Der Thread hat mich zum Nachdenken gebracht. Also habe ich eine Bilanz versucht:
Es gibt Dinge, die ich grundsätzlich rechtzeitig vorher kläre. Manches davon in klaren Worten (z. B. Schutz vor Schwangerschaft und Infektionen). Manches kläre ich völlig wortlos (z. B. durch stückweises Herantasten, um Vorlieben und erogene Zonen kennen zu lernen - bzw. deren Gegenteil). Vieles klärt sich schlicht durch Neugier und Aufmerksamkeit (z. B. wer wann worauf Lust hat). Zusätzlich dazu bin ich aber auch der Überzeugung, dass Sex unter Erwachsenen stattfindet, und das bedeutet, dass jeder, der über allgemein übliche Selbstverständlichkeiten (z. B. Nix abbeißen!) hinausgehen möchte, selber dafür verantwortlich ist, dass er anspricht, was ihm wichtig ist - oder was er so nimmt, wie es eben passiert.
Allerdings kann ich mich, seltsamerweise, nicht erinnern, dass ich oder eine meiner Partnerinnen jemals die Themen "Blasen" und "Abspritzen" thematisiert hätten oder dass es dabei irgendeine Art von Problem gegeben hätte. Eventuell liegt das daran, dass ich nie schon am ersten Tag mit jemandem Sex hatte, von dem ich noch gar keinen persönlichen Eindruck hatte und umgekehrt. Oder es waren immer Partnerinnen, die über Eigenverantwortung ähnlich dachten wie ich. Oder meine spontanen Signale kurz vor dem Erguss sind eindeutig genug.
Oralsex ergab sich immer erst im Laufe der Beziehung völlig spontan. Meine konkreten Erfahrungen sind ziemlich unterschiedlich: Eine Partnerin küsste und leckte dann immer meinen Schaft und die Seiten meiner Eichel, aber nie den Schlitz. Meine jetzige Partnerin nimmt ihn mit Eichel in den Mund und verwöhnt ihn, öffnet aber im Moment des Abspritzens ihren Mund so, dass alles (mit ein wenig Speichel nachgespült) sofort rausfließen kann. Eine Partnerin ließ mich regelmäßig geduldig im Mund leerpumpen, stand dann auf und entsorgte alles im Badezimmer. Nur einmal in all den Jahren hatte ich eine Freundin, die ganz gelassen alles herunterschluckte, was meine Prostata zu geben hatte.
Vielleicht frage ich bei einem zukünftigen Partnerwechsel mal bewusst danach. Aber im Prinzip bleibe ich dabei, dass sich mit echtem Interesse am und Einfühlungsvermögen für den anderen alles ohne Frust regeln lässt.