Das Hallenfest
Wie jeden Sommer finden in unserer Gegend in jedem Dorf Hallenfeste oder Scheunenpartys statt. Ich bin ja eher kein Fan dieser Sauf- und Gröllgelage aber meine Frau findet die Stimmung dort gut und so grasen wir an den Wochenenden die einzelnen Dörfer ab.
Sabine ist dann perfekt gestylt, für meinen Geschmack sogar übertrieben zu recht gemacht. Es scheint wohl eine Art Wettkampf unter den anwesenden Frauen zu sein besonders sexy auszusehen.
Meiner Meinung nach sieht meine Frau trotz ihrer 43 Jahre und zwei Kindern sehr attraktiv und weiblich aus. Sie treibt regelmäßig Sport in einem Fitness-Studio in der Kreisstadt und hat eine perfekte Bikinifigur. Kein Wunder, dass sie die gierigen Blicke der Männer magisch anzieht. Genauso wie neidische Kommentare der Konkurrentinnen.
Ich setze mich meist entspannt an die Bar, bestelle mir ein kühles Weißbier und gönne meiner Frau ihren Auftritt. Sie wird meist sofort zum Tanzen eingeladen, was sie in den Augen der anderen Frauen noch verwerflicher erscheinen lässt. Aber was solls. Ich bin nicht der Startänzer. Noch nie gewesen und ein wenig stolz macht es mich ja schon, dass meine Frau so im Mittelpunkt steht.
Wir waren also letztes Wochenende wieder auf einem dieser Klopferpartys. Ich wie üblich an der Bar; meine Frau ganz in ihrem Element auf der Tanzfläche. Die Kerle rissen sich geradezu um sie. Sabine kam ab und zu vorbei um sich zu erfrischen und einen Schluck von ihrem Caipirinha zu nippen.
Ist es nicht herrlich hier!, lachte sie mich an.
Ich freu mich, wenn Du Deinen Spaß hast!, bestätigte ich und prostete ihr zu.
Ja, den hab ich! Und schon zog sie ein Kavalier von mir weg auf die Tanzfläche, wo eben ein Schieber getanzt wurde. Eng umschlungen drückten sich die Leiber aneinander. Die rechte Hand ihres Tanzpartners lag auf dem knackigen Po meiner Frau. Ich musste zugeben: der Kerl konnte wirklich gut tanzen.
Bringst mir noch eines!, rief ich dem Barmann zu und schob mein leeres Glas in seine Richtung.
Kommt sofort! Und schon hielt ich mein zweites Weizen in der Hand.
Die beiden waren in den hinteren Teil der Tanzfläche verschwunden, den ich nicht einsehen konnte. Die Musik machte eine Pause und es dauerte bestimmt 10 Minuten bis meine Frau etwas erhitzt wieder zu mir an die Bar kam.
Na, wie war ich?, fragte sie grinsend.
Ein Traum!, beeilte ich mich mit einem Kompliment.
Der Kerl kann aber auch tanzen!, erklärte sie mir. Da wird mir ganz schummrig in den Beinen!
Soso, schummrig also. Na solange Du nicht auch noch schwach wirst!, ermahnte ich sie.
Schau mer mal! Und schon war sie mit Einsetzen der nächsten Tanzrunde wieder weg.
Ich entdeckte einen Bekannten unter den anwesenden Gästen und wie unterhielten uns über unser gemeinsames Hobby: die Fischerei. Günther ist Vorsitzender einer Fischervereins und erzählte mir von einer geplanten Reise nach Skandinavien zum Fischfang.
Ohne Frauen!, ergänzte er lachend.
Wo war eigentlich meine Sabine?, schoss es mir durch den Kopf. Sie war die letzten Tanzpausen nicht mehr aufgetaucht und auch auf der Tanzfläche hatte ich sie nicht gesehen.
Wobei ich zugeben muss, dass ich während der Unterhaltung mit meinem Sportfreund nicht auf die Tanzfläche und Paare dort geachtet hatte.
Ich schau mal nach Sabine!, erklärte ich ihm und stand etwas wackelig auf. Inzwischen hatte ich schon vier Weißbier getrunken. Also auch eine gute Gelegenheit die Getränke wegzubringen.
Ja mach das!, lachte er. Ich geh mit!
Wir bezahlten und machten uns auf den Weg zur Toilette. Unterwegs sichtete ich die Reihen, konnte meine Sabine aber auf keiner der Bänke entdecken. Wie vom Erdboden verschwunden.
Dann setzte die Musik wieder ein und es wurde wieder sehr laut in der Halle. Wir betraten die Toiletten und ich stellte mich an die Pissrinne. Günther verschwand in einer der Kabinen, die Bratwürste mit Kraut waren wohl doch etwas zu schwer.
Nachdem ich fertig war, wartete ich vor der Türe auf ihn. Dann kam er.
Stell Dir vor ich glaube in der hinteren Box ficken welche!
Er grinste breit.
Na, da haben zwei wohl kein zuhause!, grinste jetzt auch ich.
Na, oder beide haben welches!, lachte er. Aber getrennte!
Oder so! Wir klopften uns, ob dieser Erkenntnisse auf die Schultern und gingen in die Bar zurück.
Vielleicht ist Sabine ja schon dort und sucht mich?, dachte ich mir.
Doch als wir wieder nach kurzer Diskussion auf unseren alten Plätzen saßen war meine Frau immer noch nicht aufgetaucht.
Ach, die kommt sicher gleich!, beruhigte mich mein Freund. Was will sie denn hier auch machen!
Wir bestellten noch zwei Weizen und prosteten uns zu. Männer wie wir!
Irgendwann war plötzlich Sabine wieder da. Neben ihr stand der gute Tänzer und sah mich grinsend an. Sabine war immer noch sehr erhitzt.
Du kannst heute aber auch nicht genug bekommen? Ich hab Dich schon gesucht, wo warst Du denn?, stellte ich mit etwas schwerem Kopf fest.
Sabine zog sich die Lippen nach. Ihr Mund war ziemlich verschmiert und das Rot des Lippenstifts kaum mehr sichtbar. Als sie den Lippenstift wieder in ihr kleines Handtäschchen zurück legte, sah ich einen kleinen schwarzen Stofffetzen er fiel mir nur deshalb auf, weil er feucht schimmerte und glänzte.
Dann kam sie ganz nah zu mir und flüsterte: Du wirst doch nicht eifersüchtig sein?
Dabei roch ich ihren etwas fischig riechenden Atem aus dem Mund.
Und wenn ich es bin?, gab ich trotzig zurück.
Aber Bärli!
Und ich bekam einen dicken Schmatz auf die Wangen.
Das ist übrigens Harald!, stellte sie uns nun ihren Tänzer vor. Dieser nickte uns zu und flüsterte meiner Frau etwas ins Ohr.
Wir gehen dann wieder!, kicherte sie.
Na viel Spaß noch!, grinste Günther und zwinkerte Harald zu.
Harald schob meine Frau vor sich her in Richtung Tanzfläche. Dabei lag seine Hand schon wieder auf ihrem Hintern.
Kennst Du den denn?, erkundigte ich mich bei Günther, weil er mit ihm so vertraut getan hatte.
Nur seine Stimme!, lachte er.
Seine Stimme. Ist er Sänger?, verständnislos sah ich ihn an.
Hm, eher Ficker!, prustete er schallend los.