Eine drückende, bedrückende Stille hing im Raum. Einzig das Knistern des Kaminfeuers war zu hören. Aber man spürte auch die knisternde, erwartungsvolle Spannung, fast war sie mit Händen zu greifen. Draußen war ein herrlicher Vorfrühlingstag, die ersten Krokusse hatten ihre Blüten entfaltet, Schneeglöckchen wiegten sich im noch frischen Wind.
Wir hier in dem geräumigen und edel ausgestatten Wohnzimmer merkten nichts davon. Gundi, die den bedeutungsvollen Satz gesagt hatte, stand mit dem Rücken zum Fenster, hielt das Glas mit Chardonnay in der Hand und sagte nichts mehr. Fast trotzig sah sie in die Runde, doch man sah ihr an, wieviel Überwindung es sie gekostet haben musste, uns, ihren Freundinnen, diese Neuigkeit zu verkünden. Ja, trotzig sah sie aus, aber auch unendlich traurig und
. verletzlich.
Dabei hatte der Nachmittag so schön angefangen. Wie jeden zweiten Freitag im Monat waren wir zusammen gekommen um zu plauschen, um Neuigkeiten und ja, auch um Tratsch auszutauschen. Meist ging es lustig dabei her. Die jeweilige Gastgeberin hatte nicht viel Mühe. Ein paar Flaschen Wein, eine Kanne Kaffee, vielleicht ein Likörchen, den erforderlichen Kuchen brachte immer eine andere mit. Heute war es Margarete, die uns mit ihrem genialen Russischen Zupfkuchen beglückt hatte.
Um drei Uhr hatten wir uns bei Gundi getroffen, waren zusammen gesessen und hatten über dies und das geredet. Margaretes Zwillinge Markus und Matthias hatten endlich eine Wohnung gefunden, gar nicht so einfach in diesen Universitätsstädten. Margarete war froh und glücklich, wenn sie auch für die kommende Woche Strohwitwe sein würde. Jochen, ihr Mann, musste bei der Renovierung helfen und blieb die ganze Woche weg.
Susanne berichtete von ihrer Mutter, die sich endlich in ihrer Seniorenresidenz eingelebt hatte und schon seit zwei Wochen nicht mehr den Wunsch geäußert hatte, ihrem vor drei Jahren verstorbenen Mann ins kühle Gemeinschaftsgrab zu folgen.
Veronique hatte begeistert von ihrer Urlaubsreise mit Mann und halbwüchsiger Tochter nach Madeira berichtet. Sogar eine CD mit Bildern hatte sie mitgebracht, die wir uns noch anschauen wollten, oder besser sollten.
Dann hatte ich an die Reihe kommen sollen. Margarete hatte gerade neugierig gefragt, was es denn bei mir so Neues geben würde. Dabei hatte sie fast spöttisch gelächelt so, als wüsste sie etwas. Aber konnte sie etwas wissen? Konnte sie davon erfahren haben, dass ich eine neue Liebe gefunden hatte, oder doch zumindest hoffte, es würde so sein? Schon seit Wochen war ich drauf und dran gewesen, wenigstens einer der Damen telefonisch mein Herz auszuschütten, vielleicht auch um Rat zu fragen. War ich schon so weit, waren wir schon so weit, in aller Öffentlichkeit zu verkünden, dass ein Partner in unsere Leben getreten war? Charly war der Meinung, es wäre an der Zeit. Ich nicht und das hatte zu unserem ersten Zerwürfnis geführt. Ich war mir einfach nicht sicher und außerdem, für eine Frau von etwas über 50 Jahren klang es albern, wenn sie sich wie ein Backfisch outete.
Wir waren alle so etwa im gleichen Alter und jede von den anderen hatte schon seit Jahren ihr Deckelchen. Selbst Gundi, die nie wieder etwas mit einem Mann anfangen wollte, war vor 5 Jahren dem Charme von Heiner erlegen, hatte ihn geheiratet. Und jetzt das.
Gerade wollte ich anfangen zu reden, genauer gesagt, drum herum zu reden, da stand Gundi auf und ging zum Fenster. Leise sagte sie, ohne sich umzudrehen, Ich werde demnächst die Stadt verlassen. Ach, ihr zieht hier weg? Veronique hatte es leichthin gefragt. Hat Heiner doch noch einmal einer Versetzung zugestimmt? Etwas anderes konnte es gar nicht sein. Heiner, Filialmanager bei einer großen Bank, hatte immer mal wieder davon gesprochen, dass er als letzte Station seiner Karriere, noch einmal eine große Aufgabe meistern wollte.
Gundi war am Fenster stehen geblieben und hatte ohne sich umzudrehen geantwortet, nein, nur ich gehe weg! Aber warum denn? Margarete war mit der Frage herausgeplatzt. Aufreizend langsam drehte sich Gundi um. Weil er fremd geht und ich ihn verlasse!
Nach dem ersten Schock redeten alle durcheinander. Veronique: Bist du sicher? Susanne: Mit wem? Margarethe: Schon lange? Und ich? Ich war zu geschockt, etwas zu sagen, etwas zu fragen. Heiner, dieser charmante, in sich gefestigte und so überkorrekte Mann, sollt eine andere haben? Niemals!
Jetzt drehte sich Gundi um. Ja, ich bin sicher, weil ich sie erwischt habe! Dann sah sie kurz zu Susanne. Mit einer jungen Frau, die seine Tochter sein könnte. Wer? Diese Frage platzte aus mir heraus. Die blonde Verkäuferin aus der Bäckereifiliale um die Ecke. Und nach einem kurzen Zögern, wie lange, weiß ich nicht, aber das ist auch egal. Einmal ist genug!
Du hast sie erwischt? Margarete hatte rote Flecken im Gesicht, so aufgeregt war sie. Gundi sah nicht hoch, als sie mit leiser Stimme antwortete. Ja, hier im Zimmer. Auf dem Sessel. Sie zeigte in die entsprechende Richtung. Sie nackt und Heiner mit dem Kopf zwischen ihren Beinen!
Das war der Satz, der uns alle zum Schweigen brachte, der diese unwirkliche Stimmung erzeugte, von der ich anfangs berichtet habe. Keine sagte ein Wort, keine sah die andere an. Jede war nur mit ihren Gedanken beschäftigt.
Unfassbar! Trompetete Margarete nach einer Weile hervor. Ich hoffe, du hast beide auf der Stelle hinaus geworfen? Gundi schüttelte schweigend den Kopf. Sie haben mich nicht einmal bemerkt! Jetzt war sie den Tränen nahe.
Veronique stand auf, ging zu ihr hin und nahm sie in den Arm. Habt ihr schon darüber gesprochen? Gundi nickte. Die nächsten Worte konnte sie fast nicht aussprechen. Er liebt sie, sagt er!
In der Stunde, in der wir noch zusammen blieben, verlief das Gespräch schleppend. Natürlich sagte jede von uns die Sätze, die man eben in solchen Situationen sagt, wie: Du kannst auf mich zählen. Wenn du was brauchst, oder reden willst, ruf an. Und, Wenn du hier raus willst, komm zu uns, wir nehmen dich auf! Aber ich war mir sicher, dass das alles kein Trost für Gundi war.
Als wir aufbrachen, brachte uns Gundi an die Tür. Magarete und Susanne waren zusammen gekommen und fuhren als erste weg. Veronique bot mir an, mich nach Hause zu fahren, aber ich lehnte ab. Zum einen, weil ich froh war bei dem anstehenden Spaziergang mit meinen Gedanken ins Reine zu kommen, zum anderen, weil ich fast damit rechnete, dass Charly vor der Tür stehen, oder doch zumindest anrufen würde. Nicht auszudenken, wenn Veronique noch mit zu mir rein kommen wollte und unvorbereitet auf Charly treffen würde.
Na dann nicht! Sie stieg in ihren roten Golf und brauste davon. An der Gartenpforte sah ich mich noch einmal um. Gundi stand, an einen der Pfosten gelehnt und rauchte. Ihre Augen waren blicklos und stur geradeaus gerichtet, genau in meine Richtung. Aber ich war mir sicher, dass sie mich nicht sah.
Weit hatte ich es nicht und die Luft war lau. Also ging ich langsam die Straße entlang, bog dann in den Buschheckenweg ein und setzte mich, trotz der jetzt doch aufkommenden Kühle auf eine Bank bei dem verlassenen und trist daliegenden Kinderspielplatz. Ich musste jetzt einfach eine Zigarette rauchen.
Tief inhalierte ich das Gift und musste prompt husten. Natürlich wurde mir auch ein klein wenig schwindelig und übel, wie immer bei der ersten Zigarette. Aber dennoch dauerte es nicht lange, bis die beruhigende Wirkung eintrat.
Wie musste sich Gundi fühlen? Ehrlich gesagt, ich wusste es nicht, hatte so eine Situation noch nie erlebt. Natürlich hatte ich Beziehungen gehabt, war mal mehr oder weniger verliebt gewesen. Natürlich hatte ich auch mit dem einen oder anderen Mann kurzzeitig zusammen gelebt. Aber immer war ich diejenige gewesen, die eine Beziehung beendet hatte, immer war es von mir aus gegangen und bisher zumindest wollte ich das glauben war ich noch nie betrogen worden.
Aber wer konnte sicher sein? Männer sind wie Schmetterlinge. Sie umtanzen die Blumen, die sie interessieren und wenn sie den Nektar gekostet haben, flattern sie zur nächsten Blume. So ist ihr genetisches Programm und so leben sie seit alters her. Natürlich, manche Beziehung hält lang, aber sie hält nur dann, wenn dem Schmetterling auch etwas geboten wird.
Ich war da sehr realistisch. Bieten konnte nur die Frau etwas, die etwas zu bieten hatte. Klingt simpel, fast wie eine Weisheit vom Abreißkalender in der Küche. Aber es stimmt. Männer sind immer auf Eroberungen aus, müssen sich beweisen, müssen sich und anderen beweisen, dass sie es noch drauf haben. Es ist wie eine Jagd. Nur dass sie nicht mit dem Gewehr, sondern mit ihrem Penis jagen.
Und sie wollen Spaß dabei haben. Das verfolgen des Wildes, das stellen und das besiegen, ist nur eine Seite des Spaßes. Die zweite Seite und die Seite, mit der man den Mann halten kann, ist der Sex.
Oh ja, jede Frau erfüllt die anatomischen Voraussetzungen dazu. Aber ist sie auch in der Lage, zu dem Spaß beizutragen? Die Frage, auf die es immer hinaus läuft, ist doch die, ob sie im Bett gut ist. Aber was ist gut? Was muss man als Frau tun, um einen Mann zufrieden zu stellen?
Bei dieser Frage wird es spannend. Heute kann jede Frau in einem Baumarkt bei der Ladys Night lernen, wie man Bretter zu sägt, Fliesen verlegt und Abflüsse klempnert. Dafür gibt es Kurse. Vielleicht lernt man es, vielleicht nicht und wenn die Künste dann doch nicht ausreichen, dann kann man immer noch den entsprechenden Handwerker holen.
Aber wo, bitte schön, kann Frau lernen, gut im Bett zu sein? Das geht doch eigentlich nur mit learning bei doing. Aber dazu gehört Geduld, viel Geduld von demjenigen, der zum Ausbilder auserkoren ist.
Es ist wie im Baumarkt. Klappt es nicht auf Anhieb, bekommt man eine zweite und dritte Chance. Nein! Es ist nicht wie im Baumarkt, verdammt noch mal. Du hast als Frau nur die eine Chance und wenn du es vermasselst, flattert der Schmetterling weiter.
Auf der anderen Seite, die Herren der Schöpfung, die selbst ernannten Meister der Liebeskunst, die machten sich nicht solche Gedanken. Wie beim Autofahren, liegt ihnen der Sex im Blut, sind sie mit dem Meister- und Siegergen ausgestattet. Da gibt es keine Zweifel. Wenn es nicht klappt, liegt es nie an ihnen, immer an der Frau, die die Wünsche der Männer nicht versteht und sich keine Mühe gibt, entsprechende Fertigkeiten zu erlernen.
Oh je, das klingt nun sehr verbittert, nicht wahr? Aber so ist es nicht. Sex hatte mir immer Spaß gemacht und es war beileibe nicht so, dass ich nur dalag, wie ein Bügelbrett. Aber man darf auch nicht vergessen, dass ich in einer Zeit jung war, in der das alles nicht so einfach war.
Sex vor der Ehe war immer noch ein Tabu und ich kann mich noch daran erinnern, dass wir mein erster richtiger Freund Tobias und ich, auf einer Wochenendreise fast kein Doppelzimmer bekommen hätten, weil die Wirte Angst hatten, wegen Kuppelei verklagt zu werden.
Natürlich war seit dem viel Zeit ins Land gegangen, die Moralvorstellungen hatten sich geändert und es war nichts mehr dabei, wenn unverheiratete Paare zusammen lebten. Sex war allgemein verfügbar, war überall um einen herum.
Wie gesagt, auch ich hatte mit zwei, oder drei Männern zusammen gelebt und wir haben nicht nur Händchen gehalten und gemeinsam ferngesehen. Und trotzdem, die Erziehung trägt man ein Leben lang mit sich herum.
Sex, das war streicheln, küssen und die Umarmung, der Akt. Ich hatte mich schon eine Sexbombe gehalten, weil ich nicht nur in der Missionarsstellung Sex hatte. Dabei wusste ich, dass es da durchaus noch andere Dinge gab, die man tun konnte und die angeblich sogar Spaß machten. Nur, so ganz ohne Erfahrung? Was, wenn ich damit anfangen würde, etwas zu tun, was ich noch nie getan habe und ich würde versagen? Mag sein, dass meine Partner gerne mal etwas anderes gehabt hätten, aber ich, ich war immer zu feige dazu gewesen.
Inzwischen fror ich, die Zigarette war aufgeraucht und ich machte mich, diesmal etwas zügiger, auf den Heimweg. Ich beschloss sogar, diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen. Es war eben, wie es war.
Und trotzdem, ohne dass ich ihn fassen konnte, war da noch ein Gedanke, der irgendwo im Hinterkopf herum spuckte. Irgendetwas hatte Gundi gesagt, was diesen Gedanken zum Leben erweckt hatte. Aber was? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Ich versuchte meine Gedanken auf den Nachmittag zu lenken, auf jedes Wort, jeden Satz, den eine der Damen gesagt hatte, aber ich kam nicht drauf.
Schlimmer noch, immer dann, wenn ich meinte, ich würde es wieder wissen, entschwand der Gedanke meinem Zugriff. Es war zum verrückt werden. Zu Hause angekommen beschloss ich, es sein zu lassen. Irgendwann würde es mir wieder einfallen.
Charly war nicht da, aber er hatte angerufen. Auf dem AB hörte ich seine liebe Stimme. Hallo Schatz. Bist du noch nicht zu Hause? Ich wollte dir nur sagen, dass ich gerne noch vorbei kommen würde, aber es kann spät werden. Ist es auch okay, wenn es nach 8.00 Uhr wird? Ruf mich einfach an, ich bin noch lange im Büro.
Ich sah auf die Uhr. Gerade war es sechs Uhr geworden. Es war Freitag, morgen hatte ich nichts Bestimmtes vor und ich würde mich freuen, wenn er kommen würde. Noch mehr allerdings, wenn er auch bleiben würde. Über Nacht meine ich. Das hatte er noch nie getan. Aber vielleicht heute? Immerhin, es würde spät werden bis er kommen konnte und er würde doch sicher nicht gleich wieder gehen wollen?
Kurz entschlossen rief ich ihn an. Charly meldete sich sofort. Ist das schön, deine Stimme zu hören. Einen Moment, Schatz, ich will gerade noch diesen einen Satz zu Ende schreiben. Natürlich. Ich hörte das Klappern der Tastatur, dann ein paar Schritte und wie eine Tür geöffnet wurde. Das Schnippen eines Feuerzeuges drang an mein Ohr und ich lächelte. Gute Idee. Auch ich griff mir eine meiner Zigaretten und ging auf meinen Balkon. Ich wusste, auch Charly stand jetzt auf dem Balkon in seinem Büro und rauchte.
Jetzt Schatz. Störe ich dich? Nein, eigentlich nicht, die Pause wird mir gut tun. Ist ein blöder Fall, an dem ich gerade sitze. Ich fragte nicht nach, denn Charly sprach grundsätzlich nicht über seine Fälle. Weder mit mir, noch mit anderen Unbeteiligten.
Warst du so lange bei deinen Freundinnen? Es muss ein launiger Nachmittag gewesen sein. Nicht wirklich, aber das erzähle ich dir später. Du, ich freue mich, wenn du noch kommst. Soll ich was zu essen richten? Nicht für mich. Erstens esse ich nicht gerne so spät und zweitens war ich heute Nachmittag mit einem Mandanten essen. Das reicht noch für eine Weile.
Einen Moment lang schwiegen wir. Was hast du morgen vor? Wagte ich zu fragen. Nichts, zum Glück. Ich habe Zeit für mich
und für dich, wenn du das willst. Und wie ich wollte. Sollen wir morgen vielleicht mal auf die Höhe rauf fahren? Der Wald und der Berg müssen traumhaft sein, eine echte Winterwunderwelt. Und wenn dazu noch die Sonne scheint? Ich war sofort begeistert. Das ist eine tolle Idee. Wann wirst du da sein? Er überlege kurz. Jetzt ist es kurz nach sechs. Eine, oder anderthalb Stunden habe ich noch zu tun. Dann fahr ich schnell heim, dusche und komme dann zu dir. Ist dir das recht? Klar, du kannst aber auch bei mir duschen. Er schwieg. Vielleicht, mal sehen. Das klang nicht sehr leidenschaftlich und es trübte meine Stimmung gewaltig. Ich mach mal weiter, dass es nicht so lange dauert. Bis später, ich freue mich! Ich mich auch, sagte ich automatisch und legte auf.
Ich mich auch, hatte ich gesagt, aber war es wirklich so? Sein Vielleicht, machte mir mehr zu schaffen, als es mir recht war. Und wieder versuchte ich trübe Gedanken los zu werden. Ich suchte Beschäftigung. Erst duschte ich mich, dann begann ich mit Staub wischen. Aber schließlich war auch das getan und ich setzte mich vor den Fernseher. Nachrichten wollte ich schauen und dann rum zappen, bis Charly kam. Die Nachrichten lenkten mich ab, aber als sie vorbei waren, ging die Grübelei wieder los.
Was hatte Gundi gesagt? Was hatte Charly mit seinem Vielleicht gemeint. In beiden Fällen führten meine Gedanken nicht zum Ziel und so war ich froh, als kurz vor acht und damit früher als erwartet, Charly vor der Tür stand.
Zuerst fiel es mir gar nicht auf, aber dann sah ich doch, dass er noch seinen Anzug trug. Du warst nicht zu Hause? Doch, kurz. Erzähl ich dir später. Jetzt wäre ich erst einmal für einen Kuss, dann ein Glas Wein und dann für eine Zigarette zu haben. Ich lächelte, genau diese Reihenfolge hatte ich mir auch vorgestellt.
Ich habe ja schon gesagt, dass ich nicht viel Erfahrung habe und das schließt das Küssen mit ein. Sicher, auch mit meinen Verflossenen habe ich geküsst, aber mit Charly war das anders. Seine Küsse waren überaus zärtlich und doch voller Leidenschaft und diese Leidenschaft übertrug sich auch auf mich. Schon bei unserem ersten, richtigen Kuss hatte ich ein Kribbeln verspürt und zu meinem allergrößten Erstaunen hatte mich eine Erregung ergriffen, die ich so nicht kannte.
Und so war es immer, auch heute. Kaum lagen wir uns in den Armen und küssten uns, fing das Kribbeln schon wieder an und ich war nahe dran, den Rest des Programms Sie erinnern sich ein Glas Wein und eine Zigarette, zu Gunsten sofortiger Zärtlichkeit zu streichen. Auch Charly schien erregt zu sein, denn als er mich fest an sich drückte spürte ich, dass auch er auf Wein und Zigaretten liebend gerne verzichtet hätte. Nur leider, war ich zu schüchtern dazu.
Wenig später tranken wir uns zu und gingen auf meinen Balkon. Als die Zigaretten angezündet waren, begannen wir zu reden. Erst Belangloses, dann kam Charly auf den Ausflug für morgen zu sprechen. Wir sollten früh los fahren, immerhin sind es ja alles in allem fast zweihundert Kilometer und ich fürchte, dass viele Wochenend-Ski-Fahrer unterwegs ein werden. Was meinst du? Ich stimmte natürlich zu, wagte aber nicht zu fragen, ob er mich abholen wolle, oder ob er doch lieber hier blieb.
Auch Charly schwieg und ich hatte das dumpfe Gefühl, dass etwas zwischen uns stand. Wartete er auf was? Sollte ich den ersten Schritt tun, ihn einladen, über Nacht zu bleiben?
Ich war mir nicht sicher, gar nicht sicher, ob er das überhaupt wollte.
Charly und ich waren uns kurz vor Weihachten in einem Supermarkt regelrecht in die Quere gekommen. Genau genommen, war ich es, die ihn gerammt hatte, so sehr gerammt, dass er stolpernd gegen einen Stapel mit Waschpulver gefallen war. Der Stapel war natürlich zusammen gekracht und ich sah ganz schön gedeppert aus der Wäsche.
Danke, sagte er, als er den Schaden besah. ich hätte doch beinahe vergessen, Waschpulver mitzunehmen. Er hangelte lächelnd nach einem der Pakete. Soll ich Ihnen auch eines geben? Ich schüttelte den Kopf. N..e..i..n, stotterte ich, ich nehme nur Flüssiges. Ein guter Gedanke, das staubt nicht so, wenn es umkippt.
Gemeinsam, aber schweigend, stapelten wir die Pakete wieder auf und gingen dann unseres Weges. An der Kasse standen wir mehr oder weniger hinter einander. Nur drei Kunden waren zwischen ihm und mir. Als er fertig war, sah er sich noch einmal um, lächelte kurz und war draußen.
Auch ich war schließlich draußen und warf meine Einkäufe in den Kofferraum. Haben Sie heute Waschtag? Ich fuhr herum. Mein Kontrahent stand lächelnd vor mir. N..e..i..n, stotterte ich erneut. Warum? Ich dachte nur, wenn Sie nicht waschen müssen, könnten wir uns heute Abend doch auf dem Weihnachtsmarkt treffen und auf unsere reingewaschene Bekanntschaft anstoßen? Jetzt musste ich doch lachen. Auch ein netter Anmachspruch. Haben Sie sich etwas mit Absicht in meinen Weg gestellt? Erwischt! Er sagte das mit einem Lächeln, aber mit so einem Ernst in der Stimme, dass ich wirklich darüber nachgrübelte, ob er es ernst meinte. Nach kurzem Überlegen sagte ich zu.
Wir trafen uns um 8.00 Uhr vor der Glühweinpyramide. Um es gleich zu sagen, es wurde ein vergnüglicher Abend. Charly war ein eloquenter und sehr angenehmer Gesellschafter. Ich erfuhr, dass er Rechtsanwalt sei, nicht verheiratet sei und keine Kinder habe. Lange standen wir an einem der Tischchen und wärmten unsere Hände an den Punschgläsern. Ihnen ist kalt, oder? Ich fühlte mich ertappt und nickte.
Mir auch. Lassen sie uns ins Warme gehen. Da vorne ist ein nettes Lokal. Gemütlich und nicht zu laut. Und wieder stimmte ich ohne nachzudenken zu. Mir war wirklich eiskalt. Als wir uns nach Stunden trennten, gab er mir seine Karte. Wenn sie mal einen Anwalt brauchen, ich meine, wenn sie mal einen Menschen anstatt in einen Staple Waschpulver, in einen Stapel Gläser schupsen. Ich grinste und gab ihm meine Karte. Und die ist für den Fall, dass sie mal ihr großes Selbstbewusstsein verlieren sollten.
Fragend sah er auf die Karte und grinste dann. Dr. Eva Panz. Kinder- und Jugendpsychologin, Praxis für Trauma Bewältigung. Na ja, aus dem Kinder- und Jugendalter bin ich schon ein paar Tage raus. Aber wenn ich mal wieder ein Trauma habe, zum Beispiel wegen eines Unfalls im Supermarkt, werde ich sie gerne anrufen. Jetzt grinste ich. Ich freue mich drauf, sagte ich doppeldeutig und meinte es auch so.
Lächelnd fuhr ich nach Hause und lächelnd ging ich ins Bett. Doch, der Abend war ein Gedicht gewesen und dieser Charly, richtig eigentlich Dr. Karl Weicker, der war nicht ohne. Ich träumte sogar von ihm.
Die Woche über hatte ich genug zu tun, sodass ich nur ab und zu an ihn dachte. Leider rief er nicht an und ich, ich konnte ja schlecht. Sie wissen schon, meine Erziehung. Doch dann klingelte am Freitagnachmittag das Telefon.
Weicker hier. Sie erinnern sich? Und ob ich das tat und ich freute mich ehrlich. Haben Sie ein Trauma? Er lachte. Nein, das nun nicht gerade. Aber schauen Sie, morgen ist doch Samstag und da gehe ich für gewöhnlich so gegen zehn Uhr einkaufen. Ja? Nun, ich wollte nur sicher sein, dass sie nicht auch dort sind, oder wenn doch, wollte ich mir vorher noch Protektoren besorgen. Mir blieb die Spucke weg. Das konnte der doch nicht ernst meinen. Na Sie sind vielleicht ein Herzchen! Sagte ich gespielt entrüstet und hoffte, dass er das auch so aufnahm. Wir sind ein freies Land, in dem jeder und jede wann und wo sie auch immer wollen, einkaufen gehen kann. Stimmt, aber im Grundgesetz ist auch die Unverletzlichkeit der Person gewährleistet. Artikel 2 Absatz 2. Obwohl er das in ernstem Ton sagte, spürte ich doch, dass er lächelte. Schauen wir mal! Ich kann für nichts garantieren! Und damit legte ich auf.
Natürlich stand ich am Samstagmorgen pünktlich um 10.00 Uhr im Supermarkt, aber von Weicker war weit und breit nichts zu sehen. So sehr ich auch trödelte und jeden Gang abfuhr, ich konnte ihn nicht finden. Ziemlich enttäuscht reihte ich mich an der Kasse ein, bezahlte und schob mit gesenktem Kopf meinen Wagen zum Auto. Gerade als ich den Kofferraumdeckel zumachen wollte hörte ich, ich habe es vorgezogen, Sie hier draußen zu erwarten. Da drin war mir zu voll. Breit grinsend lehnte Weicker an meinem Wagen.
Wir trafen uns am Abend zum Essen und dann immer mal wieder, bis wir uns regelmäßig verabredeten. Wir waren inzwischen per Du und ich genoss seine unaufdringliche Aufmerksamkeit. Eine Woche vor Weinachten waren wir mal wieder essen gewesen und waren auf das Thema Weihnachten gekommen. Er erzählte mir, dass er zu seiner Schwester fahren würde und wollte von mir wissen, was ich vorhabe. Nichts! War meine kurze Antwort. Ich werde die freien Tage in aller Ruhe zu Hause genießen. Und das meinte ich auch so.
Am Heiligen Abend klingelte es kurz vor 14.00 Uhr. Als ich aufmachte, stand Charly vor mir. Du? Ich freute mich. Ich dachte, du wolltest zu deiner Schwester? Später, erst am Abend. Darf ich rein kommen? Natürlich durfte er.
Als wir gemütlich beim Tee zusammen saßen, zauberte er plötzlich ein Päckchen hervor. Für mich. Es enthielt eine neu erschiene Biografie van Gochs, reichlich und sehr aufwändig bebildert. Und ich hatte nichts für ihn! Aber daran dachte ich erst nicht, als ich mich buchstäblich vor Freude an den Hals warf. Aus der Umarmung wurde ein Kuss, ein leidenschaftlicher Kuss und was soll ich sagen wir landeten im Bett.
Charly war auch in dieser Hinsicht wirklich rücksichtsvoll. Er streichelte mich lange und ausgiebig, bevor er zu mir kam und in mich eindrang. Trotzdem dauerte es nicht lange und so angenehm es für mich auch war, ich erlebte keinen Orgasmus. Beim ersten Mal ist das vielleicht auch zuviel verlangt. Wobei, das ist nicht ganz richtig. Als Charly nämlich gekommen war, nahm er mich in den Arm küsste mich und streichelte mich so gekonnt, dass ich doch noch einen winzigen Orgasmus erlebte.
Erst als ich spät am Abend dann alleine war fiel mir ein, dass er diese Zärtlichkeiten ja auch als eine Art Äquivalent für sein Geschenk angesehen haben konnte. So war es beileibe nicht, aber ich knabberte doch an dem Gedanken.
Seit dem haben wir noch ein paar Mal miteinander geschlafen, aber immer war es so, dass er danach irgendwann weg ging. Ich sagte es schon, er blieb nie über Nacht.
Sag, wo bist du mit deinen Gedanken? Ich schreckte hoch. Entschuldige, ich war schon auf dem Berg, log ich ihn an. Morgen Liebes, morgen! Und dann, fast sofort, was war bei deinen Freundinnen los? Ich berichtete.
Da ist aber heftiger Tobak! Er schüttelte den Kopf. Hoffentlich geht das für deine Gundi gut aus. Du weißt, bei Scheidungen gibt es die Schuldfrage nicht mehr und wenn sie keinen Ehevertrag hat, dann kann das für sie teuer werden! Typisch Anwalt, als ob das Wichtigste wäre. Das missbrauchte Vertrauen macht ihr wahrscheinlich deutlich mehr zu schaffen. Und als er nichts sagte, brach es aus mir heraus. Warum müsst ihr Kerle immer eure Schwänze in fremde Frauen stecken? Hatte ich das gesagt? Offensichtlich.
Auch Charly war baff. Solche Worte aus deinem Mund? Ich bin überrascht! Ist doch wahr, regte ich mich auf. Er hat doch alles, was er braucht. Gundi ist nicht prüde und macht alles mit, wie sie mir gesagt hat. Warum dann dieses Ausbrechen zu einer anderen? Die macht es doch auch nicht anders, hat auch nur zwei Titten und eine Muschi!
Beruhige dich! Ich will es ja nicht rechtfertigen, wenn ein Mann mit einer anderen bumst, aber was ist, wenn er sich wirklich in sie verliebt hat? Das nahm mir den Wind aus den Segeln. Ich finde es trotzdem unmöglich. Man kann auch einen sauberen Schnitt machen, wenn es wirklich so wäre. Kann man, meinte er trocken und trank sein Glas aus.
Und wieder sagte ich etwas Unüberlegtes. Du musst nicht gehen, wenn du nicht willst. Du darfst gerne bei mir schlafen. Jetzt war es raus. Wirklich? Du hast nichts dagegen? Warum sollte ich? Weil du es noch nie angeboten hast. Aber jetzt tue ich es, oder?
Charly stand auf. Bin gleich wieder da. Er ging zur Tür hinaus und ich hörte die Wohnungstüre aufgehen. Was kam jetzt? Wenig später war er wieder da, trug eine Sporttasche in der Hand. Was hast du? Er hob die Tasche hoch. Waschzeug, Klamotten zum wechseln und Schuhe. Er grinste breit. Warst du deshalb noch mal zu Hause? Nein, deswegen. Er hielt die andere Hand hoch. Mein Rasierzeug. Die Tasche steht schon seit Wochen im Wagen. Warum das? Ich wollte vorbereitet sein, wenn du es mir anbietest. Sein Grinsen wurde noch breiter.
Du elender Wicht. Warum hast du nie was gesagt? Er ließ sich auf den Sessel fallen und sah mich an. Du solltest die Entscheidung treffen. Lange sah ich ihn an, die Gedanken, die mir dabei durch den Kopf gingen, waren ambivalent. Auf der einen Seite freute ich mich auf die gemeinsame Nacht, auf der anderen Seite hatte ich Angst davor.
Zusammen ins Bett zu gehen, um Sex zu haben, war etwas anderes, als ins Bett zu gehen, um gemeinsam zu schlafen. Wobei das eine das andere nicht ausschloss. Fragen, die eng mit meinen Gedanken des Nachmittags zusammen hingen, quälten mich. Okay, sahen wir es mal ganz realistisch.
Da war Sex. Also küssen, fummeln und, na ja, Sie wissen schon. Aber danach waren wir immer aufgestanden, also nach einiger Zeit. Heute würden wir liegen bleiben und ich wusste nicht, ob alles wirklich so war, wie es sein sollte.
Heute war wohl der Tag der gedankenlosen Fragen, denn ich stand auf, goss noch einmal nach und griff nach den Zigaretten. Charly folgte mir mit den Gläsern. Gerade als ich die Balkontür öffnete, fragte ich ihn, sag mal, findest du mich gut im Bett? Charly ließ fast die Gläser fallen. Wie bitte? Nein, im Ernst, ich will es wissen. Bin ich gut?
Die Antwort war niederschmetternd, aber ehrlich. Nein, wenn du es wirklich wissen willst. Und warum nicht? Den Tränen nah und geschockt, starrte ich in die Nacht. Er kam einen Schritt näher und nahm mich in den Arm. Ich hingegen machte mich steif, wollte seine Berührung nicht.
Das ist ganz einfach. Und das, was ich gesagt habe, ist auch nur die halbe Wahrheit. Ich kannte mich nicht mehr aus. Charly zündete zwei Zigaretten an und gab mir eine. Schau, für dich ist Sex immer noch ein Thema aus der Sittengeschichte. Ich wollte etwas sagen, aber er ließ mich nicht. Du meinst, Sex gehört dazu, so wie Windpocken in der Kindheit. Unabwendbar, nicht tödlich, sondern nur unangenehm. Wieder wollte ich etwas sagen, ließ es diesmal aber von selbst bleiben. Dabei ist Sex etwas, was man mit Körper und Seele erlebt, etwas Erfrischendes, etwas was spannend und gleichzeitig spielerisch ist. Und Sex ist vielfältig. Für dich besteht Sex, und das ist kein Vorwurf, nur aus miteinander schlafen. Dabei gehört so viel mehr dazu, auch die Sprache. Jetzt unterbrach ich ihn doch. Wie meinst du das? Ich war neugierig geworden.
Pass auf! Er begann mit seiner Anwaltsstimme zu deklamieren. In den Nachmittagsstunden des 24. Dezember kam es zwischen Eva P. und Charly W. zu einvernehmlichen sexuellen Beziehungen. Dabei führte der Genannte seinen erigierten Penis in die Vagina der Eva P. ein. Im Zuge der Handlungen kam es zu einem Samenerguss.
Hör auf, ich bitte dich, hör auf. Das hört sich ja an, wie das Interview eines überforderten Polizisten bei in so einem Boulevard-Magazin, abends im Fernsehen. Ich musste lachen. Genau, er lachte mit. Gestelzt und total unnormal. Aber wie klingt das? Hey, an Weihnachten sind die beiden in die Kiste gehüpft und haben es wie wild getrieben. Der gute Charly hat geil in Eva abgespritzt und weil sie nicht gekommen ist, hat er sie danach zum Orgasmus gefingert. Realistischer! Meine ich trocken.
Eben. Sprache gehört dazu. Koitus, Beischlaf, all das Zeug sind Begriffe für Medizin und Gericht. Im richtigen Leben fickt man, oder man vögelt, oder bumst. Und zum Teufel, du hast eine Muschi und Titten und ich Eier und einen Schwanz. Das leuchtet mir ein, aber ist das schon guter Sex?
Nein, Herrgott noch mal. Guter Sex ist, wenn es nicht
Er unterbrach sich. Du kennst doch den Satz von dem Weg, der das Ziel ist. Beim Sex ist es genauso. Natürlich steht am Ende der Fick und der Orgasmus. Aber das Spannende ist doch, wie man dahin kommt. Und hey, das ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Er zündete neue Zigaretten an und gab mir wieder eine.
Das ist es, was ich gemeint habe. Du meinst, Sex haben ist bumsen. Aber das ist eben nicht alles. Und es ist wie gesagt, kein Sprint. Hey, wohin gehst du? In der Tür blieb ich stehen und drehte mich um. Das kann ich dir sagen. Erst mal an den Rechner, da suche ich mir einen Trainer für Langstrecken. Den rufe ich dann an und mache einen Termin aus. Und dann beginne ich sofort mit einem kleinen warm up. Hey, warte. Den Rechner und das Telefon kannst du dir sparen. Ich hab eine Lizenz!
Wenig später lagen wir im Bett. Zuerst flachsten wir noch rum, von wegen Meistertraining und so, aber dann wurde er ernst. Spaß beiseite Schatz. Ich kann dir wirklich beibringen, was Sex für einen Spaß machen kann. Natürlich nur, wenn du das willst. Ich will, sagte ich leise. Charly richtete sich halb auf. Dann lass uns einen Deal machen. Du vertraust dich mir an, machst erst mal gar nichts, sondern hörst nur in dich hinein. Und wenn du es dann fühlst, dann darfst du mit einsteigen. Ich nickte. Entspann dich! Das waren seine vorletzten Worte. Schließ die Augen und genieße. Dann sagte er nichts mehr.
Sanft fing er an mich zu küssen. Erst auf den Mund, dann die Augen, dann die Nase, die Wangen und die Ohren. Am Anfang war noch sehr angespannt, dann begann ich loszulassen. Seine Hände streichelten über meine Arme und meine Rippen. Sie näherten sich meinen Brüsten und fingen an, langsam darüber hinweg zu fahren. Als er anfing meine Nippelchen zwischen seinen Fingern zu reiben, wurden sie extrem empfindlich und steif.
Plötzlich küsste er mich auf die Schultern, küsste sich weiter vor, über meinen Oberkörper und küsste meine Hügelchen. Seine Zunge spielte mit meinen Nippelchen, seine Lippen legten sich um sie und saugten daran. Ich lag da und fing an zu genießen. Während er abwechselnd meine Nippelchen saugte und leckte, mogelte sich seine Hand auf meinen Oberschenkel. Ich war selbst erstaunt, als ich merkte, dass ich die Beine weit geöffnet hatte.
Seine Finger näherten sich meiner Muschi, streiften sie und fingen an, mit meinen Lippchen zu spielen. Sanft drückte er sie auseinander, rieb mit einem Finger meine Spalte und näherte sich immer mehr meinem Eingang und meinem Kitzler.
Die ersten Berührungen waren sanft, fast nicht spürbar, aber ungeheuer elektrisierend. Der Finger rieb im Kreis um das Köpfchen herum bevor er sich genau darauf setzte und mit sanftem Druck zu massieren begann. Sein Mund war immer noch mit meinen Brüsten beschäftigt. Ich spürte, dass ich auch etwas tun wollte und streichelte über seinen Kopf.
Ewig hätte ich das genießen können, ich war völlig entspannt und dachte an nichts. Auch noch nicht, als er plötzlich anfing meinen Bauch zu küssen und dabei immer tiefer rutschte. Und dann war da plötzlich ein Gedanke, ein ungeheurer Gedanke. Plötzlich fiel mir wieder ein, was mich seit dem Nachmittag beschäftigt hatte. Was hatte Gundi gesagt?
Sie nackt und Heiner mit dem Kopf zwischen ihren Beinen! Natürlich hatte ich davon gehört, aber selbst erlebt? Noch nie. Geschah das jetzt mit mir? Noch bevor ich etwas tun konnte, wusste ich, dass es geschah. In diesem Augenblick. Ich spürte Charlys Zunge zwischen meinen Beinen, genau in meiner Muschi. Nein, wollte ich rufen, doch ich konnte nicht, denn diese erste Berührung hatte mich auf seltsame Weise gelähmt. Es kribbelte so herrlich, war viel weicher und doch irgendwie zielstrebiger als jeder Finger, meine eigenen Finger eingeschlossen.
Und es kam noch besser. Charlys Finger spreizten meine Lippchen auf und seine Zunge hatte nun freie Bahn. Als sie durch meine Spalte nach oben fuhr, meinen Kitzler erreichte und umtanzte, hätte ich beinahe vor Wonne aufgeschrien. Aber ich beherrschte mich. Noch!
Doch der Schrei kam, als er an meinem Kitzler saugte und zwei seiner Finger in meinen Eingang schob. Ich bäumte mich ihm entgegen und schrie auf. Und noch einmal schrie ich, als die Finger anfingen, mich zu stoßen. Ich merkte nicht, wie ich meine Finger in Charly Hinterbacken krallte, wie ich versuchte, ihn zu mir zu drehen. Aber offensichtlich machte ich es nicht schlecht, denn er veränderte seine Position.
Welch eine Lust, als ich endlich, endlich seinen Schwanz in der Hand hatte. Ich hielt ihn fest, zog daran, drückte ihn zusammen und rieb ihn. Schnell und immer schneller. Und Charly leckte immer intensiver. So intensiv, dass es mir kam, bevor ich die ersten Anzeichen dafür bemerkte. Und wie ich kam.
Mein ganzer Körper zuckte in diesem Orgasmus und meine Stimme schrie meine Lust laut und kreischend hinaus. Ich schüttelte mich in diesem Orgasmus und konnte nicht genug davon bekommen. Der Orgasmus dauerte ewig an. Und das war auch gut so. So schnell wollte ich das Gefühl nicht wieder loslassen und nach meinen Erfahrungen, war danach sowieso Schluss.
Nicht bei Charly. Der ließ mich genießen und hörte doch nicht auf, als ich ruhiger wurde. Er richtete sich auf und streichelte meine Muschi sanft. Gefällt dir das, Süße? Ich konnte nicht antworten, wollte es nicht. Er sollte den Mund halten und mich einfach weiter in den Genuss seiner Zunge kommen lassen. Und das tat er dann auch sofort.
Wieder spielte die Zunge in und auf meiner Muschi und mein Orgasmus, der noch nicht ganz abgeklungen war, kam zurück. Genauso stark wie vorher und doch ganz anders. Diesmal erlebte ich ihn bewusster, auch wenn ich wieder wie eine Anfallskranke im Bett zuckte, auch wenn ich mir wieder die Seele aus dem Leib schrie und auch wenn ich wieder hemmungslos seinen Schwanz malträtierte.
Charly ließ von mir ab, um mir Ruhe zu gönnen. Nicht aufhören, keuchte ich. Fick mich endlich, brüllte ich. Ich will deinen Schwanz in mir spüren. Doch dann sah ich ihn neben mir knien, seine Stange zuckte rot gerieben zwischen seinen Schenkeln hervor, stach mir sozusagen in die Augen.
Sämtliche Sicherungen brannten in mir durch. Ich kam hoch und schnappte mir seinen Schwanz mit dem Mund. Mir kam gar nicht zu Bewusstsein, dass ich das noch nie getan hatte und dass ich das vermutlich gar nicht konnte. Ich tat es einfach. Und wie gut tat mir das, diesen herrlich steifen Schwanz im Mund zu spüren. Ihn mit der Zunge zu ertasten, über die Eichel zu streichen und dabei Charly Eier zu massieren. Ich tat, was mir in den Sinn kam, ohne Plan, ohne darüber nachzudenken. Charly sagte nichts, ließ sich nur nach hinten fallen und mich meine Lust ausleben.
Wie ich zuvor bei ihm, strich er mir jetzt über das Haar, packte schließlich meinen Kopf mit beiden Händen und bewegte ihn auf und ab. Jetzt kniete ich mich in Position und hoffte, dass er es merken würde. Das tat er auch und mit einer Hand bespielte er mir meine Muschi. Beides war so geil, dass ich schon wieder kam und ihm in meiner Ekstase beinahe in den Schwanz gebissen hätte. Ich würde vorsichtiger und langsamer.
Doch plötzlich schob mich Charly auf die Seite, drückte mich in Rückenlage und riss mir buchstäblich die Beine auseinander. Hart und tief rammte er mir seinen Schwanz in die Muschi, dass ich auf quiekte, wie ein Ferkel. Ich blieb nicht lange tatenlos, forderte mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln seine Stöße. Ich drückte ihn wieder in mich zurück, wenn er ausholte, stieß gegen ihn und schrie in einem fort, fick mich, fick mich, fick mich!
Charly tat sein Möglichstes, aber auch seine Kondition hatte Grenzen. Noch einmal ließ er mich heftig kommen, wartete ab, bis ich mich wieder beruhigte, in dem er nur noch sanft zustieß, steigerte aber dann erneut Tempo und Härte, bis zu Raserei.
Gerade als ich meinen, wer weiß wie vielten Orgasmus spürte, spritze er seinen ganzen Saft in mich. Und genau das, ließ mich meinen Orgasmus nur noch heftiger spüren.
Als wir dann Arm in Arm neben einander lagen und wieder Luft bekamen, streichelte er mich sanft. Geht es dir wie mir? Brauchst du jetzt auch was zu trinken? Ich konnte nur nicken. Er stand auf und kam wenig später mit einer Flasche Wasser und zwei Gläsern. Dann verschwand er noch einmal und holte unseren Wein. Nachdem wir unser Wasser getrunken hatte, goss er den Wein ein, gab mir ein Glas und räusperte sich. Hohes Gericht, wenn es mir erlaubt ist, möchte ich meine Aussage vom Nachmittag präzisieren, beziehungsweise revidieren. Ich bekenne nun, dass die hier anwesende Frau Dr. Eva P. ganz hervorragend im Bett ist. Aus diesem Grund möchte ich auch von meinem Angebot, für sie als Trainer zu arbeiten, zurück treten. Abgelehnt, fuhr ich im in die Parade. Der Trainerjob ist ihre Auflage, gegen die das Hohe Gericht von einer Strafe wegen Falschaussage absieht.
Die Gerichte sind heut zu Tage gnadenlos! Seufzte er und stellte sein und mein Glas auf die Seite. Für einen Augenblick sah er mich grinsend an, dann verschwand er wieder mit seinem Kopf zwischen meinen Beinen.