Meine allerliebste, süße Braut,
nun endlich komme ich dazu, dir für Deinen Brief und die ausführliche Schilderung der Vorbereitungen unserer Vermählung aus tiefstem Herzen zu danken. Was für eine grandiose Idee, die du da hattest! Ich bin mit allem mehr als einverstanden, kann mir auch alles schon sehr lebhaft und bildlich vorstellen. Einige Fragen habe ich aber doch und auch ein paar Kleinigkeiten möchte ich noch hinzufügen, die mir beim Lesen eingefallen sind.
Du hast dich schon sehr umfassend zu Deinem Outfit geäußert, ich kann mir Dich bis ins kleinste Detail vorstellen, danke Liebste. Aber was werde ich anziehen? Auch ich brauche etwas deinem geschlitzten Höschen entsprechend Praktisches! Einer meiner Geschäftspartner hier, der mir inzwischen ein guter Freund und treuer Begleiter auch nach unseren anstrengenden Besprechungen geworden ist, hat mich neulich mit zu einer groen Party bei seinen Freunden mitgenommen. Dort hatten einige Männer äusserts praktische kurze Hosen an, bei denen das Problem eines jämmerlich in der Hose eingezwengten Gliedes im Falle einer auftretenden Erregung sehr praxisnah und simpel gelöst war. Diese Hosen sind im übrigen dezent schwarz, würden also ganz hervorragend zu meinem schwarzen Hochzeitsfrack passen. Die lange Hose wäre dann entbehrlich, vielleicht gibt uns der Schneider einen Nachlass, wenn wir auf sie verzichten. Die Lösung, lediglich einfach den Hosenschlitz offen zu lassen und unter der normalen Frackhose keine Unterwäsche zu tragen, habe ich mangels der Spezialhose bei besagtem Fest schon erproben können und als weniger tauglich bewertet! Der Hosenschlitz mit seinen mehrfachen Nähten und Knöpfen trägt einfach zu dick auf und verhindert so den gewünschten tiefen Kontakt zu Freundinnen - ähh, zu dir meine Teuerste während unserer Vereinigung!
Du schreibst von einer Probe, die wir auch noch veranstalten. Findet die nochmal in der Kirche statt - so wie offenbar die erste Probe - mit allen Beteiligten und auch mit Hochwürden? Das wäre mir ganz wichtig, möchte ich doch seine schon gewonnenen Erfahrungen unbedingt nutzen, sein immenses Wissen um die beste Position und den geschicktesten Winkel, in dem wir zueinander stehen sollten, damit auch wirklich alle gute Sicht haben!
Dabei kommt mir ein weiterer Gedanke in den Sinn, der betrifft unsere ja schon recht alten Großeltern, um deren Sehkraft es nicht mehr zum Besten bestellt ist. So grandios deine Idee ist, die Vermählung unmittelbar am, nein, so gut wie auf dem Altar zu vollziehen, so sehr fürchte ich, werden die Großmamas und Großpapas die Details selbst aus der ersten Reihe auch bei dem geschicktest gewählten Winkel unserer Vereinigung, nicht mehr alle mitbekommen. Das heißt, wir müssen unbedingt sowohl dein entzückendes Fötzchen als auch unsere Vereinigung nicht nur auf dem Altar präsentieren, sondern zusätzlich auch in der ersten Reihe und vielleicht auch noch im Mittelgang mehrfach und hautnah demonstrieren. Dabei würde uns viel Disziplin abverlangt, sollten wir das noch vor unserer Vereinigung am Altar vornehmen, damit wir nicht noch vorzeitig durch zu frühes Jubilieren die Eheschließung gefährden. Besser also hinterher, da müssten wir uns nicht mehr so beherrschen, da darf uns jederzeit ein weiterer Höhepunkt ereilen!
Und wenn wir schon nochmal eine Probe veranstalten, dann wäre es doch auch kein Problem, den Kreis der Brautjungfern noch zu vergrößern, meinst du nicht auch. Ich denke da an zwei sehr liebe Nichten (21 und 24 Jahre jung), die ich schon seit Jahren immer in den Sommerferien getroffen habe und deren Kunst hingebungsvoll zu lutschen sie mir schon (an Lutschern natürlich - was du aber auch gleich denkst, hihi) des öfteren eindrucksvoll bewiesen haben. Die beiden würden sich riesig freuen, an diesem Familienfest auch aktiv beteiligt zu sein. Sie haben ausserdem auch einen netten jüngeren Bruder (18 J.), der - da bin ich mir ganz sicher - gerne deine Brautjungfern dabei unterstützt dein Möslein feucht zu halten, bei Platzmangel an deiner Spalte aber gern auch wenigstens die Mösleins der Brautjungfern beleckt und befingert und sie dadurch mental in ihrer wichtigen und schweren Aufgabe unterstützt. Vielleicht wär es sogar gut, diese Probe für mich ein paarmal zu veranstalten. Damit ich Deinen Praxisvorsprung aufholen kann, es könnte ja jeweils eine der Brautjungfern oder eine meiner Nichten an Deiner Stelle teilnehmen. Du musst dich schließlich für unseren großen Tag schonen, meine Liebste!
Ich freu mich schon sehr auf die Proben und noch mehr auf den wunderbaren Tag, von dem wir alle noch lange sprechen werden!
Dein dich treu und innig liebender Bräutigam
PS Meine Rückkehr wird sich leider leider um ein paar Tage verzögern, es haben sich noch dringende Termine ergeben, aber zu den Proben und natürlich zur großen Hochzeit bin ich rechtzeitig da, versprochen!
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Dieser Beitrag ist natürlich mit der Kleinen Lautmacherin abgestimmt, die mit Ihrem "Brief an den Bräutigam" bei den Geschichten "Aus Sicht der Frau" die eigentliche Urheberin der Idee ist und bleibt