Mein Badeanzug ist unauffindbar.
Ich habe inzwischen den gesamten Inhalt meines Kleiderschranks auf den Fussboden verfrachtet.
Das gibt es doch gar nicht. So ein Ding verschwindet doch nicht so einfach!
In meinem Kopf rattert es. Wann hatte ich ihn zuletzt an? Kann es sein, dass er in der Wäsche ist?
Ich wühle mich noch einmal durch den recht großen und jetzt sehr unübersichtlichen Klamottenhaufen. Oh, da ist ja die Bluse, die ich neulich suchte.
Ich sollte wirklich mehr Ordnung halten. Aber seit ich alleine wohne, widme ich mich ungerne diesen Aufräumaktionen. Und schließlich ist hier niemand, der sich darüber beschweren könnte.
Ich schnappe mir einen noch fast als solches erkennbaren Stapel und befördere ihn zurück in den Schrank. So, fast fertig. Den nächsten Haufen lasse ich einfach so verschlungen und fülle ein weiteres Regalbrett. Jetzt kann ich schon fast den Teppich erkennen.
Mir fällt mein alter Bikini in die Hände. Ich probiere ihn an.
Der Slip passt super. Nur meine Oberweite ist etwas üppiger geworden. Er sitzt recht knapp.
Egal. Ich will los jetzt. Es ist fast 9.00 Uhr. Wenn ich am Baggersee noch einen guten Platz haben möchte, muss ich mich beeilen.
Ich ergänze mein Outfit durch eine Capri Jeans, Sandalen und ein T-Shirt. Dann stecke ich mir Sonnenöl, Handtücher und ein wenig Verpflegung ein. Und schon kann es los gehen.
Der Baggersee ist nur etwa 20 Minuten von meiner Wohnung entfernt. Dort angekommen steige ich vom Rad und schiebe um den See. Es ist schon recht voll. Doch ich nehme kaum Notiz von den anderen. Ich suche nur nach einer schönen Liegefläche am Wasser.
Meine Freundinnen sind alle unterwegs heute. Ich werde den Tag also alleine verbringen. Und ehrlich gesagt freue ich mich darauf. Endlich mal kein Geschnatter und Gekicher. Nur Ruhe für mich. Ich habe mir ein Buch eingesteckt, welches ich schon lange lesen möchte.
Resigniert stelle ich fest, dass die guten Plätze bis zum Ufer schon alle belegt sind. Also durchkämmen meine Augen jetzt die andere Seite des Rundweges.
Hier ist das Gras meterhoch. Und noch viel wichtiger, es ist noch genügend Platz.
Man kann hier keine Badegäste sehen, höchstens hier und da eine Sonnenschirmspitze. Und eben eine Art "Kranz", ähnlich der Kornkreise, dort wo das Gras plattgedrückt und offensichtlich beschlagnahmt war. Ich lehne mein Fahrrad an einen Baum und breite meine Decke in der Nähe aus. Das Gras drum herum wirkt nun wie ein Zaun. Ich fühle mich wirklich alleine und Blick geschützt.
Nachdem ich Jeans und Shirt ausgezogen habe, creme ich mich ein und lege mich auf den Rücken. Herrlich, denke ich. Die Menschen um mich herum scheinen weit weg. Der See auch, aber das ist mir grade nicht wichtig. Ich lausche den Geräuschen der Natur, träume eine Weile, die Sonne und die Harmonie genießend.
Irgendwann nervt mich jedoch mein Oberteil. Es ist wirklich sehr eng. Und ich bin ständig am zupfen, weil hier und da etwas heraus quillt und kneift.
Ich sehe mich noch einmal in alle Richtungen um, dann ziehe ich es kurz entschlossen aus. Wenn ich ins Wasser möchte, kann ich es ja wieder anziehen.
Ich erinnere mich nicht, wann ich das letzte Mal "oben Ohne" herum gelaufen bin. Ich muss Kind gewesen sein. Aber mit blankem Busen in der Öffentlichkeit, das habe ich bisher noch nie gemacht. Dazu bin ich zu schüchtern. Gut erzogen. Sowas macht man nicht.
Dementsprechend unsicher fühle ich mich. So nackt plötzlich. Ohne Schutz. Den Blicken ausgeliefert.
Ach Unsinn, denke ich. Mich sieht ja niemand.
Mir fällt ein, dass ich auf den entblößten Brüsten noch nicht eingecremt bin. Ich tropfe mir etwas Sonnenmilch auf meine Hand, verteile es in beiden und massiere meinen blassen Busen damit. Meine Finger gespreizt knete ich die weiche Haut. Es fühlt sich gut an.
Es fühlt sich auch gut an, als ich mich wieder auf den Rücken lege. Die Milch kühlt meine Haut, solange sie einzieht. Meine Nippel sind spürbar hart. Die Sonne wärmt. Ich bin mir meiner Brüste plötzlich so bewusst. Wie sie sich auf meinem Brustkorb wölben. Ich fühle sie so deutlich wie noch nie. Ich fühle die Gänsehaut auf ihnen. Wie meine Warzen sich entspannen und wieder weich werden. Ich fühle eine zarte Erregung. Ich bilde mir sogar ein zu empfinden, wie der Wind die winzigen Härchen bewegt als würde er mich streicheln.
Ein Rascheln im Dickicht in der Nähe reißt mich aus meinen intimen Gedanken. Ich schrecke hoch. Bedecke sofort meine Brüste mit den Händen und sehe mich nach meinem Oberteil um. Da liegt es. Nur ein Griff und ich habe meine Sicherheit wieder. Ich sehe mich um. Nichts.
Ich halte meinen Atem an. Doch nichts bewegt sich. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, war da wirklich ein Geräusch?
Noch ein paar Sekunden verhalte ich mich ruhig. Doch nichts passiert. Ich sehe nichts. Ich höre auch nichts. Außer dem fernen Lärm der anderen Badegäste ist es ruhig. Wahrscheinlich war es doch nur eine Drossel, die im Unterholz nach Futter sucht.
Ich lege mich wieder zurück und versuche mich zu entspannen. Das erregende Gefühl von eben ist noch immer da. Nur mein Herz klopft rasend. Ich streichele noch einmal über meine Brust. Sofort werden meine Nippel steinhart. Ich lasse meine Hände sanft über meine Haut gleiten. Meine Finger sind nicht kalt. Dennoch halten sie die heißen Sonnenstrahlen ab.
Sobald ich meine Hände fort nehme, fühle ich die Hitze wieder. Das leichte Brennen auf der empfindlichen Haut. Es kribbelt. Doch es sind nicht die Brüste, die Kribbeln. Es ist weiter unten. Im Bauch erst. Und dann spüre ich es in meinen Lenden. Mein Herz klopft noch immer. Nur meine Stimmung ist von der schreckhaften Anspannung erneut zur seichten Erregung umgeschlagen.
Ich weiß genau, dass es nicht nur mein Streicheln ist, was mich erregt. Es ist die ganze Situation. Die Öffentlichkeit. Auch wenn mich gerade niemand sieht. Ich fühle mich verrucht. Hier so nackt zu liegen. Ich denke an meine Eltern. Wenn die das wüssten. Ich wäre enterbt. Nein schlimmer. Ich wäre entehrt in ihren Augen. Oh, es wäre mir peinlich, würden sie mich hier so sehen.
Es wäre mir peinlich, würde mich überhaupt jemand hier so sehen. Nicht, dass ich hässlich bin. Mein Körper ist ganz passabel. Meine Figur ist etwas füllig, aber an den richtigen Stellen, wie ich finde. Verehrer habe ich jedenfalls genug. Dennoch würde ich mich schämen.
Aber die Vorstellung jemand würde mich so sehen können macht mich doch auch heiß.
Ja, ich gebe zu. Der Gedanke mich beobachtet jemand ist gleichermaßen aufregend wie erregend.
Ich spüre meine Begierde. Du bist nackt, schallt es mir durch den Kopf. Halbnackt wenigstens.
Oder ganz nackt? Was ändert das jetzt schon? Ich atme tief ein. Dann streife ich meinen Slip ab.
Jetzt bin ich nackt. Es kribbelt mich jetzt überall. Ich lausche wieder in mich hinein. Ich fühle meinen Kitzler deutlich. Er muss angeschwollen sein. Es ist wirklich berauschend. Ich möchte mich jetzt streicheln da unten und spreize meine Beine. Ich kann deutlich spüren, wie meine Schamlippen sich öffnen. Es fühlt sich an, als wenn man im Sommer mit nackter Haut auf einem Ledersessel sitzt und aufsteht. Langsam lösen sie sich voneinander und geben der Sonne mein Intimstes preis.
Es ist heiß. Sehr heiß. Ich weiß nicht, ob die Sonne derartig brennt. Oder ob es meine Lust ist, die mich so zum Glühen bringt.
Ich liege jetzt da, auf dem Rücken. Völlig nackt in meiner Grasfestung. Unentdeckt. Die Beine gespreizt. Das ist wirklich anstößig, denke ich. Und ich möchte mich anfassen. Noch frivoler sein.
Meine rechte Hand gleitet zwischen meine Beine, ich spreize sie noch weiter. Meine Finger bewegen sich zu feuchten Spalt. Meine Klit jubelt auf, als ich sie mit den Kuppen berühre. Ich fühle meine Nässe. Und stöhne leise. Unterdrückt. Ich drücke nur gegen den harten Lustknopf und mein Becken bewegt sich unmerklich.
Meine linke Hand streichelt über die Brüste. In meinen Gedanken drifte ich immer weiter ab. Ich sehe ihn stehen, dort im Gebüsch. Meinen Beobachter. Wie er gierig jede meiner Bewegungen aufsaugt. Wie er in meiner Lust badet. Und meinen Körper mit den Augen Maß nimmt.
Ich posiere vor ihm, wie ein Fotomodel. Mache langsame Bewegungen, damit er alles genießen kann. Ich drehe meinen Körper so, dass er tiefe Einblicke hat. Ich räkel mich, wie auf einem Teller. Zerzause mein Haar, lasse die Strähnen einzeln fallen. Ich lecke meine Lippen. Ich drücke meinen Busen hoch, spiele mit den Nippeln. Ich lutsche an meinem Finger und lasse ihn über meinen Bauch gleiten, bis meine Hand die unteren Lippen teilt. Meinen Kopf werfe ich dabei wild nach hinten. Nur um gleich wieder direkt zu ihm zu sehen. Ihm kokett zuzuzwinkern, die Lippen wieder nass zu lecken.
Ich kann sehen, wie seine Aufmerksamkeit wächst. Ich sehe keine nackte Haut. Ich sehe auch nicht, was er tut. Ich kann es nur ahnen. Seine Augen zeigen verstohlene Gier. Und die Bewegung seines Armes bringt seinen ganzen Körper zum Vibrieren.
Er verschlingt mich. Er bewundert mich. Er verzehrt sich nach mir. Er benutzt mich für seine Lust.
Ich fühle mich Preis gegeben. Gedemütigt. Und gleichzeitig zeige ich ihm alles so lüstern daher.
Ich benutze ihn für meine Lust.
Meine Lust! Welche sich bei dieser Fantasie ins Unermessliche steigert.
Ich reibe mich jetzt wild. Stöhne immer noch leise. Ich lasse ihn alles sehen.
Mein verführerisches Lächeln verschwindet. Mein Gesicht verzerrt sich jetzt. Unbeherrscht.
Meine geheime Lust.
Ich komme gleich.
Im selben Moment höre ich wieder ein Knacken. Ganz dicht.
Und ich sehe ihn. Halb versteckt hinter dem Baum.
Der Mann meiner Fantasie hatte kein Gesicht. Dieser hat eins. Und es ist genauso erschrocken wie erregt, als sich unsere Blicke begegnen.
Ich habe meinen Orgasmus genau in diesem Moment. Er steigt schnell an, gleitet wie eine Welle durch meinen Körper. Und dem Stöhnen aus seiner Richtung ist zu entnehmen, dass auch er kommt.
Ich bin ziemlich schnell wieder klar im Kopf, hocke mich hin, atemlos, nach meinem Handtuch greifend. Noch während ich es um mich schlinge, springe ich auf. Mein Herz klopft schnell und hart vor Angst. Laufe ich weg? Schreie ich um Hilfe?
Doch er ist schon verschwunden.
***
Ich war in diesem Sommer noch oft am Baggersee. Ich habe möglichst immer dieselbe Stelle gesucht.
Und ich habe meine neu entdeckte Vorliebe des Nacktseins dort genossen.
Der Mann meiner Fantasie hat seit dem Tag sein Gesicht.
In der Realität habe ich ihn aber bis heute nie wieder gesehen.
Aber ich frage mich oft, ob er mich wiedersah. Vielleicht hat er sich ja nur besser versteckt.
©2013 by oOobewareoOo