Annika schwieg und ich auch. Ihre dann plötzlich hervorgestoßene Frage, hast du schon mal zwei Frauen gleichzeitig gehabt? Verblüffte mich dann doch. Natürlich nicht! Und? Würdest du gerne? Fragte sie mich wie aus der Pistole geschossen. Reflexartig schüttelte ich den Kopf. Annika lachte auf. Das glaube ich dir nicht! Warum nicht? Weil du ein Mann bist und ihr wollt immer zwei Frauen im Bett. Wenn du es so siehst? Ich stand auf und ging trotz der Kälte auf die Terrasse um eine Zigarette zu rauchen.
Natürlich hatte sie Recht. Welcher Mann träumt nicht davon? Aber mir war das Thema unangenehm. Annika kam mir nach und nahm mir die Zigarette aus dem Mund. Also, ich stelle es mir aufregend vor. Was jetzt? Ich war etwas verwirrt. Zwei Männer und eine Frau, oder zwei Frauen und ein Mann? Annika antwortete nicht, sondern drückte nur die Zigarette aus in ging wieder ins Haus.
Gerade wollte ich sie an die noch ausstehende Antwort erinnern, als sie von selbst anfing. Ich weiß nicht Schatz. Auf der einen Seite muss es wirklich toll für eine Frau sein, wenn sie gleichzeitig von zwei Männern verwöhnt wird und ich kann mir auch vorstellen, dass es für einen Mann ein Erlebnis ist, wenn sich zwei Frauen um ihn kümmern. Auf der anderen Seite aber kann ich mir gar nicht vorstellen einen anderen Mann an mich ran zu lassen und mir vorzustellen, wie du eine andere Frau glücklich machst, macht mich traurig. Einen Moment schwieg sie. Aber aufregend wäre es doch, findest du nicht? Ich nickte, ohne mich festzulegen.
Obwohl wir nicht so schnell wieder auf das Thema zurück kamen, war die Saat doch gesät und wuchs. Offensichtlich in uns beiden. Denn als wir eines Tages auf dem Weg in die Stadt an Thomas vorbei fuhren, fing Annika wieder damit an. Die Frage wäre, wo man einen Gleichgesinnten finden könnte! Ich war baff. Offensichtlich hatte nicht nur ich mich mehr mit der Sache beschäftigt, als ich zugeben wollte. In einem Pärchenclub? Stellte ich vorsichtig zur Diskussion, aber davon wollte Annika nichts wissen. Nicht so öffentlich! Sagte sie entrüstet. Außerdem würde ich den Mann vorher erst kennen lernen. Mann hatte sie gesagt, sie sprach also nur von sich. Enttäuschung kroch in mir hoch.
Als hätte sie es gehört, was ich dachte sagte sie, Oder wolltest du die Frau nicht wenigstens auch vorher mal gesehen haben? Man muss doch irgendwie zusammen passen. Im Prinzip hatte sie Recht. Dann mussten wir unsere Unterhaltung unterbrechen, denn wir waren am Ziel. Dennoch nagten diese Gedanken die ganze Zeit in meinem Unterbewusstsein.
Als wir an diesem Abend von einander abließen und uns nur noch sanft streichelten, fragte ich sie leise. Du willst also mit einem anderen Mann Sex haben? Lange blieb ich ohne Antwort. Nein, nicht mit einem anderen Mann. Aber mit dir und einem anderen Mann zusammen. Schlimm? Nein, sagte ich schnell. Ich hörte, wie sie erleichtert ausatmete. Das Problem ist und bleibt, wie jemanden passenden zu finden! Zum Glück, dachte ich, sagte aber nur Ja, mein Engel!
Die Lösung dieser Frage kam schneller als gedacht, nämlich in der Person von Rouven. Architekt wie ich und ebenfalls im Vorstand Architektenkammer seiner Stadt, war zu einer Tagung bei meiner Architektenkammer. Wir lernten uns schätzen und verabredeten uns für den Abend in einem Lokal. Erst hechelten wir die beruflichen Probleme durch, doch bei einer Rauchpause vor der Tür, kamen wir uns etwas näher. Er erzählte von seiner Frau, die ich unbedingt kennen lernen müsste und ich erzählte von Annika. Ich lud ihn für den folgenden Abend zu uns ein. Natürlich dachte ich nicht daran, dass er derjenige sein könnte.
Irgendwann im Laufe dieses Abends bei uns bemerkte ich, dass er Annika Komplimente machte, die mehr waren, als das übliche. Auch sie schien von ihm angetan zu sein. Ich war stiller Beobachter. Als er dann wieder gegangen war, fragte ich Annika frei heraus, ob sie ihn sich als denjenigen welchen vorstellen könnte. Lange schwieg sie und sagte dann schlicht und einfach ja!
Rouven und ich bleiben in Kontakt. Anfänglich telefonierten wir nur vom Büro aus miteinander, doch dann nahmen wir unsere Frauen in die Gespräche mit auf und telefonierten oder skypten fast nur noch von zu Haus. Kathrin war eine schöne Frau, intelligent, witzig und warmherzig. Annika und sie freundeten sich an. Bald telefonierten sie häufiger miteinander, als Rouven und ich.
Eines Morgens verkündete mir Annika, dass sie und Kathrin beschlossen hätten, dass wir gemeinsam in Urlaub fahren sollten. Ich sagte, dass man darüber reden könne, ich aber jetzt losmüsse. Kaum war ich im Büro wies ich meine Sekretärin, dass ich für niemand zu sprechen sei, da ich telefonieren müsse. Nachdem ich sorgfältig die Türe geschlossen hatte, rief ich Rouven an.
Ich nehme an, du weißt schon das Neueste? Wenn du die Idee von Annika und Kathrin meinst, ja! Also, ich hätte bestimmt nichts dagegen. Und du? Ich auch nicht! Ich nahm mir ein Herz. Die Frage ist nur, wie weit diese Gemeinsamkeit gehen soll? Rouven schwieg erst mal. Ich weiß nicht, ob ich dich richtig verstehe! Ich denke schon! Es wäre mir lieber, du würdest deutlicher werden. Also, gut! Annika will mit dir ins Bett. Mit dir und mit mir!
Wieder schwieg er erst mal. Und was sagst du dazu? Obwohl er mich nicht sehen konnte, zuckte ich mit den Schultern. Ich weiß es nicht. Und du? Gib mir eine halbe Stunde, dann ruf ich dich wieder an, ich kann gerade nicht! OK. Die Verbindung war unterbrochen.
Während der halben Stunde die ich wartete, saß ich wie auf Kohlen. Ich war gespannt, wie die Antwort sein würde. Möglicherweise hatte ich ihn schockiert. Unruhig lief ich vor meinen Schreibtisch auf und ab und als das Telefon endlich klingelte stürzte ich fast über meinen Stuhl, so eilige hatte ich es.
Eine Stunde später beendete ich das Gespräch und rief sofort danach Annika an. Wann bist du heute abend zu Hause? Fragte ich sie ohne Umschweife. Natürlich wollte sie wissen, warum, aber ich gab keine vernünftige Antwort. Das wollte ich Auge in Auge mit ihr besprechen.
Punkt 17.00 Uhr öffnete ich die Haustüre. Annika kam mir mit fragendem Blick entgegen. Ich gab ihr einen Kuss und bat sie, sich noch so lange zu gedulden, bis ich mich umgezogen hätte. Ich spürte ihren Blick in meinem Rücken, als ich die Treppe hoch ging.
Später saßen wir bei einem Glas Wein zusammen. Also, ich habe mit Rouven gesprochen. Das mit dem Urlaub ist eine gute Idee, aber wir wollen das vorher noch mal besprechen. Mit zweifelndem Blick sah sie mich an. Warum? Ich sammelte mich.
Ich habe Rouven gesagt, von was du träumst! Annika hielt die Luft an und wurde knallrot. Er sagte, er könne sich das gut vorstellen, ja er könne sich sogar vorstellen, dass Kathrin mit dabei ist. Annika wollte etwas sagen, doch ich bat sie, mich nicht zu unterbrechen. Es war seine Idee, nicht meine. Er hat mir gestanden, dass sie schon lange von so etwas träumen. Und noch etwas hat er mir gesagt, nämlich, dass er dich verdammt scharf findet! Annika wurde noch einen Ticken roter.
Und, was sagst du dazu? Ich weiß nicht. Sollte man das nicht vorher mal ausprobiert haben, bevor man sich in einem Urlaub nicht aus dem Weg gehen kann, wenn es nicht klappt? Eben. Und deshalb fahren wir am übernächste Wochenende weg und treffen uns mit den zweien an einem neutralen Ort!
Und aus diesem Grund lag ich jetzt im Dunkel eines Hotelzimmers, lauschte auf die Atemzüge meiner Frau und hing meinen Gedanken nach. OK, der Freitagabend war von Rouven und mir sowieso nur gedacht gewesen, warm zu werden. Aber vielleicht war es besser so, wenn am Samstag gleich alles klar war. Samstag, ich schielte zur Uhr. Samstag war es jetzt schon seit einiger Zeit. Der Tag konnte anstrengend werden. Ich drehte mich auf meine Schlafseite und versuchte meine Gedanken auszuschalten.
Samstag:
Annika trank den letzten Schluck Kaffee. Und was machen wir jetzt? Einen Spaziergang? Ihre Stimme zitterte ein kleinwenig. Können wir, meinte Kathrin. Aber wir könnten auch in die Sauna gehen. Sie lächelte verschmitzt. Da ist bestimmt noch nichts los und wir wären alleine. Gute Idee, Sweetheart. Auch Rouven lächelte. Ich sah Annika an. Ja, eine gute Idee, meinte sie mit fester Stimme.
Wie oft in meinem Leben ich schon in einer Sauna war, kann ich nicht sagen, aber diesmal war es irgendwie eigenartig. Natürlich hatte ich mit verstohlenen Blicken die Frauen gemustert, die Männer hatten mich nie interessiert. Heute war das anders. Ich war froh, dass ich in Rouven einen Mann vor mir sah, der zwar einen guten Körperbau hatte, aber nicht allzu üppig bestückt war. Irgendwie beruhigte mich das. Erst saßen wir uns stumm gegenüber, die Blicke etwas nach unten gerichtet, aber im Laufe der Zeit bemerkte ich schon, dass wir uns alle irgendwie musterten. Und noch etwas sah ich. Sowohl bei Annika, als auch bei Kathrin waren die Nippelchen steif geworden. Ich grinste in mich hinein. Auch ich spürte meinen Schwanz, ein untrügliches Zeichen, dass ich mich zu erregen begann.
Als wir genug geschwitzt und uns ausgeruht hatten, verabredeten wir uns in Kathrins und Rouvens Zimmer. Annika nahm meine Hand und hielt sie fest, als wir uns auf den Weg zu den beiden machten. Ich war gespannt, wie das jetzt weiter gehen würde. Bis hierhin konnte ich planen, alles andere war Schicksal.
Auf mein Klopfen, öffnete uns Rouven. Er blieb hinter der Tür stehen und ließ uns eintreten. Kaum waren wir im Zimmer, hängte er das berühmte Bitte nicht stören Schild vor die Tür, schloss ab und legte den Riegel vor. Kathrin lag nackt auf dem großen Bett und wie ich merkte, war auch Rouven nackt. Und er hatte einen Steifen. Ohne Umschweife ging Rouven zu seiner Frau und kniete sich zwischen ihre Beine, die sie weit öffnete. Offensichtlich setzten sie das fort, wobei wir sie unterbrochen hatten. Annika sah mich an und ich lächelte.