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„Schau mal Schatz, da steht was über euch in der Zeitung!“ „Ja ich weiß. Hab ich schon gelesen, ist nicht wichtig!“ Er nahm mir die Zeitung aus der Hand und verschloss mir den Mund mit einem sehr intensiven Kuss. Der blieb natürlich nicht ohne Folgen und als ich nach stundenlangem, geilen Sex in seinen Armen einschlief, hatte ich die Zeitung vergessen. Auch am nächsten Morgen dachte ich nicht mehr daran, was vielleicht auch daran lag, dass die Zeitung nicht mehr neben dem Bett lag.

Gero war nach dem Aufstehen laufen gegangen und wollte Brötchen mitbringen. Nach dem duschen deckte ich den Tisch und machte mein Bett. Geros Jackett lag über einem Stuhl und ich wollte es aufhängen. Da sah ich etwas in der Innentasche hervorblitzen. Schon hatte ich das Teil in der Hand. Ein Oneway-Ticket der Bahn. Nach Hamburg. Seltsam, seltsam.

Schweigend saßen wir uns am Frühstückstisch gegenüber. „Du fährst wieder nach Hamburg?“ Unterbrach ich die Stille. „Ja!“ Mehr sagte er nicht. Auch ich schwieg lange. „Ich nehme an für länger?“ Wagte ich schließlich zu fragen. Gero nickte stumm! Und er sah mich nicht an! „Wie lange?“ Er zuckte mit den Schultern. „Sehr lange?“ Wieder nickte er. „Für immer?“ Ich brachte die Frage kaum heraus. „Vorerst!“ Er sah mich immer noch nicht an. „Und ich? Und wir?“ Keine Antwort! „Dann ist es also vorbei?“ Ich wusste nicht, woher ich die Kraft für diese Frage nahm. Aber ich bekam keine Antwort.

Langsam mit dem Kopf nickend, stand ich auf. Ich musste hier raus, Luft schnappen, das Gehörte verarbeiten. Stundenlang lief ich durch die Straßen der Kleinstadt und traute mich nicht heim. Schließlich stand ich doch wieder vor meiner Tür.

Gero war nicht mehr da. Und er hatte alle seine Sachen mitgenommen. Auf dem Wohnzimmertisch lag ein Stück Papier. Genau dort, wo er mich nach unserer ersten Nacht so herrlich genagelt hatte. Ich ließ es liegen, weil ich nicht den Mut, aber auch nicht die Kraft hatte, diesen Abschiedsbrief zu lesen.

Erst spät in der Nacht tat ich es dann doch.

„Es tut mir leid, Eva, bitte nicht weinen. Aber ich muss diese Chance nutzen. Für meinen beruflichen Werdegang ist das unheimlich wichtig. Ich weiß, dass ich dir weh tue und es fällt mir ganz bestimmt nicht leicht, aber es muss sein. Wenn du kannst, lass uns Freunde bleiben. Ich danke dir für die schöne Zeit, die wir zusammen hatten. Gero“

Genauso schnell, wie er in mein Leben getreten war, hatte Gero es auch wieder verlassen. Zurück blieben eine schier unauffüllbare Leere und das Gefühl von Trauer. Alles, alles hatte ich verloren. Mit dem heutigen Tag würde ich wieder ganz von vorne anfangen müssen und wusste doch nicht, woher ich die Kraft nehmen sollte. Mit tränenblinden Augen, den Kopf an den Stamm gelehnt, starrte ich in die Krone des Baumes. Wie oft waren wir hier gesessen, wie oft waren wir abends hier herauf in die Stille und Einsamkeit gekommen, hatten zusammen geschwiegen und die Nacht auf uns wirken lassen. Und wie oft hatten wir uns im Licht der Sterne hier geliebt. Nein, nicht gefickt, sondern wirklich geliebt.

Aus und vorbei. Ich wusste, es würde ein letzter Abschied von diesem Platz sein. Nie, nie wieder würde ich hier her kommen, hier her kommen können. Eigentlich wollte ich schon jetzt nicht mehr hier sein, aber ich konnte auch nicht gehen, denn ich wusste, es würde ein Abschied für immer sein, sein müssen!

Ein Räuspern ließ mich zusammen fahren. Aus dem Dunkeln materialisierte sich eine Gestalt, kam langsam auf mich zu. Starr vor Schreck und Angst blieb ich sitzen. Mein Herz raste. Die Gestalt kam langsam näher und näher. „Darf ich mich zu dir setzen?“ Gero!

„Wie hast du mich gefunden?“ Das war alles, was ich hervor bringen konnte. „Ich kenne dich gut genug. Ich wusste, dass du hier sein würdest!“ Als er sich neben mich setzte, rückte ich von ihm ab. Schweigen lastete auf uns, nur die Grillen zirpten im Gras.

„Ich dachte, du bist auf dem Weg nach Hamburg!“ Ich ahnte mehr als ich sah, dass er den Kopf schüttelte. „Nein, ich fahre nicht!“ „Warum?“ Die Frage war eine Kampfansage. Lange schwieg er. Dann sagte er leise, „ich kann und will nicht irgendwo sein, wo du nicht bist!“ „Aha! Und deine Karriere?“ Er zuckte mit den Schultern. „Unwichtig!“

Das Zirpen der Grillen, ganz nah an meinem Ohr, war das letzte was ich hörte, als Gero sanft und zärtlich in mich eindrang und mich in den unendlichen Himmel der Seeligkeit stieß!

was für eine Gute Geschichte...

sehr Schön geschrieben...

Schön, dass es im neuen Jahr wieder Stories von dir zu lesen gibt.

Vielen Dank dafür.

Auch diese Geschichte ist dir wieder sehr gelungen.

Endlich wieder eine schöne Geschichte.

DANKE::

Wieder einmal eine Super Geschichte. Ich konnte es fast nicht glauben, als ich das Erscheinungsdatum der Geschichte gelesen habe. Ein begnadeter Schreiber ist wieder da. Willkommen zurück Grumbel.

Die trübe Zeit ist vorbei, es giebt einen neuen Grumbel.

Grumbel schreibt wieder wunderschöne Geschichten.

Ich hatte es mir schon fast abgewöhnt, hier nach erotischen Geschichten zu suchen. Aber diese war wieder einmal so fantastisch, wie man es von Grumbel gewöhnt ist. Danke!

Mir gefällt es auch, daß Grumbel wieder hier die schönen Geschichten veröffentlicht. Jede/r Schreiberling hat einen eigenen Stil, aber diesen zu toppen ist schon schwer. Ich hoffe aber, daß sich andere Leute der schreibenden Zunft zu ausgiebigen Wettstreiten angeregt fühlen, wer sich die besten Rückmeldungen einheimst. Danke!

ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen, es ist geradezu eine Wohltat, nach langer Abwesenheit wieder einige schöne Geschichten von Grumbel hier zu lesen :)

Auch wenn es wie immer bis zum Schluss dauert, das dann zusammenkommt, was schon immer zusammen gehört hat, aber so kennen wir unseren Grumbel halt ;)

Schön zu lesen, das hier ein junger Mann doch noch auf sein Herz gehört hat und die Liebe einer hübschen jungen Frau nicht der eigenen Karrieregeilheit zum Opfer gefallen ist.

Gruss Sentinel :)

auch von uns,danke,wirklich ein herrlicher genuss deine geschichten zu lesen,eine absolute bereicherung für die seite hier

Grumbel ist wieder da!!!!!!!!!!!!!

............ und das mit einer super Geschichte.

Danke

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