Im Haus neben mir wohnten zwei Damen Karin und Frau Richter. Karin lebte alleine. Frau Richter lebte mit ihrem Mann, Herrn Richter. Die Gegensätze zwischen den beiden Damen hätten nicht größer sein können: Karin, eine Blondine in den Dreißigern, ging durchaus als Geschoss durch. Nicht unbedingt das Kaliber einer Granate, aber ein Geschoss. Und Frau Richter? Ein Klappergestell mit einer zur Schau getragenen Hochnäsigkeit, die einer Aristokratin zur Ehre gereicht hätte. Frau Richters Alter schätzte ich auf Mitte Fünfzig. Sie ging allerdings auch als Untote durch. Mit ihren schwarzen Kleidern und ihrer Blässe wirkte sie wie eine weibliche Mischung aus Darth Vader und Graf Orlok, dem König der Vampire und damit meine ich nicht diese weichgespülten Teenie-Vampire, sondern die wirklich miesen Blutsauger, die einem die ganze Nacht versauen können!
Ihr Mann rundete das Gesamtbild ab. Mit einer Visage, die sich bestens eignete, um Eier abzuschrecken oder kleinen Kindern Angst einzujagen, passte er perfekt zu seiner Gattin. Abgesehen davon wirkte er, als habe sich sein gesamtes Fleisch von den Knochen gelöst. Bei ihm handelte es sich vermutlich um den einzigen Mensch, dem man Botox unverdünnt hätte spritzen müssen, um überhaupt einen Effekt zu erzielen.
Und das Schlimmste: Diese beiden Kotztüten auf Beinen verhielten sich auch noch so, wie sie aussahen! Bei Richters ging nichts auf die einfache Tour. Aus allem musste ein Staatsakt gemacht werden. Außerdem strebten diese beiden den Weltrekord im Jammern und im Meckern an und straften die gesamte Nachbarschaft und vermutlich auch alle anderen Lebewesen in dieser Galaxis mit tiefster Verachtung.
Wie dem auch sei: Eines schönen Tages kehrte ich von der Arbeit zurück. Ich hatte früher Feierabend gemacht und bugsierte gerade meine Klapperkiste von einem Kombi auf meinen Parkplatz, als auf der anderen Straßenseite ein neues Lifestyle-Automobil mit Breitreifen und Sportauspuff anhielt und einen blonden Jüngling auf den Gehsteig spuckte. Während ich mich aus meinem Auto wälzte und den Briefkasten nach Katastrophen in Form von Rechnungen und Mahnungen durchsuchte, düste der Jüngling quer über die Straße und verschwand im Nachbarhaus.
Aha, dachte ich mir, das ist also Karins neuer Freund.
Nun ja, ich gebe zu, das war ein wenig geschwindelt. Tatsächlich dachte ich: Zum Donnerwetter nochmal, weswegen darf ein solcher Fatzke all dieses schöne Fleisch bumsen, während ich wichsen muss?
Ich verschwendete allerdings keine weiteren Gedanken an den Jüngling, sondern beeilte mich, in die Sicherheit meiner Wohnung zu flüchten, bevor am Ende noch Herr oder Frau Richter aufkreuzten und mir mörderische Blicke zuwarfen, wie sie es immer taten. Weswegen? Ich habe nicht die geringste Ahnung! Vielleicht lag es daran, dass Richters einen Deutschen fuhren, während auf meinem Parkplatz ein Asiate stand. Vielleicht lag es aber auch daran, dass diese beiden mich ebenso wie den Rest der Menschheit - einfach nicht ausstehen konnten. Nun gut, schließlich beruhte dies auf Gegenseitigkeit.
Später an diesem Abend stand ich am Herd, um mir etwas Leckeres zu brutzeln, was ich mir am nächsten Tag in meiner Mittagspause aufwärmen konnte. Als ich schließlich den letzten Topf vom Herd genommen und alle Speisen in Tupper-Dosen verteilt hatte, machte ich mich daran, den Biomüll noch zur Tonne zu bringen. Die Sommersonne hatte sich zur vorgerückten Stunde verzogen und die Dunkelheit hatte sich über das Land gelegt. Die Hitze des Tages klammerte sich jedoch noch an der Erde fest und nötigte viele Menschen, die Fenster ihrer Wohnungen über Nacht geöffnet zu lassen.
Ich tappte in Shorts und T-Shirt um die Hausecke zur Biotonne und kippte meinen Abfall weg, als ein Keuchen an meine Ohren drang. Ich wusste sofort, was ich da hörte und spitzte die Ohren. Oh ja, da ging es im Nachbarhaus zur Sache! Das Keuchen verwandelte sich rasch in ein rhythmisches Stöhnen. Ich grinste, schüttelte meinen Kopf und wischte die Plastikschüssel aus, in der ich den Abfall gebunkert hatte. Dann dackelte ich wieder in meine Wohnung zurück und pflanzte mich an meinen PC, um mir noch eine Runde Videospiele zu genehmigen, bevor ich mich selbst in die Falle legte.
Nach einigen Minuten musste ich das Computerspiel abbrechen. Ich brachte nichts auf die Reihe und verlor ein Leben nach dem anderen, anstatt die Erde gegen eine außerirdische Invasion zu verteidigen. Und weswegen versagte ich? Ganz einfach: Karin ging mir nicht aus dem Kopf. Hinter meiner Stirn hatte sich ein Bild von ihr festgesetzt. Karin beim Ficken. Mein Gehirn zeigte Barmherzigkeit und blendete den Blonden dabei aus. Übrig blieb nur die nackte Karin, die mein geistiges Auge mit Phantasietitten und einer Phantasiemöse ausgestattet hatte.
Auf dem Bildschirm schoss gerade ein virtueller Außerirdischer meiner Spielfigur nonchalant in den Arsch, während ich über Karins Möse sinnierte. Verdammt, so konnte das nicht weitergehen! Ich sprang auf, schnappte meinen Schlüsselbund und schlich aus meiner Wohnung nach draußen.
Bei den Mülltonnen drückte ich mich in die Schatten. Sollte jemand von der Straße aus einen Blick hierher werfen, so würde er mich kaum ausmachen können. Damit hatte ich einen perfekten Horchposten. Ein Blick in die Fenster des Nachbarhauses blieb mir verwehrt dazu hätte ich einen Schwebeflug über der Garage hinbekommen müssen, was nun wirklich nicht im Bereich meiner Fähigkeiten lag.
So blieb ich einige Minuten lang stehen und rührte mich nicht. Gerade machte sich leichte Enttäuschung in mir breit, ich könnte möglicherweise den Abschluss bereits verpasst haben, als das Stöhnen wieder einsetzte. Und Karin legte sich immer mehr ins Zeug! In meiner Phantasie ritt sie gerade den Schwanz dieses
dieses
nun, irgendeines Typen. In jedem Fall ritt Karin einen Schwanz das genügte, um mein eigenes Bestes Stück aufzurichten wie eine Raketenabschussrampe.
Eine Abschussrampe mit zwei Treibstofftanks!
Karin und der Blondling gaben unterdessen richtig Gas. Aus dem Stöhnen wurden kleine, spitze Schreie. Außerdem klatschte Haut auf Haut. Himmel, der Kerl fickte sie wohl gerade von hinten. Das machte mich dermaßen an ich konnte die Finger nicht mehr von meinem Schwanz lassen und langte in meine Shorts. Während Karin zu einem Uuuuh! Uuuuuh! Uuuuuh! überging, rieb ich mir meinen Ständer. Und als das Klatschen wieder heftiger einsetzte, musste ich meinen Schwanz einfach rausholen. Und ich musste mich dabei beeilen! Während Karin ihrem Orgasmus entgegen stöhnte, spritzte ich ab wie ein Feuerwehrschlauch.
Im nächsten Moment folgte die Ernüchterung. Mann, was trieb ich da überhaupt? Ich hatte gerade vor meine eigene Biotonne gewichst. Na klasse, wenn das mal nicht der Hit in Dosen war! Und nun stand ich hier, mein Schwanz hing raus und tropfte vor sich hin. Ich sah also zu, den Kerl so schnell wie möglich abzuwischen und wieder in der Hose zu verstauen. Dann warf ich noch einen Kontrollblick in die Runde, konnte aber an allen Fenstern in Sichtweite keinen Menschen entdecken. Ich trollte mich wieder in meine Wohnung, so lange die Luft rein war. Bei Karin war inzwischen ebenfalls Ruhe eingekehrt.
Der nächste Tag verlief etwas merkwürdig. Das abendliche Erlebnis ging mir nicht aus dem Kopf. Ich fragte mich, ob es Karin wohl anmachen wüde, wenn sie wüsste, was sich am Vorabend unter ihrem Fenster abgespielt hatte. Doch natürlich konnte ich sie nicht darauf ansprechen!
Während der Arbeit überlegte ich aber, ob ich vielleicht eine erotische Geschichte aus dem Erlebnis machen sollte. Ich könnte ja ein lustiges Ende hinzu erfinden, um der Sache etwas mehr Würze zu verleihen. Schließlich wäre eine Geschichte, in der es nur darum ging, vor der eigenen Biotonne abzuspritzen, ein wenig fad.
Doch wer lief mir über den Weg, als ich meinen Kombi nach Feierabend gerade auf den Parkplatz gehievt hatte? Genau: Karin. Sie grüßte mich wie immer und fing einen seichten Smalltalk mit mir an. Dabei stand der Hebel in meinem Kopf die ganze Zeit über auf der Kippe, doch das konnte Karin nicht ahnen. Sie plapperte gerade von der Hitze in der Nacht, als bei mir eine Sicherung rausknallte.
Hat Spaß gemacht gestern Abend, gell?
Karin sah mich an, als sei mir ein Horn gewachsen. Himmel, weswegen hatte ich das nur gesagt? Hatte ich völlig den Verstand verloren?
Wie meinst Du das?
Na ja, hat sich so angehört, als wäre das ganz lustig gewesen.
Oh nein, weswegen hielt ich meine Klappe nicht? Gleich würde ich mir die Abfuhr meines Lebens einfangen. Und wenn ich dann auch noch von meiner eigenen Reaktion berichtete, dann würde Karin mich vermutlich töten entweder mit bloßen Händen oder mit Blicken.
Doch Karin blieb gelassen. Herrjeh, waren wir so laut?
Ich schluckte und nickte.
Mann, das tut mir leid, sagte Karin mit einem Kopfschütteln. Mein Bruder wollte mir unbedingt diese Demo-CD von seiner Band vorspielen. Ich stehe ja nicht gerade auf Jazz, aber er ist nun einmal mein Bruder. Und er war so stolz auf seine erste CD. Wir sind extra ins Wohnzimmer gegangen und haben sogar das Fenster zugemacht. Und das hat man trotzdem noch gehört? Mensch, zum Glück haben die Richters gestern Abend gebumst wie die Geisteskranken und nichts davon mitgekriegt. Das hätte sonst schönen Stunk gegeben.
Seither hat sich mein Schwanz nicht mehr gerührt. Sämtliche Wiederbelebungsversuche sind gescheitert. Der Kerl ist hinüber und taugt nur noch als Ausscheidungsorgan. Und immer, wenn ich Frau Richter sehe, wandert mein Blick zu den Mülltonnen und ich denke: Uuuuh! Uuuuuh! Uuuuuh!