Anreise
"Wie weit ises denn noch?" keucht Silvia, mit deutlicher Betonung auf dem 'noch'! Was soviel heißt wie "Es ist schon jetzt viel zu weit", gleich ob das Ziel nun bald erreicht ist oder obs noch länger dauert. Eine gefühlte Ewigkeit schon stapft sie mit Rucksack am Rücken und befellten Skiern in ZickZack-Serpentinen den steilen Hang hinauf. "Bald hast dus geschafft, mein Schatz!" Diesen Satz aus dem Mund ihres männlichen Begleiters Nick hat sie nun schon des öfteren gehört, abwechselnd mit Sätzen wie "Nicht mehr weit", "Gleich hinter der nächsten Kuppe liegt die Hütte!". Immerhin, ein "Jetzt stell dich nicht so an!" hat er sich bisher verkniffen, das hört sie sich selber umso lauter vorsagen. Skiwochenende bei Freunden, weg von der Piste, unberührte Natur, usprügliches Leben, raus aus der Komfortzone - das hat sie überzeugt, sogar richtig heiß gemacht auf diese zweieinhalb Tage in den österreichischen Alpen und sie hatte nicht weiter nachgefragt. Die Freunde und Besitzer der Hütte, ein mit jeweils Mitte Dreissig im Vergleich zu Nick und ihr selbst junges Pärchen aus Nicks Tennisclub, kennt sie nur flüchtig. Sie sind sich einmal begegnet, als sie Nick nach einem Match im Club abgeholt hatte. Damals wurde sie fast ein wenig eifersüchtig bei dem für ihren Geschmack etwas zu zärtlichen Kuss mit dem sich Nick von Claudia verabschiedet hat. Aber bevor sie eine spitze Bemerkung hätte machen können, hatte sich Nick zu ihrem noch größeren Erstaunen beinahe ebenso innig von Clemens, seinem Tennispartner und Mann von Claudia verabschiedet.
"Woher kennst du die beiden eigentlich?" lenkt sich Silvia nun von der Anstrengung des Aufstiegs ab. "Aus einem Urlaub, den ich vor Jahren mit meiner damaligen Frau in Tunesien gemacht habe. Da saßen wir mal zufällig am gleichen Tisch und die beiden hatten uns anschließend zu sich aufs Hotelzimmer zu einem Glas Wein eingeladen. Als wir dann auf ihrem Balkon saßen, kam eine freundliche und sehr direkte Einladung zu einem lustvollen Abend zu Viert, worauf meine Frau empört davon stürmte, leider." Und nach einer kurzen Pause ergänzt er seinen Bericht mit "Und ich Trottel bin hinterher, statt zu bleiben." Nick schweigt wie in wehmütiger Erinnerung an verpasste Chancen. In Silvia ringen verschiedenste Emotionen miteinander, so dass sie ausnahmsweise die Erzählung von Nick unkommentiert läßt.
"Wir haben uns dann später hin und wieder getroffen, ich habe meinen Tennisclub gewechselt und seither spiel ich 2-3 mal im Monat meist mit Clemens, seltener mit Claudia Tennis - und ein paarmal haben wir dann anschließend zu Dritt weiter 'gespielt'! Meist noch im Verein, wenn wenig los war, in der Sauna oder der Dusche, mal auch bei denen zuhaus! Die haben ne tolle große Lustwiese! Wir haben uns zu Dritt gestreichelt und mit unseren Händen verwöhnt!" Die Atemlosigkeit bei Nicks Bericht hat seine Ursache nicht nur in dem anstrengenden Aufstieg, Silvia hört ihm deutlich eine steigende Erregung an. "Aber mehr war nicht!" fügt er noch schnell hinzu, so als müsste er sie beruhigen. Denn auch in Claudia steigt etwas hoch, doch das war eher Wut als ein erotisches Gefühl.
"Ach - und das erzählst du mir jetzt erst! Glaub ja nicht, dass ich bei euren 'Spielen' die Vierte sein werde!" hörte sie sich voller Empörung und mit schriller Stimme ausrufen. Zugleich registrierte sie aber auch das warme Gefühl, das ihr in den Unterleib schiesst beim Gedanken an ein "Spiel zu Viert", das sie gerade so vehement ausschließt. Und einen kurzen Augenblick lang ist ihr selbst nicht klar, woher die Empörung stammt, in die sie sich jetzt hineinsteigert: von Nicks Verhalten, der sein lockeres Sexleben offenbar auch noch gut findet, oder vom Umstand, dass er es nicht für nötig gehalten hatte sie rechtzeitig vor dem Wochenende von seiner besonderen Beziehung zu dem Pärchen zu informieren - oder ob sie sich nicht doch über die aufsteigende Feuchte in ihrer Möse empört! Ich doch nicht! Ich bin nicht so eine!
Doch was für Bilder laufen in Sekundenbruchteilen vor ihren Augen ab: sie sieht gierige Finger nach ihren Lustlippen greifen, sieht einen steifen Riesen-Schwanz in sich eintauchen, sie spürt küssende Lippen an ihrem Busen, sieht zugleich weiche, feuchte Kräusellippen groß vor sich, die von einer Zunge, ihrer eigenen Zunge! durchpflügt werden, sieht abwechselnd sich selber und eine anonyme Schöne im erotischen Taumel aufbäumend schreien und hört sich selbst die imaginäre Partnerin anfeuern "jaaa, fick mich endlich, fick mich wie noch nie ein Mann mich gefickt hat!". - "Schau, da vorn liegt die Hütte. Romantisch, oder?" reißt Nick sie aus ihrem Fantasiestrudel.
Begrüßung
"Herzlich willkommen auf unserer Alm", so begrüßt sie Clemens Minuten später vor der Holzhütte, die in der Giebelspitze kaum höher ist als eine Garage. Mit über einem Meter Schnee auf dem Dach versucht sich die kleine Almhütte wie mit einem Zylinderhut größer zu machen und aus der kleinen Mulde, in der sie steht, in den Abendhimmmel zu recken. Die letzten Sonnenstrahlen vergolden den Schnee, verjüngen die grau verwitterten Holzbalken und auch das Gesicht von Clemens strahlt im roten Sonnenlicht, während er Silvia mit ausgebreiteten Armen willkommen heißt. "Endlich lernen wir mal die Freundin von Nick näher kennen, von der er uns schon so viel vorgeschwärmt hat." Silvia hat während der weder zurückhaltenden noch fordernden Umarmung sofort wieder die geilen Bilder von vorhin im Kopf und denkt sich "Unverschämter Kerl, glaub ja nicht, dass du mich kriegst", obwohl Clemens sehr sympathisch aussieht und sich seine Umarmung männlich-gut anfühlt. Und in dem Widerspruch von "Hilfe, worauf hab ich mich da eingelassen?" einerseits und einem "Vielleicht erfüllen sich hier sogar meine wildesten Fantasien!" andererseits bleibt sie ungewöhnlich sprachlos, nickt Clemens nur zu und wird vom Blitz getroffen, als hinter Clemens Claudia aus der Tür tritt.
Bei ihrem ersten flüchtigen Zusammentreffen erschien ihr Claudia farblos, dicklich und nicht besonders sexy, jetzt dagegen ist sie überwältigt von der natürlichen Schönheit dieser jungen, drallen Frau mit den üppigen dunklen Locken, die nach allen Richtungen vom Kopf abstehen und ihr rundes Gesicht auf besondere Weise betonen. Claudia wirkt wie die personifizierte Lebensfreude, wie die Göttin der Fülle und der Lebenslust. Ihr fröhliches Lachen und ihre volle, kehlige Stimme, mit der auch sie nun Silvia und Nick begrüßt, passen zu hundert Prozent zu ihrer weiblich-fülligen Gesamterscheinung. Die beiden äusserlich grundverschiedenen Frauen umarmen sich so selbstverständlich, als wären sie seit Jahren beste Freundinnen und der Kuss, den Claudia auf Silvias Lippen statt auf die Wangen drückt hat nichts Ungehöriges, nichts Übergriffes, nichts Unanständiges an sich - nur pure Herzlichkeit. Die weiche üppige Brust, die sich in der Umarmung wie selbstverständlich an Silvias Körper drückt gibt Silvia das wohlige Gefühl von Vertrauen und aufgehoben und beschützt Sein. So ein Gefühl hat sie so unmittelbar seit ihrer Kindheit nicht mehr verspürt. Nicht die leiseste Spur von Eifersucht beschleicht sie, als Claudia auch Nick mit einem zärtlichen Kuss auf den Mund begrüßt, obwohl ihr der eine Spur länger und inniger vorgekommen war, als der Kuss, den sie selbst erhalten hat. Die selbstverständliche Natürlichkeit und Unschuld die Claudia dabei ausstrahlt übertönt alle gerade noch so wiedersprüchlich-bohrenden Gedanken und läßt sogar die Umarmung samt Begrüßungskuss, den sich Clemens und Nick schenken, auf eine für Silvia erstaunliche Weise selbstverständlich und als das Natürlichste der Welt erscheinen. "Kommt erstmal rein in unsere Zwergenhütte! Vorsicht, Kopf einziehen!"
Die Hütte besteht aus einem einzigen Raum, wenn man von den nur von aussen zugänglichen zwei angebauten, unbeheizten Schuppen absieht, einer für Brennholz, der andere als Abstellkammer. Innen, gegenüber der Tür, steht ein großes Sofa mit hoher Rückenlehne und dick gepolsterten, schon deutlich abgewetzten Armauflagen an beiden Seiten. Links vom Eingang ein kleiner rechteckiger Tisch mit vier unterschiedlichen Stühlen. Die Breitseiten des Tisches sind nicht wesentlich länger als die Schmalseiten, so wirkt er fast quadratisch. Zwei Personen können bequem daran Frühstücken oder Abendessen, für vier wirds schon eng, wenn ausser Teller und Tasse oder Glas für Jeden auch noch Marmelade und Butter oder gar Schüsseln und Pfannen Platz finden sollen. Dafür gibts hinter dem Esstisch ein halbhohes Regal mit allerlei Kriemskram und Büchern, dessen einzelne Bretter auf Nägeln in der Holzwand lagern, darüber ein kleines Fenster nach Westen, wo die Sonne nun schon hinter einem Felsmassiv verschwunden ist und der Himmel gerade von rot in blau übergeht. Auf der anderen Seite des Raumes, rechts von der Tür, steht der Kohleherd, dessen Größe in der winzigen Hütte ziemlich übertrieben erscheint. Dafür verbreitet er aber eine wunderbar wohlige Wärme und ein gemütliches Knistern der brennenden Holzscheite.
"Und wo schlafen wir?" fragt Silvia während sie die Wände nach einer Tür zu weiteren Räumens absucht. "Im Giebel!" kommt promt die Antwort von Clemens. "Schau, da überm Tisch gibts eine Luke, wenn du auf den Tisch steigst, stehst du schon halb im Schlafzimmer und kannst dich leicht nach oben ziehen. Aber Vorsicht, aufrecht stehen oder gehen musst du dir verkneifen, da oben wird gekrabbelt." Silvia ist während der Erklärung von Clemens vorsichtig erst auf einen Stuhl, von dort auf den Tisch gestiegen. Dabei bückt sie sich unter der Decke bis sie die Lukenklappe nach oben aufdrücken und sich in die Luke hinein ausstrecken kann. Erst allmählich gewöhnen sich ihre Augen an das Dunkel und sie sieht was sie befürchtet hat: eine einzige große Matratzenfläche mit einem ziemlichen Durcheinander an Decken und Kissen und Gepäckstücken. Aha, auch hier eine 'Lustwiese'. Sie errinnert sich an Nicks Worte und die gemischten Gefühle samt den Fantasien sind sofort wieder präsent, ohne dass Silvia genau unterscheiden könnte, ob das abstoßende oder aufregende Fantasien sind. Während sie noch versucht Einzelheiten zu erkennen, stupst Clemens sie von unten an und gibt ihr erst ihren eigenen, dann den Rucksack von Nick, nachdem der die mitgebrachten Lebensmittel in der Küche verstaut hat. "Stell die da oben einfach irgenwo hin, hier unten sind sie nur im Weg! - Und lass die Klappe offen, dann wirds auch oben schön warm."
Der erste Abend
"Prost! Auf die Liebe!" Dieser Trinkspruch, am Ende eines schnell gemeinsam zubereiteten Mahls, von Clemens mit Rotwein ausgebracht, erinnert Silvia erneut an ihre Fantasien beim Aufstieg und ihr Schwanken zwischen Ärger samt dem Gefühl überrumpelt worden zu sein und den wildesten Bildern darüber, was sich alles in den kommenden Tagen und voralem, den Nächtenereignen könnte. Nichts davon war nach der herzlichen Begrüßung noch im Raum gestanden, während die Vier gemeinsam das Abendessen zubereiten, obwohl durch die Enge in dem Raum, der zugleich Küche und Stube ist, ständige Berührungen unvermeidlich sind. Das Essen besteht aus einem raffiniert durch Obst und Nüsse verfeinerten Salat und Butternudeln, ein Mahl, das gerade durch die Schlichtheit besonders köstlich ist. Auch beim Essen am kleinen urigen Hüttentisch berühren sich die Beine und Knie mal rechts, mal links, mal gegenüber, bis Silvias Beine schließlich aufhören auszuweichen, bis sie sich unschuldig-vertraut sowohl links an Nicks, als auch rechts an Clemens' Knie anlehnt und später auch an ihren Waden die halb ausgestreckten Beine von Claudia spürt und die Wärme geniest, die ihr von allen Seiten zuströmt. Jetzt schaut sie Claudia beim Zuprosten tief in die brauen Augen, die im Kerzenschein noch dunkler wirken, als vorhin im Sonnenlicht. "Auf dein Wohl, Claudia" hört sie sich sagen, ungläubig bemerkt sie auch den gurrenden Unterton in ihrer Stimme. Dasselbe Gurren, mit dem sie bisher immer nur Männer angemacht hat. "Bin das wirklich ich? Ist das alles wahr?"
"Auf dein Wohl, geliebte Silvia" hört sie Nick ihr zuflüstern, leise, nicht etwa weil er vor den beiden anderen etwas verbergen wollte, nein, weil er alle seine Zärtlichkeit für Silvia in seine Stimme legt. "Prosit Nick, aber mit dir hab ich noch ein Hühnchen zu rupfen!" erwidert Silvia und erschrickt bei diesen Worten selbst, denn sie ahnt, was nun zwangsläufig folgen wird: Nick wird mit seiner unnachahmlichen Unschuldsmiene fragen, was sie denn meinte, die beiden anderen werden interessiert einfallen, sie wird nach einigem Zögern schließlich berichten, dass sie eben erst von den "Spielen" der Drei erfahren habe, sie wird sich jede Beteiligung an solchen Spielchen verbitten, wird sich in Widersprüche verwickeln und bei der weiteren Befragung wird sie ihre damit verbundenen sexuellen Fantasien nicht mehr verbergen können. Das ist genau das, was sie unbedingt vermeiden will! Sogar rot angelaufen ist sie gerade während ihrer Vision dessen was folgen könnte, rot wie eine pubertäre Penälerin! Doch nichts von dem, was sie erahnt, geschieht tatsächlich.
"Gute Idee, Silvia, lass uns den Nick doch gemeinsam rupfen!" trällert Claudia vergnügt und fährt Nick mit einer Hand unter sein T-Shirt, fährt mit der Hand weiter nach oben, schiebt mit dem Arm das Shirt ebenfalls nach oben, taucht mit der Hand am Kragen wieder auf, krault dann Nicks Hinterkopf bevor sie mit einem Schwung das Hemd über Nicks Kopf streift. Und während Nick versucht sich aus der unangenehmen Lage eines halb an- oder besser gesagt halb ausgezogenen T-Shirts zu befreien, in dem er es ganz abstreift, fährt Claudia mit ihren Fingernägeln sanft auf Nicks blankem Rücken auf und ab. Silvia kann es nicht genau sehen, aber die Bewegung von Claudias Arm und Nicks verzücktes Gesicht und sein Stöhnen zwischen Lust und Gänsehaut sprechen Bände. Wieder hätte Silvia die Möglichkeit so zu reagieren, wie sie bisher immer reagiert hätte, sie hätte demonstrativ aufstehen können, hätte Claudia scharf ansehen und sagen können "Lass gefälligst Nick in Ruhe, das ist meiner!". Aber was tut Silvia? Sie streckt ihre Hand nach Nicks Rücken aus und fährt wie Claudia auf der anderen Seite ebenfalls auf Nicks Rücken auf und ab, läßt ihn auch unter ihren Berühungen zwischen Kratzen und Streicheln wohlig erschauern. Und sie spürt das stille Einverständnis, das sie mit diesem Mitmachen signalisiert, den Blankoscheck zu was auch immer. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Claudia + Silvia
"Na da muss ich wohl mal den Tisch abräumen" grinst Clemens, stapelt die Teller und stellt sie seitlich auf den Herd, räumt die halbvolle Rotweinflasche und die Gläser auf das oberste Brett des Regals, angelt sich einen Lappen und wischt die Essenskrümel vom Tisch. Kaum ist der leer und sauber, zieht Clemens sein Hemd aus und legt sich bäuchlings über den Tisch. "Ich auch, ich will auch gekrault werden!". Silvia und Claudia lassen sich nicht zweimal bitten. Eine Hand bei Nick, die andere für Clemens, das ist schließlich nur gerecht!
Silvia und Nick kennen sich seit gut einem halben Jahr. Silvia kennt Nicks Reaktionen auf ihre Berührungen inzwischen ganz gut, kennt die Reize, die ihn aufstöhnen lassen. Nun ist sie doppelt fasziniert. Einmal davon, dass Nick unter den kratzenden Berührungen von Claudias und ihren eigenen Fingernägeln deutlich andere, neue Reaktionen zeigt. Und zum anderen, dass sie selbst einen ihr völlig unbekannten Mann durch ihre Berührungen erschauern lassen kann. So testen die beiden Frauen die Wirkung ihrer zarten Fingerkuppen, ihrer spitzen Nägel, ihrer festen Knöchel an Nick und an Clemens, während Silvia Claudia ansieht, während Claudia in Silvias Augen schaut, während jede in den Augen der anderen versinkt, während jede die Seele der anderen erreicht, während sich ihre Münder nähern, während sich die Lippen berühren, während die Zungenspitzen den Tanz der Lust beginnen...
Längst haben sich Nick wie Clemens unter den Händen der beiden Frauen hervor gewunden, haben sie ins Leere kraulen lassen, längst sind die Hände von Claudia und Silvia zu einander gewandert und streicheln sich über Pullover und Bluse, schieben sich unter Baumwolle und Wolle, über Seide und Nylon, erspüren Haut und befreien Haut und gleiten über Haut. Je näher sie sich kommen wollen, je mehr sie sich hingeben wollen, der eigenen Lust und dem anderen Menschen ausliefern wollen, um so mehr wird der Tisch zwischen ihnen nun zum Hindernis für Nähe und Zärtlichkeit und Hautspürenwollen überall. Genau im richtige Moment schieben und ziehen die Männer die beiden Lustversunkenen zur Seite, zum Sofa hin, murmeln ein "Machts euch hier gemütlich, wir bereiten das Lager oben vor". Wie im Traum taumelt Silvia zum Sofa ohne die Hände von Claudia zu lassen. Auch claudias Hände bleiben bei Silvia. Und während sie langsam in dieser merkwürdigen Umarmung, sich gegenseitig stützend und haltend, auf das Sofa niedersinken, gleiten ihre Hände gänzlich unter die Kleider, schieben weg was stört, öffnen was noch verschlossen, entblättern was noch bedeckt, streifen letzte Hüllen ab, letzte Hürden, Hindernisse auf dem Weg zu uneingeschränkter Nähe von Haut zu Haut, überall.
Silvia versinkt im Rausch der Sinne. Sie verliert sich in der weiblichen Fülle von Claudia, der Weichheit ihrer Haut, dem Geruch ihres Haares, den wundervollen Rundungen ihres Körpers. Ja, sie hat den weiblichen Körper immer schon "schön" gefunden, in einem neutralen, ästhetischen Sinne, wie man Gemälde oder Skulpturen eben schön findet. Aber erst jetzt spürt sie die erotische Kraft des Femininen auch auf sich wirken, ahnt etwas von der unwiderstehlichen Anziehungskraft weiblicher Formen auf Männer, fühlt selbst das Prickeln in der Hand, die über einen Busen streicht und dabei den schon fest gewordenen Nippel streift. Noch sind die Berührungen fast schüchtern, erkunden den anderen, erfreuen sich an lustvollem Fühlen. Silvia genießt das Fehlen von Absicht, von EtwasLeistenMüssen, vom ZumHöhePunktKommen, vom DenAndernZumHöhePunktBringen! Erst jetzt spürt sie den Druck, den sie sich bei sexuellen Treffen mit Männern früher immer selbst gemacht hat, sogar mit Nick noch macht, obwohl sie mit ihm inzwischen auch die spirituelle Seite der Sexualität kennen gelernt hat. Wie wunderbar ist dieses NurFühlen, NurSein, einfach NurLustleben!
Anstoss
Clemens und Nick lehnen grinsend am Tisch und betrachten voller Mitfühlen und LustMitleben die beiden ineinander versunkenen Frauen. Die beiden Männer haben den Arm umeinander gelegt, eher kameradschaftlich als erotisch, sie bleiben trotz der Umarmung jeder bei sich. Die Neugier auf Berührungen, die vor allem gerade Silvia gepackt hat, kennen sie gut. Clemens und Nick haben ähnliches auch erlebt, als sie sich zum ersten Mal nach einem Tennismatch in der Sauna des Clubs allmählich näher und schließlich sehr nahe gekommen sind. Claudia, die mit in der Sauna war, hatte angefangen beide Männer gleichermaßen zu streicheln und das hat Nick und Clemens geöffnet. Erst waren die Berührungen zwischen den Männern zufällig, haben sie mit meist geschlossenen Augen nach Claudias weiblichen Formen gegriffen und sind dabei auf unerwarteten Brustpelz oder einem stoppeligen Kinn gestoßen.
Voller Erstaunen über das eigene Tun haben die beiden Männer sich dann mehr und mehr bewusst befühlt und berührt, haben den Reiz eines behaarten Schenkels, eines haarigen Arms staunend erfahren, haben voll gespannter Neugier auch einen anderen als den eigenen harten, aufgerichteten Schwanz befühlt, haben die Lust entdeckt, genau zu wissen, wie eine Berührung beim anderen wirkt, haben zum erstenmal eine Ahnung davon bekommen, wieso es für Frauen so schön sein kann, sich gegenseitig zu verwöhnen, ohne gleich in die Angst zu verfallen, als schwul abgestempelt zu werden. Claudia war eine Zeitlang einfach vergessen.
Das Tabu gleichgeschlechtlicher körperlicher Lust mag für Hetero-Männer noch größer sein, als für Hetero-Frauen, die sich eher und selbstverständlicher als Männer auch im Alltag berühren und umarmen. Aber dabei erotische Gefühle zuzulassen, sexuelle Begierde zu spüren, die andere Seite in sich zu erleben, anzunehmen, gar sich selbst zu gestatten, die Lust auch auszuleben, das ist für alle, die sich bis dato ausschließlich heterosexuell definieren ein großer Schritt. Nick und Clemens sind voller Bewunderung für Silvia, die sich so schnell auf dieses Abenteuer eingelassen hat. Und natürlich erregt es die beiden auch gehörig, die geliebten Frauen eng umschlungen und zärtlich zu erleben. Und so ist der willkommene Anstoss von Clemens zu mehr Bequemlichkeit durchaus nicht nur uneigennützig, nein, er erhofft sich auch für sich selbst mehr Gemeinsamkeit.
Silvia erlebt alles wie in Trance und fühlt sich zugleich so wach und präsent wie noch nie! Claudia reagiert auf Clemens' Vorschlag, das Liebesspiel nach oben zu verlagern als erste. Vorsichtig und langsam löst sie sich von Silvia, rutscht langsam an ihr herab, küsst sie dabei noch zärtlich auf Brust, Bauch, und Venushügel, steht dann auf und zieht Silvia vom Sofa hoch, führt sie behutsam zum Tisch, schiebt ihr und sich selbst einen Stuhl als Tritthilfe zurecht, steigt auf den Tisch, zieht Silvia hoch. Einen kurzen, gefühlt fast unendlichen Moment lang stehen die beiden Frauen splitternackt und eng umschlungen in der Öffnung zur Liegewiese, wohl wissend, dass sie nun ihre wundervollen Hintern den beiden Männern genau vors Gesicht halten, dass sie nur ein bisschen damit wackeln müssen, um die beiden verrückt zu machen, dass sie nur ihre Schenkel ineinander verschränken und aneinander reiben müssen um die Männer noch verrückter zu machen. Schließlich lösen sie sich voreinander und präsentieren beim Hochklettern ihre Mösen instinktiv und voller Übermut den Männern "Na komm! Komm mit, wenn du mich willst. Jag mich, fang mich, erleg mich!"
Oben angekommen umschlingen sich die beiden Frauen wieder innigst, so als wollten sie zugleich ihre Liebesgrotten gegenseitig schützen, für wilde Eindringlinge verschließen und für sich selbst bewahren. Claudia wirft noch eine der herumliegenden Decken über sich und Silvia. Kichernd wie kleine Mädels beim Versteckenspielen warten sie unter der Decke verborgen auf das was passieren wird und reiben gleichzeitig ihre aufgeheizten Körper aneinander, spüren Schenkel an Vulva, drücken Fleisch in Fleisch. Silvias Gedanken rasen, aber sie rasen wie ausserhalb, als ob sie weit weg wären, irgendwo in einer anderen Galaxie beheimatet. Sie selbst spürt gedankenfrei nur noch Wärme und Lust und Liebe und Hingabe.
Claudia + Nick
Clemens läßt Nick den Vortritt, besser gesagt den Vor-Aufschwung ins Liebesnest. Oben angekommen ist Nick durch die Dunkelheit zunächst orientierungslos, der Lichtschein, der von unten durch die Klappe dringt, ist zu gering, um irgendwas zu erkennen. Nick hört die Frauen unter der Decke kichern, aber der erste Deckenhaufen, den er erspürt, ist leer. Inzwischen ist auch Clemens hoch geklettert, hat allerdings vorher noch die Kerze auf dem Regal gelöscht, jetzt dringt nicht mal mehr ein leiser Widerschein von unten durch die Luke, jetzt ist es oben stockfinster. Clemens bekommt ein haariges Bein zu fassen und hangelt sich daran neben Nick. Der will gerade ansetzen, eine Art Strategie vorzutragen, wie seiner Ansicht nach die Frauen aus dem Versteck gelockt werden können, da legt Clemens einen Finger auf Nicks Mund. "Sei still" heißt das unmissverständlich und es bedeutet zugleich: keine Strategie, nur Spüren und "Was geschieht, geschieht".
Nick wird noch heißer, als ihm klar wird: heute oder nie kann er vielleicht seinen heimlichen Traum verwirklichen, einmal Claudias geile lange Schamlippen, die er damals in der Sauna schon so bewundert hat, auszulutschen, anzuknabbern, einmal in ihrer Fülle zu versinken, einmal Claudia zu vögeln! Denn bei den gemeinsamen Abenden bisher, hat nach langem gegenseitigen Streicheln und Befingern immer Clemens seine Claudia meist von Hinten genommen und Claudia hat dabei Nick einen geblasen. Vielleicht findet Clemens an Silvia Gefallen, der Blick von Nick auf Silvia vorhin bei der Begrüßung schliesst das zumindest nicht aus, und er kann sich endlich einmal ganz und gar Claudia widmen.
Gezielt suchen nun vier Männerhände nach weiblichen Körperteilen unter den Deckenhaufen, scannen den verbleibenden Raum ab und werden schnell fündig. Wie gut, denkt Nick, dass Silvia deutlich schlanker als Claudia ist. Beim Fussknöchel, den er gerade ertastet hat, ist er noch unsicher, aber schon der Unterschenkel, zu dem er sich hochzieht, gehört eindeutig zu Claudia. Da will er weiter festhalten, da will er dranbleiben, da will er sich weiter emporarbeiten, da will er ins Himmelreich vordringen, da will er hinein ins Paradies.
Fortsetzung folgt