Eigentlich fing das alles an, wie in einem dieser Groschenromane, war fast schon so etwas, wie eine Schmierenkomödie. Und ja, ich hätte es besser wissen können, es besser wissen müssen, aber die Umstände sorgten dafür, dass mein Gehirn sozusagen nur auf Notstrom lief.
Es war so kurz vor Feierabend, an einem Freitag. Vor etwa einer halben Stunde hatte ich eine Nachricht bekommen, oder besser, ein Telefonat geführt, das meine Welt, wenn auch nicht aus den Fugen riss, so aber doch gewaltig erschütterte.
Auf eine Mail meinerseits, in der ich ein Programm für das anstehende Wochenende für mich und Tamara skizziert hatte, rief sie mich an und teilte mir mit, dass sie sich nicht mir treffen konnte. Okay, das war nicht das erste Mal, dass so etwas geschah, aber diesmal war die Begründung weder ein wichtiger Termin, Kopfschmerzen, oder sonst etwas Banales. Der Grund für ihre Absage traf mich tief.
Ich hatte Tamara vor etwas mehr als einem Jahr auf einem Fest kennen gelernt. Eine taffe Frau, die mitten im Leben zu stehen schien und sich keinen Deut darum scherte, wie sie nach außen wirkte. Etwa meines Alters, also nicht mehr so ganz jung, war sie fröhlich und lachte gern und viel. Wir trafen uns dann und wann und stellten irgendwann fest, das uns eine gurte Freundschaft verband, mehr aber auch nicht.
Nach ein paar Monaten landeten wir trotzdem im Bett und merkten schnell, dass diese Stunden uns beiden gut taten. Was lag näher, als unsere Freundschaft um diesen Aspekt zu erweitern?
Beide schienen wir zufrieden damit zu sein, doch recht regelmäßig guten Sex zu haben, ansonsten aber unsere Beziehung weitestgehend von der emotionalen Ebene fernzuhalten. Wegen mir hätte das ewig so weiter gehen können.
Doch an diesem Nachmittag teilte mir Tamara kategorisch und mit der piepsigen Stimme, die sie immer hatte, wenn sie aufgeregt oder nervös war mit, dass das Arrangement nun zu Ende sei. Sie habe da einen Mann getroffen, in den sie sich verliebt habe und der ganz offensichtlich auch sie liebe.
Was sollte ich, was konnte ich dagegen sagen? Nichts! Es blieb mir nur, ihr viel Glück zu wünschen und der Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass unsere Freundschaft nicht ganz auf der Strecke blieb. Das hoffe sie auch, aber so, wie sie das sagte wusste ich schon, dass der Kontakt abbrechen würde.
So war also meine Stimmung, als plötzlich Wagner in meiner offenen Tür stand und mich fragte, ob er mich stören würde. Nein, natürlich nicht! Wagner! Ich mochte ihn nicht sonderlich, erkannte aber an, dass er einer der schlausten Köpfe hier war. Wir unterschieden uns in so ziemlich allem. Die einzige Gemeinsamkeit die wir hatten, war unser Faible für komplizierte, fast unlösbar erscheinende Aufgaben. Sein analytischer, messerscharfer Verstand, hatte mich schon mehrfach in Erstaunen gesetzt, genauso wie seine Bereitschaft, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege bei Problemlösungen zu gehen.
Das machte die Arbeit mit ihm leichter, wenn er auch sonst eher der unangenehme Typ war. Man kann also sagen, die Zusammenarbeit in Projekten verlief zwar nicht störungsfrei, aber war in Ordnung. Privat hatte ich nichts mit ihm zu tun und das wollte ich auch nicht.
Daher war ich auch nicht wenig erstaunt, als er plötzlich anfing. Endlich ist die Schinderei für diese Woche vorbei. Ich nickte, ohne genauer zuzuhören. Was hältst du davon, wenn wir nach Feierabend einen Schluck zusammen nehmen? Hoppla, das hatte er mich zum Glück noch nie gefragt. Dabei wusste ich, dass er freitags meist mit Garfield weg ging.
Garfield hieß natürlich nicht Garfield. Sie nannten ihn so, weil er stinkefaul war, ziemlich dick und rote Haare hatte. Einem Ondit zu Folge, aß er zudem meist Lasagne, wenn sie beim Italiener waren.
Ich weiß nicht, ich bin doch ziemlich erledigt, wich ich einer direkten Antwort aus. Lust hatte ich keine, soviel stand fest, aber Lust, Abend zu Hause zu verbringen und an Tamara zu denken, hatte ich auch nicht wirklich.
Nun hab dich nicht so. Garfield kommt auch mit. Alleine das war ein Grund, die Aufforderung abzulehnen. Wann wollt ihr denn los und wohin? So gegen acht Uhr. Und wohin? Keine Ahnung. Ins KEF, oder ins Tannhäuser. Vielleicht auch ins Chios. Vielleicht auch in alle, wer kann das jetzt schon wissen. Als ich nicht gleich antwortete, drängte er. Also, was ist jetzt? Ich stimmte zu, ohne es zu wollen. Geht doch. Ich hole dich kurz vor acht ab. Und weg war er.
Er kam ziemlich pünktlich bei mir an und drängte zum sofortigen Aufbruch. Mach hinne, die Bahn fährt in 12 Minuten. Die Bahn? Er lachte. Was denkst du denn? Der Abend wir feucht. Von mir aus, mir auch danach, das eine oder andere Bier zu trinken.
Wir fuhren also in die Stadt und Wagner führte mich in eine Seitenstraße. Dort enterte er eine Kneipe namens Strick Liesel. Ich fand schon den Namen schräg, aber das Interieur war noch viel schlimmer. Altersschwache Tische und Stühle und ein Publikum, dass es einem grauen konnte. Hier willst du den Abend verbringen? Ach was, nur vorglühen. Schau, dort vorne sitzen die Jungs.
Garfield kannte ich, die anderen nicht. Es waren lauter Männer mit mehr oder weniger leeren Gesichtern, die sich, sich laut unterhaltend, an Drinks festhielten. Was für eine Gesellschaft. Wagner wurde mit großem Hallo empfangen, ich wurde registriert.
Die Unterhaltung war unterirdisch, drehte sich nur um Weiber und wie man sie am besten flachlegen konnte. Nein, ich fühlte mich nicht richtig wohl und suchte nach Gründen, um zu verschwinden. Ich startete mehrere Anläufe, wurde aber niedergebrüllt. Schließlich gab ich auf und beschloss, den Abend als Fehlschlag zu verbuchen.
Wir zogen von Kneipe zu Kneipe. Die Herren tranken alles Mögliche durcheinander und wurden immer lauter und unmöglicher. Selbst Garfield, den ich noch nie dabei gesehen hatte, dass er irgendetwas freiwillig und mit guter Laune tat, schien aufzutauen. Und er soff wie ein Loch.
Wenn man es genau nahm, war Wagner noch der angenehmste Zeitgenosse und das will
viel heißen. Der Abend zog sich in die Länge und ich gestehe, ich trank mehr, als ich das üblicherweise tat. Es dürfte so etwa gegen 1.00 Uhr morgens gewesen sein, als die Unterhaltung zwischen Garfield und noch zwei anderen plötzlich im Flüsterton geführt wurde.
Nach einiger Zeit trank er aus und sah in die Runde. So, meine Herren, lallte er, kommen wir nun zur Hauptattraktion des heutigen Abends. Lasst uns aufbrechen und Nägel mit Köpfen machen. Nochmal weiter ziehen? Dazu hatte ich keine Lust. Uninteressiert fragte ich, wo es denn hingehen sollte.
Garfield sah mich mit erstauntem Gesicht an. Bumsen! War seine Antwort. Und wo solls hingehen? Wagner schien mehr neugierig, denn überrascht zu sein. Garfield grinste schmierig. Wohin wohl? Ins Rosenviertel. Das kannte ich, zumindest dem Namen nach. Ein Puff neben dem anderen, dazwischen lauter Neppkneipen. Ich schüttelte den Kopf.
Zu meinem Erstaunen, lehnte auch Wagner ab. Nee, ohne mich. Die Herren redeten auf uns ein, aber wir blieben standhaft. Schließlich verschwanden sie, nachdem sie sich ein Taxi gerufen hatten. Wagner und ich saßen alleine am Tisch und schwiegen uns an.
Dann sah er auf die Uhr. Noch ein bisschen früh, aber man kann es ja mal probieren. Was denn? Ich war völlig ahnungslos. Wagner grinste und meinte sehr bestimmt. Warum für ein Vergnügen bezahlen, das man auch umsonst bekommen kann? Ich verstand immer noch nicht.
Wagner räusperte sich. Du hast doch gehört, dass die anderen jetzt bumsen gehen. Ich nickte. In einen Puff! Ich fasse es nicht. Teures Geld dafür bezahlen, dass dich so eine Schnepfe linkt. Das geht auch anders. Und wie? Fragte ich, ohne es eigentlich zu wollen. Er nickte. Dafür gibt es die Resterampen. Resterampen? Ich verstand kein Wort.
Bars, Kneipen, die bis in den frühen Morgen auf haben. Dort trifft sich alles, was noch nicht zum Schuss gekommen ist. Ich begann zu begreifen. Notgeile Männer, die keine Frau finden. Ich war nicht interessiert.
Nicht nur. Ganz und gar nicht. Da sind genug Frauen, die es nötig haben. Okay, man muss Abstriche machen, es sind keine Schönheitsköniginnen und jung sind sie auch nicht mehr. Aber was solls. Sie haben alles, was es dafür braucht und für einen Cocktail machen die schon die Beine breit. Mich schüttelte es durch und durch. Und da willst du hin? Aber sicher! Komm, lass uns gehen! Keine Ahnung, warum ich mich mitschleifen ließ. Vielleicht einfach deshalb, weil ich neugierig geworden war
Wagner führte mich in Noels Bar. Doch genauso schnell waren wir auch wieder draußen. Da ist noch nichts los. Gehen wir in den Hinkelstein. Aber auch dort war seiner Ansicht nach nichts los und wir landeten schließlich in einer Kellerbar mit dem sinnigen Namen, Der Keller.
Diese Bar bediente so ziemlich jedes Klischee. Rote Plüschmöbel, die in den Siebzigerjahren obligate Silberkugel über eine Tanzfläche, nicht größer als ein Handtuch, dafür aber mit Metallplatten belegt. Dazu ein Alleinunterhalter, bei dessen Musik man nur mit viel Glück einem Ohrenkrebs entging.
Und dann das Publikum Männer, denen man sofort ansah, warum sie alleine waren, Frauen, die den Zenit schon überschritten hatten. Gefärbte Haare, zu stark geschminkt und zu jugendlich gekleidet.
Wagner rieb sich die Hände. Hier sind wir richtig. Er zog mich zu einem Tisch und sah in die Runde. Lauernd sah er mich an. Du kennst die Regeln? Ich schüttelte den Kopf. Er klärte mich auf. Frauen, die bei Männern am Tisch sitzen, sind tabu, du handelst dir sonst Ärger ein. Frauen, die alleine sind, oder zu zweit, kannst du anmachen. Sei aber nicht zu direkt. Du musst zwar nicht mit ihnen flirten, aber es kann auch nicht schaden.
Dann grinste er. Siehst du die kleine, etwas stämmige Frau mit den kurzen Haaren? Ich folgte seinem Blich und nickte. Das ist eine Professionelle, die will Geld dafür. Er sah sich um. Die große, dürre da vorne auch. Und die an der Bar. Du scheinst dich hier gut auszukennen. Er sah mich mit großen Augen an. Natürlich!
Und wieder rieb er sich die Hände. Dann wollen wir es mal angehen, forderte er mich auf. Nein danke. Ich warte erst mal ab. Wie du willst. Aber pass auf, irgendwann sind die halbwegs geilen Schnecken weg. Das machte mir keine Sorgen, denn ich würde bestimmt nicht aktiv werden.
Wagner nahm sein Glas und drehte eine Runde. Bei der zweiten Runde blieb er vor einem Tisch stehen und redete eine Frau an. Mit wenig Erfolg, wie es schien, denn er zog bald weiter. Irgendwann blieb er an einem Tisch stehen, an dem zwei Frauen saßen.
Diesmal schien er mehr Erfolg zu haben, denn er wurde von der einen zum sitzen aufgefordert. Ich war gespannt, wie es weiter gehen würde. Nach einiger Zeit stand er auf und kam wieder an unseren Tisch zurück. Er grinste. So, der Köder ist gelegt, jetzt wollen wir mal sehen, ob sie anbeißt. Er sah mich an. Eigentlich wollte ich die Andere, aber so ist es auch Recht. Hauptsache, die Nacht endet mit einem Fick.
Wagner hatte sich neben mich gesetzt und beobachtete den Tisch mit den zwei Frauen. Ich übrigens auch. Ich sah, wie die, die seine Avancen offensichtlich abgelehnt hatte, auf die andere einsprach. Doch die schien das nicht zu beachten. Im Gegenteil sie sah immer wieder zu uns her und grinste. Die andere sagte etwas zu ihr, doch sie schüttelte den Kopf. Daraufhin lehnte sich die andere zurück, verschränkte die Arme und schien zu schmollen.
Dann stand Wagner auf und holte sich seine Auserwählte auf die Tanzfläche. Die Schmollende warf ihm und ihrer Freundin giftige Blicke zu, ergriff ihre Handtasche und verließ wutentbrannt das Lokal. Wagner brachte seine Dame an ihren Tisch, kam zu mir und grinste. Ich geh dann mal! Sein Grinsen wurde noch breiter. Wünsch mir Glück! Dann war er weg.
Ich blieb noch genau die fünf Minuten die ich brauchte, um mein Glas leer zu trinken, dann brach ich auf, wild entschlossen diesen Abend aus meinem Gedächtnis zu streichen. Draußen atmete ich tief ein. Nie wieder, das schwor ich mir, während ich nach meinen Zigaretten angelte, würde ich so etwas tun.
Als die Zigarette brannte, sah ich zweierlei. Zum einen stand die Frau von vorhin am Aschenbecher und rauchte. Sie warf mir giftige Blicke zu. Zum anderen sah ich, dass Wagner und seine Auserwählte laut lachend ein Taxi bestiegen. Ich schüttelte mich.
Dusselige Kuh, hörte ich die Frau raunen. Fährt so mir nichts dir nichts mit diesem geilen Bock weg und lässt sich flachlegen. Ich streifte sie mit einem Blick. Was glotzt du so? Meinst du, ich habe es so nötig, dass ich es mit dir treibe? Nein, natürlich nicht. Entschuldigen Sie. Sie warf die Kippe in den Aschenbecher und rauchte davon. Warum weiß ich nicht, aber ich sah ihr nach, bis sie um die Ecke verschwand.
Nach einer weiteren Zigarette brach ich auf und machte mich auf den Weg zur Stadtbahn. An und für sich, war der Weg nicht weit, aber ich merkte jetzt in der frischen Luft doch, dass ich mehr als üblich getrunken hatte. Nein, betrunken war ich nicht und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass in meinem Kopf eine Wolke aus Alkohol und dem Wissen um einen vergeudeten Abend waberte. Vielleicht brauchte ich deshalb ein wenig länger, bis ich die Haltestelle erreichte.
Dort sah ich dann, dass die nächste Bahn erst in einer halben Stunde kommen würde. Pech gehabt. Erst stand ich nur so da, dann wurde mir das langweilig und ich ging in den Raucherbereich, um mich zu beschäftigen und mir die Wartezeit zu verkürzen. Eine Frau stand dort und als ich hinkam erkannte ich, dass es die Frau aus der Bar war. Sie erkannte mich auch und funkelte mich an. Bist du mir etwa nachgegangen? Ich warne dich, lass mich nur in Ruhe.
Das ging mir dann doch über die Hutschnur. Was hatte ich ihr eigentlich getan? Nichts! Ich zündete mir eine Zigarette an und sah ihr dann ins Gesicht. Jetzt habe ich dann aber bald genug, sagte ich leise. Ich habe Ihnen absolut nichts getan und hatte keine Ahnung, dass Sie hier sind. Der einzige Grund, warum ich hier bin ist, dass ich nach Hause fahren will.
Und du warst auch nur in der Bar, um ein Feierabendbier zu trinken. Was mich angeht, ja! Und dazu gehst du ausgerechnet in so eine Aufreißerbar? Schwer zu glauben. Hab ich gewusst, dass es so eine Bar ist? Im Übrigen, Sie waren ja auch da. Nicht freiwillig, das kannst du mir glauben. Welch ein Wunder, wir haben ja was gemeinsam! Das klang spöttisch und sollte auch so klingen.
Ihr Typen seid doch alle gleich, schnaubte sie. Frauen sind für euch Freiwild und weil ihr keine abbekommt, sucht ihr euch Frauen, die auch enttäuscht sind und nagelt sie, wenn sie sich nageln lassen. Vielen Dank für die detaillierte Charakterisierung des männlichen Geschlechts, insbesondere meiner Wenigkeit. Im Übrigen kann ich mich nur wiederholen, Sie waren auch da.
Meine Freundin wollte einen netten Abend verbringen. Okay, sie ist nicht meine beste Freundin, eher eine Kollegin. Ich wusste nicht, dass der Abend so enden würde. Das klang nun nicht mehr so aggressiv und ich passte mich dem neuen Ton an. Sehen Sie, das war bei mir genauso. Allerdings, ich gebe zu, ich hätte mich schon nach der ersten halben Stunde der Kneipentour ausklinken sollen. Die Gesellschaft war nun dann doch nicht ganz mein Stil. Sie waren zu mehreren?
Ja. Wie gesagt, mein Kollege, noch ein anderer Kollege und ein paar von deren Bekannten. Aber in der Bar waren Sie dann nur noch zu zweit. Das stimmt, der Rest hatte andere Pläne. Ich frag mal lieber nicht, welche Pläne. Das ist, glaube ich, besser so. Sie wollten sich in der Bar schadlos halten? Fing sie schon wieder so an?
Nochmal, ich wusste zu Anfang nicht, was mein Kollege vorhatte. Ich lächelte. Aber mit einem haben Sie Recht, er war genau zu diesem Zweck da. Und Sie? Ich hob die Schultern. Nennen Sie es Neugierde. Sie wollte aufbegehren Okay, das ist nicht das richtige Wort. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es so etwas geben könnte. Ich wurde eines Besseren belehrt. Sie zog eine neue Zigarette aus der Handtasche und ich gab ihr Feuer. Manieren scheinen sie ja wenigstens zu haben.
Ich versuchte das Thema zu wechseln. Sie warten auch auf die S3? Sie sah mich seltsam an. Nein, die fährt doch gar nicht mehr so spät. Sie zeigte auf die Anzeigetafel. Jetzt kommt nur noch die S3-N, die Schwärmerbahn. Die fährt über alle Käffer und braucht ewig, bis sie endlich in Haltingen ist. Sie wohnen in Haltingen? Sie nickte. Ich auch. Schon sehr seltsam, finden sie nicht? Warum? Nur so.
Eine Weile schwiegen wir. Was machen sie eigentlich beruflich? War das nun der Versuch einer Konversation, weit weg vom Aufregerthema, oder war sie neugierig? Egal, ich sagte es ihr. Ist doch eigentlich ein guter Job! Dem stimmte ich zu. Und Sie? Was machen Sie? Ich bin Eventmanagerin. Auch sehr interessant? Partys? Zum ersten Mal lächelte sie. Nein. Hauptversammlungen, Jubiläumsfeiern und Messen. Ich war beeindruckt.
Irgendwann kam unsere Bahn und wir setzten uns nebeneinander, was mich verwirrte. Unsere Unterhaltung war zwar nicht lebhaft, aber sie schlief auch nicht ein. Sind sie verheiratet? Nein, geschieden. Und sie? Ebenfalls. Und dann, nach einiger Zeit des Schweigens, darf ich Sie mal was persönliches fragen? Ich nickte. Auch wenn es etwas, sagen wir Unangenehmes ist? Nur zu.
Sie leben, wie Sie sagen, alleine, sind niemand verpflichtet. Würden sie unter Umständen eine Frau aufreißen, nur um Sex zu haben? Wenn ich ehrlich bin, ich weiß es nicht. Abwehrend hob ich die Hände. Nein, sicher nicht in so einer Bar. Aber wenn es sich ergeben würde? Wer weiß. Also doch! Ich finde, das ist unfair. Man kann es ganz bewusst darauf anlegen, aber man kann da auch rein schlittern. Zu meinem Erstaunen nickte sie. Ja, das kann passieren.
Wie gesagt, mein Gehirn war auf Grund der ungewohnten Menge an Alkohol ziemlich umnebelt, daher fragte ich sie etwas, was ich unter normalen Umständen sicher nicht getan hätte. Ihnen auch? Ich spürte ihren Blick auf mir und als ich sie ansah, merkte ich, dass sie nickte. Der Rest der Fahrt verlief schweigend.
In Haltingen stiegen wir aus. Als wir den sogenannten Bahnhof verlassen hatten, sagte ich, ich muss links entlang. Ich auch. Also liefen wir gemeinsam die Straße entlang. Wissen Sie, es ist keineswegs so, dass ich keine Bedürfnisse habe. Und als ich nichts erwiderte, fuhr sie fort, Sie scheine mich für eine alte Jungfer zu halten, die noch dazu prüde ist. Das hätte ich mir nie erlaubt. Und doch tun sie es.
Plötzlich blieb sie vor einem Haus stehen. Da wohne ich. Ich muss noch ein paar hundert Meter weiter. Ich wohne in der Enzianstraße. Sie nickte. Und dann, ich war mehr als überrascht, Wollen Sie noch mit reinkommen? Auf einen Kaffee meine ich. Ich zögerte nur einen Augenblick. Warum nicht? Sagte ich leichthin und folgte ihr ins Haus.
Der Kaffee stand auf dem Tisch und war ausgezeichnet. Ich schmeckte sofort, dass das keine billige Marke war. Es geht mich zwar nichts an, aber es würde mich schon interessieren, wie Sie Ihre Bedürfnisse befriedigen. Sie hatte Recht, es ging sie nichts an, aber ich war doch zur Antwort bereit. Bis vor ein paar Wochen, hab ich mich ab und zu mit einer Bekannten getroffen. Das war technisch korrekt. Auch wenn das endgültige Aus erst am Freitagnachmittag erfolgt war, so hatten wir uns bestimmt zwei Monate lang nicht getroffen. Jetzt wusste ich auch warum. Also, nicht von einem Bett ins andere? Auf keinen Fall. Und wieder plapperte ich etwas, was nur dem Alkohol geschuldet sein konnte. Und Sie?
Na ja, meinte sie, meist durch Handarbeit. Aber hin und wieder auch richtig. Auf Messen zum Beispiel. Ich musste grinsen. Darauf hätte ich von selbst kommen können. Sie sah mein Grinsen nicht. Wissen Sie, das ist auf Dauer zwar keine Lösung, aber besser als nichts. Da hatte sie Recht.
Um es noch einmal klar zu sagen, ich verabscheue es, wenn man nur auf Sex aus ist, so wie die Menschen in dieser Bar. Dann sah sie mich an. Um ganz ehrlich zu sein, ich hätte schon Bock auf Sex gehabt, heute Abend, aber eben nicht so. Und wieder sprach der Alkohol aus mir. Ging mir genauso. Lange schwiegen wir. Woran sie dachte, wusste ich nicht. Ich dachte daran, dass es eine ziemlich merkwürdige Unterhaltung war, die aggressiv begonnen hatte und nun irgendwie gefühlsdusselig wurde. Ich trank meinen Kaffee leer und wollte gerade aufstehen, da sagte sie leise, wie zu sich selbst, Ich bin immer noch geil, du vielleicht auch. Wollen wir uns gegenseitig helfen?
Ich fiel in meinen Sessel zurück. Das war nun mehr als seltsam. Ich sah sie an. Eigentlich war sie nicht mein Typ. Nicht, dass sie schlecht ausgesehen hätte, aber die Umstände hielten mich ab. Auf der anderen Seite, schon den ganzen Tag war ich auf Sex mit Tamara programmiert gewesen und jetzt, da sie diesen Vorschlag machte merkte ich, dass ich immer noch geil war.
Wenn du möchtest, sagte ich wachsweich, weder zustimmend, noch ablehnend, ich würde nicht nein sagen. Hast du Kondome dabei? Ich schüttelte den Kopf. Sie lächelte. Du scheinst doch die Wahrheit gesagt zu haben. Ich verstand, was sie meinte. Kein Mann wäre ohne Vorbereitung in so ein Abenteuer gegangen. Ich hab noch welche. Dazu sagte ich lieber nichts. Aber bei Licht besehen, es war das Recht jeder Frau, wenn nicht ihre Pflicht, entsprechend vorbereitet zu sein. Wenn ich Pflicht sage, meine ich das als Verpflichtung für sich selbst.
Sie brachte mich in ihr Schlafzimmer und verschwand im Bad. Nach kurzer Zeit kam sie wieder, ein Handtuch um die Figur geschlungen und hielt mir ein zweites Handtuch entgegen. Auch ich ging unter die Dusche. Ich war gespannt, wie das enden würde. Ich kam mit dem Handtuch im meine Hüften zurück und fand sie im Bett liegend vor. Zugedeckt, bis oben hin, fummelte sie vom Nachttisch ein Kondom. Das es klar ist, ohne das Teil geht nichts. Ich nickte, sah aber doch Schwierigkeiten voraus. Warum? Nun, ein Kondom kann man nur über einen steifen Schwanz ziehen, meiner aber befand sich im Ruhemodus.
Auch sie erkannte das und machte sich daran, diesen Zustand zu ändern. Sie wichste mir die Stange steif und als sie soweit war, streifte sie mir das Kondom über. Dann schaltete sie das Licht aus und schob die Decke beiseite.
Was jetzt begann, war liebloser, freudloser Sex. Wir befummelten uns gegenseitig und schnell stellte ich fest, dass da ein Detail war, das mir so gar nicht gefiel. Diese Frau war nicht rasiert, nicht mal ein bisschen. Ein drahtiger, fast undurchdringlicher Busch bedeckte ihre Muschi und ich beschloss spontan, sie nicht zu lecken, so gerne ich das sonst auch getan haben würde.
Trotzdem gab ich mir Mühe, sie mit meinen Fingern zu befriedigen, was mir auch halbwegs gelang. Ob sie wirklich kam, kann ich nicht einmal sagen. Wenn ja, war ihr Orgasmus eher flach. Kurz danach ließ sie mich los, drehte sich auf den Rücken und spreizte die Beine. Selbstverständlich fühlte ich das mehr, als ich es sah, denn es war fast stockdunkel. Wie willst du mich ficken? Meine Laune rutschte noch tiefer. Mir egal, so wie du es willst. Mir war es wirklich egal, Hauptsache, ich brachte die Sache so hinter mich, dass sich spritzen konnte. Dann so! Sie zog die Beine an und lotste mich über sich.
Ich spürte, wie ich in sie eindrang und fing sofort an zu stoßen. Ihr Stöhnen klang aufgesetzt und ich gab mir keine Mühe. Offensichtlich ging es ihr wie mir, sie wollte, dass ich fertig werden würde.
Ich fickte sie eine ganze Weile, ihr Stöhnen blieb, wie es von Anfang an war, gekünstelt. Als ich merkte, das sich kommen würde, hob ich das Tempo an und sie wurde lauter. Ich spritzte in sie, also eigentlich in das Kondom, machte noch ein paar Stöße und zog mich aus ihr zurück. Ohne Worte gab sie mir ein Taschentuch und ich befreite mich von der gefüllten Lümmeltüte. Es gab keine weiteren Berührungen mehr. Schließlich stand sie wortlos auf und ging ins Bad.
Ich stand auch auf und zog mich an. Als sie wieder kam, hatte sie einen Morgenmantel an. Es war okay, sagte sie leichthin und hinderte mich nicht daran, als ich der Tür zustrebte.
Schon auf dem Heimweg ekelte ich mich vor mir selbst und tat einen heiligen Eid, es nie mehr zu so etwas kommen zu lassen. Der Preis für die eigene Befriedigung war einfach zu hoch für mich.
Am Montag kam Wagner früh in mein Büro. War eine geile Nacht, sagte er ohne Einleitung. Hab es ihr zweimal gut besorgt. Oh man, ist die abgegangen. Trefft ihr euch wieder? Fragte ich uninteressiert. Wo denkst du hin? Freiwillig kaum. Aber wenn es der Zufall will und ich keine andere finde, warum nicht. Oh man, was für ein kaputter Typ war das bloß. Und du? Bist du auch zum Abschluss gekommen? Ich schüttelte den Kopf. An dieses Erlebnis wollte ich nicht mehr denken. Selbst schuld, und weg war er.
In den folgenden Tagen versuchte ich, das Erlebnis zu verdrängen. So ganz gelang mir das nicht. Zu groß war die Abscheu, war der Ekel, den ich vor mir selbst empfand. Hinzu kam noch etwas, was mir aber erst am Sonntag aufgefallen war. Ich hatte mit einer Frau Sex gehabt, deren Namen ich noch nicht einmal kannte. Wie tief war ich eigentlich gesunken?
Als das Wochenende nahte hörte ich, dass sich Wagner wieder mit Garfield verabredete. Obwohl ich nicht weit von ihnen weg stand und sie mich gesehen hatten, wurde ich nicht gefragt, ob ich mit wollte. Genau genommen war mir das ganz recht.
Ich verbrachte einen lustlosen und langweiligen Abend vor dem Fernseher und ging früh ins Bett. Das erste Mal seit einer Woche schlief ich durch und hatte keine blöden Träume. Als ich samstags erwachte, schien die Sonne und meine Laune stieg an. Ich machte mich daran, die Wohnung zu putzen und Wäsche zu waschen. Dann musste ich dringend Einkaufen fahren. Mein Kühlschrank war so gut wie leer.
Beim Bäcker ging es zügig, im Lebensmittelladen stand ich ewig an der Kasse. Dann fuhr ich in den Hofladen. Auch dort war ganz schön was los, aber ich hatte ja Zeit. Hinter einen Regal stehend und überlegend, was ich mir wohl für Nudeln holen sollte, hörte ich plötzlich eine Stimme, die mich zusammen zucken ließ. Das war doch
? Ich linste um das Regal herum. Tatsächlich, da stand meine Bettgenossin der letzten Woche und sprach mit einer Verkäuferin. Schnell zog ich den Kopf zurück. Hoffentlich sah die mich nicht.
Schnell suchte ich mir das Nötigste zusammen, eilte zu Kasse und verschwand so schnell als möglich aus dem Hofladen Aber wie das meistens so ist, gerade durch diese Schnelligkeit passierte das, was ich vermeiden wollte. Neben meinem Wagen stand ein roter BMW und wer lud da gerade seine Einkäufe in den Kofferraum? Richtig.
Jetzt konnte ich nicht mehr zurück. Sie schloss den Kofferraum und sah mich. Ihr Blick war ausdruckslos, abweisend. Und auch ich hatte keinen Grund, Freude zu zeigen. Ich nickte ihr nur zu. Schon wollte ich einsteigen, da hörte ich ihre leise Stimme. Was meinst du? Können wir reden? Nichts wollte ich weniger als das. Siehst du einen Grund dafür? Eigentlich schon. Von mir aus. Wann und wo? Sie sah auf die Uhr. Treffen wir uns um 14.00 Uhr am Pavillon im Stadtpark? Kann ich einrichten. Sie nickte. Tu mir einen Gefallen und versetzt mich nicht. Ich werde da sein.
Es schlug gerade zwei Uhr, als ich auf den Pavillon zulief. Sie saß auf einer Bank und sah mich an. Jetzt sah ich sie zum ersten Mal bei Tageslicht. Okay, heute Morgen war das auch der Fall gewesen, aber da war ich ja mehr oder weniger auf der Flucht gewesen. Eigentlich sah sie gar nicht mal so schlecht aus. Sie kleidete sich adrett, wie man sagen konnte und mit Geschmack. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt. Ich setzte mich neben sie, nachdem ich ihr zur Begrüßung zugenickt hatte.
Sie unterbrach das Schweigen nach einiger Zeit. War schon komisch, oder? Man kann es auch anders nennen. Wie denn? Erschreckend! Ich sah, dass sie nickte. Ich habe da lange daran zu knabbern gehabt. Ich auch. Das war wohl keine so gute Idee gewesen. Da stimme ich dir zu. Wieder schwiegen wir.
Was ist da schief gelaufen? Das fragst du mich? Ich war ehrlich verblüfft. Ja, das frage ich dich. Alles, sagte ich kurz. Wieder nickte sie. Was hat dich am meisten gestört? Und als ich keine Antwort gab bohrte sie weiter, Sex ohne Liebe? Wieder gab ich keine Antwort. Oder war es der Sex, so wie er war? Jetzt bequemte ich mich doch zu einer Antwort. Am meisten gestört hat mich, dass ich deinen Namen nicht kannte, auch jetzt nicht kenne. Sie sah mich überrascht an und ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Das erstaunt mich jetzt dann doch. Aber du hast Recht, das war das Widerlichste. Dann streckte sie mir ihre Hand hin. Tina.
Ich ergriff ihre Hand. Bernd. Wieder lächelte sie. Auch wenn du es nicht glaubst, jetzt fühle ich mich besser. Das hat mich wirklich gestört. Doch, das glaubte ich ihr unbesehen. Dann sah sie mich an und sagte, Ich mache dir einen Vorschlag. Jeder hat fünf Minuten um dem anderen die ungeschminkte Wahrheit zu sagen. Der andere hört zu, unterbricht nicht und erst wenn beide fertig sind, reden wir darüber. Aber ohne Vorwürfe, okay? Ich zögerte nicht lange. Einverstanden. Wer fängt an? Ich. Jetzt war ich gespannt, aber auch nervös. Was sollte ich ihr sagen? Wirklich die Wahrheit? Mal sehen, wie weit sie ging.
Am Freitag war ich echt sauer, als mich Inge in diese Bar geschleppt hat. Ich hatte mir den Abend wahrlich anders vorgestellt. Schön ausgehen, vielleicht wirklich in eine Bar, aber eine Richtige, sich zeigen, sich von den Männern den Hof machen lassen und sich amüsieren. Einen Moment war sie ruhig, dann fuhr sie fort. Weißt du, ich war schon eine ganze Weile ohne Sex und ich bin ehrlich, wenn es gepasst hätte, ich hätte nicht nein gesagt. Ich hörte schweigend zu.
Dann kam dein Kollege an den Tisch und hat mich mehr als eindeutig angebaggert. Ich war empört. Noch mehr, als er bei mir nicht landen konnte und sofort dann das gleiche Angebot Inge machte. Und dann hat die auch noch angenommen. Später, beim Rauchen habe ich wirklich geglaubt, dass du mich anmachen willst. Auch noch an der Haltestelle. Zumindest am Anfang. Wieder machte sie einen Moment Pause.
Spätestens in der Bahn hat sich das dann gelegt. Außerdem, du hast mir eigentlich gefallen und ich war so ausgehungert. Ich wollte einfach Sex und du warst da. Jetzt sah sie mich an. Und dann kamst du aus dem Bad und als ich dir das Kondom überziehen wollte hab ich bemerkt, dass du nicht erregt warst. Kein schöner Gedanke für die Frau, die nackt neben so einem Mann liegt. Was dann passiert ist, war eigentlich gar nicht so schlecht, aber ich habe bemerkt, dass ich dich nicht richtig geil mache. Oh ja, du wolltest ficken und du wolltest spritzen, aber so richtig Lust auf mich hattest du nicht. Wieder schien sie sich sammeln zu müssen.
Als wir es dann getrieben haben, hast du mich nur gefickt, hast nicht mit mir gefickt. Ich weiß nicht, ob du es bemerkt hast, ich bin nicht gekommen. Sie ergriff meine Hand. Am schauderhaftesten war das Ende. Spritzen, rausziehen, abwischen, anziehen gehen. Und das alles ohne Namen. Ich hab mich so vor mir selbst geekelt.
Jetzt du, sagte sie nach einer langen Pause. Sie war offensichtlich fertig. Auch ich begann damit, wie ich in die Bar gekommen war und ich sagte ihr auch, dass ich ursprünglich einen netten und geilen Abend mit Tamara geplant hatte. Als ich ihr sagte, was sie mir am Telefon gesagt hatte, brach sie ihre eigene Regel. Autsch, das trifft einen Menschen hart. Ich nickte und erzählte ihr, wie erzürnt ich über ihre Vorwürfe war, die doch, aus meiner Sicht, so haltlos waren. Dann kam ich auf den Sex mit ihr zu sprechen. Du hast das Licht ausgemacht. Und dann, alles war so ohne Leidenschaft, so routiniert technisch. Und ich setzte hinzu, okay, ich habe gespritzt, aber das du nicht gekommen bist, hat mir zu schaffen gemacht. Mehr wollte ich nicht sagen.
Wir schwiegen lange. Dann stand sie auf. Lass uns etwas spazieren gehen. Wir gingen den Weg entlang und schwiegen. Plötzlich sagte sie ganz leise. Ja, ich bin nicht gekommen, aber das lag nicht an dir. Ich war kurz davor, habe es aber unterdrückt. Warum? Wenn ich das wüsste. Eigentlich wollte ich, aber dann konnte ich es nicht zulassen. Das verstand ich zwar nicht, musste es aber akzeptieren. Plötzlich lachte sie laut auf. Weißt du was? Kaum warst du weg, hab ich es mir dreimal selbst gemacht. Ich blieb stehen und sagte, mehr oder weniger ernst, das ist aber kein Kompliment für mich. Vielleicht aber ja doch, meinte sie kryptisch.
Ist wohl ziemlich danebengegangen, sagte sie nach einiger Zeit. Dann bleib sie plötzlich stehen. Das soll kein Vorwurf sein, aber eines interessiert mich dann doch noch. Was denn? Du hast mich gefingert und gefickt, mehr aber nicht. Lag das an mir, oder machst du anderes nicht gerne? Bevor ich dir antworte, eine Gegenfrage, auch ohne Vorwurf. Wie ist das mit dir? Du hast auch nichts anderes gemacht. Och, gewollt hätte ich schon, aber du hast nicht angefangen, also dachte ich du magst das nicht. Aber jetzt, was war dein Grund?
Ich bin ehrlich. Du bist nicht rasiert und ich mag keine Haare im Mund. Jetzt brach sie in ein lautes Lachen aus. Das kann ich sogar verstehen. Sonst sagte sie nichts. Eigentlich ist es schade, dass es nicht geklappt hat, sagte ich leise. Aber auch darauf bekam ich keine Antwort.
Wir schlenderten durch den Park und unterhielten uns. So sagte sie mir zum Beispiel, dass ihre Freundin eine ganz andere Meinung von ihrem Tête-à-Tête mit Wagner hatte. Langweilig und einfallslos. Sie wolle auf keinen Fall eine Wiederholung. Dann waren wir wieder am Pavillon. Die Stimmung zwischen uns hatte sich zwar verbessert, war aber immer noch leicht verkrampft.
Wollen wir einen Kaffee trinken gehen? Schlug ich vor. Ein andermal gerne, lehnte sie ab. Ich habe heue Abend eine Veranstaltung und muss noch etwas vorbereiten. Aber wie wäre es mit morgen? Ich nickte. Wir könnten bei mir Kaffee trinken, du weißt ja, wo ich wohne. Gute Idee, außerdem ist dein Kaffee wirklich gut. Soll ich Kuchen mitbringen? Sie verzog das Gesicht. Lieber nicht. Vielleicht Salzgebäck? Ich bin nicht so für Süßes. Ich grinste.
Der Rest des Samstags verlief, nun, wie soll ich das beschreiben, ausgefüllt mit Dingen, die man mehr oder weniger mechanisch tun kann, also ohne großartig dabei nachdenken zu müssen. Meine Gedanken waren nämlich, wen wundert es, bei Tina. Aber auch das ist falsch ausgedrückt. Bei ihr, würden bedeuten, dass ich mich ihr nahe gefühlt hätte. Dem war aber nicht so. Eigentlich beschäftigte mich mehr dieses Puzzle, das sie in meinen Augen darstellte.
Ich schätze, dass sie etwa so alt war, wie ich. Dabei kam es auf ein paar Jahre mehr oder weniger, nicht an. Sie gehörte also zu einer Generation, die sich eher dem Grundsatz, Ein Job, ein Partner, ein Leben verpflichtet glaubte. Okay, das war jetzt sicher sehr eindimensional, aber die Brüche in ihrer Biografie, soweit ich sie kannte, schienen mir das zu bestätigen.
Und doch war sie auch erfolgreich, vielleicht zu erfolgreich, um sich langfristig zu binden. Dass sie zugab, Bedürfnisse zu haben, wie sie das nannte, entsprach nicht dem Schema unserer Generation. Noch weniger, dass sie als Frau stark genug war, sie sich dann und dort zu holen, wo sie das wollte. Ich wurde aus dieser Frau nicht schlau.
Dann war es Sonntag und ich machte mich auf den Weg. Frisches Salzgebäck hatte ich schon am Morgen geholt, wohl wissend, dass die Bäckerei vor Ort an Sonntagen nur bis 12.00 Uhr geöffnet hatte. Das Wetter war schön und ging ich die paar hundert Meter zu Fuß.
Und wie fühlte ich mich? Ehrlich gesagt, ich wusste es nicht. Irgendwie freute ich mich auf das Treffen, irgendwie hatte ich aber auch ein wenig Angst davor.
Tina öffnete mir mit einem Lächeln, das echt zu sein schien. Schön, dass du da bist. Wieder führte sie mich in das Wohnzimmer und für einen Moment kam die Erinnerung in mir hoch. Der Duft von gutem Kaffee erfüllte den Raum. Wir setzten uns, nachdem Tina das Salzgebäck auf eine Platte gelegt hatte.
Ein unverfänglicher Gesprächsanfang war sicher die Frage, wie die Veranstaltung am Abend gelaufen sei. Eigentlich ganz gut, bis auf die immer wieder vorkommenden kleinen und etwas größeren Pannen. Sie sagte mir, dass es eine Jubiläumsfeier gewesen war. Reden, ein wenig Programm, Catering, gemütliches Beisammensein.
Dann sprachen wir über andere Dinge, hüpften von Thema zu Thema. Die Zeit verging. Bei mir ließ die gefühlte Anspannung etwas nach, bei Tina hatte ich den Eindruck, dass sie eher nervös blieb.
Wollen wir eine Zigarette rauchen? Ich war einverstanden. Wie ich das auch getan hätte, wäre sie bei mir gewesen, führte sie mich auf den Balkon. Die Glimmstängel brannten und ich sah mich um. Schön hast du es hier. Vor mir lag ein kleiner Garten, herrlich verwildert. Der wurde von einem Jägerzaun begrenz und dahinter lag ein großes, Baumbestandes Grundstück, ebenfalls eingezäunt. Offensichtlich gehörte es zu einem Gebäude, welches man durch die Bäume kaum wahrnahm.
Weißt du, dass ich noch nie hier, also in diesem Teil der Stadt war? Das stimmt nicht so ganz. Letzte Woche warst du schon mal hier. Stimmt, aber da war es dunkel, da habe ich nichts zu sehen bekommen. Ich schwöre, dass ich das auf die Umgebung bezog, auf den Ausblick, den ich jetzt hatte.
Mir wurde erst klar, dass das aber auch ein wenig doppeldeutig war, als Tina langsam und leise sagte, ja, ich weiß. Tut mir leid. Verdammt, ich musste besser aufpassen, was ich sagte.
Schließlich gingen wir wieder in das Wohnzimmer. Sehr darauf bedacht, jetzt ja nichts Falsches mehr zu sagen, lavierte ich vorsichtig hin und her, versuchte das Gespräch auf völlig unverfängliche Dinge zu bringen. Tina antwortete recht einsilbig fast so, als sei sie mit ihren Gedanken wo ganz anders.
Die Kanne war leer und Tina brühte frischen Kaffee auf. Als sie wiederkam und eingeschenkt hatte sah sie mich plötzlich an. Ihr Blick schien gleichzeitig verschleiert und doch auch irgendwie scharf. Weißt du, was ich mir schon die ganze Zeit überlege? Ich schüttelte den Kopf.
Nimm mal an, wir wären uns unter anderen Umständen begegnet, meinst du, das Ergebnis wäre das Gleiche gewesen? Ich dachte ernsthaft darüber nach. Ja und nein, glaube ich. Sagte ich nach einiger Zeit. Das verstehe ich nicht.
Ich glaube nicht, dass wir im Bett gelandet wären, wären wir uns irgendwo anders begegnet. Aber wenn, ich denke, dann wäre das Ergebnis dasselbe gewesen. Wie kommst du darauf?
Sagen wir, wir wären uns in einer Bar begegnet. So, wie man sich eben trifft und wären ins Gespräch gekommen. Ich glaube nicht, dass Sex eine Rolle gespielt hätte. Schau, wir hätten keinen Grund gehabt, dieses Thema anzusprechen. Da wäre nicht deine Verärgerung darüber gewesen, dich als allzu williges Objekt betrachten lassen zu müssen, auf der anderen Seite, du hättest mich auch nicht als geilen Bock gesehen und mich nicht angegriffen. Da ist was Wahres dran. Aber warum wäre, wenn wir dann doch Sex gehabt hätten, das Ergebnis das Gleiche gewesen?
Ganz einfach, weil wir die gleichen Menschen gewesen wären, die wir nun mal eben sind. Unsere möglichen Vorzüge und Mängel, wären die gleichen gewesen, aber eben auch unsere Einstellung. Was meinst du mit Einstellung? Jetzt wurde es schwierig. Ich musste etwas sagen, was sie in den falschen Hals bekommen konnte.
Du hast mir doch gesagt, dass du dich hin und wieder auf ein Abenteuer einlässt, auf Messen, oder so. Sie nickte. Ich glaube nun, dass du das tust, um dein Bedürfnis nach echtem Sex zu stillen, aber gleichzeitig keine Gefühle investieren willst. Und du tust alles, um auch bei deinem temporären Partner, keine Gefühle aufkommen zu lassen. Sie sagte nichts, sah mich ausdruckslos an und schluckte. Und was ist mit deiner Einstellung? Diese Frage kam fast aggressiv.
Ich hasse es, wenn eine Frau für mich nur zum Mittel zum Zweck wird. Sie sagte kein Wort, aber ihr Blick forderte mich auf, mich zu erklären. Ich tat es. Nimm das bitte jetzt nicht persönlich. Schau, mein Kollege, hat erst dich angemacht und als du nicht mitgezogen hast, eben deine Freundin. Es ging ihm nicht um dich, nicht mal um eine Frau im speziellen. Ihm ging es nur darum Sex zu haben, sein Mütchen an irgendeinem weiblichen Körper zu kühlen. Und da alle Frauen dafür die Voraussetzungen mitbringen, ist es letzten Endes egal, welche ihm da zu Willen ist. Immer noch sagte sie kein Wort. Ihm mag es egal sein, ich kann das nicht leiden. Und als sie immer noch nichts sagte, verdammt noch mal, es ist nicht nur für die Frau erniedrigend, wenn diese Frau in meinen Gedanken keine Rolle spielt, sondern nur für mich die Beine breit macht. Entschuldige meine harten Worte.
Lange herrschte Schweigen und immer wieder sah sie mich an. Ihr Blick war seltsam, fast so, als würde sie versuchen, sich über etwas klar zu werden. Und dann, nach ewig langer Zeit, meinte sie, Was hast du eigentlich damit gemeint wenn du sagst, ich würde alles dafür tun, dass in meinem temporären Partner keine Gefühle aufkommen? Was zum Beispiel?
Sollte ich es ihr sagen? Viellicht war es zu heftig, auf der anderen Seite, war ich so weit gegangen, sollte ich vielleicht mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg bleiben. Du unterdrückst deinen Orgasmus und wenn du doch einen bekommst, versuchst du alles, ich nicht zu zeigen. Damit nimmst du dem Mann einen Teil seiner Lust und die Befriedigung, dich befriedigt zu haben. Bei deinem Vorspiel beschränkst du dich auf das Nötigste, tust und lässt gerade so viel zu, wie erforderlich ist. Noch etwas? Fragte sie tonlos, als ich schwieg.
Trotzig setzte ich hinzu, du machst das Licht aus, was eigentlich schon ein Stimmungskiller ist und dann, das gilt zumindest für mich, rasierst du dich nicht. Was soll jetzt das? Aber auch darauf hatte ich eine Antwort parat. Du hast gesagt, an diesem Freitag wärst du gerne in eine normale Bar gegangen, hättest dich gerne hofieren lassen und wenn es gepasst hätte, hättest du auch nichts gegen Sex gehabt. Na und?
Ich denke mal, dass du dich dann darauf auch vorbereitet hättest. Und dazu gehört, nach meiner Ansicht auch, dass du gefallen wolltest. Und eine rasierte Frau gefällt den meisten Männern eben besser. Und wer sagt dir, dass ich nicht immer so rum laufe? Niemand, das stimmt, aber ich nehme es einfach mal an. Du bist ein ganz gewaltiger Macho, weißt du das?
Dem wollte ich widersprechen, kam aber nicht dazu, da plötzlich ihr Telefon klingelte. Ohne mich anzusehen, stand sie auf, ging zum Telefon, das auf einem Sideboard stand und meldete sich. Hallo Inge. Sie hörte einen Moment zu. Nein, du störst nicht. Oder vielleicht doch, ich bin gerade beschäftigt, aber eine kleine Pause tut mir gut. Dann hörte sie wieder zu. Nein, eigentlich nicht sagte sie dann. Ich bin spät nach Hause gekommen und bin gerade dabei noch einige Dinge, der letzten Zeit aufzuarbeiten. Ich muss das heute zu Ende bringen. Warum wolltest du kommen? Wieder hörte sie einen Moment zu, dann sagte sie, ehrlich gesagt, ich habe keine rechte Sammlung dafür. Aber ich kann dir gerne die Nummern am Telefon sagen, warte mal eine Augenblick.
Jetzt drehte sie sich zu mir um und drückte das Telefon an ihren Körper. Entschuldige, das dauert einen Moment. Ich bin gleich wieder da. Und dann ging sie zur Tür hinaus und ließ mich alleine. War das der Moment, wo ich gehen sollte? Ich dachte darüber nach. Auf der einen Seite, war das Gespräch noch nicht zu Ende, zumindest hatte ich das Gefühl, dass ich die Härte meiner Worte abmildern sollte. Auf der anderen Seite, wir waren an einem Punkt angekommen, an dem jedes weitere Wort zuviel sein konnte. Ich wusste es einfach nicht
Um besser nachdenken zu können, nahm ich mir eine Zigarette und ging auf den Balkon. Nervös zog ich an meiner Zigarette während sich meine Gedanken überschlugen. Vielleicht war ich doch zu offen und letzten Endes auch zu hart gewesen. Als die Zigarette zu Ende war, drehte ich mich um Tina war noch nicht wieder erschienen. Also ging ich zurück ins Wohnzimmer, nahm mir eine weitere Zigarette und meine Tasse.
Auch diese Zigarette hauchte ihr Leben im Aschenbecher aus. Der Kaffee schmeckte schal und war kalt, ich stürzte ihn hinunter und ging ins Wohnzimmer zurück. Es war, als lief ich gegen eine Mauer. Tasse und Feuerzeug fielen mir aus der Hand. Tina war zurückgekommen. Aber wie!
Sie stand einfach vor der Zimmertüre, ließ die Arme hängen und sah mich an. Sie sagte kein Wort, ließ nur wirken, wie sie so da stand. Ihr vorher hochgestecktes Haar spielten jetzt offen über ihre Schultern. Und sie hatte sich umgezogen. Jetzt trug sie, ja wie nannte man so etwas noch mal, einen Baby-Doll aus weißer Spitze, recht durchsichtig und knapp. Zwar war das Oberteil weit geschnitten, reichte aber nur knapp bis zu ihrem Bauchnabel. Das Höschen, ebenfalls weit geschnitten, war aus dem gleichen Stoff und ließ ebenfalls mehr erahnen, als es verbarg.
Ich hatte einen mehr als trockenen Mund und würgte mit heißerer Stimme eine Frage hervor, die keinesfalls angemessen war. Was soll das? Sie verzog keine Miene, als sie sagte, nennen wir es ein Experiment, oder die Antwort auf viele Fragen. Was für ein Experiment und was für Fragen. Sie lächelte verschmitzt, als sie antwortete. Zum Beispiel die Frage, ob es anders zwischen uns hätte laufen können. Ich antwortete mit einer Frage. Und was für ein Experiment? Begehrte ich zu wissen.
Das ist einfach. Als du am Freitag zu mir ins Bett gekommen bist, warst du nicht steif. Die Frage und der Sinn des Experimentes ist, ob sich das ändert, wenn ich anders bin. Sie grinste breit. Und wie ich sehe, ist das Experiment erfolgreich. Da hatte sie nun unbedingt Recht, das fühlte ich selbst.
Du gibst aber zu, dass das eine seltsame Fortsetzung unseres Gespräches ist. Sie nickte. Aber da ist dann auch eine Frage, die ich dir auf diese Art beantworten möchte. Ich verstand sie nicht. Schau genau hin. Ich wusste immer noch nicht, was sie meinte. Sie kam und ließ sich auf einen Sessel nieder. Wenn du dich jetzt sehen könntest, gluckste sie. Die Augen weit aufgerissen, rote Flecken im Gesicht und eine Beule in der Hose, die eine deutliche Sprache spricht.
Auch ich schob mich wieder auf meinen Platz und konnte dabei kein Auge von ihr wenden. Die Frau sah echt geil aus. Spielte sie mit mir? Ausgeschlossen war das nicht. Dann wurde sie ernst. Ich finde es an der Zeit, dir jetzt etwas zu sagen. Ich nickte. Es stimmt so ziemlich alles, was du gesagt hast, auch das, dass ich in diesen Fällen so ziemlich alles tue, um keine Stimmung aufkommen zu lassen. Es hat mich geschockt, wie gut du das erkannt hast, hätte ich, ehrlich gesagt, nicht erwartet.
Jetzt sah sie mir genau in die Augen. Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt, habe, dass ich es mir in der Nacht noch selbst gemacht habe? Ich nickte, unfähig etwas zu sagen. Und was denkst du, warum ich das getan habe? Keine Ahnung. Weil du geil warst? Und wie! Aber das meine ich jetzt nicht. Klar, als wir im Bett waren, habe ich nicht richtig mitgemacht, obwohl, ich war nah dran, es zu tun. Aber die Umstände waren halt nicht so. Kurze Pause, in der sie sich sammelte.
Aber schon als es vorbei war, habe ich es eigentlich bereut. Mir ist nämlich klar geworden, dass ich wirklich gerne mit dir Sex gehabt hätte. Richtigen Sex. Und das willst du jetzt nachholen? Wieder war meine Wortwahl fragwürdig. Ja, wenn du das auch möchtest. Ich zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Und wie, antwortete ich mit Nachdruck. Wie eine Explosion löste sich ihr angehaltener Atem.
Langsam stand sie auf, lächelte mich an und sagte leise, komm! Ich folgte ihr. Vor der Schlafzimmertür blieb sie stehen und drehte den Kopf zu mir. Nur dass du es weißt, diesmal will ich wirklich. Ich auch. Sie ließ mich eintreten und legte sich auf ihr Bett. Komm, flüsterte sie erneut und streckte mir ihre Arme entgegen. Ich zog mich aus und sie beobachtete jede meiner Bewegungen. Als sie meinen Schwanz sah, grinste sie. Diesmal muss ich ihn nicht erst steif machen. Ich nickte, sagte aber nichts. Denn etwas störte mich. Okay, das Teil, das sie anhatte sah sexy aus, aber warum hatte sie sich nicht ausgezogen? Ich kam zu ihr aufs Bett und sie kam sofort zu mir in meinen Arm. Sie knabberte an meinem Ohrläppchen und flüsterte mir zu, du fragst dich vielleicht, warum ich immer noch angezogen bin? Wenn ich ehrlich bin, ja. Sie hob den Kopf und lächelte mich an. Ist es nicht schöner, wenn man ein Geschenk erst mal auspacken darf? Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht und ich begann umgehend, dieser kaum versteckten Aufforderung Folge zu leisten.
Eine Frau auszuziehen ist selbst dann ein geiles Vorspiel, wenn es gar nicht so viel auszuziehen gibt. Und es macht besonders Spaß, wenn die Frau dabei hilft, ohne selbst aktiv zu werden, wenn sie nur die dafür notwenigen Voraussetzungen schafft, um es zu ermöglichen. Und genau das tat Tina auf wirklich gekonnte und sehr erregende Weise. Sie streckte die Arme in die Höhe, damit ich ihr das Oberteil ausziehen konnte und sie hob den Po an, damit ich ihr das Höschen abstreifen konnte. Als sie schließlich nackt vor mir lag sah ich ihre wunderschöne Muschi, an er kein einziges Härchen mehr zu sehen war. Sie grinste und meinte, gefällt es dir so besser? Ich nickte, ohne meinen Blick von ihr zu wenden. Und ich begriff, was sie vorhin gemeint hatte, als sie mich fragte, ob ich eine Veränderung bemerken würde.
Dann legte ich mich neben sie und während sie wieder sofort in meinen Arm kam und an meinem Ohr zu knabbern begann, griff ihre Hand zu und fing an, mit meiner Eichel zu spielen. Auch ich schickte meine Hand auf Reisen und beschäftige mich erst einmal mit ihrem schönen und sehr festen Busen, von dem die Nippelchen wie kleine Stahlstifte hervorstanden. Ich muss dir noch was sagen, raunte sie mir ins Ohr. Was kam jetzt?
Du hattest Recht, der Busch war so etwas wie eine Schutzbarriere vor zu viel Gefühl und diesmal, das verspreche ich, dir, werde ich dir nichts vorspielen und nichts unterdrücken. Antworten konnte ich nicht, denn sie fing an, mich zu küssen, während sie weiter mit meinem Schwanz spielte. Ich erwiderte die Küsse und streichelte mit meiner Hand über ihren Körper, bis ich zwischen ihren Beinen landete. Zuerst hatte sie die Beine nur leicht geöffnet, aber als sie meine Hand spürte, spreizte sie sie weit auf.
Es war nicht das erste Mal, dass ich ihre Muschi mit den Fingern erkundete, aber man kann sagen, was man will, selbst mit den Fingern ist das ein anderes Gefühl, wenn keine Härchen stören, als wenn man sich durch ein wahres Dickicht kämpfen muss. Ihre Lippchen waren herrlich voll und weich, ihre Spalte war feucht und als ich ihren Kitzler berührte, hörte ich sie aufstöhnen und spürte gleichzeitig, dass diese Lustperle hart und groß war.
Obwohl der Anfang ja fast der Gleiche war, wie bei unserem letzten Zusammentreffen, war diesmal doch anders. Weder wichste sie mir den Schwanz, noch rieb ich ihre Perle zu fest, nein, es war das lustvolle Spiel mit dem Anderen, das ausprobieren, was ihm besonders gefiel und wie er darauf reagierte.
Ein kurzer Blick ließ mich erkennen, dass Tina die Augen geschlossen hatten und ihre Augenlieder trotzdem zitterten. Und ich hörte sie immer schneller und lauter Atmen, spürte, wie sie ihren Körper in sanfte Bewegungen versetzte. Auch ich begann mich zu entspannen. Lange streichelten wir uns, nicht darauf bedacht, den anderen zu überfordern. Auch als sie sich hochrappelte, sich neben mich kniete und meinen Ständer in den Mund nahm, um ihn mit ihren Lippen und ihrer Zunge zu verwöhnen, war nichts davon zu merken, dass sie das routinemäßig und auf Ergebnisse getrimmt tat. Sie schien es mit Lust zu tun.
Auch wie sie neben mir kniete, zeugte davon. Die Beine weit geöffnet, bot sie mir ihre süße Muschi zum aufregenden Spiel meiner Finger dar und atmete tief ein, als ich anfing, genau das zu tun.
Nach einiger Zeit versuchte ich mit meinem Kopf zwischen ihre Beine zu kommen. Es gelang mir deshalb recht zügig, weil sie es bemerkte und mir dabei half. Schnell änderte sie ihre Haltung und beugte sich tief über meinen Schwanz. Ihre Muschi lag genau vor meinem Gesicht. Was für ein herrlicher Anblick. Die geschwollenen und tiefroten äußeren Lippchen ließen ihren inneren Lippchen kaum Platz, sich hervorzudrängen, aber es gelang ihnen doch Und das sah so geil aus, dass ich zuerst meine Hände in Stellung brachte, diese zarten Lippchen zwischen meine Finger nahm und sie sanft auseinanderzog. Der Anblick war überwältigend. Ihre schöne Spalte lag weit offen vor mir, die Lippchen bildeten einen wunderschönen Schmetterling, ihre Clit stand weit hervor und ihr Eingang war mit köstlichen Liebessaft gefüllt. Ich musste einfach meine Zunge darin eintauchen.
Wie vorher mit meinen Fingern, begann ich sie jetzt mit meiner Zunge zu erkunden. Als ich ihre Clit zwischen meine Lippen saugte und sanft daran zog, schrie sie das erste Mal auf. Ich spielte mit meiner Zunge an diesem Kleinod und Tina wurde unruhig. Sie drückte sich mir immer mehr entgegen, bewegte dennoch ihr Becken und wurde fahrig in der Beschäftigung mit meinem Schwanz. Plötzlich ließ sie ihn aus meinem Mund ploppen, rieb ihn nur noch und hielt ihn schließlich nur noch eisern und bewegungslos fest. Ich wusste, was das zu bedeuten hatte und intensivierte mein Spiel. Außerdem schob ich ihr einen Finger in ihr Döschen.
Tina jaulte auf. Nicht aufhören, knurrte sie, um Gottes Willen, nicht aufhören. Und ich hörte nicht auf. Sekunden später schrie sie lauthals auf. Ich hörte immer noch nicht auf. Ist das so geil! Keuchte sie und drückte sich mir noch fester entgegen. Ja, so wollte ich einen Orgasmus bei einer Frau erleben, so und nicht anders.
Nach und nach beruhigte sie sich wieder, drehte den Kopf so halb zu mir und stöhnte. Warum habe ich mich nicht am Samstag schon von dir lecken lassen? Sie schien keine Antwort zu erwarten, sondern widmete sich wieder meinem Schwanz und bot mir nun ein Blaskonzert der Extraklasse das ich ihr so, ich gestehe es, keinesfalls zugetraut hätte. Ich musste alle Beherrschung aufwenden zu der ich fähig war, um ihr nicht sofort und gleich in den Mund zu spritzen.
Schließlich hatte sie ein Einsehen und streichelte mich nur noch sanft. Hast du Lust? Fragte sie mich, ohne mich dabei anzusehen. Eine Frage, die mir nur solange seltsam vorkam, bis sie fortfuhr, ich würde jetzt gerne ficken. Nichts lieber als das. Ich auch! Sie kam langsam von mir herunter geklettert, setzte sich neben mich in so eine Art Schneidersitz, was ein wirklich extrem geiler Anblick war. Wie wollen wir ficken? Entscheide du, keuchte ich hervor. Versteh das jetzt nicht falsch, aber am liebsten so! Und schon lag sie, wie in der Samstagnacht neben mir auf dem Rücken, mit weit geöffneten und angezogenen Beinen. Und wieder hatte ich nichts dagegen.
Ich rutschte zwischen ihre Beine, stützte mich auf meinen Ellenbogen ab und zog mit meinen Fingern mal wieder ihre Lippchen auf. Dann beugte ich mich herunter und fing an, sie erneut zu lecken. Sie hielt meinen Kopf zwischen ihren Händen und wimmerte, wenn du so weiter machst, komme ich noch bevor du mich bumst. Ich antwortete nicht, wie auch, leckte sie dafür aber noch intensiver.
Nicht lange und sie kam erneut, diesmal so heftig, dass ich alle Mühe hatte, sie weiterhin mit meiner Zunge zu verwöhnen. Sie schrie und kreischte, dass es eine wahre Freude war. Doch dann urplötzlich und mit unheimlicher Kraft, schob sie meinen Kopf von sich. Fick mich endlich, bettelte sie.
Ich fand kaum Zeit, tief in sie einzudringen. Sie ließ mir keine Chance auf den Genuss dieses Momentes, sondern begann sofort gegen mich zu stoßen. Nicht spielen, ficken! Knurrte sie und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, wie sie das meinte. Ich begann zuzustoßen, heftig, tief und hart. Es dauerte eine Weile, bis wir uns im Rhythmus angepasst hatten, aber als das geschehen war, war es wirklich eine wilde und sehr lustvolle Bumserei.
Tina kam lautstark und heftig, schien aber noch nicht genug zu haben. Kaum klang ihr Orgasmus ab, der sie fast irgendwie zu paralysieren schien, nahm sie erneut Fahrt auf. Ich will nochmal, forderte sie mit fast klarer Stimme und ließ mit ihren Bewegungen keinen Zweifel daran, wie ernst sie das meinte. So gerne ich ihr den Gefallen tat, ich kam so langsam an meine Grenzen. Dennoch schaffte ich es, sie noch einmal in einen Orgasmus zu vögeln, aus dem sie nur langsam wieder auftauchte.
Dann, ich stieß inzwischen etwas langsamer zu, ehrlich gesagt, um mich zu schonen und das Unvermeidliche wenigstens noch eine kurze Zeit hinauszuschieben, umklammerte sie mich mit Armen und Beinen und drehte sich und mich unter lautem Stöhnen und mit einer unbändigen Kraft um. Jetzt lag ich auf dem Rücken und sie saß auf mir, wobei ich, wie immer sie das auch geschafft hatte, immer noch tief in ihr steckte.
Sie stützte sich mit ihren Händen auf meinem Brustkorb auf. Ihr Gesicht war verschwitzt und voller roter Flecke, ihr Haar, ebenfalls schweißnass, hing wirr von ihrem Kopf und klebte an ihrer Stirn. Jetzt will ich dich ficken! Dabei lag die Betonung auf dem Wörtchen ich. Und schon begann sie. Erst fuhr sie nur vor und zurück, doch dann hob sie ihren Po an und begann ihre Ankündigung in die Tat umzusetzen.
Und wieder wurde es ein heißer Fick, den sie gekonnt variierte. Zuerst ritt sie meinen Schwanz gekonnt ab, in dem sie sich so halb auf mich legte und zustieß, dann wieder hockte sie auf mir, stützte sich mit ihren Händen auf meiner Brust ab und ließ meinen Schwanz in ihr hin und her gleiten. Sekunden später, lehnte sie sich zurück, umfasste meine Knöchel und steigerte mit ihren, dann etwas langsameren Bewegung, ihre und meine Lust. Schließlich stützte sie sich nur noch mit einer Hand zwischen meinen Beinen ab und bearbeitete mit den Fingern der anderen Hand ihre Perle.
Das ist echt geil, keuchte sie. Aber jetzt will ich, dass du spritzt! Das kam keine Sekunde zu früh. Ihr Fick und noch mehr der Anblick, wie sie ihre Clit rieb, machten mich wahnsinnig und wahnsinnig geil. Ich konnte es nicht mehr verhindern, ich spürte, wie der Saft in mir hochstieg.
Ich bäumte mich auf, schrie meine Lust in den Raum und entlud mich zuckend und jammernd in sie. Das schien auch für sie unendlich geil zu sein. Im gleichen Maße, wie ihre Fickbewegungen langsamer wurden, wurde ihre Hand schneller. Dann schrie sie plötzlich auf und presste ihre Beine zusammen, so gut das eben ging. Immer noch drückte sie ihre Hand auf ihre Muschi und immer noch steckte mein Schwanz zuckend in ihr.
Schließlich rappelte sie sich auf und änderte ihre Position. Mein Schwanz wankte, ziemlich verschmiert und rot gefickt, langsam wieder schlapp werdend, doch sie fing ihn mit dem Mund ein und lutschte so daran, als wollte sie den letzten Rest aus mir heraussaugen.
Als sie schließlich, mit dem Kopf auf meinem Bauch, so halb neben mir lag, spürte ich, dass sie genauso nach Luft rang, genauso zitterte, wie ich. Ihre Finger krabbelten ganz zart an meinem Schwanz und meinen Eiern herum. Beide sagten wir lange kein Wort, dann brach sie das Schweigen. Weist du, was ich ehrlich bedauere? Ich hatte keine Ahnung. Ich bedauere, dass wir es am Samstag verbockt haben. Das hätte auch schief gehen können und wir hätten dieses Erlebnis nie gehabt. Da konnte ich ihr nur zustimmen.
Als wir dann später Arm in Arm beieinander lagen, konnten wir zwar beide unsere Finger nicht beherrschen, aber das war mehr so ein zärtliches Spiel, denn der Versuch noch einmal Sex zu haben. Lange Zeit redeten wir gar nichts. Dann fragte sie mich plötzlich, und wie geht das jetzt weiter? Ich hob meinen Arm und sah nach der Uhr. Sie folgte meinem Blick.
Ich würde vorschlagen, sagte ich langsam und leise, Wir machen uns jetzt frisch und dann gehen wir essen. Und dann? Ihre Frage klang etwas beklommen. Mal sehen, meinte ich leichthin, Mal sehen, wenn wir gegessen haben, können wir mal schauen, ob wir nochmal Apetitt haben. Sie stupste mich an. Du bist unersättlich! Sagt die Frau, die vorhin nicht genug bekommen konnte. Wir lachten beide.
Später saßen wir beim Chinesen. Tina stocherte in ihrem Chop Suey herum und aß, wie ein Spatz. Schmeckt es dir nicht? Fragte ich besorgt. Doch, schon. Ich hab nur gerade irgendwie keinen Hunger. Und dann, nach einer Pause, willst du wissen, was mir auf den Magen schlägt? Ich nickte. Sie sah nach links und rechts, beugte sich etwas vor und flüsterte mit unbewegter Miene, ich hab schrecklichen Hunger. Beide sahen wir uns an, dann lachten wir beide los.
Damit ich das richtig verstehe. Du hast keinen Hunger, weil du Hunger hast? Sie nickte. Du hast Hunger? Oder eher sie? Wieder nickte sie. Ich schob meinen Teller zurück. Geht mir genauso. Und nach einer kurzen Pause schob ich nach, und ihm auch.
Ich glaube, ich habe noch nie so schnell ein Lokal verlassen, wie an diesem Abend Aber Tina war fast noch schneller als ich, sie rannte förmlich aus dem Restaurant.