Moin Männer! Ich war auch bei dem Verein. Hab mich später sogar verpflichtet. Aber ganz sicher nicht wegen sondern trotz der Musterung....
Ich frag mich noch heute, woher eigentlich bei der Musterung immer diese Versessenheit auf nackte Haut und generell diese Genitalfixierung kommt....?
Ein EKG oder Ultraschall wurden nie gemacht, dafür fanden die die Hoden umso interessanter. Und das nicht nur bei der Musterung, sondern auch später, Einstellung usw.
Ich fand das immer entwürdigend, viele meiner Kameraden auch, insbesondere die Musterung. Da fühlt man sich fast wie ein Sklave, der auf seinen Wert geprüft wird.
Ich war mit 18 noch viel schüchterner als jetzt. Das war fast manisch, dass ich mich nicht vor anderen ausziehen wollte, vor Frauen war ein absoluten No-go. Bei der Musterung geriet ich mit meinem Glück, wie sollte es auch anders kommen, natürlich an Frauen, eine ältere führte Kommando -und das im wörtlichen Sinne-, die junge und verdammt attraktive war die Schreiberin.
Ich musste mich vor ihnen ausziehen und durfte nur die Boxer anbehalten und Socken und Schuhe. Die mussten dann als erstes runter. Wegen den Füßen, ob man Plattfüße hat oder ähnliches. Und so ging das mit allen denkbaren Erkrankungen an wirklich jedem Körperteil weiter.
Am Ende musste ich auch die Hose herablassen. Die Ärztin war schon älter, bei ihr ging mir das gar nicht mal so nahe, dass sie mich nackt sieht. Bei der Süßen war das für mich ein Albtraum. Ich weiß noch, als ich mir die Boxer runterstreifen sollte, wie ich versucht habe sie hinten oben zu behalten, nur damit dieses Girl von rückwärts nicht meinen Hintern sehen kann. Das klappte natürlich nicht, weil die Hose tiefer runter musste, die Ärztin wollte meine Hoden frei baumelnd sehen. In Folge rutschte die Boxer bis zu den Knöcheln runter und ich sollte ganz raus, damit ich nicht noch stolpere.
Aber das ging noch weiter. Irgendwann sollte ich mich umdrehen und vorbeugen, aber ich wollte um alles verhindern, dass sie mich von vorne sieht. Ich bin deshalb auf den lächerlichen Einfall gekommen mich mit den Händen auf den Knien als Deckung und den Kopf gesenkt ala Lilliput zu ihr zu drehen, was aber total sinnlos war, weil ich die Hände gleich darauf wieder wegnehmen musste um mir die Pobacken auseinanderzuziehen, wodurch sie wieder einen Frontalblick auf mich bekam.
Das war das Demütigenste, was ich jemals erleben musste. Jede Sekunde wurde zu einer Ewigkeit. Selber sah ich nichts, was um mich geschah, nur die eigenen Füße und meinen Schwanz, der hin und her wippte und bei dem von der Untersuchung noch die Spitze rausschaute und aussah, als ob ich beschnitten bin. Was kann man aber in dieser Position dagegen machen?
Irgendwann war dann der Punkt erreicht, wo mir eh alles egal war. Da hätte ich stundenlang vor einer ganzen Schulklasse Mädels nackt stehen können, das wäre auch nicht schlimmer gewesen. Ich hab dem Mädchen ja nie gestattet, dass sie mich so sieht, und trotzdem hat sie sogar das kleinste Detail von mir gesehen. Da war rein gar nichts mehr übrig, was ein Geheimnis für sie gewesen wäre.
Als Tennager war ich wirklich extrem schüchtern und bin deswegen nicht unbedingt das Paradebeispiel, wie durchschnittliche Männer sich bei der Musterung fühlen. Ich kenne aber einige, die auch pikiert reagierten, weil sie sich in Anwesenheit dieser Frau ausziehen mussten. Davon einige, die in der Schule nicht gerade durch Schüchternheit in Erscheinung getreten wären.
Nellie, ich glaube, du bist mit deiner Auffassung absolut auf dem falschen Dampfer. Für ganz viele Männer war die Musterung eine herbe Zumutung.
Ich kann mir nur keinen Reim darauf bilden, warum dies so gehandhabt wurde. Man hätte das wirlich -gerade auch im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung- wesentlich netter gestalten können.