Man kann schon sagen, dass dies hier mein absoluter Lieblingsplatz war. Hier, schon nahe der Baumgrenze, stand diese Berghütte, die ich vor Jahren mit meinem Mann entdeckt hatte und die wir nach vielen Problemen schließlich doch kaufen konnten. Fast jeden Erholungsurlaub hatten wir hier verbracht, nämlich immer dann, wenn der Stress unseres Alltags uns so ausgelaugt hatte, dass wir keine Lust verspürten, in weite Fernen zu fliegen.
Genaugenommen verbrachten wir mindestens zweimal im Jahr ein bis zwei Wochen hier und hatten auch oft genug die Anreise von fast vier Stunden nicht gescheut, um von Freitag bis Sonntag ein Wochenende hier zu verbringen.
Schön war es hier und vor allen Dingen schön ruhig. Wir sahen auf dem nah gelegenen Berghof die Kinder aufwachsen, wurden von der Bauernfamilie erst nur mit den notwenigen Lebensmitteln versorgt, später entwickelte sich eine richtige Freundschaft daraus. Der Bauer kümmerte sich um das Haus, wenn wir nicht da waren, die Bäuerin versorgte unsern kleinen Garten. Idylle pur, die wir sehr genossen.
Dann wurde Harald krank und erholte sich trotz aller Mühen nicht mehr richtig. Zweimal noch schafften wir es, hierher zu kommen. Für ihn war es schlussendlich ein Abschied, denn kurz nach unserer letzten Rückkehr verschlimmertes sich sein Zustand und schließlich verstarb er.
In der Zeit danach konnte ich einfach nicht hier her kommen. Ich hatte Angst vor den Erinnerungen. Als es mir besser ging, wollte ich nicht mehr hier her kommen. Nächtelang plagte ich mich mit den Gedanken, das Haus zu verkaufen. Doch wenn ich mich endlich zu dem Entschluss durchgerungen hatte und der Morgen erwachte, konnte ich es plötzlich doch nicht mehr.
Schließlich fuhr ich für ein Wochenende hier her und redet mir ein, dass ich eigentlich nur die Vorbereitungen für den Verkauf tätigen wollte. Doch als ich dann genau hier an diesem Platz saß, sozusagen auf der Terrasse des Hauses, als ich die friedliche Stimmung in mir aufnahm und zum ersten Mal daran dachte, dass Harald sicher nicht gewollt hätte, das Haus ohne Not abzugeben, entschloss ich mich das Haus doch zu behalten.
Dieser Entschluss, nun endgültig, machte mir in gewisser Weise das Leben leichter. Eine Last weniger, die mich drückte. Ich blühte auf, wenn auch wie man sagen könnte nur im Verborgenen. Denn ansonsten änderte sich mein Leben nicht mehr grundlegend. Ich ging zur Arbeit und von dort wieder nach Hause, die Wochenenden verbrachte ich manchmal hier, manchmal bei meinen Geschwistern. Hin und wieder ging ich in die Oper, ganz, ganz selten ins Kino, oder ins Theater. Ich führte das umspannende Leben einer gut situierten Witwe anfangs der Vierzig und glaubte mich dabei wohl zu fühlen.
Und dennoch, zum Beispiel an den langen Winterabenden, aber auch in den lauen Sommernächten spürte ich, dass mir etwas fehlte. Du brauchst einen Mann! Hatte meine Schwester bei einem ihrer Besuche gesagt und obwohl ich das vehement verneinte, musste ich ihr im Stillen doch recht geben. Ja, ich brauchte einen Mann. Aber nicht fürs Bett, wie sie andeuten wollte, sondern für Gespräche. Ganz ehrlich, mir fehlte der gedankliche Austausch, die männliche Sicht auf die Dinge. Das Andere? Nun, darauf konnte ich gut verzichten.
Warum war das so? Nun, Harald und ich waren nie ein besonders leidenschaftliches Paar gewesen. Nach guter Eheleute Sitte schliefen wir zwei, manchmal dreimal die Woche miteinander, vor allen Dingen, wenn er Lust dazu hatte. Ich will nicht sagen, dass es langweilig war. Ich kannte es nicht anders, als auf die Art wie wir es taten und ich war zufrieden damit, hin und wieder das Kribbeln im Bauch und anderswo zu spüren, das ich für den weiblichen Orgasmus hielt.
Nach Haralds Tod hatte ich andere Sorgen und in meinen Kreisen sprach man über Vieles, aber nicht über das Liebesleben. Nur Annemarie, eine für ihre 76 Jahre lebenslustige Witwe, machte manchmal so Andeutungen über das Trockenstehen und ausstehende Handarbeit. Mir war das peinlich und wenn ich eines sicher nicht tun würde, dann war es mir selbst Befriedigung zu verschaffen. Nur mir selbst gegenüber gab ich zu, dass ich es albern, meines Alters unwürdig und irgendwie auch beschämend fand. Und wenn ich ganz ehrlich war, ich hätte auch nicht gewusst, wie!
Ehrlich gesagt, ging mir das alles durch den Kopf, als ich hier mal wieder saß. Tief atmete ich den Duft des Heus ein. Der Bauer hatte am Vortag gemäht und schon am Abend als ich angekommen war, hatte ich diesen Duft in die Nase bekommen. Von weit entfernt hörte man hin und wieder eine Kuhglocke bimmeln, ansonsten herrschte Stille. Stille, bis auf den stetigen, wenn auch nicht starken Wind, der hin und wieder in das schmächtige Gehölz fuhr, das malerisch auf der Wiese stand.
Dass mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, hatte seinen Grund in einem Erlebnis, einer Begebenheit, die fast auf den Tag genau, ein Jahr her waren. Und dieses Erlebnis hatte meine Gedanken- und noch mehr meine Gefühlswelt auf den Kopf gestellt.
Wie diesmal auch, war ich an einem Freitagabend hier angekommen. Das Wetter war schön, die Wiese war gemäht. Nach einem ausgiebigen Schlaf bei offenem Fenster, war ich ausgeruht aufgestanden und hatte mir einen Kaffee gekocht. Genüsslich an der Tasse nippend, eigentlich war es ja schon Zeit zum Mittagessen, beschloss ich, auf das Frühstück zu verzichten. Da ich mich bei der Bäuerin angekündigt hatte, hatte sie mir frische Milch, ein Stück von einem Schinken und frische Butter bereit gelegt. Auf dem Küchentisch fand ich einen Zettel, dass sie mir im Laufe des Tages noch ein frisch gebackenes Brot bringen würde. Die Aussicht auf ein gutes Vesper am Nachmittag, ließ mich keinen Hunger spüren, nur Vorfreude.
Nach meinem Morgenkaffee ging ich den Garten, sah nach meinen Kräutern und den anderen Pflanzen, rumorte ein wenig im Haus herum und setzte mich dann mit einem guten Buch auf meinen Lieblingsplatz. Bald schon war ich in die Gedankenwelt von Agnus ODonnell eingetaucht und wandelte in meiner Fantasie über die schottischen Highlands des 17. Jahrhunderts, immer die Geschichte des Mackinnons Clans miterlebend. Das Buch war so spannend, dass ich erst aufsah, als eine Stimme mich erschreckte. Guten Tag Tante Hilde!
Die 21jährige Tochter der Bauernfamilie, inzwischen Studentin der Betriebswirtschaft, stand vor mir. Im Arm hielt sie einen Henkelkorb, der mit einem Tuch zugedeckt war. Maria! Schön dich zu sehen. Hast du Ferien? Sie nickte. Noch vier ganze Wochen, dann beginnt mein Praktikum. Komm rauf und setzt dich zu mir. Soll ich uns einen Tee machen? Nein Danke, aber wenn du ein Wasser hättest, wäre es schön. Sie kam die zwei Stufen hoch und stellte den Korb auf den Tisch. Hier ist das Brot, das Mama angekündigt hat. Es ist noch ganz warm. Sie hätte es nicht sagen müssen, der Duft des Brotes, war mir sofort in die Nase gestiegen.
Eine ganze Weile saßen wir zusammen und unterhielten uns. Maria war eine kluge junge Frau mit einem weiten Horizont und so verging die Zeit, wie im Flug. Es war schon spät am Nachmittag, als Maria aufbrechen wollte. Ich stand auf, um das Brot in die Küche zu bringen und ihr den Korb wieder mitzugeben. Wie zufällig fiel mein Blick durch das kleine Küchenfenster. Unten, noch mindestens eine halbe Stunde weg, bewegten sich zwei Farbflecken auf dem alten Viehweg. Maria, kommst du mal bitte?
Als sie neben mir stand, zeigte ich durch das Fenster. Kennst du die? Wer um alles in der Welt sollte hier her kommen und das auch noch auf diesem Weg. Maria antwortete nicht gleich, aber als sie es tat hörte ich, dass ihre Stimme zitterte. Also, den größeren kenne ich nicht, der kleiner ist
Sie zögerte einen Moment und wurde tatsächlich rot
Joachim! Joachim? Ja, er Sohn vom Rechtsanwalt im Dorf. Wir sind zusammen in die Schule gegangen. Und? Insistierte ich neugierig. Sie druckste und knetete ihre Finger. Und er ist mein Freund! Ich lächelte. Wissen das deine Eltern schon? Sie senkte den Blick und schüttelte den Kopf. Vielleicht sage ich es Ihnen bald! Meinte sie leise, wie zu sich selbst. Ich ließ sie mit ihrer Verlegenheit alleine zurück. Und ich war gespannt, ob die Wanderer hier halt machen würden. Vorbeikommen mussten sie auf alle Fälle.
Ich hörte die Stimmen, bevor ich jemand sah. Das hier ist ein Ferienhaus. Aber vermutlich ist niemand da. Die Besitzer sind nur sporadisch da. Schade eigentlich, Maria hat mir mal gesagt, dass es
Die Stimme brach abrupt ab, denn die Wanderer waren um die Ecke gekommen und sahen mich auf der Terrasse sitzen.
Der Jüngere, der gerade gesprochen hatte, grüßte freundlich, der Ältere nickte dazu und wischte sich den Schweiß ab. Und dann stand er etwas betreten da und wusste nicht wohin mit seinem Blick, als Maria mit einem Aufschrei in die Arme des jungen Mannes flog und die Beiden sich wie wild küssten.
Wenig später saßen wir zu viert auf der Terrasse und vesperten. Oder sagen wir besser, der ältere der Beiden und ich vesperten, Maria und Joachim schienen nur verliebte Blicke zu verspeisen und Händchen halten zu wollen. Hin und wieder küssten sie sich und flüsterten miteinander. Schließlich stand Joachim auf und auch Maria spritze vom Stuhl. Wir gehen ein Stück spazieren! Lächelnd verabschiedeten wir das verliebte Pärchen, das Händchen haltend davon spazierte.
Ein peinlicher Augenblick des Schweigens entstand. Man müsste nochmal jung sein, meinte mein verbliebener Gast theatralisch. Er war mir als Hannes vorgestellt worden. Aus dem Gespräch hatte ich entnommen, dass er hier Ferien machen würde. Ferien vom Alltag. Wenn ich ihn richtig verstanden hatte, war er Biologe und hockte Tag ein, Tag aus in einem Labor. Hier wollte er sich mal so richtig verausgaben, lange Wanderungen machen und sich körperlich ermüden.
Wir blieben sitzen und redeten miteinander. Hannes war ein angenehmer Gesprächspartner, der viel gereist war. Vornehmlich im asiatischen Raum und er konnte spannende und lustige Geschichten erzählen. Seine große Liebe aber war Australien. Immer wieder war er dort gewesen und hatte das Land in alle Richtungen bereist. Machen Sie Ihre Reisen alleine? Er nickte. Ich fühle mich am wohlsten als Bag Packer. So hatte ich meine Frage zwar nicht gemeint, aber die Antwort war auch ein Anhaltspunkt. Offensichtlich ging er wirklich alleine und nicht mit irgendjemand.
Und ihre Frau? Macht die das auch mit? Ein Schatten flog über sein Gesicht und er spielte in Gedanken verloren mit den Krümeln auf dem Tischtuch. Nein, sie hatte das nie gemocht. Für sie war Urlaub nur dann Urlaub, wenn sie am Strand lag und die Nächte durchfeiern konnte. Geschieden? Fragte ich leise. Er nickte. Seit fünf Jahren. Und sie? Witwe, seit sechs Jahren! Das tut mir leid!
Bevor die Stimmung rührselig werden konnte, fragte ich ihn, ob er noch etwas trinken wolle. Ich habe auch einen guten Wein da! Nein, vielen Dank, sagte er nach kurzem Überlegen und einem Blick auf die Uhr. Ich muss langsam mal an den Rückweg denken. Er sah sich um. Wo nur mein Wandergefährte bleibt?
Ich musste lachen. Der hat sie bestimmt vergessen und turtelt mit seinem Mädchen irgendwo rum. Das kann gut sein. Jetzt wurde er nervös. Hoffentlich finde ich den Weg alleine zurück.
Es war ein spontaner Gedanke, den ich aussprach, ohne zu überlegen. Sie können gerne hier übernachten. Ich habe ein Gästezimmer! Ich sah, wie widerstreitende Gedanken sich in seinem Gesicht spiegelten. Eigentlich möchte ich Ihnen nicht zur Last fallen, aber ich muss zugeben, dass ich mir den Weg alleine und in der Dunkelheit fast nicht zutraue. Er sah mich an. Wenn es Ihnen also nichts ausmacht, würde ich gerne bleiben, zumindest dann, wenn Joachim nicht in den nächsten 10 Minuten auftaucht.
Joachim und Maria tauchten auch in der nächsten halben Stunde nicht auf und so war es klar, dass er hier bleiben würde. Irgendwie freute ich mich darauf, einen Gesprächspartner zu haben, aber irgendwie war es auch seltsam. Das erste Mal seit Haralds Tod, würde ich den Abend hier oben nicht alleine verbringen.
Ich zeigte ihm, das Gästezimmer und er brachte seinen Rucksack unter. *Dr. Johannes Spier, sah ich auf dem Anhänger. Den Titel hatte er glatt unterschlagen, was ihn mir sympathisch machte. Oder soll ich besser sagen, noch sympathischer? Denn irgendwie, auf einer mentalen Ebene, mochte ich ihn.
Als er wieder zu mir auf die Terrasse kam, brachte er eine ziemlich professionell und teuer aussehende Fotokamera mit. Meine heimliche Leidenschaft, meinte er. Als er mir wieder gegenüber saß, fuhr er fort. Ich bitte um Entschuldigung, aber vielleicht bekomme ich hier einen lohnenswerten Sonnenuntergang vor die Linse.
Sie müssen sich nicht entschuldigen. Aber hier wird das nichts. Da müssten sie etwas 500 Meter den Weg weiter gehen. Dort, auf der Anhöhe, haben sie einen tollen Ausblick. Nein, das muss nicht sein, wehrte er sofort ab, aber ich sah in seinen Augen, dass er doch Interesse daran hatte.
Kommen Sie, wir gehen die paar Meter. Es lohnt sich! Gemeinsam stiegen wir den Weg hinauf. Hannes war absolut begeistert und machte auch jetzt schon, ein paar Aufnahmen. Später saßen wir auf einem Stein und warteten auf den Sonnenuntergang.
Und die Sonne tat uns den Gefallen. Wie ein roter Ball versank sie hinter den weiter entfernten Bergen und tauchte sie in ein schier unwirkliches Licht. Hannes schoss ein Foto nach dem Anderen und schien glücklich zu sein. Und ich? Nun, ich beobachtete ihn und dachte über seltsame Schicksalsfügungen nach. Es war doch absoluter Zufall, dass er ausgerechnet mit Joachim zum Wandern gegangen war, dass ich in der Gegend war, dass Maria bei mir gewesen war. Alles Zufälle! Alles Zufälle? Ich hatte keine Ahnung, wusste nur, dass ich mich zum ersten Mal so richtig wohl fühlte, irgendwie befreit.
Es war schon dunkel, als wir den Weg zurück nahmen. Leise, wie um die geheiligte Ruhe der Natur nicht zu stören, bewegten wir uns langsam zum Haus zurück. Plötzlich blieb Hannes stehen und drehte den Kopf hin und her. Was ist? Fragte ich leise. Doch er hob die Hand und lauschte weiter in alle Richtungen.
Nach einiger Zeit meinte er leise. Da ist ein merkwürdiges Geräusch. Aber woher kommt es? Ich hörte nichts und das sagte ich ihm auch. Doch, doch, da ist etwas, irgendetwas. Langsam, wie auf Zehenspitzen, ging er den Rest des Weges nach unten, trat auf meine Wiese und blieb stehen. Wieder lauschte er; ich hörte immer noch nichts. Hören Sie? Es kommt von da, von rechts. Da ist aber nichts. Nur der alte Heuschober. Hannes nahm mich bei der Hand und zog mich langsam in die angegebene Richtung.
Doch, da war etwas. Jetzt hörte ich es auch. Es klang wie
eine Windharfe? Ein merkwürdiges Geräusch. Noch einen Schritt gingen wir, da wurde ein anderes Geräusch hörbar. Es klang wie ein unterdrückter Aufschrei. Und plötzlich wusste ich, was ich da zu hören bekam und Hannes schien es auch zu wissen.
Kommen Sie, er zog mich ein Stück zurück. Ich glaube, wir sollten hier nicht störend hereinplatzen. Ich hörte es ihm an, dass er grinste. Da ist wohl jemand sehr angenehm beschäftigt. Ich glaube ich bin ziemlich rot geworden, ob des Erkennens. Oh ja, ich war bereit jede Wette einzugehen, dass Maria und Joachim in meinem alten Heuschober mehr taten, als Händchen zu halten.
Wir saßen wieder auf der Terrasse und Stille umfing uns. Na ja, meistens, denn hin und wieder trug der Wind, oder was auch immer, einen Schrei zu uns heran. Im Schein der Kerze, die auf dem Tisch stand, konnte ich erkennen, dass Hannes sehr angespannt war. Und ich? Nun, ich war hin und hergerissen. Auf der einen Seite wollte ich nicht lauschen, auf der anderen Seite wollte ich es doch irgendwie. Es war eine Art Eifersucht in mir, gemischt mit einer Erregung, die ich so nicht kannte. Immer wieder musste ich ins Nichts lauschen, war erleichtert, wenn ich nichts hörte und doch enttäuscht, weil ich nichts hörte.
Unser am Nachmittag noch so angeregt geführtes Gespräch wollte nicht mehr so richtig in Gang kommen, denn offensichtlich war nicht nur ich nicht mehr bei der Sache. Wir räumten das gebrauchte Geschirr weg und wünschten uns auf dem Gang eine gute Nacht. Ich ließ Hannes den Vortritt im Bad, nachdem ich ihm ein großes und ein kleines Handtuch rausgelegt und ihn mit den Eigentümlichkeiten der Dusche vertraut gemacht hatte.
Wenig später lag ich in meinem Bett und drehte mich auf meine Schlafseite. Doch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Da war dieser Hannes. Irgendwie mochte ich ihn, doch eine Stimme in mir warnte mich. Sei kein Narr. Das kann nichts werden! Du benimmst dich wie ein Backfisch. Aber die Gedanken wollten nicht verschwinden und der Schlaf nicht kommen.
Irgendwann nickte ich doch ein, aber es war kein erholsamer Schlaf. Joachim und Maria geisterten durch meine Träume. Ich sah sie und sah sie doch nicht wie sie sich im Heu wälzten und ihr Glück miteinander und ineinander fanden. Vor allen Dingen hörte ich sie. Ich hörte sie keuchen und stöhnen, ich hörte sie verliebt flüstern und ich hörte sie aufschreien, wenn sie kamen.
Ich schreckte schweißgebadet hoch und brauchte einen Moment um zu erkennen, dass ich nur geträumt hatte. Aber ich erkannte noch etwas und das erschreckte mich. Eine Hand hatte ich auf meinem Busen, die andere zwischen meinen Beinen. Schnell zog ich beide Hände weg, aber nicht schnell genug um nicht zu spüren, dass meine Nippel scherzhaft hart waren. Und meine andere Hand war feucht. Genauso feucht, wie die Stelle, an der sie gelegen hatte und die jetzt fürchterlich kribbelte.
Ich warf mich auf mein Kissen zurück, doch ich war zu aufgewühlt, um schlafen zu können. Vier Uhr früh! Bald würde es draußen hell werden und ich war immer noch so müde. Seufzend stand ich auf und holte mir ein Glas Wasser. Und damit ging ich auf die Terrasse.
Wollte ich gehen, denn im Stuhl, in dem ich vorher gesessen hatte, saß Hannes und schien in die Luft zu starren. Obwohl ich leise war, schien er mich gehört zu haben und schrak hoch. Für einen Moment verwirrt mich zu sehen, fasste er sich gleich wieder und überschlug ein wenig hektisch die Beine. Schnell, aber nicht schnell genug, als das ich nicht gesehen hätte, dass, nun, dass seine Shorts, die er als einziges Kleidungsstück trug, ausgebeult war.
Das brachte mich auf den Gedanken, mich mit meiner eigenen Garderobe zu beschäftigen und die war gelinde gesagt, dürftig. Ich trug nur ein Longshirt, dass mir bis knapp zu den Oberschenkeln ging und ich wurde mir der Tatsache bewusst, dass man meine Nippel durchaus sehen konnte, so hart, wie sie sich immer noch anfühlten.
Und jetzt? Hannes brach das peinliche Schweigen zuerst. Tut mir leid, ich konnte nicht schlafen. Da habe ich mir erlaubt, mich hier her zu setzen. Er wirkte wie ein Schuljunge, der bei etwas Verbotenem ertappt wurde. Seltsamerweise gab mir genau das den Mut, die paar Schritte zu ihm hin zu gehen und mich auf den anderen Stuhl sinken zu lassen, immer darauf bedacht, keine zu tiefen Einblicke zu gewähren. Schweigen umfing uns und keiner wagte es den Blick zu heben. Ich konnte auch nicht schlafen, sagte ich schließlich, um irgendetwas zu sagen.
Ich spürte seinen Blick auf mir. Ja, es ist schwierig einzuschlafen, wenn die Gedanken Karussell fahren. Wenn ich ehrlich bin, das ungewollte Belauschen hat mich
. Er brach mitten im Satz ab. Erregt? Fragte ich flüsternd. Er nickte nur. Wieder herrschte Schweigen zwischen uns und dieses Schweigen hatte es in sich. Es zwang mich dazu, etwas zu sagen, was ich gar nicht wollte. Mich auch! Noch leiser flüsterte ich die Worte, fast unhörbar.
Wie lange
.? Ich verstand ihn, auch wenn er die Frage nicht ganz aussprach. Sechs ein halb Jahre, krächzte ich mit belegter Stimme. Er nickte. Etwas länger als bei mir. Bei mir sind es knapp fünf Jahre. Und davor? Wagte ich zu fragen. Er schwieg lange. Dann zuckte er mit den Schultern. Keine Ahnung. Ab und zu halt mal. Das klang so deprimiert, dass es mich fast schüttelte, denn genau in dem Moment fiel mir ein, dass ich es doch vermisste und wahrscheinlich ging es ihm genauso.
Nach einer langen Pause fing er an zu reden. Es habe Versuchungen gegeben, aber er habe nicht gekonnt, oder nicht gewollt. Irgendwie sei er zu schwerfällig für den letzten Schritt gewesen, habe auch Angst davor gehabt, zu versagen. Auch hierin konnte ich ihn verstehen. Versuchungen hatte ich zwar nicht erlebt, aber die Angst, die kannte ich nur zu gut. Was kann man einem Mann als Frau schon bieten, wenn man, so wie ich, letzten Endes nur hingehalten hatte. Oh ja, ich wusste schon, dass Sex mehr war, als nur miteinander schlafen und dass es da Dinge gab, die sehr erotisch sein sollten. Aber richtig erlebt, hatte ich das nie.
Ich war aufgestanden und sah in den Garten hinaus. So langsam wurde es hell. Es ist schade, dass man die beste Zeit seines Lebens so vergeudet, finden Sie nicht? Eine Antwort erwartete ich nicht und bekam sie auch nicht. Ich gehe wieder schlafen, sagte ich dem Garten und ging, ohne mich umzudrehen zur Tür.
Vor der Tür drehte ich mich noch einmal um. Hannes saß da und starrte mich an, sagte aber nichts. Und wieder fiel mir auf, dass er die Beine übereinander geschlagen hatte. Vermutlich war seine Erektion noch nicht gewichen.
Wie es dazu kam, kann ich bis heute nicht erklären, aber plötzlich stand ich bei ihm, sah ihm in die Augen und
legte meine Hand auf seinen Oberschenkel. Ich spürte, wie er zusammen zuckte, dann aber doch die Beine auseinander nahm. Sicher war ich nicht, aber die Beule schien größer geworden zu sein.
Ohne zu wissen, was ich tat, legte ich meine zitternde Hand auf die Beule. Hannes schluckte schwer und atmete tief ein. Meine Hand fing an, sich zu bewegen. Doch plötzlich wurde sie festgehalten, sanft zwar, aber doch immerhin. Bist du sicher, dass du das wirklich willst? Ohne etwas zu sagen, nickte ich. Meine Hand wurde wieder losgelassen. Sonst passierte nichts.
Oder doch, ich fing wieder an zu streicheln, wurde neugieriger und mutiger, fasste etwas fester zu. Und ich wurde noch mutiger, nahm die zweite Hand zu Hilfe und zog, mit etwas Mühe, die Shorts auf Halbmast. Sofort kam ein steifer Penis zum Vorschein, der sich wippend hin und her bewegte. Ich stupste ihn vorsichtig an und erfreute mich an dem feuchten, rot glänzenden Köpfchen. Hannes tat immer noch nichts.
Aber ich wollte, dass er etwas tat und zeigte es ihm, indem ich mein Hemdchen schüchtern hochhob. Er sollte sehen, dass ich nichts drunter trug. Er nahm die Bewegung wahr und sah genau hin. Dann lächelte er. Seine Hand mogelte sich unter das Hemdchen, fuhr meinen Oberschenkel entlang und landete schließlich an der Stelle, an der ich sie haben wollte. Du hast eine schön weiche Muschi! Danke! Und du hast einen
. Ich vollendete den Satz nicht, das tat er.
schön steifen Schwanz? Ich nickte und wurde rot. Dann ließ er mich los und stand auf.
Komm, ich würde gerne noch mehr von dir sehen! Bat er und sah mich an. Nur wenn du willst, versteht sich! Ich wollte! Ohne uns zu berühren, gingen wir ins Haus und in mein Schlafzimmer. Schüchtern standen wir uns gegenüber. Bis hierhin war es noch relativ einfach gewesen, aber jetzt, jetzt wurde es schwierig. Was erwartete er von mir? Was konnte ich ihm bieten?
Hatte er nicht gesagt, er wolle mehr von mir sehen? Das war ein Anfang und so zog ich das Hemdchen über den Kopf, ließ es fallen und die Arme hängen. Du bist eine schöne Frau, weißt du das? Ich wusste keine Antwort. Langsam stieg er aus der Shorts und kam mit wippendem Glied auf mich zu. Er nahm mich in den Arm und drückte mir seine feuchte Spitze an die Hüfte. Sanft streichelte er meinen Rücken und meinen Po. Es fühlte sich an, wie Nadelstiche, wie angenehme Nadelstiche.
Plötzlich lagen wir engumschlungen auf meinem Bett. Ich spürte seine Küsse auf meinem Gesicht und wartete darauf, dass sie meine Lippen berühren würden. Als dies geschah, erwiderte ich seine Küsse leidenschaftlich und merkte dabei gar nicht, dass ich ein Bein um ihn geschlungen hatte.
Das bemerkte ich erst, als ich spürte, dass sich sein steifes Glied den Weg in mich bahnte. Ich war bereit dazu und wie ich bereit dazu war. Ohne darüber nachzudenken, schob ich mich ihm entgegen und genoss das Gefühl, wie er sich in mich bohrte. Langsam, aber immer tiefer. Schließlich lagen wir so eng beieinander und ineinander, dass es enger nicht ging.
Uns immer noch küssend, spürte ich, wie er anfing sich in mir zu bewegen. Erst langsam, fast unmerklich, dann schneller. Erst sanft und vorsichtig, dann härter und fester. Ich genoss es, denn ich spürte das so lang nicht mehr erlebte Kribbeln dort, wo er sich befand. Das Kribbeln steigerte sich immer mehr und nahm ungeahnte Formen an. Als ich schließlich spürte, dass er soweit war, fühlte ich mich glücklich.
Nach dem er sich in mich ergossen hatte, blieb er noch eine Weile in mir. Später allerdings zog er sich aus mir zurück und legte sich auf den Rücken neben mich. Er nahm mich in den Arm und ich spürte, wie seine Finger an meinen Brüsten spielten. Ein sehr angenehmes Gefühl. Es war sehr schön! Sagte ich, nicht nur um etwas zu sagen, denn ich empfand es auch so.
Wirklich? Fragte er nach einer kleinen Pause und Zweifel beherrschten seine Stimme. Wirklich! Bestätigte ich und meinte es auch so. Aber du hast doch gar nichts davon gehabt? Die Zweifel waren immer noch da. Doch, sagte ich, es war sehr schön!
Lange Zeit lagen wir reglos nebeneinander und redeten kaum. Doch dann
Sag mal, hast du das eben ehrlich so gemeint? Ich meine, dass es für dich schön war? Ganz bestimmt, sagte ich im Brustton der Überzeugung. Aber du bist doch gar nicht gekommen! Ich richtete mich auf. Doch! Hast du das nicht gespürt? Er antwortete nicht, sah mich aber seltsam an.
Ich möchte dich um einen Gefallen bitten. Ja? Was wollte er nun von mir? Ich glaube nicht, dass du richtig gekommen bist. Vielleicht meinst du es, aber ich denke, das war es noch nicht. Ich war enttäuscht, aber auf der anderen Seite, was hatte ich erwartet? Und was ist der Gefallen? Dabei war ich gar nicht sicher, ob ich seinen Wunsch überhaupt hören wollte.
Sei so lieb und leg dich ganz entspannt hin. Tue gar nichts und lass mich dich verwöhnen! Wie meinst du das? Aber die Neugierde zwang mich, mich so hinzulegen, wie er wollte. Schließ die Augen und lausche in dich hinein. Folge nur deinen Gefühlen und vergiss, dass ich da bin! Ein seltsamer Wunsch, aber ich machte die Augen zu, wenn auch mit Zweifeln.
Dann spürte ich sanfte Küsse auf meinem Hals und wieder in meinem Gesicht. Und ich spürte Hände, die meinen Körper überall sanft streichelten. Überall? Nein, nicht überall. Weder meine Brüste noch meine Muschi bekamen Streicheleinheiten. Und dennoch spürte ich überall ein Kribbeln. Es dauerte lange, bis sich der küssende Mund meinem Busen näherte, bis die sanften Lippen meine Nippelchen umschlossen und daran saugten. Meine Erregung stieg an und meine Hände wollten Beschäftigung. Ich tastete nach Hannes Oberschenkel und nach seinem Glied. Vor Überraschung riss ich die Augen auf, das Teil wurde ja schon wieder steif!
Mach die Augen zu und genieße. Hörte ich ihn flüstern und spürte, dass er sich in eine neue Position brachte, in der ich ihn nicht berühren konnte. Sein küssender Mund wanderte über meinen Bauch zu meinen Schenkeln. Und plötzlich spürte ich seine Lippen an einer Stelle, an der ich es nicht für möglich gehalten hätte. Oh mein Gott, er küsste meine Muschi. Wie von selbst öffneten sich meine Beine und in meinem Hirn hämmerten die Worte: hör bitte nicht auf, das tut so gut!
Aber die Küsse hörten auf, dafür spürte ich, wie sich seine Zunge zwischen meine Lippchen bohrte, sie leckte und wie seine Lippen daran saugten. Was tat dieser Mann? Ich konnte diesen Gedanken nicht weiter verfolgen, denn plötzlich wurde das Kribbeln das ich fühlte immer stärker.
Die Zunge war weiter gewandert und hatte nun meinen Kitzler im Visier. Ich hörte mich stöhnen und dann aufschreien. Das war der letzte Moment, an dem ich noch richtig klar war. Alles andere wurde von Gefühlen überlagert, die ich noch nie empfunden hatte. Die Zunge tanzte auf meinem Kitzler, die Lippen saugten daran und unmerklich drangen seine Finger in meinen Eingang ein. Ich spürte es erst, als er anfing, mich damit zu stoßen. Plötzlich hörte ich seine nuschelnde und undeutliche Stimme. Lass es dir gut gehen, meine Süße!
Und dann war da nur noch Lust, eine unbändige Lust. Mein ganzer Körper war ein einziger Resonanzboden und meine Muschi war die Spielfläche eines virtuosen Kenners. Ganz gab ich mich diesem Genuss hin, der kaum steigerbar schien und doch immer größer wurde.
Und plötzlich geschah etwas, was ich noch nie erlebt hatte. Alles an mir zog sich zusammen, ich spürte meine Muschi, wie noch nie im Leben, spürte, wie eine Art elektrischer Strom von ihr ausging und sich in meinem ganzen Körper breit machte. Ich spürte, wie dieser Strom immer stärker wurde, wie er seinen Weg in mein Gehirn fand und dort eine Explosion auslöste, die gleichzeitig in meinem ganzen Körper zu spüren war. Ich schrie auf, versuchte dem Strom zu entkommen und ihn gleichzeitig in mir zu halten. Vergebene Liebesmüh!
Denn immer, wenn ich schon dachte, diese lustvolle Qual würde enden, kam sie erneut wieder und schüttelte meinen Körper. Immer und immer wieder. Ich rang nach Luft und schrie doch meine Lust laut hinaus. Doch dann schien der Anfall an Lust nachzulassen. Ich bekam wieder Luft, auch wenn ich immer noch das Kribbeln am ganzen Körper verspürte.
Hannes schien sich wieder zu bewegen, von mir fort zu bewegen, denn ich spürte seine Lippen, seine Zunge nicht mehr auf meiner heißen Muschi. Aber etwas anderes bekam ich zu spüren.
Hannes legte sich mich zurecht, öffnete mir die Beine weit und legte sie sich auf seine Schultern. Ich ließ alles mit mir geschehen, unfähig an etwas zu denken. Dann spürte ich, wie sich sein Schwanz in meiner Spalte rieb, wie er auf das Kitzlerköpfchen schlug und schließlich hart und unbeherrscht in mich eindrang. Ich hörte mich laut aufschreien, nicht vor Schmerz, sondern vor Lust, die mich urplötzlich wieder übermannte.
Schnell stieß er zu, hart und tief. Er nahm mich, wie eine Maschine und bohrte sich mit lautem Keuchen in mich. Ich hatte keine Einwände und wenn ich sie doch gehabt hätte, wäre ich unfähig gewesen, sie zu artikulieren. Aber wie gesagt, ich hatte Keine.
Unsere Körper klatschten aneinander und ich hörte uns im Duett stöhnen. Ich habe dich zum Orgasmus geleckt, jetzt werde ich dich zum Orgasmus vögeln! Abgehackt, im Rhythmus seiner heftigen und schnellen Stöße, keuchte Hannes seine Ankündigung hervor. Und er tat es. Was ich kaum glauben wollte, geschah. Wieder erfasste mich die Lust in Form eines elektrischen Stromes, wieder floss der durch meinen Körper und sammelte sich in meinem Hirn und meiner Muschi.
Und wieder explodierte er mit Macht in mir, sorgte dafür, dass ich buchstäblich Sterne sah und nach Luft rang. Doch immer noch hatte er nicht genug und stieß weiter zu, wie es schien, immer schneller und härter. Oh Gott, da war es schon wieder, dieses Gefühl. Laut schreiend gab ich meiner unbändigen Lust Raum.
Doch in meinen Schrei, mischte sich auch Hannes Schrei, der sich, nach einigen harten, fast unmenschlichen Stößen, die mir so unendlich gut taten, fest in mich presste und seinen Liebessaft in mich spritzte. Ich spürte es deutlich, wie er in mir zuckte und pulsierend seinen Saft tief in mich schoss.
Wie erschlagen brach er auf mir zusammen. Beide schwer atmend, hielt ich ihn mit meinen Füßen umfasst, wollte ihn nie wieder aus mir heraus lassen.
Noch Stunden später, als wir längst schon wieder auf der Terrasse saßen, brannte meine Muschi wie Feuer. Nein, so nicht. Es war eher ein Gefühl der unsagbaren Wärme. Wir hatten gemeinsam geduscht und noch eine Weile herum gealbert. Nackt waren wir durch das Haus gelaufen, hatten uns immer wieder in den Arm genommen, geküsst und gestreichelt. Und einmal, da waren wir dann doch nochmal im Bett gelandet. Wieder hatten wir uns gestreichelt und ich hatte das wunderbare Kribbeln gespürt, dass ich bisher für das Höchste gehalten hatte. Doch zu mehr waren wir beide nicht mehr in der Lage.
Hannes war wieder ins Dorf hinunter gegangen. Wir wussten beide, dass es eine einmalige Angelegenheit gewesen war. Natürlich, wir hatten Telefonnummern und Adressen getauscht, aber, um es vorweg zu nehmen, wir hatten uns nie wieder getroffen. Telefoniert ja, oft sogar, Zuletzt noch vor einer Woche, aber dieses physische Aufeinandertreffen, war einmalig geblieben. Zu meinem Bedauern, wie ich zugeben muss.
Am späten Nachmittag war Maria noch einmal gekommen, warum sagte sie zunächst nicht. erst als sie sich nach kurzer Zeit wieder verabschiedete, meinte sie so nebenbei: Tante Hilde, darf ich dir etwas sagen? Ich nickte, gespannt, was nun kommen würde. Wenn du wieder mal wilden Sex hast, solltest du besser die Fenster schließen. Ich versank fast in den Boden, doch sie war noch nicht fertig. Ich war nämlich heute Mittag schon mal da und da habe ich euch bis auf den Weg gehört. Weg war sie und ich hatte etwas, worüber ich nachdenken konnte.
Ganz langsam kam ich aus meinen Träumen zurück. Ich saß auf meiner Terrasse und starrte in die Gegend, ohne etwas zu sehen. Hannes, dachte ich, Schade, dass wir uns nie wieder getroffen haben. Nur zu gerne würde ich wieder so eine Nacht erleben, wie letztes Jahr!
Ich seufzte auf und gab mir einen Ruck. Keine Chance, es war und blieb ein One-Night-Stand, so schön es auch gewesen war. Hannes hatte mir das Paradies gezeigt, aber mich nicht auf Dauer hinein gelassen.
In Gedanken versunken, ging ich in die Küche. Ich hatte Durst bekommen. Mit dem Glas in der Hand sah ich wie zufällig aus dem keinen Küchenfenster
und lies das Glas fallen.
Unten, noch mindestens eine halbe Stunde weg, bewegte sich ein Farbflecken auf dem alten Viehweg. Und dieser Farbfleck, das konnte niemand anderer sein, als Hannes.