@Nagi
Pubertierende Jungmänner stellen sich da bestimmt besonders an. Gerade vor Frauen....
Ich war 2mal bei der Musterung.
Und von mir kann ich behaupten: > (naja) mit 18 hat es mir definitiv weniger ausgemacht! Mit Ende 24 kam ich mir dagegen total bevormundet vor.
Nicht wegen dem Strip bei der Untersuchung, ganz sicher nicht. Nur von meinem Selbstverständnis war ich einfach aus dem Alter raus, wo man sich sowas noch bieten lassen will. Mit 18 hab ich mir noch keine tiefer gehenden Gedanken dazu gemacht. Mal dem Teenie-Alter entwachsen, stellt man die Sinn-Frage: was man eigentlich verbrochen hat, dass man so etwas über sich ergehen lassen muss. In anderen europäischen Staaten gab es zu dem Zeitpunkt schon längst keine Wehrpflicht mehr und erst Recht kein Nackt-Casting namens Musterung.
Aus dem Gund fand ich mein 2tes Mal vom Gefühl her viel erniedrigender, obwohl es formal sehr ähnlich war wie mit 18. Einfach wegen der Einstellung dazu. Allein schon, wie dort beliebig über meine Zukunft entschieden wird, fand ich entwürdigend. Und es löste auch alles nur keine erhabenen Gefühle in mir aus, als ich dann konkret vor diesem müden 2er Tribunal ala Weiberfasching Stellung nehmen musste, das ich gar nicht ernst nehmen mochte. Von denen bekommt man dann gesagt, dass bitteschön auch die Unterhose runter soll. In den folgenden Minuten war Privatsphäre dann ein Fremdwort.
Das fiel mir mit 18 noch gar nicht auf: dass die mit einem umspringen, als ob man öffentliches Eigentum wär!
Das geht soweit, dass die ÄrztInnen noch nicht mal nachfragen, bevor sie an den Hodensack greifen, ob man das überhaupt erlaubt. Find ich offen gesagt ganz schön dreist. Das geht vielleicht noch bei 17-Jährigen durch.
Ich finde, die vorgeschriebenen Checks bei der Musterung müssten wenigstens dem Alter entsprechend gestaffelt sein. Vorhautzurückziehen beispielsweise mag ja bei einem 17-Jährigen vielleicht noch drin sein. Wer aber aus dem Kinderalter raus ist, für den ist das schlicht eine ganz selbstverständliche Handlung. Aber gerade weil das so banal ist, bin ich mir einfach verschaukelt vorgekommen, wie ich das dann in Zeitlupe zeigen sollte.
Das einzige, was "besser" ist, wenn man etwas älter ist: man kann sich und seinen Körper besser einschätzen, gerade was die sexuellen Reaktionen betrifft. Mit 18 ist man noch unsicher: da hatte ich real echt Schiss vor einer Erektion und der peinlichen Situation, in der man dann steckt. Mit 24 war ich, was das betrifft, erfahrener und abgeklärter. Da war ich mir sicher, dass ich in so einem negativen Ambiente keine Erektion bekomm, selbst wenn die meine Hoden befingern oder ich meine Vorhaut über die Eichel gleiten spür.
Da stand für mich mehr das ätzende Gefühl der totalen Bevormundung im Vordergrund!
Meine Erfahrung ist also komplett gegensätzlich zu deiner Meinung!