Dem, was hier in den letzten Beiträgen zu Frequenzen und angenehmer Stimmulation vs. Schmerzempfinden geschrieben wurde, kann ich voll zustimmen. Genau aus diesem Grund finde auch ich Tens-Geräte relativ ungeeignet, weil sie einfach die für ein angenehmes Empfinden erforderlichen höheren Frequenzen nicht bringen können. Und das, was dann sonst so herauskommt, ist entweder ein mehr oder weniger harmloses Kitzeln ohne dass dabei ein richtiger Höhepunkt erreicht werden kann, oder es artet irgendwann in Schmerz aus, wenn man zu hoch aufdreht.
Mit einem Audiogerät hat man diese technische Begrenzung bezüglich des möglichen Frequenzumfangs eben nicht. Außerdem gehören neben dem Abspielen einer bestimmten Frequenz auch gewisse Frequenzmuster dazu, also die Aufeinanderfolge bestimmter unterschiedlicher Töne in einem gewissen Rhytmus, und hierbei fangen dann auch die Unterschiede von gut gemachten Dateien gegenüber denen an, die als weniger gut empfundenen werden. Das ist wie bei der richtigen Musik; da will man ja auch nicht nur irgend einen bestimmten in irgendeiner Weise auf- und abklingenden Dauerton hören, sondern die Vielfalt der aufeinander abgestimmten Töne und deren gute Abfolge machen die Musik erst interessant bzw. angenehm anzuhören.
Wie bei der richtigen Musik gibt es also auch bei E-Stim sozusagen gute und weniger gute "Komponisten", also Leute, die sich gut anfühlende Dateien erstellen können bzw. in der Vergangenheit erstellt haben.
Als Anfänger hatte ich mich immer wieder selbst dabei ertappt, den Fehler zu machen, schon zu Beginn einer Sitzung den Regler vor lauter Ungeduld zu weit aufzudrehen. Weil ja die meisten Audiodateien so aufgebaut sind, dass der Pegel im Zeitablauf immer stärker ansteigt, wurde dann die Intensität bei zu weit aufgedrehtem Regler viel zu schnell zu hoch, was dann stets zu einem gewissen Schmerzempfinden geführt hat, ohne dass die körpereigenen Gefühlsregungen die Gelegenheit hatten, sich im Gleichklang mit der Intenisitätssteigerung ebenfalls steigernd mit aufzubauen, was ja letztlich das eigentliche angenehme Empfinden bei einem Orgasmus ausmacht. - Man sollte also durchaus dazu bereit sein, aus Anfangsfehlern zu lernen und so eine gewisse Erfahrung aufzubauen.
Wenn man manche Männer so erzählen hört, dann bekommt man den Eindruck, dass für sie ein Orgasmus nichts anderes bedeutet als das Ausscheiden von Ejakulationsflüssigkeit. Dabei ist letzteres eigentlich nur eine natürliche Begleiterscheinung und der eigentliche Höhepunkt spielt sich im Gehirn ab, als Folge einer Vielzahl intensiver Gefühlsregungen. Wenn man dies einmal mit dem Orgasmus bei einer Frau vergleicht, dann geht bei ihr auch keine Ausscheidung irgendwelcher Körperflüssigkeiten einher (wenn man von der praktisch seltenen und daher unbedeutenden Situatiun des Squirtens einmal absieht); dennoch kann eine Frau sehr wohl intensive Orgasmen erleben, eben weil sich das alles im Gehirn und damit irgendwo im ganzen Körper abspielt.
Zurück zur Elektro-Stimulation. Da ist es offenbar möglich, durch intensive und womöglich auch schmerzhafte direkte Stimulation der Prostata diese zu einem Samenerguss zu bringen. Wenn das für demjenigen der so viel heraufbeschworene Orgasmus sein soll, dann bitteschön...
Ich denke aber, der eigentliche Reiz besteht doch darin, durch Anregen der körpereigenen Gefühlsregungen den ganzen Körper so zu einem Aufschaukeln dieser Gefühlsregungen zu bringen, dass er dann irgendwann zu diesem mentalen Höhepunkt gelangt. Das Ganze soll sich dabei stets auf einer sehr angenehmen und lustvollen Ebene abspielen, genauso wie ja richtiger Sex mit einer lebenden Partnerin ebenfalls nur auf einer angenehmen und lustvollen Ebene abläuft und niemals irgendwie schmerzhaft sein sollte.