den Entschluss fasste, dass es jetzt an der Zeit sein, ihn ich mir kommen zu lassen.
Marcel schien der gleichen Ansicht zu sein. Seine Stöße wurden womöglich noch härter, gingen noch tiefer und hörten auf zu variieren. Jetzt stieß er nur noch kraftvoll zu, was mir eine unsägliche Lust verschaffte, die sich in einem weiteren Orgasmus löste. Auch der war so heftig, dass ich alles mitbekam und das war auch gut so. Denn nur so merkte ich, wie Marcel langsam zum Ende kam, wie er sich in mich presste, mit einem lauten und gurgelnden Aufschrei, seinen ersten, dicken Tropfen in mich schoss. Einen Moment stellte er seine Bewegungen ein. Ein weiterer dicker Tropfen schoss in meine Muschi, dann fing er erneut an zu ficken, fickte sich den Schwanz in mir leer. Was will Frau mehr?
Nun, ich zum Beispiel wollte noch etwas. Als seine Bewegungen langsamer wurden, umklammerte ich ihn mit Armen und Beinen, presste ihn fest auf und in mich und ließ meine Muskeln spielen. Marcel schrie laut auf dann ging der Schrei in eine Art Jammern über, dass ich als Ausdruck von Lust interpretierte.
Irgendwann schliefen meine Bewegungen ein. Und jetzt, da ich absolut ruhig unter ihm lag, spürte ich, dass er zitterte. Ich übrigens auch. Ja, ja, Ficken ist geil, aber es ist auch anstrengend, vor allen Dingen, wenn man sich so verausgabt, wie wir.
Dann lagen wir wieder nebeneinander. Bist du mir sehr böse? Fragte Marcel mit belegter Stimme. Ich gab keine Antwort, zumindest nicht mit dem Mund. Aber ich fing mir mit meinen Fingern seinen schlaffen und verschmierten Schwanz ein und spiele damit. Ich fand, dass das Antwort genug sei. Offensichtlich war es das auch, denn kurz danach spürte ich, wie sich seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und sich auf die Suche nach meiner Schnecke machte. Ich erleichterte ihm sein Suchen, indem ich die geschlossenen Beine öffnete.
Lange geschah gar nichts, außer eben diesem Fingern. Wahrscheinlich ging es Marcel wie mir. Wir mussten das erst einmal verarbeiten. Es war wirklich schön mit dir, sagte er leise und langsam irgendwann mal. Mit dir auch, gab ich genauso leise zurück. Dann musste ich grinsen. Hat es dir wirklich gefallen, auch wenn es die normalste Stellung der Welt war? Das interessierte mich wirklich. Und ich bekam auch sofort eine Antwort, auch wenn sie anders ausfiel, als ich das erwartet hatte.
Ja, das hat es, sagte er im Brustton der Überzeugung. Und weißt du auch warum, wir es auf diese Art getrieben haben? Ich schüttelte den Kopf. Sag es mir. Ganz einfach. So hast du gefickt, als ich das zufällig gesehen habe. Und das hat mich sehr geil gemacht. Auch eine Antwort. Und eine, die ich erstmal verdauen musste. Dann wolltest du es also genau so? Und was, wenn ich dich geritten hätte? Dann wäre es auch geil gewesen. Bekam ich leise zur Antwort.
Ich sagte nichts mehr und spielte auch nur vorsichtig und sachte mit seinem Schwanz, der nicht mehr steif wurde. Auch Marcel spielte mit meiner Schecke und fand erneut Gefallen daran, meine Lippchen zu betasten. Von meiner Clit und meinem Eingang ließ er die Finger, wie man so sagen könnte. Ich schloss daraus, dass er genug hatte. Und ich? Nun, meine Gefühle waren in dieser Sache ambivalent. Ja, ich hatte geilen Sex bekommen und ja, es war mir wirklich gut gegangen. Ich war, wie man so sagen könnte, befriedigt. Aber da war eben auch tief in mir so eine Gefühl, das mir sagte, dass ich gerne noch weitergemacht hätte. Allerdings, tiefe Atemzüge und noch mehr die eingestellten Fingerbewegungen an meiner Schnecke zeigten mir deutlich, dass in dieser Hinsicht nicht mit Marcel zu rechnen war.
Ich döste vor mich hin und überlegte, ob ich bleiben, oder gehen sollte. Beides war möglich und beides hatte seinen Reiz. Ich entschloss mich zu bleiben, auch wenn es, ich gebe es zu, mehr aus Faulheit geschah, denn aus einer rationalen Überlegung.
Fast wäre ich eingeschlafen, da schreckte ich hoch. Mein Gewissen meldete sich und es meldete sich so stark, dass mir beinahe schlecht wurde. Was hatte ich nur getan. Okay, ich war mit einem Mann im Bett gewesen. Soweit, so gut und auch nicht wirklich ungewöhnlich. Aber auch in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir nicht vorstellen können, dass es jemals mit diesem Mann passieren würde. Immer wieder versuchte ich mich damit zu beruhigen, dass Marcel vor dem Gesetz, aber auch biologisch ein Fremder war. Und dennoch, wir waren als Kinder zusammen aufgewachsen, hatten uns gehasst, waren uns aus dem Weg gegangen und jetzt hatte ich mit ihm gevögelt. Aus freien Stücken, mehr oder weniger und es hatte Spaß gemacht.
Wie sollte das jetzt nur weitergehen? Wie sollte ich jemals wieder mit ihm reden, ihm in die Augen sehen können? Bei jedem Fremden hätte ich aufstehen, hätte auf Nimmerwiedersehen verschwinden können. Hier brachte es gar nichts. Es blieb die Tatsache bestehen, dass ich mit Marcel gefickt hatte. Und es blieb die Frage, wie der nächste Morgen sein würde. Oh nein, in dieser Nacht fand ich kaum schlaf, schreckte dauernd hoch und hatte Albträume, bis zum geht nicht mehr.
Immer noch saß ich auf der Bank. Die Sonne war inzwischen aufgegangen. Es sah so aus, als ob der Tag schön und schön warm werden würde. Aber in mir sah es eher düster aus. Auf der anderen Seite, ich konnte da auch nicht ewig sitzen bleiben. Irgendwann musste ich mich der Situation stellen. Warum also nicht sofort? Dann hatte ich es hinter mir, egal, wie es ausging. Und was das anging, hatte ich keine Hoffnung auf ein gutes Ende, wobei ich nicht hätte sagen können, was ein gutes Ende gewesen wäre.
Langsam ging ich zurück, mechanisch ging ich in die Bäckerei, die gerade geöffnet hatte und holte frische Brötchen. Die Tüte in der Hand, schlurfte ich noch langsamer nach Hause und bekam bei jedem Schritt, dem ich meinem Ziel näher kam, immer mehr Herzklopfen. Schließlich stand ich vor der Tür, öffnete sie und nahm im selben Moment den Duft von frischem Kaffee nach.
Ich straffte mich innerlich. Der Moment vor dem ich mich gefürchtet hatte, war also gekommen. Ich schloss die Tür und ging automatisch ins Wohnzimmer. Die Tür zur Terrasse stand offen. Draußen saß Marcel am gedeckten Tisch. Er stand auf, als er mich sah. Guten Morgen. Wollen wir frühstücken? Wollte ich? Eigentlich nicht. Trotzdem ging ich mit ihm auf die Terrasse und setzte mich. Ich hole dir Kaffee. Zwei Minuten Gnadenfrist hatte ich noch.
Dann saß mir Marcel gegenüber. Ich sah ihn aus den halb geschlossenen Augen an. Wie verändert ein Mann doch wirkt, wenn man mit ihm geschlafen hat? Vorher war er nur ein Mann, jetzt ist er mehr, wenngleich doch ein Mann, wie man weiß. Schließlich hat man ihn gespürt. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Jedes Wort konnte falsch sein. Wir schwiegen, während wir schluckweise unseren heißen Kaffee tranken.
Ich kann mir vorstellen, dass dir viele Gedanken durch den Kopf gehen, sagte er leise. Dir nicht? Meine Frage war genauso leise. Oh doch. Willst du darüber reden? Ich zuckte mit den Schultern. Ich denke, wir müssen das. Und vielleicht ist es besser, wir tun es gleich. Ich sagte das zwar so, aber ich schwieg dann beharrlich. Marcel nickte. Darf ich anfangen? Warum nicht? Er räusperte sich. Obwohl es viele wichtige Dinge zu sagen gibt, habe ich doch das Gefühl, dass ich mit etwas bestimmten anfangen muss. Er beugte sich weit vor fesselten meinen Blick. Was ich dir jetzt sage, ist unumstößlich. Und ich sage dir das nicht als Mann, der mit dir die letzte Nacht erlebt hat. Ich hielt den Atem an, mein Herz raste.
Was ich dir jetzt sage, sage ich dir als Jurist. Und ich möchte dich bitten, mir ganz genau zuhören. Ich nickte. Wir
sind
nicht
verwandt! Sagte er ganz akzentuiert und sehr bestimmt, wenn auch leise. Das musst du dir immer im Kopf bewahren. Juristisch war das, was wir getan haben, völlig in Ordnung. Und, wenn du mich fragst, war es das auch ethisch. Ich wollte etwas sagen, aber er ließ mich nicht zu Wort kommen.
Bevor du was sagst. Ja, wir haben lange zusammen gelebt, deine Mutter und mein Vater waren ein Paar. Aber dennoch sind wir biologisch nicht miteinander verwandt. Und wir, gerade wir, haben auch keine geschwisterliche Beziehung gehabt. Von diesem Standpunkt aus, ist alles in Ordnung. Seltsam, obgleich ich mir das in den letzten Stunden hundertmal selbst zur Beruhigung gesagt hatte, hatte es jetzt, da Marcel es sagte, eine ganz andere Wirkung auf mich. Einer der Steine, die mir auf dem Herzen lagen, hatte sich talabwärts in Bewegung gesetzt. Aber da blieben noch ein paar andere Steine, die schwer drückten.
Übrig bleibt, fuhr Marcel fort, die Tatsache, dass wir Sex hatten. Und das kann man verschiedentlich interpretieren. Ach ja? Wie denn? Marcel verzog das Gesicht zu einem kurzen Grinsen. Na zum Beispiel, wie in dem Lied Tausendmal berührt
. Ja, das Lied kannte ich und musste nun ebenfalls grinsen. Fast ähnlich. Siehst du, das meine ich auch. Mir wurde noch ein Stück leichter.
Marcel nahm einen weiteren Schluck Kaffee. Dann bliebe nur die Frage, wie es dazu kommen konnte und wie wir uns in Zukunft zueinander stellen. Da hatte er zwar recht, aber genau das wusste ich eben nicht. Fangen wir damit an uns zu fragen, wie es dazu kommen konnte. Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Irgendwie war es halt passiert. Warum bist du noch mal zu mir gekommen. Das mit dem Frühstück war doch vorgeschoben. Die Erinnerung daran ließ mich grinsen. Einen Moment dachte ich nach und entschied mich für die Wahrheit.
Ich wollte dich, sagen wir, überraschen. Er zog die Augenbraue hoch. Wobei, oder womit? Mit ruhiger Stimme sagte ich, beim selber machen! Er fuhr zurück und sah mich verblüfft an. Warum denn das? Wolltest du mir etwa zuschauen? Ich lächelte. Nein, eigentlich nicht. Ich wollte dir nur mal zeigen, wie das so ist, wenn man ertappt wird. Schließlich hast du Uwe und mir ja auch zugesehen. Aber nur für zwei Sekunden. Mehr wollte ich auch nicht. Und trotzdem wäre es anders gewesen. Ihr habt mich ja nicht bemerkt. Stimmt schon, aber du hast es mir hinterher gesagt. Das berühmte Gefühl des Reiters über den Bodensee. Und trotzdem wäre es anders gewesen.
Und dann nach einer kurzen Pause, wie kommst du eigentlich darauf, dass ich es mir möglicherweise selbst gemacht hätte? Jetzt grinste ich übers ganze Gesicht. Du warst gestern Abend sehr erregt. Da habe ich angenommen, dass du es tun würdest. Marcel grinste zurück. Du hat schon seltsame Vorstellungen. Auch wenn ein Mann erregt ist, muss er es sich nicht unbedingt selbst machen. Manche machen das gar nicht. Aber nicht du, spielte ich meinen Trumpf auf. Fragend sah er mich an.
Am letzten Samstag hast du es dir gemacht, das weiß ich genau. Einen Moment lang sah er mich an, dann lachte er. Du hast gewonnen. Aber woher weißt du das? Die Türen sind dünn, sagte ich leichthin. Oh ja, das weiß ich, grinste er zurück und ich beschloss dass es besser sei, nicht weiter nachzufragen. Aber eine andere Frage hatte ich und ich stellte sie auch, weil ich jede Scheu verloren habe. Allerdings kleidete ich sie in eine Feststellung.
Wird nicht das einzige Mal gewesen sein. Er nickte. Und du? Wer fragt, darf sich nicht wundern, wenn er zurück gefragt wird. Hin und wieder. Dachte ich mir, sagte er verständnisvoll. Du kannst auch nicht ohne. Und wieder ließ ich das so stehen. Mal was anderes, wollte ich wissen. Was war der Anlass, es gerade an diesen Nachmittag zu tun? Lange sah er mich an, bevor er antwortete. Eine Frau im Bikini. Ich hielt die Luft an. Du meinst aber nicht mich? Doch Marcel nickte. Ich war so verblüfft, dass ich nichts darauf sagte.
Erst nach einer Weile meinte ich, willst du damit sagen, dass ich dich geil gemacht habe? Und wieder nickte er. Das habe ich nicht beabsichtigt. Kann ich mir denken. Aber so ist es nun mal. Und dann, nach einer Pause, und jetzt ist es passiert. Auch wenn ich mich jetzt auf gefährliches Terrain begab, ich musste es einfach wissen. Bereust du es? Mit großen Augen sah er mich an. Machst du Witze? Dann aber fiel er förmlich in sich zusammen. Aber du vermutlich. Es war wirklich nicht meine Absicht, ihn zappeln zu lassen, aber ich brauchte ein paar Sekunden, um meine Worte zu finden. Ich möchte es mal so sagen. Ich hatte gewaltige Gewissensbisse danach und auch heute Morgen. Aber bereuen? Wirklich bereuen? Sicher nicht. Dafür war es einfach zu gut.
Ich sah, wie er sich entspannte. Er setzte an, etwas zu sagen, aber da klingelte mein Handy in meiner Hosentasche. Es war Elmar und das erstaunte mich. Nach, wie geht es dir, und danke gut und selbst? Kam er gleich zur Sache. Können wir uns treffen? Irgendwann sicher, nur nicht heute, sagte ich ausweichend. Aber, was ist mit deiner Freundin, wie hieß sie doch gleich nochmal? Sybille, aber das ist unwichtig. Ich schaltete ziemlich schnell, Okay, ich ruf dich die Tage mal an. Dann legte ich auf. Dein Ex? Ich nickte. Will wohl wieder zurück? Gut möglich, aber das wird nichts. So wie ich das sagte, hielt er lieber den Mund.
Du wolltest etwas sagen? Marcel nickte. Ich fand es auch sehr gut, wobei das vermutlich nicht das richtige Wort ist. Und was wäre das richtige Wort? Geil, grinste er. Und das schließt gut nicht aus. Im Gegenteil. Das sehe ich genauso. Obwohl, ich muss nochmal darauf zurückkommen. War es dir wirklich nicht langweilig, wie wir es gemacht haben? Er schüttelte den Kopf. Ganz und gar nicht.
Eine kurze Pause trat ein. Marcel war aufgestanden, hatte unsere Tassen genommen und mich fragend angesehen. Und ich hatte genickt und dabei ein Grinsen unterdrückt. Da beulte sich schon wieder was in seiner Hose. Und diesmal empfand ich auch ein Kribbeln. Viel Zeit zum Nachdenken hatte ich nicht, Marcel war schnell zurück. Er stellte mir eine Tasse vor die Nase und ging nochmal ins Wohnzimmer. Er kam mit seinen und meinen Zigaretten zurück. Eigentlich zu früh für mich, aber man konnte es mit einigem Wohlwollen als die Zigarette danach bezeichnen, halt einige Stunden zu spät.
Als die Zigaretten brannten und er den ersten Rauch in die Luft blies, fragt er vorsichtig, wir haben festgestellt, dass es gut für uns war. Bleibt die Frage, wie wir uns weiter verhalten. Ich zuckte mit den Schultern. Klar, ich hatte da eine Vorstellung, die sich vermutlich mit seiner deckte, aber das sollte schon er sagen. Oder eben nicht.
Schweigend rauchten wir zu Ende, dann griffen wir beide endlich zu den Brötchen und fingen an zu frühstücken. Plötzlich sagte Marcel, man könnte es so betrachten. Es war eine einmalige Gelegenheit, es hat uns Spaß gemacht und wir wissen nun voneinander, wie wir so im Bett sind. Könnte man, sagte ich tonlos. Und wie könnte man es noch betrachten?
Er sah auf seinen Teller. Man könnte sagen, wir wissen ein bisschen, wie wir im Bett sind und sind neugierig auf den Rest. Ich schwieg und senkte ebenfalls den Kopf, aber nur um mein Grinsen zu verbergen. Und außerdem könne man feststellen, dass wir ausprobieren müssten, wie der Rest so ist. Langsam hob ich den Kopf. Du meinst, weiter Sex haben? Auch Marcel hob den Kopf und nickte zögerlich. Und an wann hast du gedacht? Jetzt zuckte er mit den Schultern. Langsam trank ich meinen Kaffee leer und genauso langsam stand ich auf. Räumst du den Tisch ab? Er nickte und schien mit meiner Antwort nicht glücklich zu sein. prima, wenn du fertig bist, kannst du ja mal hochkommen, wenn du nichts Besseres zu tun hast. Einen Moment schwieg ich. Damit du nicht suchen brauchst, ich werde in meinem Bett sein. Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte ich mich um und ging ins Haus. Dass ich dabei grinste, konnte er nicht sehen.
Er kam in mein Schlafzimmer, kaum dass ich zwei Minuten auf dem Bett lag. Marcel hatte dem Frieden wohl nicht getraut und war angezogen zu mir gekommen, Aber ich belehrte ihn sofort eines Besseren. Unter Dusche hatte ich Zeit gehabt, mir Gedanken zu machen. Das Waschen war schon eine Qual gewesen. Am Busen ging es ja noch einigermaßen, aber als ich mit meiner Schnecke zu Gange war hätte nicht viel gefehlt, dass aus der Reinigung ein veritables Wichsen geworden wäre. Ich konnte mich gerade noch beherrschen.
Geil, wie ich inzwischen wieder war, wollte ich ihm gleich von Anfang an klarmachen, dass mir der Sinn nicht nach Blümchensex stand. Okay, dann und wann ist das ja in Ordnung, aber ich stehe mehr auf geilen Sex, auf Sex mit allem, was dazu gehört. Mein Plan war fertig, als ich mich noch abtrocknete. Und so lag ich auf dem Bett, ein Kissen im Rücken, die Beine breit und angezogen. Die Hände hatte ich zwischen den Beinen und mit spitzen Fingern hatte ich mir die Lippchen aufgezogen. Mein Spalte und alles was meine Muschi sonst noch zu bieten hatte, lag frei vor ihm.
Ruckartig blieb er stehen und starrte mich an. Ein Grinsen ging über sein Gesicht, dann fing er an sich auszuziehen. Kaum war das geschehen, kaum wippte sein Schwanz im Freien, kam er auf mich zu. Stopp. Stehenbleiben, forderte ich ihn auf. Er tat es zwar, sah mich aber fragend an. Nimm deinen Schwanz in die Hand. Kommentarlos tat er es. Fang an, dich zu wichsen. Ich will sehen, wie du das machst. Grinsend tat er mir den Gefallen. Und was tat ich?
Ich änderte die Haltung meiner Hände. Die linke Hand legte ich auf meine Schnecke, so das sie für einen Moment bedeckt war, dann spreizte ich meine Finger und mit ihnen, meine Lippchen. Jetzt hatte er wieder den selben Anblick. Und dann doch wieder nicht, denn mit dem Zeigefinger meiner rechten Hand, fuhr ich mir zuerst in den Eingang, wie um Feuchte aufzunehmen und ließ ihn dann über meinen Kitzler irrwischen. Es war so geil, Marcel beim Wichsen zuzusehen und sich dabei selbst zu wichsen. Doch Marcel war wohl dann doch nicht bereit, nur Zuschauer zu sein. Das halte ich nicht aus, keuchte er und ließ seinen Schwanz los. Mit großen Schritten kam er auf mich zu, kam zwischen meine Beine und fing an, mich zu fingern und zu lecken.
Von da an wurde es etwas undurchsichtig. Natürlich habe ich auf mein Recht gepocht, seinen Schwanz in den Mund zu bekommen, natürlich habe ich ihn aufs Bett gezwungen und bin über ihn geklettert. Und natürlich habe ich es mir kommen lassen. Dann habe ich ihn mit dem gleichen Erfolg geritten, bevor ich mich vor ihn kniete und ihn so aufforderte mich von hinten zu bumsen. Dazwischen haben wir immer mal wieder Pause gemacht, wenn man es Pause nennen will, dass ich ihn geblasen, oder er mich geleckt hat. Oder Beides zusammen. Und wir haben es natürlich wieder auf die übliche Weise getrieben, wobei ich gestehen muss, dass ich dabei am besten kam, wenn man von seinen Leckkünsten mal absah.
Auch Marcel schien daran Gefallen zu finden und ist in dieser Stellung in mir gekommen. Und wieder habe ich ihm mit meinen Muskeln den Schwanz vollständig geleert. Nach einem kurzen Mittagessen danach, das eigentlich nur aus Wasser und einem Brötchen bestand, haben wir erst mal gemeinsam geduscht und dann sofort weitergemacht. Ich bin noch ein paar Mal gekommen und hatte das Vergnügen am Nachmittag Marcel in meinem Mund kommen zu spüren. Dass er mir dabei gekonnt die Schnecke gefingert hat, hat zu meinem Wohlbefinden beträchtlich beigetragen.
Elmar habe ich gleich am nächsten Tag vom Büro aus angerufen. Zwar habe ich mir seine Klagen angehört, dass es mit Sybille schon wieder vorbei ist, aber ich habe ihm auch klipp und klar gesagt, dass es aus uns nichts mehr wird. Warum wollte er wissen, aber er bekam nur zur Antwort, dass ich kein Interesse mehr hätte. Was ja auch irgendwie stimmte. Wer braucht schon einen Zimmermann, wenn er die Axt zu Hause hat?
Und so gesehen, ging es mir wirklich gut. So gut, dass ich nie wieder außer Haus gefickt habe. Warum auch? Wenn ich geil war, musste ich ja nur zwei Zimmer weiter gehen, genauso, wie es Marcel handhabte, wenn er ficken wollte. Das lief wirklich ganz perfekt ab. Marcel eröffnete mit Wolfang seine Kanzlei, blieb aber bei mir wohnen. Oft saßen wir zusammen und sahen fern, oder unterhielten uns. Und nicht jede Nacht haben wir es getrieben. Aber es konnte schon passieren, dass Marcel beim Fernsehen, ohne den Blick vom Gerät zu nehmen sagte, hat du Lust? Und fast immer fragte ich zurück, bist du geil? Und wie, war die übliche Antwort. Zeigen! Forderte ich ihn dann auf und wenn er mir seinen steifen Schwanz präsentierte, sagte ich nur, ich auch! Und schon war das Fernsehen vergessen und schon begann eine weitere heiße Nacht.
Ich machte es anders, wenn mir danach war. Meist passierte das, wenn wir schon schlafen gegangen waren. Dann stand ich auf, zog aus, was ich an hatte und ging einfach in Marcels Zimmer. War er wach, grinste er mich an und schlug die Decke zurück. Schlief er schon, ging ich auf leisen Sohlen zum Bett, zog vorsichtig an seiner Decke und nahm seinen Schwanz in den Mund, um ihn steif zu blasen. Danach gab es dann kein Halten mehr für uns.
Dabei fällt mir gerade ein, jetzt, wo meine Geschichte zu Ende ist fühle ich doch, dass ich einen Schwanz brauche. Ich sollte vielleicht mal rüber gehen. Da ist ja einer. Und sollte er schlafen? Nun, das macht nichts. Ich bekomme ihn sicher wach.